Individuum und Heilsgeschichte

Rund um Bibel und Glaube
Canon

Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Canon »

phänomenisch lesen heißt lesen ohne den Heiligen Geist- die Phänomenologie über nimmt die Aufgabe des HG. hast dus?

LG Canon
Timmi

Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 11:20
Otto2 hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 10:50 Nur sagt das nicht Franz Meyer, sondern die Bibel.
Es geht mir hier doch nicht um das, was in der Bibel steht (das ist ganz sicher unantastbar, so wie es Gott meint), sondern was WIR daraus in Form von Interpretationen an Gutem und Schlechtem machen.
Johannes 3:16 „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. “

Du behauptest also, wir könnten nicht wissen, wie es Gott meint, sondern nur unsere Interpretationen dazu. Dafür setzt du dann aber DEINE Theologie ein und erklärst, eine Auslegung im obigen Sinne des Verses sei verkehrt.

Nachtrag:

Ich denke, unter Hinweis auf die bruchstückhafte Erkenntnis, die einzig auf den Intellekt zurückzuführen ist, dass die höhere Form der Erkenntnis einzig und allein durch das 'Schauen' ermöglicht wird. Eine Möglichkeit des Verstehens, die wir nur ansatzweise verstehen und erahnen können, von dem Gott schon heute durch den Heiligen Geist gebrauch macht und erahnen läßt, wie wirkliches Wissen und das Erfassen von Wahrheit aussieht.
Timmi

Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Timmi »

Canon hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 12:22 phänomenisch lesen heißt lesen ohne den Heiligen Geist- die Phänomenologie über nimmt die Aufgabe des HG. hast dus?

LG Canon
:thumbup: Perfekt erklärt!
Hiob
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 12:07 Was "phänomenisch lesen" betrifft, da steige ich hieraus
Damit ist im Grunde gemeint, dass man das Wort Gottes so stehen lässt, wie es dasteht und nicht mit menschlichen Interpretationen kontaminiert. - Hier steht (verkürzt "Durch Jesus das Heil". - Hier steht NICHT, dass ein Moslem nicht ebenfalls nach seinem Tod ins Licht der Erkenntnis gestellt werden könnte und somit ebenso bei Jesus landen könnte - das wäre eine menschliche Schlussfolgerung ohne HG.
Michael hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 12:07 Was geht uns hier der Moslem im Detail an?
Gar nicht. - Es ist ein typisches Beispiel dafür, wie es NICHT laufen sollte.
Otto2 hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 13:27 Du behauptest also, wir könnten nicht wissen, wie es Gott meint, sondern nur unsere Interpretationen dazu.
Wir können nur aus unserem Glauben gewiss sein, dass das, was wir verstehen, das ist, wie es Gott meint. - Klingt umständlich, ist aber so. --- Vom Korridor her werden alle Dein Zitat ähnlich verstehen. - Wenn man es genauer machen will, wird es richtig umfassend (das wäre ein eigener Thread).
Otto2 hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 13:27 Ich denke, unter Hinweis auf die bruchstückhafte Erkenntnis, die einzig auf den Intellekt zurückzuführen ist
Nein - gar nicht. - Damit ist geistliches Erkennen gemeint (Herz/Seele und dann irgendwann am Ende der Intellekt).
Otto2 hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 13:27 dass die höhere Form der Erkenntnis einzig und allein durch das 'Schauen' ermöglicht wird. Eine Möglichkeit des Verstehens, die wir nur ansatzweise verstehen und erahnen können, von dem Gott schon heute durch den Heiligen Geist gebrauch macht und erahnen läßt, wie wirkliches Wissen und das Erfassen von Wahrheit aussieht.
Ja - so verstehe ich das auch. - So ist "erkennen" im geistlichen Sinne gemeint.
Otto2 hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 13:44 :thumbup: Perfekt erklärt!
Wirklich nicht - da wurde exakt das Gegenteil erklärt. - Wie kann das passieren?
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Kingdom
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Kingdom »

Hiob hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 17:29 Wir können nur aus unserem Glauben gewiss sein, dass das, was wir verstehen, das ist, wie es Gott meint. - Klingt umständlich, ist aber so.
Rö 8:16 Derselbe Geist gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind.

