Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

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Hiob
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 01:46 Ich staune immer noch. 15 Leute erarbeiten die Richtlinien für die Zukunft einer Kirche mit etwa 20 Millionen Mitgliedern.
Es würde nicht besser werden, wenn 15.000 Leute eingebunden wären, weil dann jeder nur seine eigene "Meinung" einbringen würde. - Das Problem ist aus meiner Sicht vielmehr, dass diese 15 Leute nicht geistlich, sondern gesellschaftlich vorgehen.

Um es positiv zu sagen: PASTORAL ist die EKD gut. -- Aber sie läßt geistlich keine Basis erkennen. Das Plappern von Sätzen wie "Jesus ist unsere Erlösung", etc. klingen wie Masken ohne Gesicht dahinter. --- Wenn es nach mir ginge, müsste man dem Volk erklären, was "Erlösung" eigentlich ist. - Was "Sündenfall" ist, was "Schuld" ist. Etc. --- Aber dazu scheint es nur säkular-fundierte Antworten zu geben (Gott als Chiffre).
Magdalena61 hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 01:46 Reicht es noch nicht, dass in den Gemeinden Frauen über Männer gestellt und HS miteinander verheiratet werden? Muss die Kirche jetzt auch noch mit Schleppern zusammenarbeiten?
Nee - das ist jetzt polemisch. --- Denn auch ohne Rettungsschiffe wird es SChlepperei geben. Auch mit dem EKD-Schiff werden noch genug Leute ersaufen.
Hiob
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 01:46 Aber wo ist die fruchtbare Weide? In Freikirchen ist auch ziemlich viel lauwarme Luft, die geistliche Dynamik betreffend. Und nicht jeder kann dauerhaft alleine laufen.
Die EKD ist nicht der Grund der Misere, sondern Ausdruck der Misere. - Schau doch zu den Katholiken: Auch dort sind die "Konservativen" extrem in der Defensive. Auch innerhalb der Kirche ist man dort weitgehend säkular geworden - will heißen: Man hat die Grundlagen oft gar nicht verstanden, tritt aber "modern" laut auf.

Was Freikirchen angeht, scheinen mir diese einerseits fundiert zu sein. Andererseits spüre ich, dass dieses Fundiertsein zwar oft schrifttreu im wörtlichen Sinne ist, aber nicht im geistlichen Sinne. - Man ist also zwar ein Gegengewicht, aber kein Eigengewicht.

Das ist die ZEit. Deine "fruchtbare Weide" wird es vermutlich erst dann wieder geben, wenn ECHTE Not kommt (Corona ist keine echte Not).
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Travis
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 08:41 Das Problem ist aus meiner Sicht vielmehr, dass diese 15 Leute nicht geistlich, sondern gesellschaftlich vorgehen.
Dazu gehen sie von falschen Voraussetzungen aus was das Personal, die eigene Relevanz und die Ansprüche an das weitere Vorgehen angeht. Die Nordkirche wird an diesem Papier scheitern, es sei, sie wird in allen Bereichen aufgestockt. Genau das passiert jedoch nicht. In der Nordkirche zieht man sich bereits jetzt strategisch zurück und plant die mittlere Zukunft an den Bedürfnissen der Gemeindeglieder vorbei. All dies unabhängig davon, ob ein solches Vorgehen zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt notwendig wäre. Engagierten Pastoren wird untersagt, sich dauerhaft und nachhaltig in einer Gemeinde einzusetzen, da dies der Regionalisierung entgegen laufen würde.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 01:46 Nur: Wo sollen die hin?
Nirgendwo. Für die Nordkirche kann ich realistischer Weise sagen, dass eine weitgehende Reduzierung der kirchlichen Angebote, dem Bedürfnis nach Kirche weiter Bevölkerungsteile entgegenkommen würde. Denn hier oben ist Diaspora und die Kraft der Tradition kirchlicher Mitgliedschaft schwindet zusehends. Man wird bei Gedanken zur Kirche höchstens noch nostalgisch an Glanzzeiten zurückblicken und dann schulterzuckend die fortgeschrittene Irrelevanz der Kirche feststellen. Für eine ganze Generation ist die EKD hier oben verbrannt, da durch HKM geprägte Pastoren zu lange mit einem "jeder wird nach seinem Gusto seelig" jedes Evangelium überflüssig gemacht haben.

