Re: Das Gericht
Verfasst: Mo 3. Feb 2020, 17:22
Er hat mit seinem Vergleich auf bestimmte Merkmale Bezug nehmen wollen und den Begriff wohl offensichtlich anders eingegrenzt, als wir das heute zu tun pflegen.
Er hat mit seinem Vergleich auf bestimmte Merkmale Bezug nehmen wollen und den Begriff wohl offensichtlich anders eingegrenzt, als wir das heute zu tun pflegen.
Jeshua ist sicher vieles, aber als das lebendige Wort Gottes ist er weder unpräzise noch sind seine Aussagen inhaltsarm. Sollte darüber kein Konsens bestehen, wird es natürlich mühsam.PeB hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 13:29 Dann war also Jesus unpräzise? Oder kannst du einfach akzeptieren, dass er eine Vorstellung darüber hat, "wie Kinder" sind und uns anriet, es ihnen gleich zu tun. Für diese Aussage brauche ich weder eine theologische, noch eine philosophische und erst recht keine juristische Auslegung. Jesus ist sich selbt Auslegung und Zeugnis genug.
Du hast sicher recht.
Du kannst das Wort "Kinder" weglassen. Was hier m.E. zum Tragen kommt ist eine humanistische Denkweise. Denn das Wort "Kinder" löst bei Menschen ungeahnte Emotionen aus. Hierin sind die Amis noch ärger als Europäer, soweit meine Beobachtung.
Ja der Herr hat Mitleid mit uns Sündern keine Frage, dennoch ist er kein Humanist. Dieser Geist kommt nicht von Gott.1.Mo 8:21 hat geschrieben: Und der Herr sprach in seinem Herzen: Ich will künftig den Erdboden nicht mehr verfluchen um des Menschen willen, obwohl das Trachten des menschlichen Herzens böse ist von seiner Jugend an; ...
Genau so sehe ich es auch - nur: Das dürfen wir auch einem Atheisten nicht absprechen. - Und wenn wir es dementsprechend nicht tun, tut ein Atheist das, was Gott verlangt, oder nicht?
Naja - das "krinein" nützt uns ja nichts, weil es ja ein Skundär-Produkt ist. --- Viel wichtiger: Was heißt eigentlich "Urteil"? - Der eine versteht darunter "Ich fälle ein Urteil", der andere meint damit "Ich mache mich urteilsfähig". - Das eine nennt man Judikative, das andere nennt man Anamnese bzw. Diagnose.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 13:58Ein Anhaltspunkt wäre der zitierte Vers Jesaja 53,8 in Apostelgeschichte 8,33. Hier haben wir krisis <> mishpat. Folgen wir aber Daniel 7, wo eindeutig ein gleicher Kontext von Gericht und Büchern wie in Offenbarung 20 behandelt wird, dann müssen wir vom Begriff din ausgehen. Das hat nichts mit dem Unterschied von aramäisch und hebräisch zu tun, weil das Buch Daniel beide hebräischen Begriffe verwendet. Die LXX übersetzt din je nach Lesart etwas anders, aber grundsätzlich basierend auf der Grundlage von krinein.
Das Wort "Verantwortung" ist auch so ein komisches modisches Wort, dessen einziger Zweck darin zu bestehen scheint, Leute mit Gewalt satisfaktions-fähig zu machen. - Als Ordnungs-Größe verstehe ich das ("Du warst Minister, also warst Du verantwortlich für den Mist Deines Mitarbeiters x"), aber das ist eine Größe, bei der mitschwingt "Ob Du WIRKLICH einen Fehler gemacht hast, interessiert uns nicht".Prof hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 08:01Der Zweifel deshalb, weil wir es trotz kulturellen Prägungen immer noch mit milliarden von individuellen Einzelschicksalen zu tun haben. Jeder Gedanke an einen kollektiven Geist kann immer nur in einer Spekulation über Fiktionen münden, die bestenfalls konstruktivistisch gesehen wahr sind (so gibt es nur einen echten Gott, aber dennoch viele eingebildete Götter - 1. Korinther 8,5). Gott wird zwar auch die Götter (Fiktionen) der Nationen richten, aber dennoch wird jedes Individuum für sich selber gerade stehen müssen. Das ist doch eben der Punkt, dass die dem Gericht Verfallenen ihre Ausreden haben werden wie "ich hab doch nur meinen Job gemacht" oder "die Umstände haben mir leider keine Wahl gelassen". Das ist ist die Verantwortung an höhere Mächte abzugeben.
"Entscheidung" und "Erkenntnis" hängen auch bei mir zusammen - aber ganz anders, als es normalerweise gesehen wird. --- Aus meiner Sicht ist "Entscheidung", wenn man aus einem Erkenntnisstand sagen kann, "dass da was dran zu sein" scheint. ---- Entscheidung ist somit von Bedürfnis geprägt: "Ich erkenne etwas, ich will das Erkannte, weshalb ich mich dafür entscheide".
Vielleicht sollte man auch einfach religiös motivierten Kampfbegriffe einmal weglassen. Humanisten, Philosophen, Psychologen, Theologen, Katholiken sind keine Antichristen, wie gerne unterschwellig vermittelt werden soll.