Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

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ProfDrVonUndZu
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Ziska hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 12:44 War es nicht reine Dankbarkeit, die diese Frauen bewog Jesus mit ihrer Habe freiwillig zu unterstützen?
Natürlich gehe ich von Freiwilligkeit aus, aber das ist eben eine rein subjektive und damit nicht messbare Kategorie. Böse Geister könnten genau so gut behaupten, dass er sie ausnutzte und manipulierte, weil es keine handfeste Gegenleistung gab, sondern nur eine ideelle bzw. eingebildete. Solche Art von Gegenleistung zählt in der monetären Gesellschaft rein gar nichts, ist bestenfalls ein Ehrenamt, das gerade nicht finanziert wird, um damit, der Theorie nach, nicht die intrinsische Motivation zu sabotieren. Bestenfalls würden hier die Unkosten erstattet, also davon (über-)leben könnte man nicht. Im Gegenteil, es braucht bereits eine schon vorhandene ökonomische Basis, auf der man heraus ehrenamtlich tätigen werden kann. Eben deswegen kommt die überwiegende Anzahl ehrenamtlichen Engagements auch von gutbetuchten Leuten. So oder so wird Jesus durch die Hilfe der Damen nicht reich geworden sein. Es ist was völlig anderes, als beispielsweise ein Zahnarzt, der privat mit Porsche vorfährt, in einer großzügigen Eigentumsneubau lebt und mindestens ne Rolex trägt. Ich habe solche Kandidaten unter Christen kennen gelernt. Auch von deinen Genossen. Deswegen erwähne ich dieses Beispiel.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Abischai hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 12:47 Also: JA, nur hat sich das Schwergewicht etwas verlagert, oder anders gesagt: man kann unsere Anforderungen nicht mit denen der damaligen Zeit und gar mit Jesus selbst vergleichen, meine ich.
Genau das ist der Punkt. Nur legitimiert das eben nicht unsere Zeit. Und zwar deswegen nicht, weil sie nicht einfach das Produkt der Welt außerhalb des Christentums ist, sondern eine Welt des (Anti-)Christentums.
Philippus
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Philippus »

Abischai hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 12:47 Wenn jemand umherziehensoll und predigen oder andere "unproduktive" Dienste verrichten, dann soll solcheiner von den Adressaten versorgt werden, und zwar gut. Und "wer am Wort dient" ist "doppelter Ehre wert", da geht es um materielle Versorgung.


Das passt in etwa auch zu unserem Thema............darf eine Frau in der Gemeinde predigen?.....
Dazu habe ich mich mal mit einem Ex Mitglied unserer Gemeinde unterhalten, der vor vielen Jahren in eine andere Gemeinde (mit männlichem Prediger) abgewandert ist und daher bei uns nicht so befangen ist.
Er meinte, es sei kein Wunder, dass es heute so schwer ist, (hauptamtliche) Prediger zu finden. Wenn die noch ein Sozialstudium dran hängen, verdienen sie in der freien Wirtschaft das Doppelte als in einer freien Gemeinde, sie werden schlicht zu schlecht bezahlt.
Wenn da ein junger Mann mit zwei Kindern kommt, bekommt er es schon mit der Angst zu tun..........meine Kinder werden mir verhungern und ich kann ihnen keine gute Ausbildung finanzieren.........
Man muss heute schon extrem antimaterialistisch denken um sich noch als Prediger zu bewerben. Dann kommen halt nur noch junge Mädchen in Frage, die noch keine Familie haben und sich dann später dafür einen reichen Mann suchen.


