Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 28. Okt 2023, 16:14
Philippus hat geschrieben: ↑Fr 27. Okt 2023, 23:53
Genau das treibt mich zur Zeit auch um. Wer definiert, was ein "gottloses Volk" ist ?? Und seit wann kann das Vieh sich "gegen Gott erheben" ?
Wer das definiert? Gott und sonst keiner. Solche Urteile sprach Gott aus und nicht irgendein Israelit. Im Falle König Sauls reute es ihn sogar ihn zum König gemacht zu haben. Die Frage wäre: Wie stehst man zur Bibel? Beinhaltetet sie die Aussprüche Gottes? Oder ist man ein Saul?...
Das ist ein hartes Thema, bei dem mich irgendwelche politische Korektheit einen Sch*** interessiert.
Wir sollen aber nicht in der Weise urteilen, wie Gott das einst dem damaligen Volk Israel anbefohlen hatte oder selbst festgelegt, wie im Falle der Landnahme Israels.
Die Nationen sollten vertrieben werden, das allein ist schon hart, haben meine Eltern aber selbst erlebt, als sie aus Pommern vertrieben worden waren (Ende '46, Vati war damals 4). Das kenne ich also persönlich in 2. Generation. Nur wer sich nicht vertreiben lassen wollte, dem war der Krieg angedroht, auch das kennen wir aus der Neuzeit.
Nur Amalek sollte nicht vertrieben, sondern ausgerottet werden, aber dafür gab es einen ganz klaren Grund, den es auch nur ein einziges Mal in der Bibel gibt. Mir tun die Amalkeiter leid, Gott taten die auch leid, aber die sollten an dem großen Spiel eben nicht mehr teilnehmen dürfen, weil sie den puren Teufel verkörpert hatten und Israel nicht im Kampf begegnet waren (was ja noch ehrenhaft gewesen wäre), sondern meuchlings hinterrücks gemordet hatten. Die Kinder jener Amalekiter waren die Leidtragenden, aber das wußten die Väter, die Entscheider selbst und haben das Elend ihrer Kinder billigend inkauf genommen. Wenn ich eine folgenschwere, falsche Entscheidung treffe, müssen meine Kinder auch darunter leiden, das ist nun mal so.
Wenn Gott die extrem harte Ausrottung sündiger Menschen in ganzen Gruppen anordnet, dann ist das für uns eine Mahnung, was Gott von Sünde hält, und das gilt auch uns. Wir sollen einander nicht gegenseitig ausrotten, aber die Sünde in unserem eigenen Leben, die sollen wir rücksichtslos ausrotten, darum geht es. Und wir sollen einander zurechtweisen, wenn wir den Bruder sündigen sehen.
Amalek und die anderen Völker sind typische Vergleiche für das unsichtbare böse in unserem Leben heute.
Was passiert, wenn nicht alles ausgerottet wird, was Gott befohlen hat auszurotten sehen wir bei Saul, der den Befehl nicht ausgeführt hatte und Agag, den König Amaleks verschont hatte, und auch einiges Vieh.
Samuel töten den Agag dann, aber einige der Amalekiter haben überlebt und...
Haman, der Agagiter (!) wollte alle Juden im damals größten Reich (120 Länder) ausrotten.
Sagen wir mal so: wäre Saul nicht ungehorsam gewesen, hätte es diesen Haman nie gegeben.
(Bei Sauls Tod spielt ein verräterisch heuchlerischer Amalekiter auch eine Rolle, den aber David zum Glück durchschaut.)