Re: Der Sündenfall
Verfasst: Sa 7. Mär 2020, 08:17
Weil man verstehen will, und das ist in Ordnung. Denn nur Verständnis stärkt den Glauben und macht in kommunizierbar.
Weil man verstehen will, und das ist in Ordnung. Denn nur Verständnis stärkt den Glauben und macht in kommunizierbar.
Richtig. - Als Gott (im Sinne der Trinität) KANN er nicht sündigen - aber er kann unter Sünde leiden. - Konkret: Als Jesus in der Wüste war, hat er das durchlitten, was ein Mensch leidet, wenn er einer Versuchung widersteht. - Denke dabei an den Schwerst-Alkoholiker auf Entzug, dem man eine offene Flasche Wodka unter die Nase hält. - Der Normalo kann sich (vordergründig) diesem Leid entziehen, indem er diese Flasche nimmt und davon trinkt - die Entzugs-SChmerzen sind weg. - Jesus kann das NICHT - er bleibt also sündefrei UND leidet.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 7. Mär 2020, 02:10 Dass Jesus nicht hätte fehlen können, würde ja sozusagen seine Immunität gegen die Sünde implizieren.
Interessant. - Das zeigt, dass es im Christentum fundamental unterschiedliche Ansätze gibt. - Ich schließe daraus, dass Du NICHT Trinitarier bist - dann ist Deine Auffassung vertretbar. --- Allerdings gibt es dann Fragen, was Erlösung eigentlich ist.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 7. Mär 2020, 02:10 Ich halte den Gedanken sowohl philosophisch als auch exegetisch für verkehrt.
Hi HiobHiob hat geschrieben: ↑Sa 7. Mär 2020, 00:56 KEIN Mensch überwindet das Böse, weil das Böse wesensmäßig verbunden ist mit der Selbst-Orientierung - kein Mensch kann sich jedoch vollkommen aufgeben, also auch nicht seine Selbst-Orientierung aufgeben. - Das kann nur Jesus als Gott und Mensch. - Der Mensch erlöst sich nicht, sondern WIRD erlöst.
Röm 12,21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
(Mit Wort Gottes sind natürlich die Lehren Gottes aus Christi Mund angesprochen, deren Einhaltung wahrhaftig künftig sündenfreies Leben ermöglichen)1Joh 2,14 Ich habe euch Kindern geschrieben; denn ihr habt den Vater erkannt. Ich habe euch Vätern geschrieben; denn ihr habt den erkannt, der von Anfang an ist. Ich habe euch jungen Männern geschrieben; denn ihr seid stark, und das Wort Gottes bleibt in euch, und ihr habt den Bösen überwunden.
Röm 6,18 Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit.
Röm 6,20 Denn als ihr Knechte der Sünde wart, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit.
Nein, sicher nicht. Was sich der Schreiber dabei gedacht hat, als er die Geschichte schrieb ist ja nicht wirklich bekannt. Ich bin aber überzeugt, dass er keineswegs damit einverstanden wäre, was für Unfug damit betrieben wurde = Erbsündendogma, alle Menschen seien seither mit Sünde behaftet.Hiob hat geschrieben:Glaubst Du, dass die Paradies-Geschichte historisch so, wie erzählt, stattgefunden hat? - Also historisch im Lauf der Evolution stattgefunden hat?
Lukas 1,6 Sie waren aber alle beide gerecht und fromm vor Gott und lebten in allen Geboten und Satzungen des Herrn untadelig.
Hi SpiceSpice hat geschrieben: ↑Fr 6. Mär 2020, 11:43
Schade, dass Du das so siehst. Du hast eben offenbar nicht verstanden, dass der Sündenfall ein psychologisches Problem war.
Meinst Du ernsthaft, der Baum der Erkenntnis sei ein handfester Baum gewesen und die Schlange ebenso materiell?
Meinst Du Gott habe mit einem operativen Schnitt von Adam eine Rippe entfernt, und das macht den Wesensunterschied zwischen Mann und Frau aus?
