Bestimmte Gegenstände über die die Bibel spricht, wie die Auferstehung der Toten, Geist, Dämonen, das ewige Leben, der Feuersee, der Scheol, der Logos vom Anfang. Man kann mit Methoden daran gehen, zu untersuchen, was der Autor tatsächlich anders gemeint haben könnte, als zunächst scheint, aber letzten Zweifel wird man da nie ausräumen können.
Naherwartung: Jesu Wiederkunft
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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft
Die Wissenschaft ist doch nicht das Problem - das Problem ist die Bewertung wissenschaftlicher Ergebnisse. - Konkret:
Wenn die HKE sagt: "Wir untersuchen nach unserem Modell objektiv, dann kommen objektive Ergebnisse im Rahmen dieses Modells heraus - bspw. "Nach unserem Modell irrte sich Jesus". --- Diese Aussage ist wahr im Sinne des Modells - das ist Wissenschaft. - Das heißt aber nicht, dass sich Jesus in der Wirklichkeit geirrt hat. - Es heißt lediglich, dass sich Jesus geirrt hat, falls das zugrunde gelegte Modell in Bezug auf die Wirklichkeit richtig ist.
Ideologisch ist, wenn man "wissenschaftliches Modell-Ergebnis" und "Wirklichkeit" gleichsetzt. --- Das wird oft deshalb übersehen, weil in den NATUR-Wissenschaften Modell-Ergebnisse unabhängig experimentell überprüft werden können - das geht aber (meistens) nicht in den Geisteswissenschaften. - Dort ist man darauf angewiesen, dass das Modell wirklichkeits-authentisch ist - man muss es also GLAUBEN.
Ja - das ist genau das, was ich "Ideologisierung von Wissenschaft" nenne. - Das Problem: Es wird oft nicht gemerkt.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 24. Feb 2020, 14:56 AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑
Mo 24. Feb 2020, 13:17
Das unterstellst DU der HKE.
Nein, das unterstelle ich nicht der HKE, sondern einigen, die sich auf sie berufen. Das betrifft hauptsächlich den öffentlichen Diskurs, seltener bestimmte Monografien aus Fachverlagen.
Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft
Formulieren wir es exakter.Hiob hat geschrieben: ↑Mo 24. Feb 2020, 09:09Das ist bekannt - und es ist sogar sinnvoll, weil die historisch-kritische Exegese als EIN Aspekt ja wertvoll ist.Münek hat geschrieben: ↑Mo 24. Feb 2020, 07:38 Die Verfasser des exegetischen Lehrbuches "Arbeitsbuch zum Neuen Testaments", aus dem ich zitierte, Hans Conzelmann und Andreas Lindemann, sind in der Tat Vertreter der historisch-kritischen Exegese, die an den theologischen Fakultäten als Standard- und Leitexegese gilt.
Die EXEGESE ist der theologische Fachbereich an den theologischen Fakultäten, der ALLEIN für die Auslegung der biblischen Texte zuständig ist. Dogmatiker und Fundamentaltheologen (= systematische Theologen) sind hier gänz-
lich außen vor.
Die Exegese biblischer Schriften fällt NICHT in ihren Kompetenzbereich.
Von der Eröffnung des Verständnisses der biblischen Schriften profitieren ALLE Christen, nicht nur systematische Theologen als Profis.Hiob hat geschrieben:Wie das gemeint ist und wie es nicht gemeint ist, wurde ausführlich diskutiert. - In der Tat kommt man als Profi nicht um die HKE herum, bevor man in die geistliche Auslegung der Bibel geht.
Fakt ist, dass sich die historisch-kritische Exegese nicht nach irgendwelchen Dogmen richtet. Eine glaubensab-
hängige "geistige" Schriftauslegung findet innerhalb der HKE nicht statt.
Es ist wichtig zu wissen, dass Ratzinger mit seinem Versuch gescheitert ist, eine dogmenabhängige kanonische Exe-
gese an den theologischen Fakultäten zu etablieren.
Sagen wir besser, bis auf Widerruf als Tatsachen bewertet werden.
Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft
Das ist irreführend, da es unterstellt, dass sich die Theologie daran gebunden fühlt im Sinne von "Wenn die HKE sagt, dass sich Jesus irrte, dann hat er sich geirrt". - Das tut sie nicht.
Exakter wäre: Die Exegese ist für die Auslegung im Sinne der definierten Methodenschritte zugänglich (sogar in wik einsehbar). - Ob diese Ergebnisse geistlich-interpretativ ("Was hat das substantiell zu bedeuten?") übernommen werden oder nicht, ist vollkommen offen. - Das hat damit zu tun, dass christliche Hermeneutik eigenständig ist und die HKE-Exegese nur als unerlässliche Grundlage versteht, um danache geistlich zu interpretieren.
Wie anders wäre zu erklären, dass die groß-kirchlichen Theologien unterm Strich NICHT der Ansicht sind, dass Jesus sich irrte - und sie begründen das auch.
