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Re: Warum wollen so viele Paare eigentlich immer Kinder?

Verfasst: Sa 1. Dez 2018, 10:27
von Ska'ara
Travis hat geschrieben: Sa 1. Dez 2018, 09:24 Eine pauschale Antwort wäre: Gehörst Du zu den wenigen Menschen, die ihr Elternsein bereuen, hast Du nichts verpasst. Im Gegenteil hast Du den Kindern, Dir und Deiner Umgebung einen Gefallen getan. Gehörst Du nicht zu den Menschen die es bereuen Kinder bekommen zu haben, so hast Du unbeschreiblich viel verpasst und bereust es für den Rest Deines Lebens.
Wenn die Kinder sich gut entwickeln, hat man sicherlich etwas verpasst. Doch wenn sich trotz aller Mühe die Kinder schlecht entwickeln, gibt man gleich den Eltern die Schuld. Ist es aber nur ein Kind, das falsche Wege einschlägt, müssen nicht unbedingt die Eltern versagt haben.
Ich kenne eine Familie, in der sich die Kinder nicht gut entwickeln konnten, weil die Eltern Erziehung für einen Selbstläufer hielten. Die Kinder haben sich teilweise selber erzogen. Sowas geht aber nur, wenn sie zusammenhalten, also nicht allein sind (= mehrere Geschwister) und irgendwo noch Werte kennengelernt haben. Und dann gibt es noch die Alleinerziehenden.

Re: Warum wollen so viele Paare eigentlich immer Kinder?

Verfasst: Sa 1. Dez 2018, 10:28
von Ska'ara
closs hat geschrieben: Sa 1. Dez 2018, 09:28 Ich habe einige Leute im näheren Umfeld erlebt, die gleichzeitig Porsche und Jaguar oder zwei Mercedesse hatten plus ein Haus in Spanien oder eine Jacht an einem SChweizer See, UND im Alter mangels Kinder und mangels Freunden (Geschäfts-Freunde sind KEINE Freunde) im Alter mutterseelen allein waren, weil sie keinen in echter Nähe hatten.
Das meinte ich ... man "braucht" Kinder für später, damit das Alleinsein im Alter erträglich wird.

Re: Warum wollen so viele Paare eigentlich immer Kinder?

Verfasst: Sa 1. Dez 2018, 10:32
von closs
Ska'ara hat geschrieben: Sa 1. Dez 2018, 10:28Das meinte ich ... man "braucht" Kinder für später, damit das Alleinsein im Alter erträglich wird.
Ganz sicher ist das so. - Andererseits: Das allein ist zu wenig - es klingt fast nach Investition in egoistische Interessen. Man sollte dabei die Hauptsache nicht vergessen: Man schafft Leben.

Re: Warum wollen so viele Paare eigentlich immer Kinder?

Verfasst: Sa 1. Dez 2018, 10:39
von Travis
Ska'ara hat geschrieben: Sa 1. Dez 2018, 10:27Wenn die Kinder sich gut entwickeln, hat man sicherlich etwas verpasst.
Nicht nur dann. Es geht ja nicht nur um die Kinder, sondern auch um den Charakter der Eltern. Elternschaft ist eine sehr fordernde und gute Charakterschule.
Ska'ara hat geschrieben: Sa 1. Dez 2018, 10:27Doch wenn sich trotz aller Mühe die Kinder schlecht entwickeln, gibt man gleich den Eltern die Schuld.
Früher war das sicher mal so.

Re: Warum wollen so viele Paare eigentlich immer Kinder?

Verfasst: Sa 1. Dez 2018, 10:39
von thomas4
Closs hat geschrieben:Ich habe einige Leute im näheren Umfeld erlebt, die gleichzeitig...
Ja, solche Menschen kennen wir auch. Dachte man sich früher vielleicht manchmal: "Ein wenig von deren Kuchen würde uns auch gut tun", sehen wir nun, wie manche ziellos leben, weil da keine Erfüllung war und ist und sie, wie Du schreibst, völlig allein sind und die Welt mitunter mit anklagendem Blick betrachten, weil sie allein sind. Allerdings gibt es andere, die ebenso mit reichlich Wohlstand gesegnet sind, die allein zu zweit wirklich glücklich und zufrieden sind, aber auch welche, denen die Kinder noch im Alter eine bedrückende Last sind.

Eltern zu sein forderte uns 24/7 - Tag und Nacht und noch weit über die Schul- bzw. Uniabschlüsse hinaus. Was wir heute empfangen bestätigt uns, dass jede Sekunde gut investiert ist. Aber wir sehen eben auch Eltern, die sich gleich uns oder noch mehr mühen und engagieren - und dennoch scheint manches falsch zu laufen. Dabei haben diese Eltern sicher nicht mehr falsch gemacht, als wir. Aber Kinder sind nun einmal keine Klone, sondern eigenständige Menschen und Eltern tun gut daran, wenn sie das möglichst frühzeitig und nüchtern sehen und danach zu handeln versuchen.