Klar, Jesus hatte kein Bedürfnis zu sündigen, aber deswegen würde ich ihn nicht als immun bezeichnen. Was unterscheidet einen Alkoholiker von einem Nicht-Alkoholiker ? Ich gehöre nicht zu den Menschen, die psychische Leiden individuell pathologisch und daraus folgend dann moralisierend einordnen.Hiob hat geschrieben: ↑Sa 7. Mär 2020, 08:52 Richtig. - Als Gott (im Sinne der Trinität) KANN er nicht sündigen - aber er kann unter Sünde leiden. - Konkret: Als Jesus in der Wüste war, hat er das durchlitten, was ein Mensch leidet, wenn er einer Versuchung widersteht. - Denke dabei an den Schwerst-Alkoholiker auf Entzug, dem man eine offene Flasche Wodka unter die Nase hält. - Der Normalo kann sich (vordergründig) diesem Leid entziehen, indem er diese Flasche nimmt und davon trinkt - die Entzugs-SChmerzen sind weg. - Jesus kann das NICHT - er bleibt also sündefrei UND leidet.
Ich bin in sofern Trinitarier, als dass ich an die Einheit von Vater, Sohn und Heiligen Geist glaube. Das wars aber auch schon. Ich verwende da ungern Begriffe wie Substanz oder Hypostase. Für mich ergibt sich ihre Einheit aus ihrer persönlichen familieren Beziehung, die ich ein geistiges Konstrukt nenne, so wies es Beziehungen grundsätzlich nun mal sind.
Hallo Maryam,Maryam hat geschrieben: ↑Sa 7. Mär 2020, 10:59Hi SpiceSpice hat geschrieben: ↑Fr 6. Mär 2020, 11:43
Schade, dass Du das so siehst. Du hast eben offenbar nicht verstanden, dass der Sündenfall ein psychologisches Problem war.
Meinst Du ernsthaft, der Baum der Erkenntnis sei ein handfester Baum gewesen und die Schlange ebenso materiell?
Meinst Du Gott habe mit einem operativen Schnitt von Adam eine Rippe entfernt, und das macht den Wesensunterschied zwischen Mann und Frau aus?
Also die Aufzählung von PeB betreffend dem von Dir erwähnten Link, finde ich ebenso unglaublich, wie die Meinung einiger, dass es jemals einen Baum der Erkenntnis und einen Baum des Lebens gegeben habe oder eine sprechende Schlange.
Dass Eva aus einer Rippe des Adam entnommen worden sei, ist ebenso unlogisch, wie dass Adam und Eva die ersten Menschen gewesen seien und Stammeseltern der gesamten Bevölkerung.
lg Maryam
Interessant - auch hier zeigt sich, wie unterschiedlich Grundlagen des Christentums gesehen werden. ---- Ich denke schon, dass es Sinn macht, weil Jesus durch die Versuchung durch das Leid geht. - Jesu Geschichte ist eine Leidensgeschichte.
Stimmt schon - und viele probieren es ja auch. --- Aber solange der Mensch im "Fürstentum der Welt" ist, können solche Versuche nie ganz erfolgreich sein. Sisyphos.
Altes Thema: Was IST eigentlich Sünde? - Meines Erachtens verstehen wir "Sünde" heute zu sehr im Sinne des geläufigen Strafrechts - also säkular.
So ist es - da steckt in seiner "Neugier" drin - ein Begriff, der zwischen Eva und Schlange eine große Rolle spielt. --- Dazu kommt noch der Mangel an Erkenntnis: A + E können im Paradies nie weise werden - weise wird man nur durch Erfahrung AUSSERHALB des Paradieses. - Ich denke, dass Gott am Ende weise und erkennende Menschen haben will, weshalb "der Fall" aus meiner Sicht immer schon Gottes "Plan A" war.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 7. Mär 2020, 13:00 Ein Mensch der in solch perfekte Umstände hinein wächst, hat kaum noch einen Sinn dafür. Er nimmt alles für selbstverständlich und sieht dann nur noch das, was ihm vermeintlich noch fehlt.
Ich will Jesus nichts ab-dichten - oder anders: Jesus macht für mich keinen Sinn, wenn man ihn nicht trinitarisch versteht. - Dann ist er nur ein 2. Adam und nicht mehr - richtig. Aber dann kann er uns nicht erlösen - das kann nur Gott.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 7. Mär 2020, 13:00 Was immer du Jesus andichten willst, kannst du Adam nicht absprechen.
Wie soll das gehen, wenn Jesus nur Adam ist?ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 7. Mär 2020, 13:00 Ich bin in sofern Trinitarier, als dass ich an die Einheit von Vater, Sohn und Heiligen Geist glaube.
