Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?
Verfasst: Mo 17. Jan 2022, 11:28
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Nun, da stimme ich dir zu, dass diese Geburtsgeschichten später entstanden sind. Es sind Legenden, wie es noch weiter Kindheitslegenden von Jesus gibt.
Allerdings gilt das auch nur genau dafür. Man schütte daher nicht das Kinde mit dem Bade aus. Das ist ein Grundsatz, der für die gesamte Schrift gilt. Ansonsten ist auch das AT schnell im Kübel und die Argumente, wie man sie gegen das NT vorbringt, werden dir schnell zur Schlinge um den eigenen Hals.Larson hat geschrieben: ↑Mo 17. Jan 2022, 11:29 Nun, da stimme ich dir zu, dass diese Geburtsgeschichten später entstanden sind. Es sind Legenden, wie es noch weiter Kindheitslegenden von Jesus gibt.
Es ist augenfällig, wie „wichtig“ den Schreibern im NT ein „Beweis“ ist, „auf dass erfüllt würde, wie geschrieben steht“ (oder so ähnlich), um ihre eigene Botschaft zu untermauern. Und dazu nahm man es nicht so genau mit den Texten aus der Tenach.
Gut. Bis dahin stimmen wir überein. Und andere Söhne Jakobs wurden wohl auch in Mamre beigesetzt.Michael hat geschrieben: ↑Sa 15. Jan 2022, 07:42 Es gab zwei Käufe:
Einen von Abraham:
Und einen von Jakob:1. Mo 23,17-18 hat geschrieben:So wurde das Feld Ephrons, das bei Machpela, vor Mamre, lag, das Feld und die Höhle, die darin war, und alle Bäume, die auf dem Feld innerhalb seiner ganzen Grenze ringsum standen, Abraham als Besitztum bestätigt vor den Augen der Kinder Heth, vor allen, die zum Tor seiner Stadt eingingen.
Zu welcher Stätte wurden Jakobs Gebeine gebracht:1. Mo 33,18-19 hat geschrieben:Und Jakob kam wohlbehalten zur Stadt Sichem, die im Land Kanaan ist, als er aus Paddan-Aram kam, und lagerte vor der Stadt. Und er kaufte das Stück Feld, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte, von der Hand der Söhne Hemors, des Vaters Sichems, für hundert Kesita.
1. Mo 50,13 hat geschrieben: Und seine Söhne führten ihn in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes Machpela, die Abraham samt dem Feld zum Erbbegräbnis gekauft hatte von Ephron, dem Hethiter, vor Mamre.
Warum sollte Stephanus etwas verwechselt haben? Ich halte eher eine ungenaue bzw. falsche Wiedergabe; eine Verzerrung des Inhalts durch Vervielfältigung oder Übersetzung für möglich.Michael hat geschrieben: ↑Sa 15. Jan 2022, 07:42An dem Text kann man heute nicht mehr rütteln. Stephanus hatte das bei seiner Rede schlicht verwechselt, und ja, es gab auch (andere) Väter, die dort begruben wurden. Nur braucht kein Theologe Fakten nachträglich zurechtbiegen, wenn sie gar nicht erkennen nicht, dass die Aussage des Stephanus für sich schon den Fakt falsch setzt.
Der Schriftsteller Josephus, der nur wenig später als Lukas schrieb, merkt in einer Notiz an, dass die anderen Erzväter in Hebron beerdigt wurden:
„Auch seine Brüder starben, nachdem sie glücklich gelebt hatten in Ägypten. Deren Leichname brachten nach einiger Zeit ihre Nachkommen und deren Kinder zum Begräbnis nach Hebron; Josephs Gebeine hingegen brachten die Hebräer später, als sie aus Ägypten auswanderten, nach Kanaan: So hatte Joseph es sie schwören lassen“ (Jüdische Altertümer 2,199-200).
...
Der Überlieferung nach sind aber mit Josef seine Söhne bei Sichem beerdigt.
