Re: Logik und Erkenntnis
Verfasst: Sa 14. Jan 2023, 11:52
OK - ich hatte Deine Aussage als Ganzes verstanden und nicht den Unterschied, ob Wissenschaft Logik "darstellt" oder "verwendet". Wobei ich mit diesem Unterschied sprachlich wenig anfangen kann, denn wenn Wissenschaft Logik verwendet, stellt sie sie doch dar. Du musst da schon Verständnis haben, wenn man hier keine Antithese herausliest.
Es geht doch darum (man muss wirklich immer wieder auf das verweisen, was die Grundsatzfrage ist), ob Logik als formale Größe etwas über die Welt aussagt oder nicht. Und da lautet die Antwort: Logik ist an sich kein Wissenserbringer, sondern ein Instrument (bspw. der Wissenschaft) zur Wissenserbringung.
Natürlich kann man jetzt sagen "Hoho, das formale Erkennen von logischen Strukturen ist ebenfalls Wissen". Dann müssen wir halt wieder diskutieren, was wir unter "Wissen" verstehen. Können wir. - Ungeachtet dessen wird am Ende rauskommen, dass der Satz "logisches Ergebnis = Wirklichkeit" nicht funktioniert, weil logische Ergebnisse nur dann ontisch scharf gestellt sind, wenn die Voraussetzungen einer logischen Schlussfolgerung korrekt sind.
Natürlich gibt es genuine Fehler in Schlussfolgerungen, die nichts mit den Voraussetzungen zu tun haben. Aber: Wie soll es KEINE Dichotomie zwischen Voraussetzungen geben können, wo beide doch aufgrund ihrer unterschiedlichen Kategorien überhaupt keine Teilmengen haben können?Aber dann funktioniert deine Dichotomie "Voraussetzungen vs. logische Schlüsse" nicht mehr. Es gäbe dann auch Fehler in Schlussfolgerungen, die nicht logischer Natur sind.