Hiob hat geschrieben: ↑Di 9. Jan 2024, 01:10Wie kann Nicht-Segnen dann Diskriminierung sein?
Es geht nicht um das Segnen, sondern um die bekannt gegebene Grundlage der Verweigerung.
Hier wird der Homosexuelle öffentlich abgewertet und es folgt die öffentliche Verweigerung.
Du kannst dir irgendeinen Käse ausdenken, den niemand interessiert. Wenn du aber öffentlich verkündest, dass der Homosexuelle diesen Käse nicht bekommen kann, weil du seine Aktivität als "nicht der Natur entsprechend" einordnest, dann diskriminierst du.
Du hast kein Recht zu derartigen Seitenhieben.
In den religiösen Kreisen hat man sehr wenig Bewusstsein zur Diskriminierung.
Da gibt es häufig Entwürfe einer Weltordnung, die eine deutlich sichtbare Hierarchie der Menschen erkennen lassen.
Das beginnt bereits bei Mann und Frau.
Frauen stehen bei der christlichen Religion auch nicht gerade im Zentrum aller Entscheidungs- und Deutungsgewalt - "meine Güte, was bin ich heute wieder höflich in meinen Formulierungen"
Hiob hat geschrieben: ↑Di 9. Jan 2024, 01:10Lass mich da raus.
Was soll das, du stellst dich als "Versteher/Vertreter" des Christentums dar, gibst Hinweise, dass viel "Christentum nach beliebiger Definition" unterwegs ist und wenn ich einen katholischen Priester vorlegen kann, der sich viel mehr an der Realität orientiert, als du, dann "soll man dich rauslassen".
Hiob hat geschrieben: ↑Di 9. Jan 2024, 01:10Es geht hier um die Auffassung eines Priesters, der aus dem Alten Testament zitiert (soweit ich das heraushören kann). Dies entspricht in diesem Tenor überhaupt nicht der Auffassung von Franziskus und übrigens auch nicht von Benedikt. Ansonsten vertritt der Interviewte recht christliche Ansichten.
Moment, du hast lediglich die ersten 10 Sekunden angeschaut und denkst, der Priester würde mit dem "Alten Testament" argumentieren.
Das ist falsch, der Priester ist kein Beispiel einer Gegnerschaft zu Homosexualität, sondern der Akzeptanz.
Falls du Schwierigkeiten im Anschauen eines Videos hast, hier mal ganz konkret der Ausschnitt, in dem es um "Ist Homosexualität Sünde?" geht.
https://www.youtube.com/watch?v=8LUnTYQ1VxA&t=673s
Der Priester hat hier eine ganz klare Meinung:
Weder ist die homosexuelle Veranlagung, noch das dementsprechende Leben eine Sünde.
Er macht folgende Aussage:
"Wenn Gott diesen Menschen so erschafft, wieso sollte das dann Sünde sein?"
Das ist genau der Punkt, den ich angesprochen habe:
Wenn „die Schöpfung“ in die eine Richtung zeigt und der Text in die andere, dann hat „die Schöpfung“ (also die „direkte Aussage Gottes“) die höhere Priorität.
Ich wiederhole meine Frage: was macht er falsch?
Hiob hat geschrieben: ↑Di 9. Jan 2024, 01:10Da wirst auch Du nicht drum rumkommen. Du siehst es bspw. an den verschiedenen Disziplinen, die man an der Uni studieren kann. Das, was der Mensch ist, wird unter psychologischen Gesichtspunkten anders beantwortet als unter biologischen, neurologischen, theologischen, kulturellen Gesichtspunkten.
Gesichtspunkte erschaffen keine Ebenen, sondern sind, sofern sie sich an Tatsachen orientieren, eine Arbeitsteilung in der Beschäftigung mit der Realität.
Orientiert man sich nicht an Tatsachen, stellen Gesichtspunkte im besten Fall "schöne Reaktionen" dar.
Sieh deine "geistige Ebene" als eine Erfindung an, in der sich Teile der Menschheit noch ein Weilchen mit viel Wünschen suhlen können werden, gib diesem Zeugs aber keine Zukunftsperspektive und vor allem: behandle es nirgendwo als Tatsache.
Hiob hat geschrieben: ↑Di 9. Jan 2024, 01:10Es wird keinen überraschen, wenn ich dieser Auffassung widersprechen. Texte, sogar Musik und noch anderes dienen dem Ziel, die Realität abzubilden, und nicht, um sie zu ersetzen.
Na, um genau so einer Einschätzung vorzubeugen, habe ich die christliche Religion als Comic-Book-Glaube eingestuft.
"Comic-Book-Glaube" enthält bereits, dass es ein Text ist, der keine Realitätsauflagen erfüllen muss.
Der Text ist ein Glaubenstext, d.h. der Inhalt des Textes ist so entworfen und gesammelt, dass bei den Lesern eine bestimmte Wirkung entstehen soll - mehr ist das nicht.