Verstehe ich nicht. Wieso soll das nicht funktionieren ? Wo sagt Gott, dass er das nicht vorsieht ? Oder wo siehst du, dass es nicht funktioniert ? Hast du Beispiele dafür ? Wenn die Regierenden gewählt werden, dann sind sie von der Sympathie des Volkes abhängig. Und zwar nicht nur einmal, sondern immer wieder. Demokratie ist immer "Herrschaft" auf Zeit. Die römische Republik hatte immerhin einige Jahrhunderte bestanden bis sie zur Monarchie wurde. Die Menschen bekommen, was sie wollen. Wenn nicht, ändert sich eben was. Es braucht halt nur eine kritische, laute und einflussreiche Masse. Ob die Veränderungen immer den Prinzipien der Gerechtigkeit folgen, ist nicht gesagt. Es geht einfach um Interessen.
Im alten Israel gab es bis zur Einsetzung des Königtums keinen Herrscher. Die Ältesten, die Richter, oder gar die Priester waren doch überhaupt keine Herrscher. Egal in welchem Sinne man Herrschen verstehen will. Israel war ursprünglich konzipiert als ein Volk mit autonomer Subsistenzwirtschaft. Dass das nicht funktioniert haben soll, sagt das Richterbuch doch an keiner Stelle. Das Problem war nicht, dass das nicht funktioniert hat, sondern dass Israel seinen Gott nicht mehr angemessen würdigte und anfing, andere Götter anzubeten. Das wird sich dann darin geäußert haben, dass sie auch seine Gebote nicht mehr beachteten. Die wurden deswegen noch nicht zu Mördern oder Räubern. Aber sich besonders um Gottes Schutzbefohlene, die Kinder, Waisen, Witwen, Kranken und Eigentumslosen werden sie sich auch nicht gekümmert haben. Für dich ist das wahrscheinlich nur eine belanglose Nebensache. Es ist an die 20 Jahre her, als ich anfing, die entsprechenden Bibelstellen in einer Liste zu sammeln. irgendwann hab ich aufgehört zu zählen. Mir wurde klar, es reicht zu belegen, dass dies für Gott eine sehr ernste und wichtige Angelegenheit ist. Ohne mir jetzt die Mühe zu machen, das besonders ordentlich aufzubereiten, kopiere ich den Inhalt dieser Liste aus meiner Datei Armenrecht.txt einfach mal hier rein.
3. Mose 23,22 : Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, sollst du den Rand deines Feldes nicht gänzlich abernten, und sollst keine Nachlese deiner Ernte halten; für den Armen und für den Fremdling sollst du sie lassen. Ich bin Jehova, euer Gott.
3. Mose 19,9-10 : 9Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, so sollst du den Rand deines Feldes nicht gänzlich abernten und sollst keine Nachlese deiner Ernte halten. 10Und in deinem Weinberge sollst du nicht nachlesen, und die abgefallenen Beeren deines Weinberges sollst du nicht auflesen: für den Armen und für den Fremdling sollst du sie lassen. Ich bin Jehova, euer Gott.
3. Mose 25,35-38 : 35Und wenn dein Bruder verarmt und seine Hand bei dir wankend wird, so sollst du ihn unterstützen; wie der Fremdling und der Beisasse soll er bei dir leben. 36Du sollst nicht Zins und Wucher von ihm nehmen, und sollst dich fürchten vor deinem Gott, damit dein Bruder bei dir lebe. 37Dein Geld sollst du ihm nicht um Zins geben und deine Nahrungsmittel nicht um Wucher geben.38Ich bin Jehova, euer Gott, der ich euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe, um euch das Land Kanaan zu geben, um euer Gott zu sein.
3. Mose 25,39-43 : 39Und wenn dein Bruder bei dir verarmt und sich dir verkauft, so sollst du ihn nicht Sklavendienst tun lassen; wie ein Tagelöhner, 40wie ein Beisasse soll er bei dir sein; bis zum Jubeljahre soll er bei dir dienen.41Dann soll er frei von dir ausgehen, er und seine Kinder mit ihm, und zu seinem Geschlecht zurückkehren und wieder zu dem Eigentum seiner Väter kommen. 42Denn sie sind meine Knechte, die ich aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe; sie sollen nicht verkauft werden, wie man Sklaven verkauft. 43Du sollst nicht mit Härte über ihn herrschen, und sollst dich fürchten vor deinem Gott.
5. Mose 10,16-18 : 16So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und verhärtet euren Nacken nicht mehr! 17Denn Jehova, euer Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, der keine Person ansieht und kein Geschenk annimmt; 18der Recht schafft der Waise und der Witwe, und den Fremdling liebt, so daß er ihm Brot und Kleider gibt.
5. Mose 15,7-11 : 7Wenn ein Armer unter dir sein wird, irgend einer deiner Brüder, in einem deiner Tore in deinem Lande, das Jehova, dein Gott, dir gibt, so sollst du dein Herz nicht verhärten und deine Hand vor deinem Bruder, dem Armen, nicht verschließen; 8sondern du sollst ihm deine Hand weit auftun und ihm willig auf Pfand leihen, was hinreicht für den Mangel, den er hat. 9Hüte dich, daß nicht in deinem Herzen ein Belialswort sei, daß du sprechest: Es naht das siebte Jahr, das Erlaßjahr! und daß dein Auge böse sei gegen deinen Bruder, den Armen, und du ihm nichts gebest, und er über dich zu Jehova schreie, und Sünde an dir sei! 10Willig sollst du ihm geben, und dein Herz soll nicht ärgerlich sein, wenn du ihm gibst; denn um dieser Sache willen wird Jehova, dein Gott, dich segnen in all deinem Werke und in allem Geschäft deiner Hand.