Mangel an Erkenntnis kann ich für den erschaffenen Menschen im Bilde Gottes nicht mehr vertreten. Meine wesentlichen Gedanken dazu habe ich vor fast einem Jahr in diesem Forum nieder geschrieben. Du warst in diesem Thema auch beteiligt - viewtopic.php?p=350281#p350281Hiob hat geschrieben: ↑Sa 7. Mär 2020, 22:09 So ist es - da steckt in seiner "Neugier" drin - ein Begriff, der zwischen Eva und Schlange eine große Rolle spielt. --- Dazu kommt noch der Mangel an Erkenntnis: A + E können im Paradies nie weise werden - weise wird man nur durch Erfahrung AUSSERHALB des Paradieses. - Ich denke, dass Gott am Ende weise und erkennende Menschen haben will, weshalb "der Fall" aus meiner Sicht immer schon Gottes "Plan A" war.
Gott hat bereits alles getan mit der Schöpfung. Und nach dem Sündenfall hat er nicht den Menschen generell verflucht, sondern die Schlange und den Erdboden, später auch noch Kain. Was Jesus getan hat, ist etwas völlig Anderes. Weder hat er Gott besänftigt, noch irgendwelche kosmischen Verhältnisse wieder gerade gerückt. Im Idealfall bewirkt seine Tat allein dadurch, dass sie einem Menschen bekannt gemacht wird, dessen Umkehr vom falschen Weg. Natürlich nicht automatisch. Die Nachricht muss im Bewusstsein wirken und einen Anknüpfungspunkt haben, damit sie uns mit Gott versöhnt. Diesen findet sie im Bewusstsein von diesem falschen Weg. Wer sich bereits für toll und richtig hält, von sämtlichen Göttern gesegnet etc. der will natürlich nichts davon wissen, dass er dennoch oder gerade deswegen als Feind Gottes ins Verderben geht.
Was heißt "nur" ? Adam ist geschaffen im Bilde Gottes, im Bild und Gleichnis des "uns", des ominösen Kollektivs (siehe verlinkter Thread). Jesus ist kein zweiter gefallener Adam, denn er hat gemäß Jakobus 1,12 der Versuchung widerstanden und die Krone des Lebens empfangen. Jesus war zuvor auch eine lebendige Seele, aber durch seine Überwindung des Todes, die nicht nur mit der Auferstehung geschah, sondern schon indem er den Weg zum Kreuz ging, wurde er gemäß 1. Korinther 15,45 zum lebendigmachenden Geist. Adam wurde von den Pforten des Hades überwältigt, indem er der Sünde nachgab, auch wenn er erst ein paar Jahrhunderte danach starb.
Ja - wir haben da offenbar unter selben Namen unterschiedliche Religionen - oder zumindestens unterschiedliches Verständnis der christlichen Religion. - Bestenfalls sind das unterschiedliche Perspektiven. - Oder anders: Es ist nicht gut, wenn der Mensch Erklärungen sucht, weil es nur Zwietracht sät - ein Hoch auf die Mystik.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑So 8. Mär 2020, 02:15 Mangel an Erkenntnis kann ich für den erschaffenen Menschen im Bilde Gottes nicht mehr vertreten. Meine wesentlichen Gedanken dazu habe ich vor fast einem Jahr in diesem Forum nieder geschrieben. Du warst in diesem Thema auch beteiligt - viewtopic.php?p=350281#p350281
Selbst der Fluch (Anathem) ist ein Läuterungsmittel. Kain bekommt nicht umsonst sein Zeichen auf die Stirn.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑So 8. Mär 2020, 02:15 nach dem Sündenfall hat er nicht den Menschen generell verflucht, sondern die Schlange und den Erdboden, später auch noch Kain.
Das klingt jetzt etwas diffus.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑So 8. Mär 2020, 02:15 Was Jesus getan hat, ist etwas völlig Anderes.
Trinitarisch wäre das zu wenig.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑So 8. Mär 2020, 02:15 Hiob hat geschrieben: ↑
Sa 7. Mär 2020, 22:09
Wie soll das gehen, wenn Jesus nur Adam ist?
Was heißt "nur" ?
Das heißt: Der Mensch kann Gott bewusst wahrnehmen - das kann ein Känguruh nicht. ---- Meinst Du wirklich, dass Gott dem Adam eine Prüfung vorlegt, um ihm danach im Paradies zu lassen oder rauszuwerfen? --- Kennst Du eine Mutter, die so etwas täte? ("Wenn Du in meiner Abwesenheit Honig naschst, kommst Du ins Heim") ---- ???? ----- Könnte es nicht sein, dass hinter dem Sündenfall mehr steckt als das?