So gibt dergleiche Geist auch Zeugnis darüber ab wie wir etwas zu verstehen haben oder eben verwerfen sollten.

Das was Du schreibst, betrifft Ungläubige. Zum Beispiel: Ein Islamist ist aus seinem Glauben gewiss, das er Gott richtig verstanden hat, wenn er Leute köpfen geht. Die Frucht daraus, zeigt das eben dieser eigene Glauben oder eigene Glaubens Interpretation nicht reicht, um etwas zu verstehen.

Im Gegenteil er ist gerade zu der Ursprung das wir zig Vorstellungen und Religionen haben, wie Gott ist und was er will.

Das heisst wenn wir aus persönlichen Glauben heraus etwas anfangen zu interpretieren, dann verstossen wir gegen das Gebot das wir uns kein Bildnis oder Gleichnis machen sollen.

Der in Christus gegründete Glauben, nicht unser Glauben zeigt auf wie wir etwas zu verstehen haben oder zu verwerfen haben.

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Hiob
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Hiob »

Kingdom hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 18:15 Rö 8:16 Derselbe Geist gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind.

So gibt dergleiche Geist auch Zeugnis darüber ab wie wir etwas zu verstehen haben
Wie erklärst Du Dir dann, dass unterschiedliche christliche Gruppierungen ganz unterschiedliche Lehren haben? (Protestanten, Evangelikale, ZJ, RKK, Orthodoxe, Mormonen, Wohlstands-Evangelikale, etc.) -- Haben da manche den Geist und manche nicht?
Kingdom hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 18:15 wenn wir aus persönlichen Glauben heraus etwas anfangen zu interpretieren, dann verstossen wir gegen das Gebot das wir uns kein Bildnis oder Gleichnis machen sollen.
Warum wird dann ständig interpretiert? - Der eine interpretiert 144.000 Gerettet, der andere alle Gerettete, der nächste interpretiert trinitarisch, der übernächste Sola Gratia, der andere Sola Scriptura, etc? - Das sind alles Interpretationen.

Aber ich stimme Dir mehr zu, als Du vielleicht ahnst: Man soll nicht persönlich interpretieren und dies auf andere übertragen.
Kingdom hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 18:15 Der in Christus gegründete Glauben, nicht unser Glauben zeigt auf wie wir etwas zu verstehen haben oder zu verwerfen haben.
Prinzipiell stimmt das ja. - Aber was hat das mit der Realität zu tun? - In der Realität treten christliche Gruppierungen mit Interpretationen gegeneinander an - im Extremfall sprechen sie sogar der Gegenseite das Christsein ab.

Wäre es nicht gescheiter, wenn man die Bibel auf den EIGENEN Geist wirken lässt und beobachtet, was sie dort bewirkt. - Als geistlicher Aufbau. - Also die Bibel mehr inwendig verstehen als nach außen. --- Denn dann wird es für jeden etwas geben, was seinem eigenen individuellen/heilsgeschichtlichen Status gerecht wird - vielleicht bei jedem etwas anderes.

Können wir nicht darauf vertrauen, dass Gottes Wege für UNSERE Verständnismöglichkeiten zu kompliziert sind, aber trotzdem das einzige sind, was zählt?
Timmi

Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Timmi »

Hiob,

ich denke, es ist die falsche Vorgehensweise aus den teils sehr unterschiedlichen Lehren zu schließen, dass es keine allgemeingültige biblische Wahrheit gibt, die man auch verkünden soll. Neben der Wahrheit existiert nämlich auch die Lüge. Die Bibel beschreibt dies deutlich.
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Hiob »

Otto2 hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 18:39 ich denke, es ist die falsche Vorgehensweise aus den teils sehr unterschiedlichen Lehren zu schließen, dass es keine allgemeingültige biblische Wahrheit gibt, die man auch verkünden soll.
Es GIBT nur EINE biblische Wahrheit - das wird doch nicht in Zweifel gesetzt. - Aber der Mensch kann in seinen Interpretationen/seinem Heils-Stand/seinen Denominationen nicht entscheiden, dass er sie hat und andere nicht.