Richtig - allerdings fällt die geistliche Auslegung in ihren Kompetenzbereich. - Die christliche Hermeneutik geht also viel weiter, als es das HKE-Modell vorsieht.
Das weiß ich nicht. - Meiner Erfahrung nach nehmen "normale" Christen solche Ergebnisse einseitig auf, weil auch sie oft auf die Gleichung "wissenschaftlich = so war es tatsächlich" reinfallen. --- Das Volks-Verständnis von "Wissenschaft" ist in der Regel nicht korrekt.
Natürlich richtig - die christlichen Dogmen ist ihr (zu Recht) schnuppe. - ABER: Sätze mit der Anmutung "wissenschaftlich = so war es tatsächlich" haben eigen-dogmatischen Charakter. - Diesem Dogmatismus folgen sogar Wissenschaftler, wie wir aus dem Forum wissen - da kommen Sätze wie "Nur Wissenschaft kann Erkenntnis bringen". - Das VERSTEHE ich zwar (weil man "Erkenntnis" einfach semantisch so definiert) - aber das wird dem geistlichen Verständnis von "Erkenntnis" nicht gerecht. - Das hat alles viel mit Sprache zu tun.
Aber doch nur deshalb, weil sich die universitäre Theologie an den heutigen wissenschafts-theoretischen Standards hält. - Diese Standards waren sogar zu meiner Zeit anders - da galt es als "Wissenschaft", wenn man Thesen (egal ob falsifizierbar oder nicht) gut begründet hat - geht heute nicht mehr.
Mit anderen Worten: Dieses Scheitern ist kein qualitatives, sondern ein zeit-geistliche Scheitern. - Und um es klar zu stellen: Die Ratzinger -Exegese versteht sich überhaupt nicht als Ersatz für die HKE, sondern als Fortführung in Bereichen, die die HKE nicht abdecken kann (siehe Kommissions-Text 1993).
Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft
Die historisch-kritische Exegese bedient sich keines MODELLS.Hiob hat geschrieben: ↑Mo 24. Feb 2020, 16:23Die Wissenschaft ist doch nicht das Problem - das Problem ist die Bewertung wissenschaftlicher Ergebnisse. - Konkret:
Wenn die HKE sagt: "Wir untersuchen nach unserem Modell objektiv, dann kommen objektive Ergebnisse im Rahmen dieses Modells heraus - bspw. "Nach unserem Modell irrte sich Jesus". --- Diese Aussage ist wahr im Sinne des Modells - das ist Wissenschaft. - Das heißt aber nicht, dass sich Jesus in der Wirklichkeit geirrt hat. - Es heißt lediglich, dass sich Jesus geirrt hat, falls das zugrunde gelegte Modell in Bezug auf die Wirklichkeit richtig ist.
Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft
Für Dich vielleicht - entspricht aber den Tatsachen.
Auch wenn es weh tut: Du wirst Dich damit abfinden müssen, dass die Auslegung biblischer Texte NICHT in den Kompetenzbereich der theologischen Fachbereiche Dogmatik und Fundamentaltheologie fällt.
Der Theologieprofessor Klaus Berger (em.) fühlt sich in der Tat NICHT an den bestehenden Konsens bzgl. Jesu Irrtum gebunden; für ihn sind seine Exegeten-Kollegen schlicht "Bibelfälscher".Hiob hat geschrieben:da es unterstellt, dass sich die Theologie daran gebunden fühlt im Sinne von "Wenn die HKE sagt, dass sich Jesus irrte, dann hat er sich geirrt".
Ratzinger geht einer Auseinandersetzung mit den Argumenten der historisch-kritisch arbeitenden Exegeten aus
dem Weg. Für ihn stellt Jesus in Person das "Reich Gottes" dar, wobei es ihn nicht kümmert, dass er mit dieser
These klaren Aussagen Jesu in den Evangelien widerspricht.
Das kannst Du nicht wissen. Mir jedenfalls ist kein Dokument der RKK bekannt, in dem der einvernehmlichen Auffassung der HKE in der Irrtumsfrage widersprochen worden ist.Hiob hat geschrieben:Wie anders wäre zu erklären, dass die groß-kirchlichen Theologien unterm Strich NICHT der Ansicht sind, dass Jesus sich irrte.
Nee nee - hier herrscht beredtes Schweigen im römisch-katholischen Walde. Da kam und da kommt nix.
JEDER Bibelleser profitiert davon, dass ihm die Ergebnisse der historisch-kritischen Exegese das Verständnis der Schrift ermöglichen bzw. erleichtern.
Richtig - eine Aufweichung dieses hohen Standards kommt für sie nicht in Frage. Nicht ohne Grund ist die historisch-kritische Exegese die Leit- und Standardexegese an den Universitäten.Hiob hat geschrieben:Aber doch nur deshalb, weil sich die universitäre Theologie an den heutigen wissenschafts-theoretischen Standards hält.
Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft
Natürlich tut sie das - sonst wäre es keine Wissenschaft, Du Witzbold.
Ich habe ausgeführt, in welchem Sinn dieser Satz stimmt und in welchem nicht.
