Was ist Gut und was ist Böse?

Rund um Bibel und Glaube

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Anthros
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Der unterschriebene Weltethos als neuer Knigge

Beitrag von Anthros »

Nobody2 hat geschrieben: Mo 21. Dez 2020, 11:00 "Erklärung zum Weltethos"
Das klingt wie der "Knigge".
Rembremerding

Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Beitrag von Rembremerding »

Nun würde mir nach der Frage was Gut und Böse ist, irgendetwas wie Hass nicht als Antwort genügen.
Das setzt viel zu spät an. Man kann jemanden hassen als unmittelbares, aber vorübergehendes Gefühl. Zum Bösen wird es, wenn dieser Hass bleibt, in Gedanken, Worten und Werken. Es geht darum das Böse zu überwinden, es kraftlos werden zu lassen und damit beim Hass anzufangen.

Man sündigt doch nicht oder tut gar Böses, wenn man in einem Augenblick davon überwältigt wird. Erst wenn daraus eine Handlung in Gedanken und Werken wird, der Hass sich festsetzt, dann hat man dem Bösen Macht gegeben.
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Abischai
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Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Beitrag von Abischai »

Da ist was dran, was sogar recht treffend in der Bibel beschrieben wird (Kain und Abel).
___________________

Ich habe aber ein bisschen den Eindruck, daß Nobody2 sondieren möchte, wer mit ihm der gleichen m.E. falschen Ansichten ist, daß es ihm kaum darum geht was von anderen zu lernen, oder wenigstens mal darüber nachzudenken.

Na ja, nur so'n Eindruck...
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Rembremerding

Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Beitrag von Rembremerding »

Ich gehe einfach zuerst vom Guten aus. :)

Aber zu Kain gibt es eine spannende Nuance, die am Rande dieses Thema berührt.
In Gen 4:13 wird übersetzt:
Kain aber sprach zu dem HERRN:
Meine Strafe ist zu schwer, als dass ich sie tragen könnte. (LUT)
und:
Kain antwortete dem HERRN:
Zu groß ist meine Schuld, als dass ich sie tragen könnte. (ELB)
Die Elberfelder räumt in einer Fußnote neben der „Strafe“ auch die „Schuld“ als Übersetzungsmöglichkeit ein. Hat sich der Mörder vom Anfang an – also Kain – dem HERRN gegenüber als schuldig bekannt, oder beschwert er sich vielmehr über seine Bestrafung?
Hier weitere Beispiele:
Und es sprach Ken zum HERRN:
Zu groß ist meine Schuld, um (sie) zu ertragen. (MÜ aus dem Samaritanus)
aus der Septuaginta:
Und Kain sprach zum Herrn:
Zu groß ist meine Schuld, dass ich freigesprochen werden kann. (MÜ)
Aber vielleicht doch ein neuer Thread.
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Nobody2
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Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Beitrag von Nobody2 »

Abischai hat geschrieben: Mo 21. Dez 2020, 14:12 Ich habe aber ein bisschen den Eindruck, daß Nobody2 sondieren möchte, wer mit ihm der gleichen m.E. falschen Ansichten ist, daß es ihm kaum darum geht was von anderen zu lernen, oder wenigstens mal darüber nachzudenken.

Na ja, nur so'n Eindruck...
Ich habe den Eindruck, dass Abischai ziemlich seltsame Gedanken in seinem Kopf hat, die mit der Realität nichts zu tun haben. Zudem habe ich den Eindruck, dass das keine freundlichen Gedanken sind, aus denen irgendwas Gutes entstehen könnte. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum man das hier schreibt. Was ist der Grund? Was möchte er damit bezwecken? Ich erwarte natürlich keine Antwort. Sind nur so Gedanken.
Zuletzt geändert von Nobody2 am Mo 21. Dez 2020, 18:57, insgesamt 2-mal geändert.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Nobody2
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Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Beitrag von Nobody2 »

Rembremerding hat geschrieben: Mo 21. Dez 2020, 13:34 Man sündigt doch nicht oder tut gar Böses, wenn man in einem Augenblick davon überwältigt wird. Erst wenn daraus eine Handlung in Gedanken und Werken wird, der Hass sich festsetzt, dann hat man dem Bösen Macht gegeben.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber wenn ich Wut empfinde, fühle ich mich schrecklich, schmutzig, unglücklich, unrein. Ich empfinde Wut als etwas sehr Negatives und ich will es nicht empfinden. Es fühlt sich an wie Gift. Es vergiftet mein Herz und meine Gedanken. Ich bin dann nicht ich selbst. Wenn ich dann rede, sage ich oft Dinge, die ich eigentlich nicht sagen will. Und die nicht selten unangenehme Gefühle und Auseinandersetzungen mit anderen Dingen auslösen.

Es stimmt schon, dass immer hochgehalten wird, was man tun und was man lassen soll. Aber was wir dabei empfinden und denken, spielt das denn keine Rolle? Wie man an manchen Zitaten sehen kann, die ich hier gepostet habe, stehe ich mit meiner Ansicht dazu nicht alleine da. Aber jeder hat seine eigene Perspektive.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Rembremerding

Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Beitrag von Rembremerding »

Nun ist jede Emotion von Gott geschenkt und an sich neutral. Wut kann z.B. auch die Energie sein, die jemanden dazu führt, Gutes zu tun. Gott hat uns auch Verstand und Vernunft geschenkt, welche die Emotionen das Maß geben geben können und die Energie in richtige Bahnen lenken. Es gibt nun mal Menschen, die starken Emotionen ausgesetzt sind und andere, die weniger darunter "leiden", die haben dann halt andere Problemfelder.

