Die Last des Trivialen

Christliche Musik & Lobpreis
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Magdalena61
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Re: Die Last des Trivialen

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Do 8. Aug 2019, 08:36
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 7. Aug 2019, 23:46 Die Musik (die technisch durchaus nicht schlecht gemacht war) löst bei den versammelten Christen psychische Reaktionen aus. Die Menschen hoben die Hände und viele von ihnen waren sichtlich nicht mehr so ganz in der Gegenwart. Und ich fragte mich, was ich davon halten soll.
Geht mir ständig genauso - nur: Man darf nicht urteilen, weil man unrecht haben könnte.
*räusper*
Wenn der Geist Gottes aktiv und der Urheber der trance- ähnlichen Zustände ist, meinst du, der versteckt sich dann vor den Skeptikern?

Ver- urteilen darf man nicht, da hast du Recht.
Be- urteilen ist Pflicht.
Und warnen, wenn man denkt, da läuft etwas falsch.

Ich habe ja nichts gegen diese Events. Von mir aus können sie singen, so viel sie wollen, 24 Stunden am Tag.

Fakt ist aber leider, dass viele "be- geisterte" Mitglieder nach einigen Jahren voll weg sind vom Glauben. Das kann ich mir nur so erklären, jedenfalls am Beispiel einer mir bekannten Person, die ich ziemlich gut kenne: Sie sind Gott nicht begegnet. Sie suchten Ihn, das glaube ich schon, und dann sind sie in gemeindetypischen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Ritualen und Emotionen hängen geblieben und diese werden, wenn mit ihnen nicht eine wenigstens minimale Berührung durch Jesus verbunden ist, irgendwann einfach langweilig und nichtssagend.

Wenn jemand den Saum seines Gewandes berührte und authentische Gebetserhörungen erlebte, dann geht er doch nicht zu 100% zurück in die Welt. Allenfalls sucht er sich eine andere Gemeinde, die besser zu ihm passt. Aber ALLES fallen lassen und wieder so leben, wie ein Unbekehrter-- das kann ich nicht nachvollziehen. Ich meine, wer ein Ahnung davon bekommen hat, wer Jesus IST, der will NIE wieder ohne Jesus leben. Er KANN es nicht mehr. Die kostbare Perle...
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 7. Aug 2019, 23:46 Du bist ja richtig gut drauf
Wird nicht wieder vorkommen. :oops: :lol:
Doch, doch, das steht dir.
Hau sie doch mal auf die Backe (verbal), die dich da ständig wie einen nicht ganz zurechnungsfähigen Idioten behandeln. Damit sie es endlich lernen, respektvoll mit dir umzugehen.
Aber ein Thread "Wiedergeburt" wäre vielleicht wieder mal nicht schlecht.
Dazu bräuchten wir einige Wiedergeborene.
Sind hier welche verfügbar? :D
LG
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Hiob
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Re: Die Last des Trivialen

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 8. Aug 2019, 16:04 Wenn der Geist Gottes aktiv und der Urheber der trance- ähnlichen Zustände ist, meinst du, der versteckt sich dann vor den Skeptikern?
Nee - das nicht. --- Es fällt mir nur ungeheuer schwer, Dinge, die ich nicht verstehe, als HG-unauthentisch zu bezeichnen. - Zwar kommt es mir so vor und ich glaube auch, dass mein Urteil richtig ist - aber IST es richtig?
Magdalena61 hat geschrieben: Do 8. Aug 2019, 16:04 Und warnen, wenn man denkt, da läuft etwas falsch.
Ja - das schon. - Aber da habe ich festgestellt, dass gerade diejenigen, die sich ohne HK intellektuell obenauf fühlen (ich nenne sie "Halbzeug") extrem schwer intellektuell erreichbar sind, weil sie Intellektualität mit Selbst-Maßstäblichkeit gleichsetzen (ohne es meistens zu merken). - Denn sie wissen nicht, was sie tun ....
Magdalena61 hat geschrieben: Do 8. Aug 2019, 16:04 Ich meine, wer ein Ahnung davon bekommen hat, wer Jesus IST, der will NIE wieder ohne Jesus leben. Er KANN es nicht mehr.
Aus irgendeinem Grund fällt mir dazu das Lied "Are you strong enough to live without love" von Cher ein.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 8. Aug 2019, 16:04 Hau sie doch mal auf die Backe (verbal), die dich da ständig wie einen nicht ganz zurechnungsfähigen Idioten behandeln. Damit sie es endlich lernen, respektvoll mit dir umzugehen.
Das ist in anderen Foren noch viel schwieriger als hier. - Aber ich bin da gottseidank extrem unempfindlich. - Den Grund für diese Problematik habe ich bereits angedeutet. - Es gibt:

a) geistig reine Menschen, die ohne viel Denken spüren, wo es lang geht. - Solche Menschen haben eine feste Beurteilungs-Instanz, ob man intellektuell Schwachsinn erzählt oder nicht. Von solchen Menschen habe ich in meinem Leben viel gelernt und lerne immer noch.

