closs hat geschrieben: ↑Fr 19. Mai 2023, 01:16Dein Grundproblem ist...
Du machst hier einen Vorwurf aus deiner Fiktion heraus.
Ich kann dann nur reagieren mit "zeig mir den Weg, so dass ich so denken
muss"
Das mache ich z.B. indem ich dich in Bezug auf "Tatsache" nach dem Unterschied zwischen "pragmatisch" und "absolut" frage.
Darauf bist du nicht eingegangen.
Deshalb die Rückfrage: gibt es gar keinen Unterschied zwischen "pragmatisch" und "absolut"?
Ist "absolute Tatsache" so etwas wie ein "weisser Schimmel"?
Wenn ich Tatsache als Umstände ansehe, bei denen es keine Reaktionsvariation geben kann, dann stellt sich die Frage: was soll die Steigerung von "keine Reaktionsvariation" sein?
Da gibt es doch gar keine Steigerung.
Dass du mir "pragmatisch zustimmst" ist nett, aber es sieht so aus, dass du gar nicht anders kannst.
closs hat geschrieben: ↑Fr 19. Mai 2023, 01:16Du meinst, das Nicht-durch-den Tisch-Durchgehen-Können sei eine absolute Wahrheit.
Wir haben den Begriff "Wahrheit" bereits angesprochen und aus meiner Sicht ist er hier nicht angebracht, denn du bringst einen Abwägungscharakter ins Spiel, der nicht vorliegt.
Für mich ist das auch wieder deinem Weltbild, deiner Fiktion geschuldet, dass du an dieser Stelle so "grosszügig" bist.
Du steckst damit aber nur vorne rein, was hinten herauskommen soll.
Beim Nicht-durch-den Tisch-Durchgehen-Können geht es nur um diesen einen Moment, bei dem deine Reaktion nicht abweichen kann.
Du stellst diesen Moment auch fest, denn du stimmst mir ja zu.
Deine Reaktion beim "Durchgehen" unterliegt keiner Wahrheitsabwägung.
Du bist noch nicht einmal aktiv, sondern du bist ausgeliefert und kannst nicht anders reagieren.
Wenn du nun ein Weltbild hast, in dem das keine Tatsachensituation ist, dann solltest du noch etwas daran herumschrauben, denn irgendwo "pfeift der Wind rein"
closs hat geschrieben: ↑Fr 19. Mai 2023, 01:16Dein Grundproblem ist, dass Du Dein Für-wahr-Halten kategorial mit absoluter Wahrheit. Das ist das, was ich gegen den Widerstand von Claymore als buchstäblich "anthropo-zentrisch" bezeichne.
Sorry, ich lasse den Begriff "Wahrheit" bei Tatsachen aus dem Spiel. (Begründung: die für "Wahrheit" notwendige Abwägungsreaktion findet nicht statt)
Jetzt frage ich mich, was es für dein Weltbild bedeutet, dass du dem Menschen grundlegend die Wahrheitsabwägung zuordnest.
Damit hast du doch den Menschen zur "von der Welt unabhängigen Basis" entworfen.
(klar: dahinter werden sich die religiösen Zusammenhänge rund um den "freien Willen und die Entscheidung für oder gegen Gott" verstecken)
Die Stellung des Menschen ist in deinem Welt bild (maximal) "anthropo-zentrisch" - "er ist sich sozusagen erst einmal Existenz genug".
Erst im zweiten Schritt deines Weltbildes, wenn es also um die Wahrheitsabwägung gehen soll, bringst du zwei Möglichkeiten herein:
1. "Für-Real-Halten-Der-Welt"="anthropo-zentrisch"
2. "Real-Ist-Nur-Gott"="theo-zentrisch"
In meinem Weltbild nimmt der Mensch keinerlei "anthropo-zentrische" Stellung ein und die Wahrheitsabwägung gegenüber Tatsachen findet nicht statt, ich kann sie nicht feststellen.
Wenn du mir also Korrektheits-Auflagen machen möchtest (Hiob/closs: "wenn man grundsätzlich denken will (was man wahrlich nicht muss)"), dann müsstest du mir eine "anthropo-zentrische" Stellung des Menschen und eine stattfindende Wahrheitsabwägung (z.B. beim Versuch Durch-Einen-Tisch-Gehen) über Tatsachen präsentieren.
Wenn du ehrlich bist: das hast du bisher noch nicht gemacht.