Für die christliche Jugendarbeit entstehen so natürlich neue Chancen, zumindest dort, wo Wiedergeborene die entstehen Lücken erkennen und sich dort engagieren. Schwierig bleibt dabei natürlich die Integration der Jugend in bestehende Gemeindestrukturen. Wo Jugend keinen Anschluß mehr findet, weil die Kirche keinen bietet, bleibt entweder die Entlassung ins organisatorische Nichts oder die massive Umgemeindung in Nachbargemeinden mit lebendiger Jugendarbeit und deren Integration.
Hiob hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 08:56Die EKD ist nicht der Grund der Misere, sondern Ausdruck der Misere.
Beides.
Hiob hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 08:56
Was Freikirchen angeht, scheinen mir diese einerseits fundiert zu sein. Andererseits spüre ich, dass dieses Fundiertsein zwar oft schrifttreu im wörtlichen Sinne ist, aber nicht im geistlichen Sinne. - Man ist also zwar ein Gegengewicht, aber kein Eigengewicht.
Deine Beiträge hinterlassen nicht den Eindruck, als ob Du das wirklich würdest unterscheiden können.
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Helmuth
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 08:56 Was Freikirchen angeht, scheinen mir diese einerseits fundiert zu sein. Andererseits spüre ich, dass dieses Fundiertsein zwar oft schrifttreu im wörtlichen Sinne ist, aber nicht im geistlichen Sinne.
Woraus hast du diese Erkenntnis? Aus jahrlanger Mitgliedschaft? Ich kenne drei Bereiche, die Freikirche außerordentlich gut mit 25 Jahren Erfahrung und Mitgliedschaft, die freien Evangelikalen, die mittlerweile Teil der Evangelischen Allianz sind auch sehr gut. 2 Jahre war ich in einer Gemeinde voll dabei und persönlich kenne ich davon mehrere aus der Arbeit. Sie sind sehr gesetzlich und gehen mir mit ihren theologischen Debatten oft auf den Wecker. Sie sind zu kopflastig, so wie du.

Und dann kenne ich noch die Katholiken. Tja die kenne ich seit Geburt, aber nicht positiv. Sie kann man als Christ gar nicht nicht kennen, denn sie sind auch stets öffentlich oder in den Medien bei uns präsent. Hier kenne ich einige Ausnahme die ich als geistlich bezeichnen kann. Z.B. ist der Wiener Bischof Schönborn m.E. ein guter Zeuge Jesu. Wäre er bloß nicht Katholik. :(

Die EKD ist mir neu, aber wie ich lese ist sie zwar ein Gegenstück zur RKK aber am anderen Eck, also dort fällt man von der anderen Seite vom Pferd. Travis Analysen sind hier als Erfahrungsbericht recht aufschlussreich.

Ich kann dir gerne etwas Einblick in die freikirchliche Szene geben, zu beiden Seiten, den Licht- und Schattenseiten, um deine Unwissenheit etwas aufzupolieren. Du musst es nur wollen. Eines vorweg: Sie sind am meisten geistlich orientiert von allen, die ich kenne. Darum bin ich dort dabei, und darum werde ich auch in deren sauren Apfel beißen. Aber das ist schon gut so.

Einem Suchenden würde ich niemals eine katholisch oder evangelische Gemeinde empfehle, wenn dann eine aus der freien Szene. Die ist noch dazu recht bunt.
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PeB
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von PeB »

Hiob hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 08:56 Die EKD ist nicht der Grund der Misere, sondern Ausdruck der Misere.
Das würde ich ganz ausdrücklich so unterschreiben!
Durch Wiederaufbau nach dem Krieg, Wirtschaftswunder, Verstädterung, Industrialisierung, Globalisierung etc. haben wir über die vergangenen Jahrzehnte einen generellen gesellschaftlichen Wertewandel erlebt.
Hier wäre es die Aufgabe der Kirchen gewesen, gegenzusteuern.

Da der Wertewandel aber gleichzeitig mit einem Mitgliederschwund der Kirchen einherging, schien man es für erstrebenswert zu erachten, die neuen Werte in die Agenda aufzunehmen, statt sie zu hinterfragen und ihnen entgegenzuwirken. Das hat aber alles nichts geholfen und den Mitgliederschwund nicht verhindert, denn Christen suchen nicht nach neuen Werten, sondern haben die ihren und wollen eine Kirche, die in diesem Sinne sinnerklärend wirkt.

