Vergebung ist keine Option

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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Zippo
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Mi 8. Okt 2025, 13:37
Zippo hat geschrieben: Mo 6. Okt 2025, 18:11 Man kommt dich schnell an die Grenze, wo Vergebung fast nicht mehr möglich ist.
Wenn Gott alles vergeben kann, dann sollten wir keine Grenze ziehen. Um die Kraft kann man Gott bitten. Er kennt auch unsere Belastungsgrenze, und die ist wohl bei allen nicht gleich. Aber man muss einen Anfang setzen.
Was meinst du was Menschen dir alles antun können. Eine kleine Mahnung überhört, schon ist es passiert. Nicht nur in deinem Leben, sondern auch im Leben deiner Angehörigen.
Der Herr Jesus mahnt doch seine Zuhörer, daß sie immer auf den Tod vorbereitet sein sollen. Lk 13,1-5 Es passieren ständig Unglücke und man könnte ja dabei sein.
Und oft ist eben ein Täter dabei, der das Unglück heraufbeschworen hat.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Mo 6. Okt 2025, 18:11 Würdest du dem Täter verzeihen, würde deine Tochter es tun ?
Hast du das Zeugns der Witwe Kirk gelesen? https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... ibt-taeter Ist das nicht bewundernswert und aller Nachahmung wert? Sie konnte also eine Vergebung aussprechen.

Solche Fragen werden in dem Zusammenhang immer wieder gestellt. Keine Frage gehören Familientragödien zu den schlimmsten, die es gibt. Daher habe ich das Thema auch im Bereich "Familie & Partnerschaft" platziert. Meine ehrliche Antwort ist, dass ich heute nicht weiß, wie ich gesetzt den Fall einer ähnlichen Tragödie darauf reagieren würde, und ich will das auch nicht schon im Voraus wissen.
Das Zeugnis ist gut, mit Gottes Kraft ist auch etwas mehr möglich. Da hat Kirks Frau sicherlich Gott um Hilfe gebeten, damit sie das verzeihen kann.
Kirk wurde natürlich direkt wieder als rechter Aktivist dargestellt, dabei gehört er meines Wissens eher in die christlich, konservative Ecke. Da waren auch einige Mißverständnisse, wo man Kirks Aussagen nicht richtig verstanden hat.

Trump hat ehrlich zugegeben , daß er Probleme mit der Vergebung hat, bei ihm kamen die dem Menschen so eigenen Rachegedanken zum Vorschein. Die entsprechen ja auch dem Geist Gottes, sind aber mehr Gegenstand des AT und des Gesetzes.
Durch die Vergebung, die der Herr Jesus uns zuspricht, sind wir angehalten, auch zu vergeben, das hat Kirks Frau gesagt und da hat sie alle Achtung verdient. Denn, um so ein erlittenes Unrecht zu vergeben, muß man den aufkommenden Haß und die Rachegedanken überwinden.
[ELB-CSV: Off. 2,11] Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Wer überwindet, wird nicht beschädigt werden von dem zweiten Tod.

[ELB-CSV: Heb. 10,30] Denn wir kennen den, der gesagt hat: „Mein ist die Rache, ich will vergelten“, spricht der Herr...
Im weltlichen Geschäft kann man nicht immer vergeben, da muß ein Übeltäter auch bestraft werden. Mir ist eigentlich auch klar, daß Trump keine milden Worte anstimmt, vielleicht hat er die Sorge , daß er nicht respektiert wird.
Der Staat muß so etwas bestrafen, sonst herrscht Anarchie, da tut jeder was ihm recht erscheint.

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Hoger
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Hoger »

Lena hat geschrieben: Do 9. Okt 2025, 15:34
Warum ist es so wichtig, anderen zu verzeihen? Dr. Wolf: Wenn wir einem anderen Menschen oder uns selbst vergeben, kehrt innerer Frieden ein und wir können wieder in der Gegenwart leben. Nicht zu vergeben ist wie eine unerledigte wichtige Aufgabe, die unsere Aufmerksamkeit immer wieder auf sich zieht.

Sogar die Psychologie bestätigt, dass der Befehl des Herrn Jesus Christus zu vergeben, dem Menschen Frieden schenkt.
Und genau hier sind wir bei meinem Widerspruch = deine Vergebung betrifft immer dich und deinen Frieden und deine innere Freiheit - aber nicht die des Anderen, es geht immer nur um dich

Sie ist keine Vergebung für den anderen - vergeben kann (egal ob dir oder denen die an dir schuldig geworden sind) immer nur Gott

Deine Vergebung ist für dein Seelenleben wichtig - aber hat mit der Sündenvergebung an anderen nichts zu tun. Es ist lediglich Seelenpflege - deiner Seele - mehr nicht

