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Hiob hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 00:14 Und Du meinst, es sei exakt andersrum?

Mal nachdenken. Ja, denke schon. Auf jeden Fall.

Das Phänomen ist, dass der Mensch sich tragischerweise maßlos unterschätzt. Er sieht an sich nur das Irdische, Vergängliche, Mangelhafte. So wird es einem ja auch vielerorts eingeprägt. Das sind die ewig gleichen Mantren:

Du bist ein Tier, ein Säugetier. Du könntest besser sein als die Tiere, aber bist nichtmal das. Du bist ein Körper voller Schwächen und Unzulänglichkeiten. Du wirst altern, Du wirst leiden, Du wirst sterben. Dein Verstand ist schwerfällig und Dein Fleisch ist schwach. Die Materie ist Dein Leib und die Materie ist Dein zu Hause. Sei nicht so hochmütig, etwas besseres sein zu wollen als das. Bleib lieber auf dem Teppich, sei bescheiden. Halte Dich an das, dessen Du Dir sicher sein kannst. Sinn und Zweck Deines Lebens ist es, auf möglichst angenehme, interessante Weise zu überleben. Und wage es nicht, nach den Sternen zu greifen. Bislang ist noch jeder diesen Fels hinabgestürzt.

Aber wieso wird einem sowas eingeredet? Was ist so toll an diesen Gedanken? Wieso hat es eine gewisse Befriedigung an sich, sich solchen Gedanken hinzugeben? Ich meine, das ist eben auf die Kraft zurückzuführen, die uns hier festhalten will. Sie will unbedingt verhindern, dass wir herausfinden, zu was wir wirklich fähig sind, was wirklich in uns allen steckt und was der Sinn und Zweck des Lebens ist: Nämlich genau dieses Potential zu entwickeln und entfalten.

Also ja: Dem Menschen ist es gegeben, das Höchste zu finden und den Höchsten zu schauen. Das ist eine ungeheuer wertvolle Chance. Mit dem Tod ist es vorbei. Dann ist Erntezeit. Und was als Mensch nicht erreicht wurde, das rückt im Jenseits in unerreichbare Ferne. Es ist einfach Betrug. Wir werden um unser Erbe, unser Erbrecht betrogen. Indem man uns exakt das Gegenteil einredet.

Das glaube ich.

Reinhold hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 00:34 Die Bibel ist also kontaminiert-weil die Schreiber kontaminiert waren-sprich nicht den idealen Geist in sich hatten-zensiert

Versuche zu verstehen, dass der reine Geist ab dem Zeitpunkt angetrübt wird, ab dem er ins Irdische gerät. ---- Worauf schiebst Du es, dass die Bibel in so viele unterschiedliche Richtungen interpretierbar ist?

Nobody2 hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 00:38 Dem Menschen ist es gegeben, das Höchste zu finden und den Höchsten zu schauen.

Prinzipiell ja, aber primär doch nicht im Irdischen - aber genau das meinst Du. - Wie interpretierst Du

1.Kor. 13,12
Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.

Worauf beziehst Du das "dann"? Auf einen IRDISCHEN Zeitpunkt?

Hiob hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 01:52 Worauf beziehst Du das "dann"? Auf einen IRDISCHEN Zeitpunkt?

Zumindest sehe ich keinen Anlass, davon auszugehen, dass damit das Leben nach dem Tod gemeint ist. Da steht überhaupt nichts, was darauf hindeutet.

wenn aber das Vollendete kommt, / vergeht alles Stückwerk.

Da sieht es nach einem Zusammenhang aus.

Wann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht? Wann aber werde ich durch und durch erkennen?
-- Wenn aber das Vollendete kommt!

Werdet vollkommen! Nicht erst nach dem Tod, sondern in diesem Leben, als Mensch.
Dann werdet ihr Gott schauen von Angesicht zu Angesicht und durch und durch erkennen.

Hiob hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 01:52
Reinhold hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 00:34 Die Bibel ist also kontaminiert-weil die Schreiber kontaminiert waren-sprich nicht den idealen Geist in sich hatten-zensiert
Versuche zu verstehen, dass der reine Geist ab dem Zeitpunkt angetrübt wird, ab dem er ins Irdische gerät.

Mit Verlaub der reine Geist Gottes kann im Gegensatz zu dem Geist der RKK und seinem erfundenen Purgatorium nicht angetrübt werden-werter Hiob. Aber die RKK fischt halt gerne im Trüben-zensiert?

Nobody2 hat geschrieben: ↑Di 6. Jul 2021, 23:02
Hiob hat geschrieben: ↑Di 6. Jul 2021, 22:44 „Solange das Dasein als Seiendes ‚ist‘, hat es seine ‚Gänze‘ nie erreicht. Gewinnt es sie aber, dann wird der Gewinn zum Verlust des In-der-Welt-Seins schlechthin. Als Seiendes wird es dann nie mehr erfahrbar.“
Wie kommt er nur auf sowas?

Meines Erachtens ist es exakt andersherum:
Was der Mensch im Leben nicht erreicht, wird für ihn nach dem Tod unerreichbar sein auf lange Zeit - bis er wieder das Privileg der Menschwerdung erhält. Was hunderttausende, millionen von Jahren oder länger dauern kann. Das ist es ja, was das menschliche Leben so unendlich kostbar macht: Dass er das Höchste selbst erkennen kann. Da Gott den Menschen nach seinem Ebenbild erschuf und es ihm allein vorbehalten ist, den Vater zu schauen.

So ist es!