Die großen Kirchen säkularisieren zunehmend; auch weil gerade die geistlich orientierten Christen (andere sollte es gar nicht geben!) diese Großkirchen verlassen und ihre eigenen Grüppchen - Freikirchen, Sekten, Betkreise... - gründen. Das ist eine weitere fatale Entwicklung, denn dadurch geht die große Mehrheit der Taufchristen in den säkularen Großkirchen letztlich verloren, während rundum elitäre Einzelorganisationen isoliert mit Scheuklappen in die Erlösung schreiten (entschuldigt die Überspitzung).

Viel besser wäre es, wenn es diese geistlichen Kräfte innerhalb der Massenkirchen gäbe und sie dazu beitrügen, möglichst viele Taufchristen zu retten. Aber sie verlassen das scheinbar sinkende Schiff.
Letztlich sind ja auch die Großkirchen auf Gemeinden Christi gegründet; deshalb sollte man sie auch nicht leichtfertig abschreiben, sondern daran bauen.
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 11:10 Viel besser wäre es, wenn es diese geistlichen Kräfte innerhalb der Massenkirchen gäbe und sie dazu beitrügen, möglichst viele Taufchristen zu retten. Aber sie verlassen das scheinbar sinkende Schiff.
Letztlich sind ja auch die Großkirchen auf Gemeinden Christi gegründet; deshalb sollte man sie auch nicht leichtfertig abschreiben, sondern daran bauen.
Sind Dir in Deinem Bundesland tatsächlich so viele geistliche Kräfte begegnet die die EKD verlassen? In der Nordkirche ergibt sich ein vollkommen anderes Bild. Vielleicht liegt das daran, dass in diesen nördlichen Regionen die EKD schon immer als Missionsgebiet gesehen wurde und nicht als Kirche im biblischen SInne.

In meinem Umfeld gibt es auch niemanden, der die EKD leichtfertig verlässt.
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von PeB »

Travis hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 11:38 Sind Dir in Deinem Bundesland tatsächlich so viele geistliche Kräfte begegnet die die EKD verlassen?
Ich selbst wurde schon mit mehreren Abwerbungsversuchen konfrontiert.

Davon abgesehen rekrutieren sich doch auch die Freikirchen entweder
- aus in diese Kirchen hineingeborene und -getaufte oder
- Großkirchenflüchtlinge, die konvertiert sind.

Wir sollten vielleicht immer daran denken, dass es nur eine Gemeinde Christi gibt. Es kann nur eine geben. Das habe ich im Übrigen auch dem jungen katholischen Pfarrer mit auf den Weg gegeben, der sich jetzt aus unserer (katholischen) Gemeinde verabschiedet hat, weil er versetzt wurde ("Sie verlassen die Gemeinde nicht, Sie gehen nur an einen anderen Ort. Wir sind EINE Gemeinde Christi; das sage ich Ihnen als Protestant.").
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 12:08 Ich selbst wurde schon mit mehreren Abwerbungsversuchen konfrontiert.
Ah, ok. Ne, das passiert hier nicht. Hier scheinen sich alle der Not sehr bewusst zu sein.
PeB hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 12:08 Davon abgesehen rekrutieren sich doch auch die Freikirchen entweder
- aus in diese Kirchen hineingeborene und -getaufte oder
- Großkirchenflüchtlinge, die konvertiert sind.
Und Leuten, die zuvor nichts mit der Kirche am Hut hatten. Davon gibt es hier sehr viele.
PeB hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 12:08 Wir sollten vielleicht immer daran denken, dass es nur eine Gemeinde Christi gibt. Es kann nur eine geben. Das habe ich im Übrigen auch dem jungen katholischen Pfarrer mit auf den Weg gegeben, der sich jetzt aus unserer (katholischen) Gemeinde verabschiedet hat, weil er versetzt wurde ("Sie verlassen die Gemeinde nicht, Sie gehen nur an einen anderen Ort. Wir sind EINE Gemeinde Christi; das sage ich Ihnen als Protestant.").
Genau das ist der Punkt, gegen den die EKD hier oben mehr oder weniger erfolgreich vorgeht. Pastoren die den Glauben so richtig ernst nehmen, sind eben so wenig gerne gesehen wie entsprechende Personen beim Kirchenvolk. Das ändert sich nur temporär wenn es, wider allen Umständen, einer der entsprechenden Pastoren in ein höheres Leitsungsamt schafft. Das kommt nur selten vor. Da wo es passiert, gewinnt die EKD tatsächlich wieder an Relevanz, nur nicht so wie man es sich selber auf die Fahnen schreibt.