Re: Warum wollen so viele Paare eigentlich immer Kinder?

Verfasst: Sa 1. Dez 2018, 10:47
von Pluto
closs hat geschrieben: Sa 1. Dez 2018, 10:32
Ska'ara hat geschrieben: Sa 1. Dez 2018, 10:28Das meinte ich ... man "braucht" Kinder für später, damit das Alleinsein im Alter erträglich wird.
Ganz sicher ist das so. - Andererseits: Das allein ist zu wenig - es klingt fast nach Investition in egoistische Interessen. Man sollte dabei die Hauptsache nicht vergessen: Man schafft Leben.
Ich habe damals nie egoistisch gedacht (außer vlt. an den Spaßfaktor), doch heute wüsste ich wirklich nicht was ich ohne meine Tochter machen würde. Sie war/ist mir während meiner Krankheit und im Alter ein wirklicher Segen.

Re: Warum wollen so viele Paare eigentlich immer Kinder?

Verfasst: Sa 1. Dez 2018, 11:02
von thomas4
Pluto hat geschrieben:Sie war/ist mir während meiner Krankheit und im Alter ein wirklicher Segen.
Dazu kann man Dir gratulieren. Wir empfinden es ebenso. Als meine Frau dieses Jahr die schlimme Diagnose (nur auf PN-Nachfrage) bekam, waren sie alle zur Stelle und halfen uns beiden, danach wieder auf die Beine zu kommen.

Re: Warum wollen so viele Paare eigentlich immer Kinder?

Verfasst: Sa 1. Dez 2018, 11:05
von closs
thomas4 hat geschrieben: Sa 1. Dez 2018, 10:39Eltern zu sein forderte uns 24/7 - Tag und Nacht und noch weit über die Schul- bzw. Uniabschlüsse hinaus. Was wir heute empfangen bestätigt uns, dass jede Sekunde gut investiert ist. Aber wir sehen eben auch Eltern, die sich gleich uns oder noch mehr mühen und engagieren - und dennoch scheint manches falsch zu laufen.
Ja - das ist ein Geheimnis, das man im Einzelfall nicht lüften kann. - Letztlich kann man es mit Karl Valentin halten, der mal gesagt hat: "Kinder kann man nicht erziehen - die machen einem eh nur nach" :lol:

Mit anderen Worten: Da bleibt viel bei Kindern stecken, was manchmal erst nach dem eigenen Tod rauskommt. Auf Return on Investment darf man zu Lebzeiten nur hoffen - garantiert ist es nicht.

Re: Warum wollen so viele Paare eigentlich immer Kinder?

Verfasst: Sa 1. Dez 2018, 11:07
von closs
Pluto hat geschrieben: Sa 1. Dez 2018, 10:47Ich habe damals nie egoistisch gedacht (außer vlt. an den Spaßfaktor), doch heute wüsste ich wirklich nicht was ich ohne meine Tochter machen würde. Sie war/ist mir während meiner Krankheit und im Alter ein wirklicher Segen.
Beides stimmt auch für uns: Man macht es nicht aus Investment-Gründen, sondern aus Sinn-Gründen - und trotzdem kommt (oft) was raus. - Auch ich bin jetzt in einem Alter angekommen, wo man Früchte ernten darf.

