> Rellasch: Magst du was zu meinem obigen Text schreiben?
Du wunderst dich, warum ich auf die deiner Meinung nach richtigen Überlegungen nicht eingehe und stehst damit nicht allein da. Es hat sich die Gesellschaft seit einigen Jahrhunderten in eine Richtung entwickelt, die vom Ursprung wegführte.
Wohl ist der Bibeltext (fast noch) der Gleiche, nicht aber mehr der gepredigte Inhalt.
Zu lesen ist im AT von wüsten Kriegen und es kommt vielleicht das Wort רע vor, Schlimmes, Böses. Das Geschrei ist verständlich, vielerlei in der Volksgeschichte lebendig. Soweit ist dies der sichtbare und historische Text. Weil die Bibel aber ein Heiliges Buch ist, zeigt sie durchwoben die Reparaturmöglichkeit, wie es richtig und anders geht. Da liest der Ausleger רע (ganz leicht anders ausgesprochen) und nimmt den anderen Inhalt mit rechtem Willen und Freund.
Damit das auch einen richtigen zweiten, dritten, vierten, mitunter 7. oder 10. Satz ergibt, sind noch weitere Schaltstellen im Vers.
In den Handschriften gab es dazu entsprechende kleine Kritzel. Dazu sind Abstände von Buchstaben unterschiedlich. Das hatte alles einen Sinn und war kein „schlecht geschriebenes“ Dokument. In den Zeiten des Buchdrucks wurden solche Hinweise übersehen. Die verflachte Predigt denkt nun so, wie du es als „auslegen“ bezeichnest.
Das AUSLEGEN ist die Darlegung des Mehrfahrinhalts. Dazu gab es die Ausbildung und Beruf. Diese Textform erstreckt sich über ALLES in der Bibel und ist auch im Koran und im Talmud.