11Denn der Arme wird nicht aufhören inmitten des Landes; darum gebiete ich dir und spreche: Du sollst deinem Bruder, deinem Dürftigen und deinem Armen in deinem Lande, deine Hand weit auftun.
5. Mose 24,14-15 : 14Du sollst nicht bedrücken den dürftigen und armen Mietling von deinen Brüdern oder von deinen Fremdlingen, die in deinem Lande, in deinen Toren sind. 15An seinem Tage sollst du ihm seinen Lohn geben, und die Sonne soll nicht darüber untergehen; denn er ist dürftig, und er sehnt sich danach: damit er nicht über dich zu Jehova schreie, und Sünde an dir sei.
5. Mose 24,17 : 17Du sollst das Recht eines Fremdlings und einer Waise nicht beugen; und das Kleid einer Witwe sollst du nicht pfänden.
5. Mose 26, 12 : 12Wenn du fertig bist mit dem Abtragen alles Zehnten deines Ertrages im dritten Jahre, dem Jahre des Zehnten, und du ihn dem Leviten, dem Fremdling, der Waise und der Witwe gegeben hast, damit sie in deinen Toren essen und sich sättigen.
5. Mose 27,19 : 19Verflucht sei, wer das Recht des Fremdlings, der Waise und der Witwe beugt! und das ganze Volk sage: Amen!
Sprüche 14,20 : Selbst von seinem Nächsten wird der Arme gehaßt; aber derer, die den Reichen lieben, sind viele.
Sprüche 19,7 : Alle Brüder des Armen hassen ihn; wieviel mehr entfernen sich von ihm seine Freunde! Er jagt Worten nach, die nichts sind.
Sprüche 28,27 : Wer dem Armen gibt, wird keinen Mangel haben; wer aber seine Augen verhüllt, wird mit Flüchen überhäuft werden
Sprüche 19,17 : Wer des Armen sich erbarmt, leiht Jahwe; und er wird ihm seine Wohltat vergelten.
Sprüche 14,31
Sprüche 22,22 Beraube nicht den Armen, weil er arm ist, und zertritt nicht den Elenden im Tore.
Psalm 41,2-4
Jeremia 5,28
Jeremia 22,16
1. Korinther 9.14 : 14Also hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkündigen, verordnet, vom Evangelium zu leben.
Jesaja 41,17 Die Elenden und die Armen, welche nach Wasser suchen, und keines ist da, deren Zunge vor Durst vertrocknet: Ich, Jahwe, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen.
Jesaja 58,6-10 : Echtes Fasten > Bedrückungen der Menschen lösen > Matthäus 17,21 ; Markus 9,29
Römer 15,1 : Wir aber, die Starken, sind schuldig, die Schwachheiten der Schwachen zu tragen und nicht uns selbst zu gefallen.
1. Johannes 3,17 : Wer aber der Welt Güter hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?
Sprüche 24,11Errette, die zum Tode geschleppt werden, und die zur Würgung hinwanken, o halte sie zurück! 12Wenn du sprichst: Siehe, wir wußten nichts davon-wird nicht er, der die Herzen wägt, es merken? Und er, der auf deine Seele achthat, es wissen? und er wird dem Menschen vergelten nach seinem Tun.
Sprüche 31,8Tue deinen Mund auf für den Stummen, für die Rechtssache aller Unglücklichen. 9Tue deinen Mund auf, richte gerecht, und schaffe Recht dem Elenden und dem Dürftigen.
Jakobus 2,5 Höret, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die weltlich Armen auserwählt, reich zu sein im Glauben, und zu Erben des Reiches, welches er denen verheißen hat, die ihn lieben?
> 1. Korinther 1,26
Maleachi 3,5 Und ich werde mich euch nahen zum Gericht und will ein schneller Zeuge sein wider die Zauberer und wider die Ehebrecher und wider die Meineidigen und wider die, welche die Tagelöhner, Witwen und Waisen übervorteilen und die Fremdlinge unterdrücken und mich nicht fürchten, spricht der HERR der Heerscharen.
Amos 8,4 Höret dieses, die ihr nach dem Dürftigen schnaubet und nach der Vernichtung der Sanftmütigen im Lande, und sprechet: 5 Wann ist der Neumond vorüber, daß wir Getreide verkaufen, und der Sabbath, daß wir die Kornspeicher auftun; um das Epha zu verkleinern und den Sekel zu vergrößern und die Waage des Betrugs zu fälschen; 6 um die Armen für Geld, und den Dürftigen um ein Paar Schuhe zu kaufen; und damit wir den Abfall des Korns verkaufen?
Jesaja 10,1 Wehe denen, die Satzungen des Unheils verordnen, und den Schreibern, welche Mühsal ausfertigen, 2 um die Armen vom Gericht zu verdrängen und die Elenden meines Volkes ihres Rechtes zu berauben, damit die Witwen ihre Beute werden und sie die Waisen plündern.
Das spricht alles für sich, aber besonders betonen möchte ich hier Jesaja 22,16 und bitte darum, die bevorzugte Übersetzung nachzuschlagen.