Hiob hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 00:14
Nobody2 hat geschrieben: ↑Di 6. Jul 2021, 23:02 Meines Erachtens ist es exakt andersherum
Wie? - Zur Vermeidung von Missverständnissen: Aus meiner Sicht ist das Irdische ein Unzulängliches, dessen Unzulänglichkeit nur um den Preis der Aufhebung des Irdischen (also den Tod) dahin führen kann, was uns das Höchste in seiner objektiven Seinsheit erkennbar wird. - Oder mit Paulus: "Dann werden wir erkennen, wie wir <bereits jetzt> erkannt sind".

Und Du meinst, es sei exakt andersrum?

Was ist denn im Irdischen unzulänglich? - Dass jedes Wesen dem eigenen Willen folgt? Das ist Ausdruck der Freiheit und höchstes Gut!

Nobody2 hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 00:38
Hiob hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 00:14 Und Du meinst, es sei exakt andersrum?
Mal nachdenken. Ja, denke schon. Auf jeden Fall.

Das Phänomen ist, dass der Mensch sich tragischerweise maßlos unterschätzt. Er sieht an sich nur das Irdische, Vergängliche, Mangelhafte. So wird es einem ja auch vielerorts eingeprägt. Das sind die ewig gleichen Mantren:

Du bist ein Tier, ein Säugetier. Du könntest besser sein als die Tiere, aber bist nichtmal das. Du bist ein Körper voller Schwächen und Unzulänglichkeiten. Du wirst altern, Du wirst leiden, Du wirst sterben. Dein Verstand ist schwerfällig und Dein Fleisch ist schwach. Die Materie ist Dein Leib und die Materie ist Dein zu Hause. Sei nicht so hochmütig, etwas besseres sein zu wollen als das. Bleib lieber auf dem Teppich, sei bescheiden. Halte Dich an das, dessen Du Dir sicher sein kannst. Sinn und Zweck Deines Lebens ist es, auf möglichst angenehme, interessante Weise zu überleben. Und wage es nicht, nach den Sternen zu greifen. Bislang ist noch jeder diesen Fels hinabgestürzt.

Aber wieso wird einem sowas eingeredet? Was ist so toll an diesen Gedanken? Wieso hat es eine gewisse Befriedigung an sich, sich solchen Gedanken hinzugeben? Ich meine, das ist eben auf die Kraft zurückzuführen, die uns hier festhalten will. Sie will unbedingt verhindern, dass wir herausfinden, zu was wir wirklich fähig sind, was wirklich in uns allen steckt und was der Sinn und Zweck des Lebens ist: Nämlich genau dieses Potential zu entwickeln und entfalten.

Also ja: Dem Menschen ist es gegeben, das Höchste zu finden und den Höchsten zu schauen. Das ist eine ungeheuer wertvolle Chance. Mit dem Tod ist es vorbei. Dann ist Erntezeit. Und was als Mensch nicht erreicht wurde, das rückt im Jenseits in unerreichbare Ferne. Es ist einfach Betrug. Wir werden um unser Erbe, unser Erbrecht betrogen. Indem man uns exakt das Gegenteil einredet.

Das glaube ich.

Ebenfalls

Nobody2 hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 02:38 Werdet vollkommen! Nicht erst nach dem Tod, sondern in diesem Leben

Das schließe ich persönlich komplett aus.

Reinhold hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 02:41 Mit Verlaub der reine Geist Gottes kann im Gegensatz zu dem Geist der RKK und seinem erfundenen Purgatorium nicht angetrübt werden

, OK - das war missverständlich formuliert. - Der Geist selber wird nicht trübe, aber die Wahrnehmung desselben.

Spice hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 08:00 Was ist denn im Irdischen unzulänglich?

Eigentlich alles.

Spice hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 08:00 Dass jedes Wesen dem eigenen Willen folgt? Das ist Ausdruck der Freiheit und höchstes Gut!

Geistlich bringt dies nichts, wenn man diesen eigenen Willen nicht aufheben lassen kann.

Aber ich finde interessant, dass Religionen zunehmend säkular verstanden werden.

Hiob hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 09:47
Nobody2 hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 02:38 Werdet vollkommen! Nicht erst nach dem Tod, sondern in diesem Leben
Das schließe ich persönlich komplett aus.

Wenn wir erst nach dem Tod vollkommen werden können, weshalb werden wir dazu von Jesus höchstpersönlich aufgefordert? Da geht es doch darum das zu verwirklichen, oder?
Wenn wir nur nach dem Tod vollkommen werden könnten, müsste er uns das nicht sagen, sondern könnte es er nach dem Tod einfach mit uns machen...

Spice hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 08:00 Was ist denn im Irdischen unzulänglich?
Eigentlich alles.

Ja, eben durch die Freiheit. Da nur der Mensch sich bewusst ändern kann, liegt es also an ihm sich darauf zu besinnen, wer er wirklich ist und das Heil zu verwirklichen!

Spice hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 08:00 Dass jedes Wesen dem eigenen Willen folgt? Das ist Ausdruck der Freiheit und höchstes Gut!
Geistlich bringt dies nichts, wenn man diesen eigenen Willen nicht aufheben lassen kann.

Aber ich finde interessant, dass Religionen zunehmend säkular verstanden werden.

Eben: Hindusismus, Buddhismus und Christentum lehren, wie man das Ego ("Fleisch") aufheben und die göttliche Natur verwirklichen kann. Also: Es ist uns alles gegeben. Es kommt nur darauf an, das zu glauben und zu verwirklichen.
Das ist kein säkulares Verständnis, sondern das rechte!

Hiob hat geschrieben: ↑Mi 7. Jul 2021, 09:47 Das schließe ich persönlich komplett aus.

Biblisch begründet?

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