Glauben leben

Rund um Bibel und Glaube
Anthros
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Projektion

Beitrag von Anthros »

Maryam hat geschrieben: Do 1. Okt 2020, 08:27 Geblendete Blindenführer gibt es auch bei solchen Gläubigen ...
Nur sieht sich jener, der solches meint, als keinesfalls dazu gehörend.
Zippo
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Re: Glauben leben

Beitrag von Zippo »

Pflanzenfreak hat geschrieben: So 27. Sep 2020, 18:20
Zippo hat geschrieben: So 27. Sep 2020, 12:05 Von Anfang an habe ich mich viel mit der Bibel beschäftigt und als ich arbeitslos wurde vielleicht auch zuviel. Und seitdem habe ich Depressionen bis auf den heutigen Tag.

So hat der Glaube eigentlich mein weltliches Leben kaputt gemacht. Gott mag zufrieden gewesen sein, aber ich bin es eigentlich nicht.
Hast Du schon mal daran gedacht, daß Deine Depressionen mit der Arbeitslosigkeit zusammenhängen könnten?
Ich hatte mal eine Zeit, da hatte ich zwar eine Anstellung als Vertretung, wurde aber nie gebraucht. Das ist mir so sehr auf die Psyche geschlagen, daß ich keinen inneren Antrieb mehr hatte. Für nichts. Ich bekam kaum den Haushalt und sogar meinen geliebten Garten nicht mehr auf die Reihe. Nichts machte mir mehr Spaß...
Vielleicht geht es Dir genauso. Einen Burn out bekommt man in der Regel nicht weil man zu viel mit Arbeit belastet wird, sondern weil man zu viele Sorgen hat. Vorne dran Arbeitslosigkeit, Jobunsicherheit, mangelnde oder fehlende Wertschätzung ...
Arbeit zu haben ist ganz wichtig, da gebe ich dir auf jeden Fall Recht. Aber meine Depressionen kamen nicht nur daher, daß ich keine Arbeit mehr hatte. Es kam auch daher, daß der Mensch, den mir Gott in der Gemeinde gezeigt hatte eine hohe dämonische Belastung hatte.

Arbeit hatte ich auch gesucht und hatte Bewerbungsgespräche aber damit ist es dann nichts geworden. Anstatt dessen habe ich mich dann eben mit der Bibel beschäftigt und habe Menschen begleitet.
Mein Arbeitskollege, der mich auf den christlichen Glauben aufmerksam gemacht hat, brauchte Hilfe, wegen seines Gehirntumors.
Eine ältere Frau braucht Gesellschaft von gläubigen Menschen, ein Flüchtling brauchte Quartier.
Die ältere Frau wollte dann mal die Sonntagsschullehrerin besuchen, die ihre Kinder so fein versorgt hat. Da bekam ich dann Kontakt mit einer Familie , die eine Kleidersammlung für Israel hatten und da gab es auch schon mal zu helfen.

Michael, der Bruder, der immer diese Anfälle bekam und noch dazu recht schwierig war, kam dann auch mal mit und half.
Dort haben wir dann bei dieser Gelehenheit einen Pastor kennengelernt, der Kleider für ein Waisenhaus in Russland brauchte und den haben ihn dann 6 mal begleitet. Dabei hat Michael dann seine Begabung entdeckt, für Waisenkinder da zu sein humanitäre Hilfe zu leisten. Er war aufgrund seiner Epilepsie selbst lange Zeit in einem Waisenhaus.
Er bekam immer Bibelverse, die mit dem Volk Israel zu tun hatten und irgendwann merkte er, daß er diesem Volk zugehörig war und geht jetzt in eine jüdische Gemeinde.

Beruflich lief allerdings nichts, hin und wieder ein Fortbildungskurs, der mich aber nicht weiterbrachte. Einmal bekam ich zwar eine Stelle, aber wurde sogleich wieder entlassen.
Zwischendurch habe ich mich dann immer viel mit biblischen Fragen beschäftigt und sogar ein Buch geschrieben, weil ich mir erklären wollte, warum christliche Menschen soviele Probleme in der Welt haben. Denn meine Depressionen wurden immer schlimmer.

Gott war wohl zufrieden mit meinem Leben, aber Satan hat immer mehr Druck gemacht und das geht so bis auf den heutigen Tag.

Soviel zu meinem Glaubensleben und natürlich hat mich das auch bitter werden lassen und streckenweise habe ich Gott regelrecht gehaßt, weil er solche Wege führt und am Ende fällt die Hilfe spärlich aus.

Vielleicht wäre es besser gewesen, die frommen Aktivitäten zurückzuschrauben und lieber verstärkt nach einer normalem Arbeit zu suchen.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Glauben leben

Beitrag von Zippo »

PeB hat geschrieben: Mo 28. Sep 2020, 14:15
Zippo hat geschrieben: Fr 25. Sep 2020, 13:44 Da fragt man sich , was Gott an dem Glauben eigentlich so dolles findet ?
Stell dir vor, du liegst im Koma und hast Träume, die du für Realität hältst.
Neben deinem Bett steht dein Vater, hält dir die Hand und sagt dir ins Ohr: Wache auf und komm zurück zu mir. Was du träumst ist nicht real. Glaube mir!

Nur ein Bild, aber vielleicht erklärt es was.
Das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen, was du da mit dem Bild sagen willst.