Wie dem auch sei, in ein paar Stunden haben wir ein neues Jahr 2024.
Gleich muss ich fort in die Kirche.
Einen guten Rutsch in das neue Jahr und ein gesundes, glückliches und gesegnetes neues Jahr 2024 wünscht Euch allen Philippus :wave:
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Oleander
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Oleander »

Philippus hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 13:37 Gleich muss ich fort in die Kirche.
Viele Kirchen und Gemeinden haben ja mittlwerweile eine "Homepage"...
Hat das deine Gemeinde auch und wenn ja, würdest du uns den link dazu geben?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Abischai
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Abischai »

Philippus hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 13:37 Man muss heute schon extrem antimaterialistisch denken um sich noch als Prediger zu bewerben.
Ich finde das ausgesprochen gut, denn sich irgendwo als "Prediger" zu bewerben wie man das in einem börsennotierten Unternehmen tut, gehört einfach nicht in die Gemeinde Jesu.
Man kann auch das Thema völlig "neu denken". Zunächst ist man von Gott berufen, alles andere geht gar nicht. Und wenn das sichergestellt ist (die Brüder prüfen das, nicht irgendwelche "Arbeitszeugnisse"), wird ein mit den Sitten irgendwie vereinbarer obligatorischer "Vertrag" aufgesetzt. Der "Arbeitgeber" ist aber der HERR, und nicht irgendein Verein, das darf man bitte nie vergessen! Man kann als Verein bestimmte Leistungen vereinbaren, die entlohnt werden, aber nicht das Predigen, das ist davon ausgenommen. Aber z.B. sonstige Dienste, die anderswo auch "bezahlt" werden, Reinigung, Hausmeisterdienste, Botendienste, "Bereitschaft", was auch immer.

"Wir" hatten mal das gleiche Problem, und ich schlug eine "biblisch" anmutende Idee vor, die aber nicht mal wirklich gehört, geschweige denn beachtet worden war, leider, wie ich finde.:

Ein "Diener am Wort", nennen wir ihn mal so, bekommt, von einem Querschnitt aus den Mitgliedern (geheim ausgewählt), 20 an der Zahl, jeweils anonym den "Zehnten" (z.B.). Das ist überdurchscnittlich viel, und unabhängig von der "Leistung" des Dieners. Besondere Aufwendungen sind damit abgefedert. Und von den 20 kann einer arbeitslos sein, ein anderer ist wohlhabend als Arzt, der nächste ist Handwerker, ein weiterer Hausmeister irgendwo, jemand anders Hilfsarbeiter, unwichtig.
Das könnte man ja irgendwie so organisieren, völlig egal was "die Welt" davon hält.
Sowas würde ich befürworten.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Hans-Joachim
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Hans-Joachim »

Abischai hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 14:22 Ein "Diener am Wort", nennen wir ihn mal so, bekommt, von einem Querschnitt aus den Mitgliedern (geheim ausgewählt), 20 an der Zahl, jeweils anonym den "Zehnten" (z.B.). Das ist überdurchscnittlich viel, und unabhängig von der "Leistung" des Dieners. Besondere Aufwendungen sind damit abgefedert. Und von den 20 kann einer arbeitslos sein, ein anderer ist wohlhabend als Arzt, der nächste ist Handwerker, ein weiterer Hausmeister irgendwo, jemand anders Hilfsarbeiter, unwichtig.
Das könnte man ja irgendwie so organisieren, völlig egal was "die Welt" davon hält.
Sowas würde ich befürworten.
Bei uns kann jeder predigen. Er muss nur einen Auftrag haben. Pro Sonntag gibt es so etwa drei Ansprachen von drei Personen. Männer Frauen und Jugendliche. Das ganze unbezahlt. Und diese Personen dürfen auch den Zehnten zahlen. Ist eben alles ehrenamtlich.
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Abischai
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Abischai »

Hans-Joachim hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 14:34 Ist eben alles ehrenamtlich.
In einigen Gemeinschaften ist es jedoch üblich, Leute für solches extra anzustellen. Mir gefällt das nicht, ganz ehrlich, nur es ist eben oft so, und dann sollte man das aber vom säkularen System abkoppeln und nicht noch als Evangeliums-AG damit an die Böres gehen.
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Hans-Joachim
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Hans-Joachim »

