Timmi hat geschrieben: ↑So 21. Mär 2021, 06:17
Die Zweigeschlechtlichkeit (also der Dualismus) bestand als Idee von Anfang an und wurde in der Natur umgesetzt.
Das heißt: Der "Fall" bestand als Idee von Anfang an!! --- Sieh es mal von rückwärts her: Jesus sagt, dass der Mensch "im Himmel" nicht mehr geschlechtlich ist, weil er nur doch gott-orientiert ist, also in seinem geistlichen Urzustand ist. Was anderes ist die Schöpfung als der Urzustand?
Das heißt NICHT, dass das "Mehret Euch" falsch ist, sondern etwas ganz anderes: Der Anfangs-Hymnus bezieht sich bereits auf die Projektion der Schöpfung NACH dem "Fall". - Was Gott geschaffen hat, ist zwar idealiter "gut" oder "sehr gut", aber die Selbst-Schöpfungsebene des Menschen (Dualismus Mann - Frau) ist nur nachschöpfungs-anwendbar. - Oder noch anders: Das "Paradies" gab es in idealer Form nie, sondern ist eine Projektion, wie das Leben nach dem "Fall" ideal sein könnte.
Der Hymnus bis 1.Mose 2,3 hat also einen ganz anderen Charakter als der Erzähltext ab 2,4, in dem übrigens nicht Mann und Frau, sondern "der Mensch" (2,7) geschaffen wurde, also das, was am Ende von Jesus als geschlechtsneutral beschrieben wird. Weiterhin wird dort im Grunde nichts weiter erzählt, als der Weg des Menschen in "Fall" auf den Weg des Dualismus des Menschen. - Oder anders gesagt: Hätte Gott den Menschen geschlechtslos gehalten und Nachkommen nicht per dualer Schöpfung (Mann/Frau), sondern per Storch geregelt, hätte es keinen "Fall" gegeben.
Das heißt natürlich NICHT, dass die Frau "schuld" ist, sondern es heißt, dass die Dualisierung in Mann und Frau "schuld" ist. - Warum? Weil die Bindungskräfte/gegenseitige Orientierung zwischen Mann und Frau so stark sind, dass sie eine Alternative zur Gott-Orientierung darstellen - man hat also zwei Orientierungs-Größen. Und das ist gott-gewollt. - Die anti-weiblichen Sprüche, die es in der Religionsgeschichte gab, sind also übelstes satanisches Werk, weil darin das eigentliche Verständnis durch ein falsches Verständnis ersetzt wird.
Timmi hat geschrieben: ↑So 21. Mär 2021, 06:17
Fruchtbarkeit und Vermehrung durch Attraktion des Gegenübers und Vereinigung dualistischer Prinzipien, ist das Grundkonzept und daher können und müssen wir davon ausgehen, dass Adam männlich erschaffen wurde. Ansonsten hätte er nach seiner Artenschau nicht feststellen können, dass für ihn das Passende nicht vorhanden war.
Ja - aber für die Zeit NACH dem "Fall". - Diese Zeit deutet Gott selber an, indem er sagt
2. Mose, 2
22 Gott, der HERR, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu. 23 Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie genannt werden; denn vom Mann ist sie genommen. [3] 24 Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an
Verlassen von "Vater und Mutter" heißt hier auch "Verlassen von Gott". - Die Szenen "Eva-Entstehung", "Vater und Mutter verlassen" und "Schlange" folgen unmittelbar hintereinander - in einem Atemzug. Weil sie zusammengehören.
Bildlich gesprochen: Gott zieht das Elektron aus dem Neutron, welches dadurch zum Proton wird - wir haben also gegenseitige Ladung/Anziehung. Deshalb werden "Vater und Mutter", also übertragen "Gott" verlassen UND fallen sofort in den dialektischen/dualistischen Raum von gut und böse, dessen Hüter die Schlange ist. - Die Schlange ist sozusagen Charon, der Fährmann, der die beiden über den Styx ins Reich der Sterblichkeit/des Todes bringt.
Diesen Mythos findet man übrigens auch in Märchen: Die Meerjungfrau, die sich in den Matrosen verliebt, und vor der Entscheidung steht, ob sie ewiglebend mit Flosse leben soll oder sich für den Matrosen entscheidet, was zur Folge hat, dass sie ihre Flossen verliert und dafür Beine und Schritt bekommt, in dem sie sich vermehren kann. Das ist "der Fall".