Münek hat geschrieben: ↑Di 18. Feb 2020, 00:57
In der Tat war Deine Behauptung eines "säkularen Ansatzes" der HKE bei der Ermittlung des Wortsinnes der biblischen Texte sowas von grottenfalsch, dass sie unbedingt richtig gestellt werden musste.
Nein - sie ist sogar in DEINEN Worten richtig. - Du bist es doch, der sagt, dass Wissenschaft nichts mit Metaphysik zu tun habe. - Wie jetzt?
Münek hat geschrieben: ↑Di 18. Feb 2020, 00:57
Lies mal einen Paulusbrief-Kommentar eines historisch-kritischen Exegeten. Diese Kommentare sind in Lehrbüchern der Exege-
se in Kurzform enthalten. Dann wird es Dir wie Schuppen von den Augen fallen und Du ersetzt Dein Nichtwissen endlich durch solides Grundwissen.
Du bist auf der falschen Spur. - Es hat nichts mit Wissen oder Nicht-Wissen zu tun, sondern mit den Grundlagen, mit denen man auslegt. ---- Im übrigen ist nicht historisch-kritische Auslegung das Problem, sondern deren Anspruch, einzig dafür zuständig zu sein, was damals wirklich war. --- Es geht nicht gegen die diesbezüglichen Wissenschaftler, sondern die weltanschauliche Einspannung deren methodischen Ergebnisse.
Münek hat geschrieben: ↑Di 18. Feb 2020, 00:57
Mein kritischer Beitrag bezog sich auf eine ganz bestimmte unrichtige Aussage von Dir ("säkularer Ansatz").
Ja- das war und ist so gemeint. - Eine Bibel-Auslegung, die vorneweg das metaphysische Element negiert, kann nicht über Gott sprechen.
Münek hat geschrieben: ↑Di 18. Feb 2020, 01:54
Jeder Historiker wird Dir bestätigen, dass er die von mir beispielhaft aufgezählten "geistigen Wirklichkeiten" bei seiner Forschungstätigkeit NICHT im Fokus hat.
q.e.d. --- Genau das ist doch der Kritikpunkt. ----- Im übrigen will das auch keiner ändern - aber es muss klar sein, was man mit einer solchen Ausgangslage leisten kann und was nicht.
Münek hat geschrieben: ↑Di 18. Feb 2020, 01:54
Dass Jesus sich in seiner Naherwartung geirrt hat, meinen renommierte Theologen wie Schweitzer, Bultmann, Rahner, Küng, Kasper, Theißen u.a. und ist darüber hinaus Konsens innerhalb der historisch-kritischen Jesus-Forschung.
Ja - aber das ist doch präjudiziert im methodischen Ansatz. --- Auch ich würde auf dieses Ergebnis kommen, wenn ich die historisch-kritisch-methodischen Voraus-Setzungen meinem Urteil zugrunde legen würde.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 18. Feb 2020, 04:04
Nein - da sie die Glaubensaussagen der biblischen Verfasser voll und ganz übernehmen, haben sie nicht den geringsten Grund, eisegetisch tätig zu werden.

- Jetzt verwirrst Du mich total. ---- Wenn die groß-kirchlichen Theologen als NICHT von einem Irrtum Jesu ausgehen, ist dies aus Deiner Sicht NICHT eisegetisch?
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 18. Feb 2020, 04:04
Es ist DER beste Ansatz, kein anderer ist besser, denn, es gilt zunächst einmal zu klären, was der Autor wirklich dachte, sagen wollte.
Um es klar zu stellen: Auch für mich ist die historisch-kritische Methodik die beste, um die Rahmengedingungen der damaligen Zeit sowie Quellenkritisches, etc. zu verstehen.
Beim "was er dachte" wird es schon eng - konkretes Beispiel: Wenn Paulus sagt, dass die Obrigkeit von Gott gegeben sei - meint er damit, dass jede Obrigkeit gut sei, weil sie von Gott gegeben ist? - Oder meint er damit, dass weltliche Macht von Gott als Kreuz gegeben wird? --- Allgemein formuliert: Auch im der historisch-kritischen Exegese verschmelzen Subjekt- und Objekt-Horizont.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 18. Feb 2020, 04:04
Noch einmal: ich halte von einer "geistigen Auslegung" nichts
Das musst Du auch nicht - das muss sogar ein Historisch-Kritischer nicht. - Aber man darf sich dann mit seinem Urteil nicht verheben.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 18. Feb 2020, 04:04
es sei denn, der Text selbst legt aus, was er unter geistig verstehen will.
Es gibt keinen selbstauslegenden Text. - Der Mensch versteht immer nur seinen eigenen Geist, den er im Text ggf. findet.