Historisch-Kritische Methodik

Rund um Bibel und Glaube
Timmi

Re: Historisch-Kritische Methodik

Beitrag von Timmi »

Sunbeam, deine bild-und blumenreiche Ausdrucksweise gefällt mir außerordentlich gut. Du schreibst bestimmt auch gute Brandreden, bei denen das Volk dann den Impuls verspürt mit Mistgabeln, heißem Teer und Federn loszustürmen. :lol:
Den letzten Satz müßtest du mir aber wirklich übersetzen, da bin ich ratlos. Wofür steht ein christlicher Lancelot, was bedeutet eine Klagemauer der Zeit und warum muß man sich dahin stellen? Aber den Satz, auch wenn ich ihn nicht verstehe, finde ich klasse. :thumbup:

PS: Ich glaub, wir müssen mal zum Thema zurück
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Sunbeam
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Re: Historisch-Kritische Methodik

Beitrag von Sunbeam »

Otto2 hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 16:31 Sunbeam, deine bild-und blumenreiche Ausdrucksweise gefällt mir außerordentlich gut. Du schreibst bestimmt auch gute Brandreden, bei denen das Volk dann den Impuls verspürt mit Mistgabeln, heißem Teer und Federn loszustürmen. :lol:
Den letzten Satz müßtest du mir aber wirklich übersetzen, da bin ich ratlos. Wofür steht ein christlicher Lancelot, was bedeutet eine Klagemauer der Zeit und warum muß man sich dahin stellen? Aber den Satz, auch wenn ich ihn nicht verstehe, finde ich klasse. :thumbup:

PS: Ich glaub, wir müssen mal zum Thema zurück
Sagen wir es so: Wer immer nur in Dackelhöhe fliegt, der kann nicht den Himmel auf dem Schirm haben.

Oder anders gesagt: ich habe gelernt, vor allem in christlichen Foren, jeder Art des Gish-Galopps tunlichst aus dem Wege zu gehen.
Ich glaub, wir müssen mal zum Thema zurück[
In jedem weltanschaulichen Forum, da führen so gewisse Themen, nach einigen Beiträgen, doch immer ein recht buntes Eigenleben, meinst du nicht auch...

So, und nun wieder zu des Teufels Papieren, vulgo HKM.
Hiob
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Re: Historisch-Kritische Methodik

Beitrag von Hiob »

Otto2 hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 14:49 Oder die Hoffnung, eine über alle Versionen gefittete Wahrheit zu bekommen, deren Wirklichkeit der Realität am nächsten ist, mit dem Ziel eine kleinste gemeiname Wirklichkeit zu erzeugen.
Das wäre aber arg optimistisch. Denn " polykontextuale Logik" führt nur zu immer mehr "Wahrheiten".
Otto2 hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 14:49 Die Medien machen ihr eigenes Ding, indem sie gerne knackige und kernige Aussagen verbreiten, um Interesse und damit Verkaufszahlen zu generieren.
Vor allem geht es um Absicherung. Und dafür hält man sich an die Wissenschaft und denkt erst gar nicht weiter. - Oder wie Goethe im "Faust 1" sagen lässt:
"Mit gier’ger Hand nach Schätzen gräbt,
Und froh iſt, wenn er Regenwürmer findet!"
PeB hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 15:45 ich glaube, diese kleinste gemeinsame Wirklichkeit ist die, die wir bereits haben und die wir "die reale Welt" nennen.
Das sind die Regenwürmer.
Sunbeam hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 15:58 Von der klassischen Mechanik bis hin zum sind diese Gesetze jedem Menschen bekannt, verständlich und jedem Menschen nachvollziehbar. Von Gott kann man das nicht wirklich sagen, da flüchten sich dann die missionarischen Pharisäer in eine Welterklärung der Sieben-Tage-Schöpfung, da trägt dann ein kleiner Holzkahn die Tierwelt der gesamten Erde, zu Tode Gemarterte erstehen wieder auf, und versprechen ihr baldiges Kommen.
Hier darauf einzugehen, was dabei schräg ist, würde eines eigenen Threads bedürfen. - Nur soviel: Es gibt bestimmt viel Grund, gelegentlich das Christentum zu kritisieren. Aber es wäre echt gut, wenn man VORHER verstanden hätte, was eigentlich die Substanz des Christlichen ist.
Sunbeam hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 16:49 So, und nun wieder zu des Teufels Papieren, vulgo HKM.
Der zwischenzeitliche Ausgangspunkt war, dass der entscheidende Punkt ist, ob man die Welt unter dem Aspekt "Materie aus Geist" oder "Geist aus Materie" versteht. - Je nachdem, wie man hier die Weichen stellt, kommt man in der HKM zu unterschiedlichen Interpretationen (falls man es wagt, zu interpretieren).