Sünden vergeben (mit all den dazugehörigen Konsequenzen) kann nur Gott - wenn du anderen vergibst, vergibst du diesem nicht seine Sünden = wie willst du das anstellen?
Der Ewige segne dich und behüte dich! Der Ewige lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der Ewige erhebe sein Angesicht zu dir und gebe dir Frieden! (Num 6,24–26.)
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Helmuth
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Helmuth »

Lena hat geschrieben: Do 9. Okt 2025, 15:34 Sogar die Psychologie bestätigt, dass der Befehl des Herrn Jesus Christus zu vergeben, dem Menschen Frieden schenkt.
Das lässt sich auch emprisch nachweisen, indem man sich der statistischen Methode bedient entsprechende Fälle auszuwerten. Die Psychologie mag vielleicht nicht Gott in die Überlegung einbeziehen, aber die Beobachtung kann objektiv dennoch vorgenommen werden. Ein Knecht Jesu weiß aber, dass es Gott ist, der den Frieden schenkt und überdies fördert dies auch den Weg der Versöhnung wenn beide Parteien das tun.

Der erste Schritt ist Vergebung und damit muss einer anfangen. Wenn der andere dazu nicht bereit ist, so schenkt Gott zumindest dem vergebenden Part den Frieden, während der andere, wiewohl er Opfer war, in seinem Gefängnis der Unvergebung verbleibt. So schadet er nicht nur sich selbst, er vereitelt auch die Versöhnung. Er wird nun zum Täter, während der andere Gottes Gnade erfährt.

Dagegen halten viele, dass Schwerverbrechen unverzeihlich wären. Ja, es muss wahrlich schwer sein, unbestritten, aber unverzeihlich? So tickt die Welt, ich habe es anders gelernt und davon werde ich nicht mehr weichen. Die Witwe Kirk konnte immerhin Vergebung aussprechen. Damit legt sie Zeugnis, dass es nicht unmöglich ist.

Wäre dem so, käme keiner mehr aus seiner Opferrolle und auch der Täter bliebe für immer verdammt. Was aber lehrt Jesus? Er lehrt uns das Vater Unser zu beten, und er lehrt nur eine Sünde als von Gott unverzeihlich, aber die ist hier nicht Thema. So sagt er:
Mk 3,28 hat geschrieben: Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden und die Lästerungen, mit denen irgend sie lästern mögen.
Was signalisiert nun die Haltung der Unvergebung? Gott lügt gewissermaßen, also richte ich anstelle dessen? Menschen sind dann nicht nur dem Täter böse, was noch verständlich wäre, da Gott das Böse nicht minder hasst, aber der Unvergebende reagiert so auch böse auf Gott, wofür ich wiederum kein Verständnis aufbringe, da Gott uns alle erlösen will aus dem Bösen. Solche beten dann das Vater Unser m.E. vergeblich.

Ich selbst warne auch vor der sog. bedingten Vergebung, d.h. man möchte, dass der Täter zuerst seine Tat bereut und um Vergebung bittet, ehe man vergibt. Ich sage, du wirst höchstwahrscheinlich auch dann nicht vergeben, weil es an der grundsätzlichen Vergebungsbereitschaft mangelt. Sie wird dann vermutlich nur geheuchelt sein, weil man sich bloß genötigt fühlt sozusagen "christlich" zu handeln.
Lena hat geschrieben: Do 9. Okt 2025, 17:22 Vielleicht sieht mein Nächster sein Fehlverhalten mir gegenüber nicht ein oder erst in 40 Jahren oder nie.
Somit kann er sich gar nicht entschuldigen. Ich aber kann ihm zum Voraus vergeben so oder so und bin frei.
Das sind m.E. weise Worte. Es ist wichtig zu vestehen, dass Vergebung zuerst uns selbst dient, als wir so lernen entsprechende Früchte des Geistes hervorzubringen. Dazu muss die Verstockung des Herzens weichen, welches z.B. das Gesetz über die Gnade stellt. Wer dies heute nicht lernt, wird morgen zur Vergebung nicht bereit sein, denn sie muss von Herzen kommen und das ist nun mal auch ein Lernprozess.

Er wird nicht ausreichend Ölvorrat für seine Lampe haben. Man kann das als eine Auslegung des Gleichnisses der 10 Jungfrauen sehen, das uns Jesus in Matth. 25:1-12 erzählt, von denen 5 töricht waren, denen das Öl ausgegangen ist. Diese waren daher keine echten Nachfolger, da sie nicht bereit waren zu tun wie sie der Heilige Geist geleitet hätte. Zu denen sagte der Herr am Ende ihres Lebensweges:
Mt 25,11-12 hat geschrieben: Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tu uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht.
Am Ende versuchten diese vielleicht noch all denen zu vergeben, die ihnen etwas angetan hatten und versuchten so den Ölvorrat aufzufüllen, aber es war dann für sie zu spät. Der Herr kennt sie nicht mehr. Sie sind aus ihrer Nummer nicht mehr herausgekommen, weil sie zuvor nicht bereit waren, als es ein Leben lang dazu Zeit war und ihnen auch gelehrt worden ist.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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