Re: Es war einen Versuch wert

Verfasst: Sa 1. Dez 2018, 14:44
von Leumas
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 30. Nov 2018, 12:30Die Eisprung- Methode? Also den schnelleren Samen eine Chance geben?
Ja.
Magdalena61 hat geschrieben:Übrigens: Ich habe sieben Söhne. Hm. Jetzt kannst du Rückschlüsse ziehen.
Ähm, Volltreffer. :lol: :clap:
Magdalena61 hat geschrieben:Wenn der Altersabstand des jüngsten Kindes zum nächstälteren Geschwister zu groß ist, wächst es mehr oder weniger auf wie ein Einzelkind.
Fände ich nicht schlimm.
Magdalena61 hat geschrieben:Wenn man so spät noch ein Kind möchte, dann sollte man wieder zwei haben. Meine Meinung. Zwei hintereinander, mit höchstens zwei Jahren Altersunterschied.
Ist eine Überlegung wert.
Magdalena61 hat geschrieben:Der Aufwand, den man für ein zweites Geschwisterkind betreiben muß ist nicht wesentlich größer als für eines.
Man hat ja eig alles, was man braucht. Klamottentechnisch hatten wir allerdings 'Pech'. Meine Söhne sind nämlich nicht nur charakterlich völlig verschieden... Wie Engelchen und Teufelchen. Ist echt so. :lol: Die Kleidung, die an dem Älteren total cool aussah, steht dem Jüngeren überhaupt nicht. :shock: Also muss doch das eine oder andere neu angeschafft werden.
Magdalena61 hat geschrieben:Und es gibt noch ein anderes Problem, das war bei uns Tatsache, und das tut mir schon leid: Bei der Gestaltung des Familienlebens und der Freizeit muß man sich immer nach den Jüngsten, nach den Schwächsten richten.
Magdalena61 hat geschrieben:Glücklicherweise sind meine Kids geduldig und liebten auch ihre kleinen Geschwister sehr. Aber ich konnte halt, als die letzten drei Brüder auf der Welt waren, mit den Größeren, da dann auch der Vater der Kinder engagementstechnisch komplett ausfiel, zum Beispiel keine Radtour mehr machen.
EIN Kleinkind kann man als Mutter noch hinten auf's Rad nehmen. Aber nicht DREI.
Oha. Ich will jetzt öffentlich keine zu persönlichen Fragen stellen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es anstrengend ist. Meine Mutter hat meine zwei Schwestern und mich nämlich hauptsächlich allein groß gezogen.
Magdalena61 hat geschrieben:Nein, sieben.
Ab 1981 hatte ich ja schon geübt gehabt, mit zunächst einem Mädchen und einem Jungen. Die beiden waren dann 10 und 11 Jahre alt, als ich richtig loslegte. Macht zusammen neun. :D
Ooookay. :o Von sieben bzw. neun Kindern hast du mir jedenfalls nichts erzählt. Das wüsste ich. So. Und jetzt habe ich noch mehr Respekt vor dir. :Herz:
Magdalena61 hat geschrieben:Bei aller Erleichterung über die zunehmende Selbständigkeit meiner Sprößlinge: Ein wenig Wehmut ist auch mit dabei.
Es ging so schnell.
Und dann ist man alt. :x
Magdalena61 hat geschrieben:Aber ich kann es nicht leiden, wenn alleinstehende Frauen in fortgeschrittenem Alter auf mich herabsehen und blöde Kommentare absetzen, weil ich seit ca. 25 Jahren nicht mehr erwerbstätig bin, sondern als Vollzeitmutter die künftigen Rentenzahler für diese Karrierefrauen aufgezogen habe und immer noch versorge.
Das kann dir doch echt egal sein, was die denken. Ob diese Damen mehr im Leben erreicht haben als du, ist ja Ansichtssache. :lol: :lol:
Ska'ara hat geschrieben:Mich nerven unter Anderem die etwas grösseren Kinder, die im Laden schreien. Da bringt dann auch Empathie nichts mehr, sondern eher Nichtbeachtung. Dann gibt es Kinder, die stundenlang schreien, weil sie müde sind, und dies auch tun, wenn sie herumgetragen werden. Sie erinnern mich an Menschen, denen man nichts recht machen kann.
Dein Beitrag @Ska'ara findet sich eig hier:
viewtopic.php?p=343463#p343463
Wenn man nicht daneben steht, kann man es schlecht beurteilen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Nichtbeachtung eher dazu führt, dass sich das Kind reinsteigert und völlig austickt. Lieber gleich abfangen. Manchmal sind es aber auch die Eltern, die überzogen reagieren. Ein Vater wollte seinem kleinen Sohn im Bus mal eine klatschen, weil das Kind sich auf dem Sitz hinzustellen versuchte. Er wollte, hat aber nicht, weil unsere Blicke sich in dem Moment gekreuzt haben. Manchmal muss man Leute ja tatsächlich nur angucken... :lol:
Mir fallen gefühlt auch mehr alte Leute unangenehm auf als Kinder.
Ska'ara hat geschrieben:Habe ich jetzt etwas verpasst, weil ich keine Kinder habe
Die Frage können andere nicht für dich beantworten.
closs hat geschrieben:Man sollte dabei die Hauptsache nicht vergessen: Man schafft Leben.
:thumbup: Ich habe mich dem Schwur der Engel auf dem Berg Hermon angeschlossen: "Wir wollen uns Weiber unter den Menschentöchtern wählen und uns Kinder zeugen (...)" Buch Henoch
travis hat geschrieben:
Ska'ara hat geschrieben:Wenn die Kinder sich gut entwickeln, hat man sicherlich etwas verpasst.
Nicht nur dann. Es geht ja nicht nur um die Kinder, sondern auch um den Charakter der Eltern. Elternschaft ist eine sehr fordernde und gute Charakterschule.
Oh, ja. Man entdeckt ganz neue Seiten an sich, es formt und man wächst mit den Herausforderungen.