Nein - jetzt wirst Du ideologisch. - Ratzinger hat schlicht ein anderes Verständnis-Modell. - Ob das eine oder andere Modell der Wirklichkeit mehr entspricht, können wir nur glauben - NIEMAND weiß es.Münek hat geschrieben: ↑Mo 24. Feb 2020, 23:44 Ratzinger geht einer Auseinandersetzung mit den Argumenten der historisch-kritisch arbeitenden Exegeten aus
dem Weg. Für ihn stellt Jesus in Person das "Reich Gottes" dar, wobei es ihn nicht kümmert, dass er mit dieser
These klaren Aussagen Jesu in den Evangelien widerspricht.
Ob es dazu eine Enzyklika oä gibt, weiß ich nicht. - Aber ich weiß, dass die evangelischen und theologischen Theologen (vom Ortspfarrer bis zum Uni-Dozenten), die ich dazu befragt haben, es als selbstverständlich angesehen haben, dass Jesus sich NICHT geirrt haben, weil Jesus einfach missverstanden wurde/wird. --- Folgende Dreiteilung der Präsenz Jesu/des Reich Gottes wird dabei immer wieder aufgeführt:
1) Die erste Ankunft „in Demut“ als Retter bei der Menschwerdung (Jesu Erscheinen vor 2000 Jahren),
2) die Wiederkunft „in Herrlichkeit“ als Richter am Ende der Zeiten (Apokalypse)
3) und den „mittleren Advent“, die „Gottesgeburt im Menschen“ (also alltäglich).
Das HKE-Modell gibt das natürlich nicht her - aber das hier ist halt die theologische Denke.
Theoretisch richtig. - Aber es besteht auch die Gefahr der Täuschung, wenn man wissenschafts-theoretisch nicht durchblickt.
Missverständnis. - Es geht nicht um eine "Aufweichung" - das gäbe es nur dann, wenn die Theologie der HKE auf deren Feld Konkurrenz machen wollte. - Aber das will sie doch gar nicht - sie will vielmehr über das HKE-Modell hinaus geistlich interpretieren: "Was bedeutet das geistlich WIRKLICH?".
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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft
Es dreht sich nicht darum, krampfhaft zu versuchen herauszufinden, was der Autor ANDERS gemeint hat, sondern was er gemeint hat. Eine Bewertung dessen ist nicht Sinn und Zweck der HKE.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 24. Feb 2020, 15:05 Bestimmte Gegenstände über die die Bibel spricht, wie die Auferstehung der Toten, Geist, Dämonen, das ewige Leben, der Feuersee, der Scheol, der Logos vom Anfang. Man kann mit Methoden daran gehen, zu untersuchen, was der Autor tatsächlich anders gemeint haben könnte, als zunächst scheint, aber letzten Zweifel wird man da nie ausräumen können.
Beste Grüße, Al
Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
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- AlTheKingBundy
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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft



Natürlich, das ist so eine Sache mit der Bildung, kostet Zeit und Gehirnschmalz. Das ist vielen zu anstrengend und dann suchen sie ihr Heil in der "geistigen" Auslegung, hier ist alles möglich ganz ohne Anstrengung.
Beste Grüße, Al
Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft
Wenn du schon den Intellekt bemühst, dann bemühe dich auch Begriffe besser zu erfassen, ehe du immer diesen Einheitssenf abdrückst. Du denkst wirklich. du bist anderen in deinen Auslegungen überlegen? Geschenkt. Ich für mich bin froh, wenn ich überhaupt etwas verstehen darf. Es ist dies alles eine Gabe Gottes und noch mehr eine Gnade, lieber Al.AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 25. Feb 2020, 03:52 Natürlich, das ist so eine Sache mit der Bildung, kostet Zeit und Gehirnschmalz. Das ist vielen zu anstrengend und dann suchen sie ihr Heil in der "geistigen" Auslegung, hier ist alles möglich ganz ohne Anstrengung.
Du mischt hier zwei Dinge in einen Topf, aber man muss geistig und geistlich differenzieren. Du meintest zuvor vermutlich geistlich, weil du "geistig" extra unter Anführungszeichen geset hast. Richtig? Den Fehler machen viele Kopfmenschen wie ich es Hiob zu verklickern versuchte. Nur hat er es denke ich angenommen. Für mich gibt es eine geistliche Lebensführung, aber keine Auslegung. Geistg ist Sache des Intellekts, geistlich die des Herzens.
Mit dem Kopf (Verstand) denkt man und zieht Schlüsse, jedoch mit Herzen glaubt man. Beides zusammen aber motivert unsere Handlungen und diese entsprechen dem Glauben. Ich glaube an Jesu Wiederkunft und weil es ein Versprechen unseres Herrn ist, so wird dieser Glaube eines Tages auch belohnt werden. In dieser Erwartung werde ich nicht enttäuscht werden.
Wir sollen dem Tag seines Kommens sogar entgegeneilen. Der Herr kommt bald!2.Pet 3:110-12 hat geschrieben: Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen. Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, an welchem die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden!
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16