Quelle
Fakt ist: Eines der Gräber hat Abraham gekauft, und Jakob hatte ein Feld gekauft, auf dem wohl eine Grabstätte errichtet wurde, in der Nähe des Jakobsbrunnens, und hatte es Josef vererbt, 1. Mose 48,22. Joseph wollte nicht in Ägypten bestattet werden 2. Mose 13,19. Laut Josua 24,32 wurde Joseph in Sichem beigesetzt.
Übersetzer haben wohl einige Freiheit, scheint mir. So, wie das in Apg. 7,16 da steht, Abraham habe die Grabstätte in Sichem gekauft, stimmt das definitiv nicht.„Jakob zog nicht nur hinab nach Ägypten, er beschloss dort auch [sein Leben]. Er selbst genauso wie unsere Stammväter. [Nach ihrem Sterben, das nach und nach über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren geschah] wurden sie [nämlich Josef und seine Söhne] sowohl gebracht nach Sichem als auch gebracht [nämlich Jakob und die anderen Erzväter] in die Grabstätte, die Abraham gekauft hatte. Punkt [Diese Gräbstätten wurden gekauft] für den Gegenwert von Geld von den Nachkommen Hamors in Sichem [und von Efron, dem Hetiter, in Hebron].“
Quelle
Wobei der Umfang der „gesamten Schrift“ eine Definitionsfrage ist, gehört das „NT“ zur Schrift, was es zur Zeit der Apostel nicht gab? Neu weil den jüdischen Schriften da „christliche“ Schriften dazu gefügt wurden, mit neuer Lehre und Gotteslehre, sind sie der Tenach nicht gleich- und noch weniger höhergestellt.
Ja, da könnte man manche Story erzählen.
Statt Joseph muss es hier natürlich Jakob heißen.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 15. Jan 2022, 19:21 In Apostelgeschichte 7,16 hätte eigentlich statt Abraham der Name Joseph stehen müssen. Abraham kaufte auch ein Grab, aber das hat mit dem Kauf Josephs nichts zu tun. Lukas hat uns die mündliche Rede des Stephanus überliefert. Möglich, dass er den Fehler gemacht hat, aber wahrscheinlicher ist das nicht, da er selber viel mehr als geübter Protokollant erscheint. Es gibt keinen Grund selbiges auch für Stephanus anzunehmen.
Pong.
Genau darum geht es aber. Dieses Grab hat Abraham nicht gekauft. So steht es aber geschrieben Wie kann man das anders lesen? Es wird dann egal, was weiter steht und wie man danach den Text vergewaltigt. Der Ausgangpunkt ist bereits falsch. Und das haben deine "Experten" wohl nicht behirnt. So schaut's aus.Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 17. Jan 2022, 11:54 Übersetzer haben wohl einige Freiheit, scheint mir. So, wie das in Apg. 7,16 da steht, Abraham habe die Grabstätte in Sichem gekauft, stimmt das definitiv nicht.
Bingo! Aber so ist eben Mensch, ein Bündel an Wirrnissen.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 17. Jan 2022, 12:12 Mensch, dieser Jakob hats aber auch wirklich nicht leicht. Ständig wird er mit wem verwechselt![]()
Dann stimmt es aber immer noch nicht, weil Jakob nicht in Sichem, sondern in der Grabstätte bei Mamre, die Abraham gekauft hatte, beigesetzt wurde. 1. Mose 50,13 Apg. 7,16 sagte: "Und sie wurden herübergebracht nach Sichem."ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 17. Jan 2022, 12:12 Statt Joseph muss es hier natürlich Jakob heißen.
Ich muss auch immer aufpassen, dass ich ihn nicht mit seinem Sohn Josef verwechsle.Mensch, dieser Jakob hats aber auch wirklich nicht leicht. Ständig wird er mit wem verwechselt
Übersetzer haben gewisse Freiheit, denn der Text wird interpretiert. Beim Interpretieren kommt ja die eigene Weltanschauung, Glaubenssichtweise oder Ideologie zum Ausdruck oder färbt sich zumindest in de Übersetzung ab.Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 17. Jan 2022, 11:54 Übersetzer haben wohl einige Freiheit, scheint mir.