b) "Halbzeug" = Leute, die intellektuell halbwegs geschult sind, aber keine geistige Substanz haben. - Von dieser Kategorie kommen die schärfsten Angriffe - und da kommt man auch nicht durch. - Trotzdem rede ich mit diesen Leuten, weil ich mir denke, dass doch irgendwas hängenbleibt und da ist, wenn es gebraucht wird (muss ich ja nicht mitkriegen).

c) Leute, die sowohl geistig versaut als auch un-intellektuell sind. - Das findet man leider oft unter Christen, die sich triumphierend auf die paulinische Torheit beziehen.

d) Einige Leute ganz oben, die sowohl geistig rein als auch intellektuell super drauf sind. - In diese Kategorie passt übrigens ein Text, den ich gerade relativ intensiv studiert habe: " Die Interprätation der Bibel in der Kirche (15. April 1993)" von der Päpstlichen Bibel-Kommission. - Was da an geistige Weitsicht und intellektueller Fülle drin steht, ist unglaublich - eine Leseweide. --- ABER: Das Halbzeug entstellt es sofort in die eigene Ideologie hinein, als ob diese Kommission es ganz anderes gemeint habe, als es dasteht.

Das ist ein ewiger Kampf zwischen intellektuellem Pöbel und intellektueller Aristokratie (im ursprünglichen Sinn des Wortes als "Herrschaft der Besten". In eine Meinungs-Gesellschaft gewinnt im Zweifelsfall der Pöbel.
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lovetrail
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Re: Die Last des Trivialen

Beitrag von lovetrail »

Zwischendurch mal ein (für mich) unpeinliches Lied. :-)



LG lovetrail
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jesher

Re: Die Last des Trivialen

Beitrag von jesher »




Das hier hat mich sehr berührt.
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lovetrail
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Re: Die Last des Trivialen

Beitrag von lovetrail »

Also für mich ist "emotional" zunächst mal ein positiver Begriff. Die emotionale Armut ist mE das weit größere Dilemma heutzutage. Man könnte sogar biblisch nachweisen, dass Glauben, Bekehrung, Liebe sehr emotionale Themen sind.
Man kann aber unterscheiden zwischen Gefühlsarmut, seichter Gefühlsduselei und tiefen Gefühlen.

Das Thema ist deshalb für mich beunruhigend, weil es an die Substanz geht: Diese mE Seichtheit der kirchlichen Musik verweist auf die Seichtheit des Glaubenslebens. Die Gemeinschaften sind oft nicht aus einer gmeinsam erfahrenen Tiefe heraus erwachsen. Es fehlt oft die kulturelle bzw gegenkulturelle Verankerung.

Ich bin ja mit jeder Menge Jugendkultur aufgewachsen und habe erfahren welch immens wichtige Rolle die jeweile Musik darin spielt. Ohne authentische, kreative, unabhänige Musik ist eine Jugendkultur gar nicht denkbar. Man kann vielleicht Events organisieren, aber es verfängt nicht. Wird nicht zur Bewegung. Verändert weder Menschen noch Gesellschaft.

Das lässt sich nicht einfach überspringen. Eine authentische christliche Gemeinschaft müsste diese Momente aufweisen und noch geistlich darüber hinaus gehen.

LG
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Re: Die Last des Trivialen

Beitrag von Spice »

lovetrail hat geschrieben: Fr 9. Aug 2019, 08:44 Diese mE Seichtheit der kirchlichen Musik verweist auf die Seichtheit des Glaubenslebens.
Das ist wahr, aber leider hat man eine Heidenangst tiefer in die Wahrheit zu kommen.
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Magdalena61
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Re: Die Last des Trivialen