In der Nordkirche gibt es in ein paar Städten etwas, was man "HotSpots" nennen könnte. Wärhend es die EKD geschafft hat in kleineren Ortschaften die frommen Pastoren zu verdrängen, gelingt ihr das in den entsprechenden Städten schon seit vielen Jahren nicht. Zu allem Ärger sind die Gemeinden in diesen Städten derart voll und es kommen noch Leute hinzu, dass es seitens der Kirchenleitung (unter enormen Knirschen) kein öffentliches Vorgehen gegen diese Versammlungen gibt. Natürlich wird versucht, die Pastoren durch liberale Vertreter der HKM zu ersetzen, aber segensreicher Weise mag von denen niemand sich in einen solch "frommen Haufen" bewegen.
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 12:08 Ich selbst wurde schon mit mehreren Abwerbungsversuchen konfrontiert.
Lustiger Weise wurde ich damals seitens der EKD (bzw. der Ortskirche) "abgeworben"... aus einer Brüdergemeinde heraus. Wobei der Begriff "abwerben" etwas schräg für die SItuation ist. Und das obwohl ich dem Pastor vorher in einem stundenlangen Gespräch gesagt habe, was ich für "einer wäre". Sachen gibts...
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von PeB »

Travis hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 12:22 Und Leuten, die zuvor nichts mit der Kirche am Hut hatten. Davon gibt es hier sehr viele.
Stimmt. Das wollte ich nicht unterschlagen, habe es aber vergessen. Ein sehr wichtiger Aspekt!
Travis hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 12:22 Genau das ist der Punkt, gegen den die EKD hier oben mehr oder weniger erfolgreich vorgeht. Pastoren die den Glauben so richtig ernst nehmen, sind eben so wenig gerne gesehen wie entsprechende Personen beim Kirchenvolk. Das ändert sich nur temporär wenn es, wider allen Umständen, einer der entsprechenden Pastoren in ein höheres Leitsungsamt schafft.
BTW: ich habe kürzlich ein Interview mit (Ex-Bischöfin) Margot Käßmann gesehen, in dem sie erzählt hat, warum sie seinerzeit Theologie studiert hat; sinngemäß: sie hat sich schon immer für die Menschenrechte eingesetzt und deswegen Theologie studiert. Wenn das die einzige Motivation ist!!!
Dann tritt man doch lieber einer Partei bei oder geht zu Amnesty International.
Travis hat geschrieben: Do 3. Sep 2020, 12:22 In der Nordkirche gibt es in ein paar Städten etwas, was man "HotSpots" nennen könnte. Wärhend es die EKD geschafft hat in kleineren Ortschaften die frommen Pastoren zu verdrängen, gelingt ihr das in den entsprechenden Städten schon seit vielen Jahren nicht. Zu allem Ärger sind die Gemeinden in diesen Städten derart voll und es kommen noch Leute hinzu, dass es seitens der Kirchenleitung (unter enormen Knirschen) kein öffentliches Vorgehen gegen diese Versammlungen gibt. Natürlich wird versucht, die Pastoren durch liberale Vertreter der HKM zu ersetzen, aber segensreicher Weise mag von denen niemand sich in einen solch "frommen Haufen" bewegen.
Ich beobachte hier bei uns im Süden eigentlich das genaue Gegenteil: in den Städten existieren die säkularen Gemeinden und auf dem Land sind die Gemeinden "frommer". Hier finden sich auch eher die "Ausnahmepfarrer", denen man ein reflektiertes Weltbild und ein gesundes christliches Verständnis anmerkt.
Ein katholischer Pfarrer in meinem Heimatort beispielsweise ist ein strikter Gegner des Marienkults und macht auch im Gottesdienst keinen Hehl daraus. Er ist über 60 und es ist mir ein Rätsel, wie er das innerhalb seiner Kirche durchziehen konnte.
Womöglich ist die üblicherweise schlecht beleumundete katholische Kirche im Einzelfall durchaus toleranter als die EKD im Allgemeinen - aber nur eine Spekulation.
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