Wichtig ist es, dass man bei Ausbruch der Wut nicht Dingen, Sich oder gar anderen schadet. Dann kann sie zur Sünde verleiten. Ebenso wichtig ist es, dass Wut nicht zu einem Charakterzug angehoben wird, die Bibel nennt dies Jähzorn. Manche wollen sich durch ihre bewusst eingesetzten Zornesausbrüche Vorteile verschaffen, bei anderen unterdrückt der Jähzorn bereits jeden positiven Blick auf das Leben.

Der Wut und dem Zorn stehen, wie jeder Emotion, eine positive Tugend zur Seite, die hilft, sie in rechte Bahnen zu leiten: Es ist die Sanftmut. Wenn man, wie Du, um die negativen Auswirkungen seiner Wut weiß, dann hat man bereits einen wichtigen Schritt getan, das rechte Verhältnis zur Wut, das rechte Maß der Wut zu finden. Das "schlechte" Gefühl, das einem nach der Wut überfällt, ist ebenso eine Emotion, deren Energie man nutzen kann: indem man beim nächsten Mal, vielleicht auch in einen anderen Zusammenhang und einer anderen Person gegenüber, sanftmütig, milde, liebevoll reagiert. Man kann auch um Verzeihung für seine Wut bitten, Gott und dem, den die Wut traf (auch sich selbst!). Indem man diese Tugend der Sanftmut pflegt, erfährt die Wut ein Gegengewicht.

Man kann auch in der Phase abgeklungener Wut analysieren, warum man immer wütend wird. Liegt es an einer bestimmten Behauptung anderer, die einen verletzt? Warum ist man verletzlich? Was schwächt einen, dass es so weit kommt? Ist es die andere Person an sich, die einen wütend macht, deren Art und Weise? Auch kann man den Grund seiner Wut suchen. Bin ich zu stolz, mir etwas sagen zu lassen und werde wütend, weil jemand meinen Stolz angreift? Oder fühle ich mich nur unsicher, liebe mich selbst nicht und kompensiere es, indem ich mit Wut eine vermeintliche Stärke ausdrücken will, sich selbst schaden? Es gibt noch viele Hintergründe, warum einen Wut immer wieder überfallen kann.

Als Christ weiß man, dass man immer auf dem Weg ist, alles ist ein Prozess zum besseren hin, wobei Jesus der Weg und der Hl. Geist der Tröster, die Kraft und die Hoffnung ist, zum Ziel zu gelangen. Allein aus sich heraus Emotionen zum Guten zu führen, birgt die Gefahr, zum Moralisten, zum Heuchler zu werden. Wer an Gott glaubt, besitzt eine über ihn stehende Instanz, die ihn führt und ein gerechtes Maß finden lässt. Gott kennt unsere Wut, schließlich hat er diese Emotion gemacht. Er liebt uns auch als wütenden Menschen. Er will, dass wir mit ihr am Reich Gottes arbeiten und sei es auch, indem wir mit ihr ein Leben lang ringen müssen, sie zum Guten zu führen und sie nicht in unser Herz eindringen zu lassen, wo sie zu einer bösen Herzenshaltung werden würde.
Zuletzt geändert von Rembremerding am Di 22. Dez 2020, 06:13, insgesamt 1-mal geändert.
Spice
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Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Beitrag von Spice »

Rembremerding hat geschrieben: Mo 21. Dez 2020, 13:34 Nun würde mir nach der Frage was Gut und Böse ist, irgendetwas wie Hass nicht als Antwort genügen.
Das setzt viel zu spät an. Man kann jemanden hassen als unmittelbares, aber vorübergehendes Gefühl. Zum Bösen wird es, wenn dieser Hass bleibt, in Gedanken, Worten und Werken. Es geht darum das Böse zu überwinden, es kraftlos werden zu lassen und damit beim Hass anzufangen.

Man sündigt doch nicht oder tut gar Böses, wenn man in einem Augenblick davon überwältigt wird. Erst wenn daraus eine Handlung in Gedanken und Werken wird, der Hass sich festsetzt, dann hat man dem Bösen Macht gegeben.
Dass eine Emotion wie Hass überhaupt entstehen kann, ist bereits böse. Wenn Hass positiv sein würde, gäbe es Hass auch im Himmelreich. Damit aber würde es sich nicht von den gegenwärtigen Verhältnissen unterscheiden.
Spice
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Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Beitrag von Spice »

Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 06:07 Nun ist jede Emotion von Gott geschenkt und an sich neutral.
Nein, sind sie nicht. Von Gott geschenkt ist die verlorengegangene Reinheit der Seele im Paradies. Diese kannte keinerlei Emotionen. Also auch keine Liebe.
Emotionen sind Empfindungen eines Verhältnisses, das der Mensch zu Objekten/Subjekten außerhalb seiner selbst und zu Vorstellungen von sich selbst hat.
Da nun einmal der Mensch durch die Unterscheidung von Gut und Böse zu Emotionen gekommen ist, ist es unsere Aufgabe unser Leben so zu gestalten, dass wir nur noch positive Empfindungen haben können. Wenn uns das gelungen ist, sind wir durch die enge Pforte ins Himmelreich gelangt.
Anthros
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Unmögliches ermöglicht Hölle

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 09:19 Da nun einmal der Mensch durch die Unterscheidung von Gut und Böse zu Emotionen gekommen ist, ist es unsere Aufgabe unser Leben so zu gestalten, dass wir nur noch positive Empfindungen haben können. Wenn uns das gelungen ist, sind wir durch die enge Pforte ins Himmelreich gelangt.
Das kann ja keiner und so bleibt uns allen ja die Hölle.
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