Beitrag von Magdalena61 »

lovetrail hat geschrieben: Fr 9. Aug 2019, 08:44 Also für mich ist "emotional" zunächst mal ein positiver Begriff. Die emotionale Armut ist mE das weit größere Dilemma heutzutage. Man könnte sogar biblisch nachweisen, dass Glauben, Bekehrung, Liebe sehr emotionale Themen sind.
"Ein gutes Gefühl dabei haben" ist kein Garant für authentischen Glauben, leider.
Wenn die Botschaft und die Praxis des Glaubenslebens der biblischen Lehre entsprechen, bleibt dennoch viel Spielraum für die individuelle Gestaltung der Nachfolge.
Wer es eher charismatisch mag, der soll damit glücklich werden. Hauptsache, er betet den richtigen Gott an.
lovetrail hat geschrieben: Fr 9. Aug 2019, 08:44Das Thema ist deshalb für mich beunruhigend, weil es an die Substanz geht: Diese mE Seichtheit der kirchlichen Musik verweist auf die Seichtheit des Glaubenslebens.
Die Gemeindemusik orientiert sich schon seit Luther an den "Moden" der säkularen Musik.
Die Reformation bedient sich der geistigen Waffe altbekannter Weisen,um ihr Repertoire zu vergrößern“ (Blume, F./Finscher, L. 1965, 18). Anstoß gibt Luther auch hier: „Der Teufel braucht nicht alle schönen Melo­dien für sich alleine besitzen!“ Und „ ... daß das Volk durch den gewohn­ten Klang umso leichter zum Ergreifen der (natürlich evangelischen) Wahrheit“ gebracht werden konnte“, schrieben die Böhmischen Brüderviel später noch (1574) an Friedrich III. Kurfürst von Sachsen
Quelle
Musik, die im Volk "gewachsen" ist, die den Volksgeschmack repräsentiert, wird vom Volk angenommen. Heute dominiert in vielen Gemeinden "christlicher Pop".

Die schönen alten Kirchenlieder sollten dennoch nicht fehlen, meine ich. :)
Die sind halt in früheren Generationen "gewachsen". Ein Gottesdienst ohne Orgel ist wie ein Mittagessen ohne Teller (für mich).
lovetrail hat geschrieben: Fr 9. Aug 2019, 08:44Eine authentische christliche Gemeinschaft müsste diese Momente aufweisen und noch geistlich darüber hinaus gehen.
Hillsong etc. stehen für die "Musik einer (dieser) Generation". Ich fürchte, sie entspricht dem "Geschmack der Mehrheit".

Man kann Lieder in einem anderen Stil konstruieren. Ob sie dann angenommen werden, das ist eine andere Frage.

Leider steht hinter den "Anbetungssongs" und dem gesamten christlichen Musikgeschäft halt auch eine Industrie. Wahrscheinlich gibt es jede Menge Lobbyisten.
LG
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lovetrail
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Re: Die Last des Trivialen

Beitrag von lovetrail »

In meiner Heimatstadt hat man diese schöne öklogische Idee gehabt, Bäume zu pflanzen. (wegen Klima und so).
Nur hat man leider nicht berücksichtigt, dass man diese vor allem in heissen Phasen ausreichend bewässern muss.

Und so wurden halt immer wieder die verdorrten Bäumchen durch neue Bäumchen ersetzt. Ist natürlich total ineffizient und teuer. Aber den Leuten wird auf diese Weise ein schönes Ökogefühl vermittelt.

LG
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lovetrail
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Re: Die Last des Trivialen

Beitrag von lovetrail »

Man kann nicht einfach fertige Musikstile übernehmen und in die Gemeinde setzen und dann auch noch zu wenig gießen.

Die Musik müsste aus der gemeinsamen geistlichen Erfahrung hervorwachsen: Und zwar inhaltlich und auch formal.

Die Großkirchen haben da natürlich einen Vorteil, weil sie Jahrhunderte-lang kulturbildend waren. Und so haben sie auch ein reiches gewachsenes Liedgut. Aber auch das muss neu bewässert und interpretiert werden, will es nicht zu reiner Traditionspflege werden.

Mit dem Kitsch ist es ja so ähnlich wie mit der Sünde. Man weiß es von sich selber nicht so recht. Man muss sozusagen überführt werden und ein Bekehrungserlebnis haben. Damit will ich nicht sagen, dass ich selber nicht auch anfällig für Kitsch wäre.

Aber zB Xaviar Naidoo höre ich nicht ;-). Obwohl ich es mutig finde, dass er politisch unkorrekte Ansichten hat. (Seine Musik ist aber dennoch unspannend für mich).

LG
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Munro

Re: Die Last des Trivialen

Beitrag von Munro »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 8. Aug 2019, 16:04
Dazu bräuchten wir einige Wiedergeborene.
Sind hier welche verfügbar? :D
Das würde mich auch mal interessieren, ob es hier Wiedergeborene gibt - und wenn ja - wieviel! :idea:

Ob ich mal eine Umfrage mache mit den Optionen:

"Bist du wiedergeboren?"

ja
nein
weiß nicht

Bitte ankreuzen. :idea: 8-)
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