Antisemitismus - eine Sünde?

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Helmuth
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Re: Antisemitismus - eine Sünde?

Beitrag von Helmuth »

Travis hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 13:07 Meine Frage bleibt bestehen. Meinst Du das so, oder nicht? Beide Teile.
Willst du das nun auf theologischer Ebene nun erörtern? Was soll das bringen? Eine theologisch psychologische Tiefenanalyse? Ob mein Ich das Ich ist, oder ob mein Altes Ich das Ich ist, oder ob mein Neues Ich das Ich ist? An sich ist das hier auch o.t.

Wie Paulus es beschreibt, so erlebe ich diesen Mechanismus an mir sehr ähnlich. Er ging dabei nicht so theolgoisch heran, sondern der HG leitete ihn dabei. Wenn er sagte "Ich", dann spaltete er dieses Ich nicht auf und m.E. meinte er damit niemand anderen als "Paulus von Tarsus" und zwar zum Zeitpunkt, als er das geschrieben hatte

An Paulus können wir hervorragend studieren wie ein Christenhasser zum brennenden Jesus-Nachfolger wird. Das sei auch mein Gebet, dass man vom (latenten) Anitsemiten auch zu einem Menschen werden kann, der das von Gott auserwählte Volk Gottes auch von Herzen segnet. Gottes HG hilft uns daei.

PS: Bitte keine weiteren rein persönliche Fragen. Das hier war eine Ausnahme, weil ich es in den Kontext mit hineinehmen konnte.
Zuletzt geändert von Michael am Di 16. Nov 2021, 13:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Travis
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Re: Antisemitismus - eine Sünde?

Beitrag von Travis »

Michael hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 13:29 Willst du das nun auf theologischer Ebene nun erörtern?
Nein. Ich hatte Dich persönlich gefragt, weil es eine Aussagen von Dir über Dich war.
Michael hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 13:29 PS: Bitte keine weiteren rein persönliche Fragen. Das hier war eine Ausnahme, weil ich es in den Kontext mit hineinehmen konnte.
Die Aussage war persönlich, meine Nachfrage ist es daher wohl auch. Wenn Du keine Reaktion auf persönliche Aussagen willst, solltes Du solche Aussagen nicht bringen.
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andren
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Re: Antisemitismus - eine Sünde?

Beitrag von andren »

Michael hat geschrieben:Was aber alle Menschen insgeheim spüren, das ist jede Art von Feindschaft, und diese kann oft sehr unterschwellig sein, wie ich sagte "latent". Man merkt das nicht aber man trägt den Geist mit....

Was für eine großarige Weissagung. Unterschwellig machen wir immer noch die Juden dafür schuldig, was sie Jesus angetan hatten. Und das resultiert in ungerechtfertigen Vorwürfen.
Wenn Du das für Dich so erkannt hast, solltest Du selbst erkennen, welch Geistes Kind Du bist. Jeden anderen Menschen jedoch, Christ oder Nichtchjrist, solltest Du aus dem "Wir" schleunigst herausnehmen. Wenn Du ein Antisemit bist, muss man das wohl so hinnehmen. Aber lasse andere da heraus, das ist ein gut gemeinter Rat!
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Oleander
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Re: Antisemitismus - eine Sünde?

Beitrag von Oleander »

Michael hat geschrieben:
machen wir immer noch die Juden dafür schuldig, was sie Jesus angetan hatten.
Wieso die Juden?
Es war doch nach eurem Glauben Gott, der diesen Plan hatte , also musst dieser auf eine Art ausgeführt werden, die grausam ist und involviert war da eben der Verrat und die Kreuzigung, ohne diese es scheinbar nicht funktioniert hätte, also die Vergebung aus Gnade...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Oleander
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Re: Antisemitismus - eine Sünde?

Beitrag von Oleander »

Michael hat geschrieben: Mo 30. Aug 2021, 10:32 Wenn jemand sagt: "Ich bin überzeugter Lutheraner oder evangelisch AB." hinterlässt das bei mir einen üblen Beigeschmack.
Mir fällt da grade dazu was ein, auch wenns ein bisschen OT wird, aber es bringt ein Problem auf den Punkt.

