Re: Kain
Verfasst: Fr 30. Sep 2022, 22:21
Dir ist schon klar, dass dies nicht Erich schrieb(Zitat) sondern deine Worte waren?
Ob A&E es Kain und Abel erzählt haben wissen wir nicht. Nachdem Abel tot war wurde Seth gezeigt. Ich gehe davon aus, dass er Träger der Überlieferung wurde, damit auch des Brudermordes.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑So 25. Sep 2022, 14:11 3. Davon ausgehend, dass A + E ihren Kindern ihren Werdegang erzählten, stellt sich aber auch die Frage, wann sie das denn dann taten. Vielleicht wusste Kain zu dem Zeitpunkt bis zum Brudermord eben noch nichts davon. Manche Dinge erzählt man eben erst nicht sofort, sondern wenn die Zeit reif dafür ist und mit genügend emotionalem Abstand.
So wie Abraham oder Moses Begründer des rabbinischen Judentums oder der anglikanischen Kirche waren ?
Eltern ordnen sich auch ihren Kindern unter, sie geben ihr Leben für sie und investieren Kraft und Energie. Aber das impliziert noch lange nicht, dass Eltern sich dem Willen ihrer Kinder beugen. Gehorsam sollten Eltern gegenüber ihrer elterlichen Verantwortung zum nachhaltigen Wohle ihrer Kinder sein. Wenn das Kind dauernd nach Eis und Pommes schreit, wäre es unverantwortlich, wenn die Eltern dem Willen ihrer Kinder gefügig wären. Es gibt solche Eltern, die meinen es nur gut, aber gut gemeint ist oft schlecht gemacht.
In Titus 2,9 geht es um die eigenen Herren der Knechte. Hier wird sich bezogen auf ein bereits bestehendes Angestelltenverhältnis. Die Herren sind hier im Griechischen als Despotais bezeichnet. Das ist kein Synonym für Exousia. Despotais können als Exousia verstanden werden, aber Exousia sind nicht immer Despotais. Paulus spielt darauf an, dass ein schon bestehendes Vertagsverhältnis nicht willkürlich gelöst werden soll und man weiter die eingegangen Pflichten zu erfüllen hat. in Römer 7,21-24 spricht Paulus davon, dass man einerseits in seiner Berufung bleiben soll, aber auch, dass man nicht danach streben soll, der Menschen Knecht zu werden. Wer also nicht bereits, wie in Titus 2,9 angesprochen, schon Knecht war, der soll dies nicht anstreben. Ebenso soll eine bestehende Ehe nicht aufgelöst werden, nur weil der Partner ungläubig ist, außer wenn dieser sich selber trennen will (1. Korinther 7,15). Das impliziert aber auch noch nicht zwangsläufig das Recht auf einen neuen Ehepartner.
Das sehe ich auch so. War ja hier auch oft genug Thema. Man hat das alles mit einem Ausnahmezustand gerechtfertigt und sich irrigerweise auf die Wissenschaft berufen. Allerdings eben nur auf bestimmte Virologen, und sämtliche andere, vor allem die Sozialwissenschaften, völlig ignoriert.
Petrus hätte nicht so eindringlich diese Warnung ausgesprochen, wäre das nur eine Randerscheinung gewesen. Er spricht einen Mainstream an. Und Paulus kündigt selbst für später den großen Abfall (2. Thessalonicher 2) und schlimme Zeiten an (1. Timotheus 4,1ff und 2. Timotheus 3,1ff). Paulus sagt also nicht nur, dass es Falschausleger auch geben wird, sondern dass sie Deutungshoheit bekommen werden. Und Abfall (Apostasis = Abspaltung) deutet darauf hin, dass sie aus der christlichen Gemeinschaft hervor gehen werden so wie auch der Antichristus es wird (1. Johannes 2,18-19).2. Petrus 3,14 Und achtet die Langmut unseres Herrn für Errettung, so wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm gegebenen Weisheit euch geschrieben hat, 15 wie auch in allen seinen Briefen, wenn er in denselben von diesen Dingen redet, von denen etliche schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben.
Das war ein Konditionalsatz. Jesus spricht das Thema nicht an. Wollte man aber irgendwie aus seinen Worten eine solche Hierarchie herleiten wollen, müsste man berückchtigen, dass er ein anderes Verständnis von Herrschaft und Knechtschaft in persönlichen Beziehungen hatte.
Niemand kann zwei Herren dienen (Matthäus 6,24 ; Lukas 16,13).1. Korinther 7,32 Ich will aber, daß ihr ohne Sorge seid. Der Unverheiratete ist für die Dinge des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefallen möge; 33 der Verheiratete aber ist für die Dinge der Welt besorgt, wie er dem Weibe gefallen möge. 34 Es ist ein Unterschied zwischen dem Weibe und der Jungfrau. Die Unverheiratete ist für die Dinge des Herrn besorgt, auf daß sie heilig sei, sowohl an Leib als Geist; die Verheiratete aber ist für die Dinge der Welt besorgt, wie sie dem Manne gefallen möge.