Abischai hat geschrieben: So 31. Dez 2023, 14:47 In einigen Gemeinschaften ist es jedoch üblich, Leute für solches extra anzustellen.
Ja, ist mir bekannt. Da wird "ein Herr Pastor" angestellt. Wir organisieren uns selbst. jede Gemeinde verfügt über verschiedene Kollegien. Je nach Zusammensetzung der Gemeinde. Und auch die Frauen sind organisiert. Sie alle sind am Gemeindeleben beteiligt.
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Hexenjagd
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Hexenjagd »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 19:06 Ich würde einen Unterschied machen zwischen "predigen" und der Leitung einer Versammlung, welche beinhaltet, geistliche Autorität auszuüben.
Da ist schon der erste Irrtum was dann logischerweise zu weiteren Irrtuemern fuehrt.
Vielleicht muessen wir zuerst einmal Klaeren wie eine christliche Gemeinde strukturiert sein sollte.
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 19:06 Wenn Gott seinen Geist auch auf die Töchter ausgießt, Joel 3, dann wäre es mehr als anmaßend und selbstherrlich, wenn Männer sagen: "Nein Gott, das akzeptieren wir nicht, wir wollen keine Frauen hören."
LG
Es geht aber hier nicht darum das man nicht auf Frauen hoeren mag, sondern ob eine Frau predigen sollte. Das eine Frau Weissagen sollte habe ich zuvor deutlich bejaht!
Lg
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Magdalena61
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Magdalena61 »

Abischai hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 19:15
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 19:06 Adam hat das Wort Gottes ja auch verworfen. An ihn war die Weisung ergangen.
Die Verantwortung lag m.E. eindeutig und ausschließlich bei Adam. Aber der Trojaner war das Weib, denn Paulus argumentiert, daß sie verführt worden war, nicht Adam.
Paulus schreibt aber auch, in Röm. 5, die Sünde sei durch einen Menschen in die Welt gekommen, nicht irgendeinen... denn er präzisiert: Durch Adam.
Röm. 5, 12-14 (LUT): Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben. Denn die Sünde war wohl in der Welt, ehe das Gesetz kam; aber wo kein Gesetz ist, da wird Sünde nicht angerechnet. Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, die nicht gesündigt hatten durch die gleiche Übertretung wie Adam, welcher ist ein Bild dessen, der kommen sollte.
Warum nannte er nicht Eva? Sie war doch diejenige gewesen, die sich auf die Argumentation der Schlange eingelassen hatte.
Die Empfänglichkeit für den Sabotageakt lag nicht bei Adam, sondern bei der weiblichen Seite.
Da sehe ich jetzt keinerlei Unterschied bei Mann und Frau bezüglich der Empfänglichkeit für Verführung. Im NT sind die Abtrünnigen, welche Lehren der Dämonen anhängen, eher gleichmäßig über beide Geschlechter verteilt: 2. Kor. 11; die Prediger eines anderen Evangeliums waren wohl eher Männer, die 2. Tim. 3-- "gewisse Frauen einfangen, die mit Sünden beladen sind und von mancherlei Begierden getrieben werden."
Daß Adam aber gegen sein Weib vertrauensvoller war und die ihn irgendwie um den Finger wickeln konnte, spricht eigentlich für die recht hohe Qualität der Zweisamkeit, daran würde ich nichts falsches sehen.
Es ist ja erfreulich, wenn ein Ehemann seiner Frau "anhängt" und sich auf sie verlässt.
Er sollte jedoch nicht zu "Muttis Prinz" mutieren. Denn das läuft letztendlich darauf hinaus, dass die Frau irgendwann die gesamte Verantwortung tragen muss für das Management von Ehe und Familie, während der Mann sich herauspickt, womit er sich schmücken kann und den Rest ignoriert.

Die Frau hat ihn vermutlich u.a. deshalb geheiratet, weil sie seine innere Stärke attraktiv fand. Wenn diese nach der Eheschließung so peu à peu verloren geht, weil der Starke, anstatt dieses von Gott verliehene Potenzial zu hüten und zu pflegen, sich zur Ruhe setzt und andere Projekte favorisiert -- dann haben wir eine Neuauflage des Sündenfalls nach der anderen.

Und dann lastet man die Schuld für die familiäre Schieflage auch noch der Frau an?

Paulus hatte den Durchblick...
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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