Wes Geistes Kind...

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Abischai
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Re: Wes Geistes Kind...

Beitrag von Abischai »

Oleander hat geschrieben: Sa 14. Okt 2023, 14:24 Gilt das jetzt auch für den Krieg?

Greifst du mich an, schlag ich zurück?
Ich vergleiche das immer mit der individulellen Selbstverteidigung und habe das auch schon oft so gesagt: Wenn ich allein bin und werde angegriffen, von mehreren, dann entscheide ich für mich, ob ich mich dem Angriff stelle, oder ob ich mich ergebe oder ob ich die Flucht ergreife, oder ob ich Verhandlungen erbitte. Erfolg oder Mißerfolg betrifft dann nur mich und bedingt auch die anderen.

Bin ich aber NICHT allein unterwegs sondern habe die Obhut über mir Schutzbefohlene (die Frau eines anderen, dessen Kinder oder meine Kinder oder meine Frau oder sonstwen, der mir anbefohlen worden ist, dann habe ich nicht die Freiheit für optionale Alternativen, dann gibt es nur eines, wenn Verhandlung nicht nützt: Angriff! Dann stehe ich mit meinem Leben für das der mir Schutzbefohlenen ein, auf Leben und Tod. (das ist KEIN Witz!)

Was soll nun die Regierung einer Nation machen, kann sie für sich entscheiden (die ja zumeinst selbst NICHT an die Front geht) dem Feind kampflos alles zu überlassen und zu hoffen, daß es irgendwie gut ausgehen wird?

(Im Vorfeld des Jugoslavienkrieges Ende des vergangenen Jh. gab es eine solche Konstellation.)

Ich glaube nicht, daß eine Regierung das Mandat des Volkes hat, kampflos alles zu übergeben. Im Dreißigjährigen Krieg gab es Beispiele für solche Entscheidungen, die nicht aus Feindesliebe, sondern aus dem Kalkül reinen Überlebenswillen erfolgten: Magdeburg z.B. hat "gekämpft" und wurde von Tilis Truppen so derart platt gemacht, daß dieses Massaker zum Sprichwort wurde. Hamburg hat seine Tore aufgemacht (aber das war soweit ich weiß bei Napoleon)... und blieb dadurch verschont. Besatzung war erträglich, man überlebte.

Was nun soll die Regierung Israels entscheiden? Welches Mandat hat die vom Volk?
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Lichtstrebender
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Re: Wes Geistes Kind...

Beitrag von Lichtstrebender »

Corona hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 14:21
Lichtstrebender hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 14:13

Nochmals, in der Torah wurde dies nicht angewendet, und ist auch in der halacha klar verworfen.
Was Araber dann mit dem Text machen, ist eine andere Sache und zumindest für mich uninteressant.
Ich sehe ein, dass mein Wissen darüber veraltet ist.

Natürlich ist es unklar, wie oft es in welcher Zeit angewendet wurde,
aber selbst wenn, ist es klar, dass es selbst mit pessimistischer Interpretation es immer weniger hart interpretiert und angewendet wurde.



Scheinbar hat man die Formulierung von anderen Völkern wie den Babyloniern übernommen,
dafür spricht die sehr ähnliche Formulierung, aber mindestens ab einen gewissen Zeitpunkt anders angewendet.
Spekulativ: Da es wohl sehr etabliert war, wurde die Formulierung nicht geändert, aber anders interpretiert.

Das war erhellend, danke das ihr mich darauf hingewiesen habt.
Erstarrte Vögel, das Gefängnis ist offen
und ihr wagt nicht, zu fliegen!
Ich schrecke euch auf,
damit ihr flieget!
renato23
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Re: Wes Geistes Kind...

Beitrag von renato23 »

Lichtstrebender hat geschrieben: So 15. Okt 2023, 17:06
Corona hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 14:21
Lichtstrebender hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 14:13

Nochmals, in der Torah wurde dies nicht angewendet, und ist auch in der halacha klar verworfen.
Was Araber dann mit dem Text machen, ist eine andere Sache und zumindest für mich uninteressant.
Ich sehe ein, dass mein Wissen darüber veraltet ist.

Natürlich ist es unklar, wie oft es in welcher Zeit angewendet wurde,
aber selbst wenn, ist es klar, dass es selbst mit pessimistischer Interpretation es immer weniger hart interpretiert und angewendet wurde.
Da Jesus im Zusammenhang mit Auge um Auge davon abgeraten hat dies künftig so umzusetzen, war es damals wohl noch aktuell.

Irgendwann wurde ja auch mit den Steinigungsgesetzen für dies und das in der Torah aufgehört und andern dort geforderten Abscheulichkeiten, wie das Blutgeschmiere bei Priesterweihe etc.