1. Du widersprichst nicht mir, sondern einem Strohmann. In der Apostelgeschichte geht es um Paulus Verhältnis zu Rom, aber diese ist von Lukas geschrieben. Für Paulus selbst ist Rom nie ein spezifischer Gegenstand der Kritik. Nicht in seinen Schriften aber auch nicht innerhalb der Apostelgeschichte.Larson hat geschrieben: ↑So 25. Sep 2022, 23:36 Da müsste ich dir auch widersprechen, denn Paulus entzog sich dem Disput über eine jüdische Angelegenheit der jüdischen Obrigkeit und berief sich auf den Kaiser, auf Rom (was ihm aber nichts weiter brachte). Auch dies ist ein Sonderverhalten des Paulus, sich in einer innerjüdischen Streitfrage auf "Heiden" berufen, um den Kopf aus der Schlinge zu bekommen.
Ja, das geht nicht, wenn man nicht zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation unterscheidet. Die Wesentlichkeit in diesem Unterschied ist doch bei Paulus erkennbar, dass er in Römer 13 an jede Seele ihre Unterordnung appelliert, aber nicht die Autoritäten dazu befugt, Gewaltherrschaft auszuüben. Auf Basis dieser paulinischen Aussagen können die Autoritäten im paulinischen Sinne keinerlei Anspruch gegenüber jeder Seele geltend machen.
Du setzt ja voraus, dass diese Linie von Seth zu Noah und dann weiter bis über Abraham hin zu Mose erfolgte. Dass also die Väter jeweils wussten, welchem ihrer Söhne sie die Geschichte anzuvertrauen hatten, damit sie schließlich bei Mose landet.
Warum sollte man das nicht annehmen? Über sie erfolgte auch die heilsgeschichtliche Entwicklung. Oder siehst du das nicht auch historisch? Nach der Sintflut war die Familie Noah die einzige, die überlebt hatte. Es gab damit keine anderen Wissensträger. Alle anderen waren tot. Und aufgrund der damals noch hohen Alter kannte Noah noch die dritte Generation, d.h. Seths Söhne.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑So 2. Okt 2022, 17:35 Du setzt ja voraus, dass diese Linie von Seth zu Noah und dann weiter bis über Abraham hin zu Mose erfolgte. Dass also die Väter jeweils wussten, welchem ihrer Söhne sie die Geschichte anzuvertrauen hatten, damit sie schließlich bei Mose landet.
Man darf es natürlich annehmen.
Ich sehe eine derartige Determiniertheit, wie du sie hier implizierst, gar nicht als gegeben und auch nicht als die Art, wie Gott seinen Plan verwirklicht oder sich die Heilsgeschichte entwickelt (hat). Gottes Wirken lässt immer Raum für Alternativen und grenzt seinen Plan nicht derart eng auf eine Geschlechtslinie oder bestimmte Personen ein.
Mit der Sintflut gab es dann keine anderen Wissensträger mehr. Das heisst aber nicht, dass es zuvor nie welche gegeben hat. Wissensträger werden oder könnten alle Nachkommen gewesen sein. Die genannten Patriarchen waren auch nicht unbedingt die ersten oder einzigen Kinder ihrer Väter.
Müssen nicht, aber ist das denn so viel unvernünftiger, als die Annahme einer deterministisch bestimmten Heilsgeschichte ? Das kann man wohl nicht ernsthaft behaupten.
Geschrieben steht weder von dem einen noch von dem anderen etwas. Aber ein Schweigen ist auch manchmal die Antwort auf eine Frage.
Ich stelle allerdings auch gar nicht das Vorhandensein einer Überlieferungsgeschichte in Frage, sondern lediglich, dass es sich um eine korrekte Überlieferung handelte, die schließlich zum Text der Genesis führte. Es mag in der Linie Israels vor Mose eine Überlieferungstradition gegeben haben, allerdings war diese dann, wie überall auf der Welt von Noahs Nachkommen, im Laufe der Zeit verfälscht. Mose hat dann von Gott eine zuverlässige Offenbarung bekommen.Helmuth hat geschrieben: ↑So 2. Okt 2022, 19:01Aber dass sich eine Familie ihre eigenen Chroniken zulegt, liegt in der Natur des Menschen. Das hat Gott m.E. den Menschen auch so ins Herz gelegt. Wir tun das auch, weil wir wissen wollen, wer denn unser Großväter waren und was sie so getrieben hatten.
Die biblische Überlieferung wird auch zur Legende degradiert. Hätte man mal die Babylonier oder Ägypter vor 2500 Jahren gefragt, die hätten dir was gehustet von wegen nur Legende sei ihre Überlieferung. Dass die Bibel auf heidnische Überlieferungen anders blicken mag, beweist ja noch gar nichts. Es wäre eher verwunderlich, täte sie das nicht.Helmuth hat geschrieben: ↑So 2. Okt 2022, 19:01 Solche Dinge, das ist jetzt meine Meinung, verwerfen nur Gottlose wie Kain, daher sind alle Traditionen, die nicht über die Heilslinie führen, auch zu Mythen und Legenden degradiert tradiert worden. In der Heilslinie hat sich Gott auch laufend geoffenbart. SIe haben daher, so denke ich, dafür auch einen anderen Sinn für die Wahrheit. Gott wählte sie ja auch nicht rein zufällig.
Mindestens aber lässt du dich auf Spekulationen ein, die du als Prämissen für deine Herleitung nimmst.