Spice, wer oder was berechtigt dich dazu, den Richter über den Glauben anderer abzugeben? Du kannst bemängeln, was du als fehlerhaft ansiehst und Diskrepanzen aufzeigen zwischen Anspruch und Wirklichkeit-- aber jemandem, der sich als Christ versteht, das Heil abzusprechen, das nennt Jesus "Richten" und gebietet, es zu unterlassen.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 10. Nov 2021, 07:47
Solche Menschen, die wirklich Christen sind, findet man sehr schwer. Dazu muss man erst einmal wiedergeboren sein. Formal sehen sich ja viele als wiedergeboren. Wenn man sie aber fragt, was das dem Wesen nach bedeutet, können sie keine Antwort geben.
Vielfach wird gelehrt: "Wenn du dich bekehrst und dein Leben Jesus übergibst, wirst (
bist) du wiedergeboren."
Dabei beruft man sich etwa auf
Joh. 3,5
Eine "Bekehrung" ist noch keine Wiedergeburt, sondern eine Willenserklärung, auf die Gott reagiert! Die Hinwendung zu Gott- metanoia- steht am Anfang einer Entwicklung, vergleichbar mit der biologischen Zeugung eines neuen Lebens. Zeugung ist nicht gleich Geburt.
Ein Kind Gottes zu werden ist ein Prozess und beginnt mit einem Entschluß.
Joh. 3,5
Es mag sein, dass es Ausnahmen gibt-- wenn jemand fünf Minuten vor seinem Tod um Erlösung fleht. Gnade zu gewähren liegt im Ermessen Gottes.
Aber das sind Ausnahmen und nicht die Norm.
Wenn man wiedergeboren ist, hat man dann die Kraft, das was die Bibel "Fleisch" nennt immer mehr zu überwinden, und wird so in diesem Leben nicht nur ein besserer, sondern auch ein glücklicherer Mensch.
Wenn diese These überzeugend wäre, hättest du überströmende Liebe für alle (Gläubigen), die an deine Kriterien für "Wiedergeborene" nicht heranreichen.
LG