Der Mensch sieht die biblische Wahrheit genauso wie alles andere auch "in Bruchstücken" (1.Kor. 13,12). Im guten Fall sind diese Bruchstücke ausreichend, um das Wesentliche für SEIN eigenes Heil zu erkennen. - Andere Christen haben andere Bruchstücke, mit denen sie auf ihre Weise die biblische Wahrheit erkennen können.
Otto2 hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 18:39 Neben der Wahrheit existiert nämlich auch die Lüge. Die Bibel beschreibt dies deutlich.
Natürlich. - Diese Lüge wirkt bspw. dann, wenn sich der eine mit seinen Bruchstücken über den anderen mit dessen Bruchstücken stellt.

Es gibt dann natürlich auch fundamentale Falsch-Lehren aus christlicher Sicht - aber das wäre ein eigenes Thema. - Hier geht es erstmal um DIE Christen, die nach bestem Wissen und Gewissen und mit ihren Möglichkeiten wahrhaft nach Gott suchen.
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Kingdom
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Kingdom »

Hiob hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 18:29 Wie erklärst Du Dir dann, dass unterschiedliche christliche Gruppierungen ganz unterschiedliche Lehren haben? (Protestanten, Evangelikale, ZJ, RKK, Orthodoxe, Mormonen, Wohlstands-Evangelikale, etc.) -- Haben da manche den Geist und manche nicht?
Stückweises erkennen kann ein Grund, sein. Und das eben in Ungelduld einer schon lehrt, der nie lehren sollte oder er eben zuerst lernen sollte Geduldig zu sein und zu lernen, wer ihm etwas bringt zum weiterkommen und wer nicht.

Bei einigen ist es aber schon so das sie zu fest an die eigenen Dogmen gebunden sind und eben nicht bereit sind diese ab zu legen. Gerade die sieben Sendschreiben in der Offenbarung zeigen ja das es gewisse Defizite gibt und eben der eindringliche Aufruf, zu hören was der Geist den Gemeinden sagt und nicht was der eigene Glauben sagt.

Wenn also die Gemeindordnung dann höher gewertet wird, als das was der Geist und das Wort sagt, ja dann ist der Wurm drin oder eben dieser eigene Menschliche Glauben, führt zum falschen Ziel. Gemeindeordungen sollten ja durch Stückweises erkennen angepasst werden zum Guten aber heute werden sie zum Teil dem Zeitgeist angepasst und das kann nicht gut gehen, wenn eine Gemeindeordung eben dem Zeitgeist angepasst wird.

Wenn wir die 7 Sendschreiben betrachten, so wäre eigentlich jede Gemeinschaft gerufen, Ihre eigenen Punkte zu bereinigen und Busse zu tun anstatt sich damit zu beschäftigen, die andere Gemeinschaft zu belehren was sie noch bereinigen sollte.

Satan will nichts mehr als sich in den Tempel Gottes setzen und dort wo dies passiert, kommt eben auch wieder das Macht, Geld, Einfluss, Zeitgeist usw. über das Evangelium Gottes gestellt wird und als Heilig verkündet wird. Von diesem Phänomen spricht auch Christus wenn er über die Endzeit spricht und ja wenn dies passiert, kann nur ein verschwurbeltes Evangelium rauskommen wo man Plötzlich anfängt die Sünde zu lieben.

Die Verantwortung der Hirten wäre ja die Schafe zu weiden und eben es gibt auch Hirten die kriegen dies eben nicht hin, weil sie nicht als Hirte auserwählt sind aber durch Menschliche Macht eben in ein Hirtenamt rein kamen.

Wir wissen ja gerade der letzte Hirte wird einer sein, der dann ein völlig verquerstes Evangelium verkünden wird. Ja er glaubt auch sich selbst aber eben nicht dem Heiligen Geist. Darum mein Einwand, der eigene Glauben kann auch falsch lehren, das einzig zuverlässige ist Gott glauben und der redet eigentlich deutlich, sofern man bereit ist eben zu hören.

Lg Kingdom
Timmi

Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Timmi »

Hiob,

was du propagierst läuft ja auf massive Einschränkungen und Relativierungen des Evangeliums hinaus. Man dürfte beispielsweise nicht mal sagen, dass Muslime und Christen nicht zum gleichen Gott beten.
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