frank hat geschrieben: ↑Do 27. Okt 2022, 14:52
Römer 6,3 Oder wißt ihr nicht, daß wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, auf seinen Tod getauft worden sind? 4 Wir sind also durch die Taufe auf den Tod mit ihm begraben. Wie aber Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt worden ist, so sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln. 5 Denn sind wir mit ihm durch die Ähnlichkeit des Todes verbunden, so werden wir es auch mit seiner Auferstehung sein. 6 Wir wissen ja, daß unser alter Mensch ans Kreuz geschlagen wurde, damit der sündige Leib vernichtet wird und wir nicht mehr Sklaven der Sünde sind. 7 Denn wer gestorben ist, ist von der Sünde befreit. 8 Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, daß wir mit ihm auch leben werden. 9 Wissen wir doch, daß Christus, auferweckt von den Toten, nicht mehr stirbt. Der Tod hat keine Macht mehr über ihn. 10 Durch seinen Tod ist er ein für allemal der Sünde gestorben, durch sein Leben aber lebt er Gott. 11 So betrachtet auch ihr euch als solche, die tot sind für die Sünde, die aber für Gott leben in Christus Jesus!
Das ist der klassische Text auf dem in den frühen Kirchen die Wiedergeburt theologisch aufgebaut wurde:
In der Nachfolge Jesu, dem Absterben des alten Menschen und somit der Auferstehung Jeus teilhaftig zu einem neuen Wesen.
Es ist ein anderer Geist in uns hineingekommen, durch den Heilige Geist Gottes, der uns zunächst für unsere Sünden nicht mehr ansieht, wenn wir uns mit unserer Sündenlast dem Herrn Jesus Christus anvertrauen.
Es ist wie bei dem verlorenen Sohn, der in das väterliche Haus zurückkehrt. Lk 15,22
Der Heilige Geist kehrt in solche Menschen ein, um sich intensiver mit ihnen zu beschäftigen.
Ist der sündige Mensch damit gestorben ? Das kann ich leider nichts so einsehen. Der alte Mensch ist quicklebendig und hat auch das Bedürfnis weiterzusündigen. Warum sagt Paulus dann, daß der sündige Mensch durch die Taufe mit Christus begraben ist ?
Der Herr Jesus hielt ja seine Kreuzigung auch für eine Taufe L 12,50. Der sündige Mensch, der zur Taufe geht, soll dafür halten, daß er mit dem Christus am Kreuz gestorben ist und der sündige Mensch existiert zunächst einmal für Gott nicht mehr. Genau, wie bei dem Vater des verlorenen Sohnes, denn er verzichtet ja auch auf Strafe und schaut nicht mehr auf die klägliche Vergangenheit des Sohnes.
Übertragen auf den wiedergeborenen Christen kann das doch nur heißen, daß Gott diesen sündigen Menschen nicht mehr zur Rechenschaft ziehen will, vor allen Dingen, wenn er den Eifer und die Bemühung des gläubigen Menschen erkennt, sich zu ändern.
Was Fehltritte und Versagen natürlich ausschließt, aber man kann immer wieder Buße tun und zurückkommen und es weiter versuchen.
Das Augenmerk des Heiligen Geist wird sich nun mehr auf den neuen Menschen richten, der sich unter der Einwirkung seines Geistes und seiner gnädigen Führung von ihm gestalten läßt.
Plötzlich wird die Bibel ernst genommen gelesen, es wird eine Gemeinde besucht, es wird Zeugnis gegeben, es gibt Taufe und Abendmahl, man bemüht sich um die Verbreitung christlicher Lehre und hilft anderen Menschen usw.
Da merkt man schon, daß ein anderer Wind weht. Und schlechte Angewohnheiten wird der Heilige Geist versuchen abzugewöhnen, dazu braucht er natürlich den Willen, sonst wird das nichts. Mit Gebet und Willen kann so manches unliebsames Laster beseitigt werden.
Joh 3,3-8; 2 Kor 7,1
frank
Das wird auch dargestellt in
1. Petrus 1,3
3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten wiedergeboren hat ]zu einer lebendigen Hoffnung,
...
23 Ihr seid ja wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem - durch das lebendige und unwandelbare Wort Gottes.
Einend ist in diesen Darstellungen einmal der klare Hinweis, dass dies immer von Gott ausgeht und, dass es ein Prozess (zu sein scheint)
Es ist ein Prozess, das kann man wohl sagen. Da keimt etwas in uns und der Heilige Geist hegt und pflegt es und will Wachstum 1 Kor 3,6-9
Die Nahrung beziehen gläubige Menschen aus der Bibel, Predigten, Büchern und Vorträgen usw. Und schließlich sollen sich gute Früchte einstellen. Jak 3,17; Ps 1,1-3;
Denn der Heilige Geist arbeitet viel mit dem Wort Gottes und wird uns auf diesem Wege mitteilen, was er mit uns zu tun gedenkt.
Zusätzlich gibt es andere Geschwister, die uns den Weg weisen können, denn in ihnen ist ja auch der Heilige Geist. Oder besondere Führung, Hinweise, Zeichen, usw. die allerdings zu prüfen sind, weil Satan auch schon immer gerne mitgemischt hat.
So entwickelt sich dann der neue Mensch. Seine Wurzeln sollen so tief, wie eben möglich in die biblische Schrift hineinwachsen Hebr 5,12 und so manchem Sturm müßen sie trotzen. Jer 17,7-8; 1 Petr 1,3-7
Wir leben ja noch in der Finsterrnis, in einer Welt, wo Satan herrscht und der wird den Samenkorn des Evangeliums möglichst im Keim zertreten wollen Mt 13,19 und wenn das nicht möglich ist, das Pflänzlein ausreißen wollen. Dann kriegen gläubige Menschen auf einmal ganz viele Probleme und manchmal weichen sie aus und leben wieder ein weltliches Leben. Dann gibt es natürlich kein Wachstum und solche Menschen können froh sein, wenn sie einmal in der neuen Schöpfung willkommen sind.
frank
An welchen biblischen Texten macht ihr die Wiedergeburt "fest" oder dient euch zur Orientierung?
Mir würde sofort immer Joh 3 einfallen.
Aber die Apostel haben das Phänomen der Neuschöpfung weiter erklärt. Der Römerbrief beispielsweise, da kann man immer wieder drüber nachdenken.
Oder 2 Kor 5,17, wo gläubige Menschen zu einer neuen Schöpfung erklärt werden.
Wiedergeburt, das Wort ist so schrecklich mißbraucht, wie fast kein anderes Wort. Letztlich kommt es darauf an, was die biblische Bedeutung ist und wie wir darin leben und dem Heiligen Geist Raum geben, um uns zu gestalten.
Es ist bestimmt kein Garant für das ewige Leben, denn Gott kann Menschen auch wieder verwerfen, wenn sie ihm nicht mehr gefallen. Mt 25,24-30; 41-46
Gruß Thomas