Insofern sind wir gar nicht so weit vom Thema weg. Denn dies erklärt, warum die einen die HKM als Schlüssel zum Bibelverständnis verstehen und die anderen als "Teufels Papiere" :D . - BEIDE haben im Sinne ihrer jeweiligen Vorannahme ein Stück weit recht.
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Sunbeam
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Re: Historisch-Kritische Methodik

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 18:08
Sunbeam hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 15:58 Von der klassischen Mechanik bis hin zum sind diese Gesetze jedem Menschen bekannt, verständlich und jedem Menschen nachvollziehbar. Von Gott kann man das nicht wirklich sagen, da flüchten sich dann die missionarischen Pharisäer in eine Welterklärung der Sieben-Tage-Schöpfung, da trägt dann ein kleiner Holzkahn die Tierwelt der gesamten Erde, zu Tode Gemarterte erstehen wieder auf, und versprechen ihr baldiges Kommen.
Aber es wäre echt gut, wenn man VORHER verstanden hätte, was eigentlich die Substanz des Christlichen ist.

Verstanden hätte..., und jetzt kann es doch nur noch apodiktisch werden.

In weltanschaulich streng markierten Räumen, wie diesem Forum, da müsste doch jetzt die Stunde der Sekundanten schlagen.

Gott schütze dich vor Ueberhitzung,
Allzustarker Herzensklopfung,
Allzuriechbarlicher Schwitzung,
Und vor Magenüberstopfung.
(H.H.)
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Re: Historisch-Kritische Methodik

Beitrag von PeB »

Hiob hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 18:08 Oder wie Goethe im "Faust 1" sagen lässt:
"Mit gier’ger Hand nach Schätzen gräbt,
Und froh iſt, wenn er Regenwürmer findet!"
PeB hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 15:45 ich glaube, diese kleinste gemeinsame Wirklichkeit ist die, die wir bereits haben und die wir "die reale Welt" nennen.
Das sind die Regenwürmer.
So ist es.
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And the people who gain the world and lose their soul
(The Beatles, 1967)
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Re: Historisch-Kritische Methodik

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 19:28 Verstanden hätte..., und jetzt kann es doch nur noch apodiktisch werden.
Naja - wir sind doch alle ein kleines bißchen dafür, dass man das Christentum nicht als Steinbruch für alle möglichen Weltanschauungs-Bauvorhaben versteht.
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Re: Historisch-Kritische Methodik

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 23:58
Zippo hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 12:42 Dann sollten wir über HKM gar nicht mehr reden, sondern uns nur ein paar Fragen stellen, wenn wir einen Bibeltext lesen.
So einfach kann man es sich zwar machen, aber ist das gerecht? Oder bloß feige? Resigniert man damit nicht bloß vor dem Feind und und lässt zu, dass das Kinde mit dem Bade ausgeschüttet wird?

Ich lasse mir das Gute, das Gott schenkt nicht von religiösen Heuchlern madig machen. Soll heißen, keiner hat das Recht mein "Kinde" umzubringen. Würdest du erlauben, dass du deine Arbeiten aufgibst, nur weil andere sie verlästern? Wenn du etwas mit reinem Gewissen im Namen Jesus untersuchst, welcher Bruder hat das Recht Person und Werk zu verlästern? Anstelle mit auzubauen wird also niedergerissen?