Die rabbinische halacha entstand im 3.Jahrhundert.Da wurde wohl vieles der 613 mosaischen Gesetze verworfen, anders interpretiert.
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Corona
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Re: Wes Geistes Kind...

Beitrag von Corona »

renato23 hat geschrieben: Mo 16. Okt 2023, 09:40 Die rabbinische halacha entstand im 3.Jahrhundert.Da wurde wohl vieles der 613 mosaischen Gesetze verworfen, anders interpretiert.
Du darfst die Niederschreibung der Halacha nicht mit 'entstehen' verwechseln.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Re: Wes Geistes Kind...

Beitrag von renato23 »

Corona hat geschrieben: Mo 16. Okt 2023, 09:46
renato23 hat geschrieben: Mo 16. Okt 2023, 09:40 Die rabbinische halacha entstand im 3.Jahrhundert.Da wurde wohl vieles der 613 mosaischen Gesetze verworfen, anders interpretiert.
Du darfst die Niederschreibung der Halacha nicht mit 'entstehen' verwechseln.
In der Halacha "entstand" eine stark abgeschwächte schlankere Form der vorherigen 613 mosaischen Gesetze.
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Corona
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Re: Wes Geistes Kind...

Beitrag von Corona »

renato23 hat geschrieben: Mo 16. Okt 2023, 09:51
Corona hat geschrieben: Mo 16. Okt 2023, 09:46
renato23 hat geschrieben: Mo 16. Okt 2023, 09:40 Die rabbinische halacha entstand im 3.Jahrhundert.Da wurde wohl vieles der 613 mosaischen Gesetze verworfen, anders interpretiert.
Du darfst die Niederschreibung der Halacha nicht mit 'entstehen' verwechseln.
In der Halacha "entstand" eine stark abgeschwächte schlankere Form der vorherigen 613 mosaischen Gesetze.
blödsinn. warum schreibst du über dinge die du nicht verstehen willst.
Jer 23
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Lichtstrebender
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Re: Wes Geistes Kind...

Beitrag von Lichtstrebender »

renato23 hat geschrieben: Mo 16. Okt 2023, 09:40
Lichtstrebender hat geschrieben: So 15. Okt 2023, 17:06
Corona hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 14:21
Lichtstrebender hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 14:13

Nochmals, in der Torah wurde dies nicht angewendet, und ist auch in der halacha klar verworfen.
Was Araber dann mit dem Text machen, ist eine andere Sache und zumindest für mich uninteressant.
Ich sehe ein, dass mein Wissen darüber veraltet ist.

Natürlich ist es unklar, wie oft es in welcher Zeit angewendet wurde,
aber selbst wenn, ist es klar, dass es selbst mit pessimistischer Interpretation es immer weniger hart interpretiert und angewendet wurde.
Da Jesus im Zusammenhang mit Auge um Auge davon abgeraten hat dies künftig so umzusetzen, war es damals wohl noch aktuell.

Irgendwann wurde ja auch mit den Steinigungsgesetzen für dies und das in der Torah aufgehört und andern dort geforderten Abscheulichkeiten, wie das Blutgeschmiere bei Priesterweihe etc.

Die rabbinische halacha entstand im 3.Jahrhundert.Da wurde wohl vieles der 613 mosaischen Gesetze verworfen, anders interpretiert.

Deswegen vermute ich, dass über viele Jahrhunderte die Interpretation "angepasst" wurde.

Möglicherweise gab es auch damals Meinungsverschiedenenheiten und mehrere Lager,
wie es zu interpretieren ist, die Hardliner und die Progressiven.

Die Formulierung wie ein Gesetzestext konnte man ja nicht ändern, das es Gottes Wort war.
Erstarrte Vögel, das Gefängnis ist offen
und ihr wagt nicht, zu fliegen!
Ich schrecke euch auf,
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Corona
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Re: Wes Geistes Kind...

Beitrag von Corona »

Zur Zeit der Besetzung Judäas durch römische Truppen, insbesondere nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahre 70 n. Chr., erkannten die Rabbiner die Gefahr einer Zerstreuung der Juden in die Diaspora. Dementsprechend sah man die Notwendigkeit, auch diese Überlieferung schriftlich zu kodifizieren. Beteiligt waren mehrere Generationen (Zuordnung manchmal schwankend) von Rabbinern (d. h. hier: Tannaiten), so etwa

1. Generation: u. a. Rabbi Jochanan ben Sakkai (um 40–80)
2. Generation: u. a. Rabban (Patriarch) Gamaliel von Javne, Rabbi Eliezer und Rabbi Jehoschua (um 90–130)
3. Generation: u. a. Rabbi Akiba (um 50–135)
4. Generation: u. a. Rabbi Meir, Jehuda ben Ilai, Schimon ben Jochai
5. Generation: u. a. Rabban (Patriarch) Jehuda ha-Nasi (165–217)
Jer 23
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