Ich war, als ich mit der Altenpflege begann bei der Firma xxx , nach paar Jahren wurden wir mit einer größeren Firma yyy fusioniert.
Und dann , beim ersten gemischten Dienstgespräch, konnte man etwas beobachten.
Die Leuts der ehemaligen Firma xxx setzten sich auf die eine Seite des langen Tisches und die Leuts der neuen Firma yyy auf die andere Seite und man konnte regelrecht eine "Feindschaft" spüren, als auch an Blicken erkennen.
Es fiel schwer, jeweils auf den andren zugehn.
Es brauchte ewas ein halbes Jahr, bis sich das alles endgültig auflöste und man keine Unterschiede mehr machte und normal kollegial oder freundschaftlich auf einander zuging...
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Helmuth
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Re: Antisemitismus - eine Sünde?

Beitrag von Helmuth »

Oleander hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 14:31 Es brauchte ewas ein halbes Jahr, bis sich das alles endgültig auflöste und man keine Unterschiede mehr machte und normal kollegial oder freundschaftlich auf einander zuging...
Das Beispiel finde ich gut. Du hast an sich ein schönes Bild dafür gezeichnet, wie Jesus in der Enzeit Juden und Christen zusammenführen wird. Man kennt einander nicht und ist vorsichtig, aber es werden diese Anfangshürden auch genommen und etwaige Vorurteile abgebaut.

Der Antisemitsmus ist ein großes Voruteil auf Seiten derer, welche Gottes Plan nicht kennen oder bloß oberflächlich bzw. theologisch uminterpretiert. Und es gibt auch viele, die ihn nicht anerkennen wollen, sowohl unter Juden als auch Heiden. Solche Juden anerkennen nicht, dass sich Gott auch den Heiden zuwendet und Christen meinen oft, er werde sich Israel nicht mehr zuwenden.

Für die, die den Plan Gottes bloß nicht kennen, gibt es Hoffnung durch das Evangelium, ihre Vorurteile können abgebaut werden und der HG kann sie erneuern, der sie dann eines Besseren belehrt.

Für diejenigen aber, die sich Gottes Plan vorsätzlich zur Wehr setzen, deren Vorhaben wird Gott vereiteln. Seine Gerechtigkeit spiegelt sich auch darin, dass er sein eigenes Volk dabei nicht verschont und das gilt sowohl für den Juden zuerst als auch für den Christen. Paulus warnt vor einer falschen Einschäzung der jeweiligen Lager aufgrund der gegenwärtigen Situation:
Röm 11,17-21 hat geschrieben:Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen worden sind, du aber, der du ein wilder Ölbaum warst, unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums teilhaftig geworden bist, so rühme dich nicht gegen die Zweige. Wenn du dich aber gegen sie rühmst – du trägst nicht die Wurzel, sondern die Wurzel dich.

Du wirst nun sagen: Die Zweige sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde. Recht; sie sind ausgebrochen worden durch den Unglauben; du aber stehst durch den Glauben.

Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich; denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat – dass er auch dich etwa nicht verschonen werde.
Antisemitismus spiegelt sich heute auch darin diesen Generalplan Gottes über die gesamte Menschheit nicht anzuerkennen. Wenn Gott dabei vom Überrest spricht, so ist das nicht nur auf Israel anzuwenden. Auch unter allen Heidenchristen wird es nur einen Überrest geben, der gerettet wird.
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Oleander
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Re: Antisemitismus - eine Sünde?

Beitrag von Oleander »

Michael hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 15:14 Das Beispiel finde ich gut. Du hast an sich ein schönes Bild dafür gezeichnet, wie Jesus in der Enzeit Juden und Christen zusammenführen wird.
Das Beispiel könnte man nicht nur in Bezug aufJuden und Christen anwenden, sondern auf viele andere zwischenmenschliche Beziehungen.
Mir fiele da so einiges ein....zum Beispiel ehemaliger Rassismus (schwarz gegen weiß)
Feindschaft und Rivalität trennt...
Man könnte nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner suchen -der erste Schritt aufeinader zuzugehn
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Helmuth
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Re: Antisemitismus - eine Sünde?