Aufgrund der Funde von Tischendorf bedienten sich Nestle und Aland exakt dieser Methoden und alle schätzen heute das Ergebnis ihrer Arbeit. Dann kommen dieselben, welche deren Arbeiten für ihre eigene Exegesen benutzen um es damit weder zu verlästern?

Solche trifft m.E. das gerechte Urteil. Paulus erläutert das Urteil über alle unsere Werke mit diesem Wort in 1. Korinther 3:13-15 sehr gut.
Zippo hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 12:42 Das wäre historisch, das wäre kritisch, aber da weiss wenigstens jeder , was gemeint ist.
Siehst du, schon wendest du eine gewisse Methodik an. Was allein zählt denn? Ich sage das Motiv, dass dich dabei der HG anleitet.
Bist du eigentlich für die HKM oder dagegen ?
Also ich bin dagegen. Das ist so ein Wort, das sowieso jeder ein wenig anders versteht, genau wie das Wort "Dreienigkeit"

Mich stört schon, daß man sich seitenlang darüber unterhalten muß, was HKM ist.
Dann kann man sieses Verwirrspiel Satans doch auch gleich lassen und die Bibel so lesen, wie es jeder gläubige Mensch tut. Und der Heilige Geist führt in alle Wahrheit.
Er zeigt dir nicht sofort alles, aber bei jedem Lesen kommt was hinzu.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Historisch-Kritische Methodik

Beitrag von Hiob »

Zippo hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 16:37 Mich stört schon, daß man sich seitenlang darüber unterhalten muß, was HKM ist.
Die meisten wissen es nicht - das ist der Grund.
Zippo hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 16:37 Dann kann man sieses Verwirrspiel Satans doch auch gleich lassen und die Bibel so lesen, wie es jeder gläubige Mensch tut.
Das klingt so, als ob jeder Gläubige die Bibel gleich lesen würde - wirklich?
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Helmuth
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Re: Historisch-Kritische Methodik

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 16:37 Bist du eigentlich für die HKM oder dagegen ?
Das sagte ich schon. Ich muss kein Werkzeug verteufeln. Ich kann es verwenden, muss es aber nicht. Wenn aber, dann bedarf es entsprechender Fachkenntnisse. Für manche Bereiche habe ich Basiswissen, für viele andere nicht bzw. greife ich auf das Fachwissen anderer zurück, wie z.B. eine Leseart. Die HKM ist ein reines Hilfsmittel der Exegese. Wie Hiob und ich hier ausführen gehört Pkt. 10) seiner Liste nicht dazu.
Zippo hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 16:37 Also ich bin dagegen. Das ist so ein Wort, das sowieso jeder ein wenig anders versteht, genau wie das Wort "Dreienigkeit"
Dreieinigkeit ist ein theologischer Begriff, für mich wertlos. Ein Werkzeug ist ein Werkzeug und zum Nutzen, aber es benötigt Fachleute es bedienen zu können. Lehrt uns die Bibel wie man Uhren herstellt? Oder wie eine GPS-Antenne funktioniert? Nein. Wendest du es an? Ich sage ja, und zwar beides und täglich. D.h. genauso konntest du etwas gegen Uhren haben. Ergibt das einen Sinn?
Zippo hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 16:37 Er zeigt dir nicht sofort alles, aber bei jedem Lesen kommt was hinzu.
So habe ich in meiner Arbeit seit 30 Jahren stets etwas dazugelernt. Teile davon sind äußerst wertvoll für das Begreifen unserer Schöpfung und dann liest man die Bibel durchaus auch anders. Es gibt in der Schrift einen allgemeinen Forschungsauftrag. Die HKM ist dazu eher so etwas wie ein Nebenprodukt. Nicht mehr, nicht weniger.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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PeB
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Re: Historisch-Kritische Methodik

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 20:04 Ein Werkzeug ist ein Werkzeug und zum Nutzen, aber es benötigt Fachleute es bedienen zu können. Lehrt uns die Bibel wie man Uhren herstellt? Oder wie eine GPS-Antenne funktioniert? Nein.
Lehrt uns die Bibel, wie man die Bibel lesen soll? Ja!
Da ist von einer historisch-kritischen Vorgehensweise aber keine Rede.
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