Beitrag von Helmuth »

Oleander hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 15:22 Man könnte nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner suchen -der erset Schritt aufeinader zuzugehn
Der gemeinsame Nenner ist Jesus Christus, wenn man einen Bestand für die Ewigkeit anstrebt. Aber du hast Recht, es beginnt mit kleinen Schritten. Das tat ich auch. Nicht nur dass ich Hebräisch begonnen habe zu lernen, ich nahm auch an jüdischen Gemeinschaften teil.

Eine sehr schöne Sache plante einmal meine Ex-Hebräisch Lehrerin, eine gläubige Jüdin, allerdings nicht an Jesus. Und was den jüdischen Glauben anbelangt gehört sie zu den Liberaljuden, die auch ihre eigene Synagoge in Wien haben.

Aber sie war auch für mich ein Segen, denn sie lehrte Hebräisch m.E, besser als auf der Uni, indem sie auch viele Texte aus dem AT in den Unterricht einbaute, wie auch mehrere traditionelle jüdische Lieder. Eines kennt z.B. fast jeder, das besingt Psalm 133,was wir so damit auch verstanden, was da gesungen wirde. Ach Gott segne sie, leider habe ich heute keinen Kontakt mehr zu ihr.

Sie organisierte im Zuge ihres Unterrichts einen gemeinsamen Gottesdienst in einer Lutherkirche, an dem Juden aus ihrer Synagoge und Christen teilgenommen haben, dem ich auch begewohnt habe. Das gibt Hoffnung. Es war zwar nur ein Dialog sog. gegenseitiger Verständigung, aber wie du sagst, es sind kleine Schritte, die einen Anfang setzen.
Zuletzt geändert von Michael am Di 16. Nov 2021, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Oleander
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Re: Antisemitismus - eine Sünde?

Beitrag von Oleander »

Michael hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 15:35 Der gemeinsame Nenner ist Jesus Christus
Mt 22,39 Das zweite aber ist ihm gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.«
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Kingdom
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Re: Antisemitismus - eine Sünde?

Beitrag von Kingdom »

Michael hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 12:44
Weißt du was "latent" bedeutet?
Ja Michael weiss ich, nur als einer welcher im neuen Bund lebt, beschleicht mich zwar Traurigkeit wenn jemand den neuen Bund ablehnt oder nicht erkennt und dies Ungeachtet welcher Herkunft er ist. Diese Traurigkeit kann beim einen mehr sein beim anderen weniger. Bei einen vielleicht mehr, weil man glaubt er könnte es besser wissen, beim anderen weniger, weil man weiss er hat noch nie davon gehört.

Und ja es erscheint mir wichtig immer auf den Neuen Bund hin zu weisen, wenn jemand diesen eben noch nicht kennt. Und ja bei Menschen wo sich mehr im AT orientieren ist es wichtig, die Stellen des neuen Bundes im AT auf zu zeigen, so das sie eben erkennen können/könnten, es ist keine Erfindung des neuen Testamentes.

Wenn Du da andere Gefühle hast, so bitte ich Dich das Du da die anderen aussen vor lässt, nur weil sie mit einem Menschen aus dem ersten Bund nicht die gleiche Erkenntnis teilen über die Aussagen Jesu Christi oder der Propheten des AT oder die Tora.

Ob man nun mit einem Heiden oder Juden über den neuen Bund spricht, da gibt es betreffend den Gefühlen keinen Unterschied. Jedoch die Erwartungshaltung kann grösser sein, ja die kann man haben aber die hat man eben gleich auch wenn man sich mit einem Theologen unterhält und mit einem der vom Wort Gottes noch nie etwas hörte. Hat also nichts mit der Herkunft eines Menschen zu tun sondern eben mit dem Umstand das man weiss da ist einer der hat sich mit dem Wort schon befasst und da ist einer der hat eben noch nie vom Wort gehört. Jedoch die Ablehnung des neuen Bundes, da liegen ähnliche Umstände zugrunde bei beiden, nur werden die Umstände dafür eben nicht von beiden gleich benannt, beide sagen aber am Ende aus unterschiedlichen Gründen nein, einen neune Bund habe ich nicht nötig. Obschon Gott allen Parteien und Menschen ausrichten liess, am neuen Bund führt kein Weg daran vorbei.

Lg Kingdom
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