Eigentlich war ich nie ganz weg von Gott. Ich war zwar unzufrieden, aber der Dialog mit Gott ist nicht abgebrochen. Es war vielleicht so ein wenig, wie bei Hiob. Man beklagt sich halt, wird bitter, aber Gottes Gnade holt einen wieder zurück und die Bitterkeit verschwindet.
Der Glaube war auch nie völlig verschwunden, es waren jetzt eben zwei geistige Mächte zu spüren, die gute und die böse Seite.

Vielleicht habe ich es auch falsch formuliert. Es ist mir schon klar, daß sich Gott freut, wenn man seiner Stimme gehorcht und sich auf ihn einläßt, aber rückblickend finde ich meine Glaubensaktivitäten nicht so sinnvoll, zumal ich ja mein berufliches Leben dafür verloren habe. Und dann waren da eben diese Depressionen, die ich nicht verstehen konnte.
Noch mal würde ich mich auf solche Wege nicht einlassen, der Preis wäre mir zu hoch. Dann lieber arbeiten , wie Pflanzenfreak sagt und fromme Aktivitäten nach der Arbeit.

Gruß Thomas
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Re: Glauben leben

Beitrag von PeB »

Lieber Thomas,
Zippo hat geschrieben: Do 1. Okt 2020, 18:46 Das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen, was du da mit dem Bild sagen willst.
Du hast gefragt, was Gott so "Dolles" am Glauben finden mag. Ich wollte mit meinem Bild darstellen, dass es Gott beim Glauben um DICH (und mich und andere) geht. Er möchte uns zu sich zurückholen, nachdem wir seine Gegenwart im Paradies verloren haben. Er hat seinen Sohn gesandt, um uns ihm wieder näher zu bringen.
Der Glaube ist Gottes Geschenk - sein Abhol-Taxi.
Zippo hat geschrieben: Do 1. Okt 2020, 18:46 Es ist mir schon klar, daß sich Gott freut, wenn man seiner Stimme gehorcht und sich auf ihn einläßt, aber rückblickend finde ich meine Glaubensaktivitäten nicht so sinnvoll,
Haben deine Glaubensaktivitäten Früchte gebracht?
Zippo hat geschrieben: Do 1. Okt 2020, 18:46 zumal ich ja mein berufliches Leben dafür verloren habe.
Ein großes Opfer. Ich weiß nicht, wie ich dich trösten kann. :cry:
Ich weiß aber, dass Opfer vergolten werden.
Zippo hat geschrieben: Do 1. Okt 2020, 18:46 Und dann waren da eben diese Depressionen, die ich nicht verstehen konnte.
Auch das kann ich dir leider nicht nachempfinden, denn ich hatte noch nie echte Depressionen.
Ich weine aber fast täglich über all die schlimmen Dinge, die in der Welt passieren. Vielleicht kann ich dich daher ein klein wenig verstehen.
Zippo hat geschrieben: Do 1. Okt 2020, 18:46 Noch mal würde ich mich auf solche Wege nicht einlassen, der Preis wäre mir zu hoch. Dann lieber arbeiten , wie Pflanzenfreak sagt und fromme Aktivitäten nach der Arbeit.
Was du tust, sollte sich mit deinem geistgeleiteten Gewissen vertragen.

LG
Peter
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And the people who gain the world and lose their soul
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Re: Glauben leben

Beitrag von Zippo »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 30. Sep 2020, 17:40
PeB hat geschrieben: Mi 30. Sep 2020, 10:38
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 30. Sep 2020, 00:04
Zippo hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 11:16 "Der Gerechte wird aus Glauben leben" heißt es. Gal 3,11

Was ist eigentlich damit gemeint ?
Ich würde sagen: Die Lebenshaltung. Die innere Einstellung. Konkret: Das Denken und aus der gedanklich erarbeiten Überzeugung entspringend: Das Tun, die Werke.
Vielleicht ist es auch einfacher: wir sind aus Glauben gerecht geworden. Dieser Glaube, der uns rechtfertigt, gewährt und das ewige Leben.
Das gilt für den Anfang, für die stellungsmäßige ( von Gott in Christus Jesus verliehene) Gerechtigkeit. Die erhalten wir als Geschenk, wenn wir dem Wort glauben und uns "bekehren".
Was für eine Haltung hat denn der Christ, der aus. dem Glauben lebt ?

Es fängt wohl an, mit einem Menschen, der sein Leben beschissen findet, Buße tut, dem Herrn Jesus für die Vergebung der Sünden dankt und mit ihm ein neues Leben beginnt.
Wie verändert sich dann die Haltung ? Ich habe das wohl alles selbst erlebt, aber vielleicht ist es gut sich noch mal zu vergegenwärtigen, was eigentlich passiert ist. Zumal ich mit meinem Glaubensleben in der Krise bin.

"Innere Einstellung" ist wohl etwas Grundlegendes, klingt aber sehr abstrakt. Kann man das nicht noch etwas umschreiben ? Mir fällt dazu ein:
Von sich selbst wegschauen auf Gott und was dem Nächsten dient. Hierbei muß man wohl immer beachten, was der Heilige Geist von einem haben will.
Deswegen lesen Christen ja immer viel in der Bibel, um ihr Denken zu verändern und üben sich in mancher Tugend Phil 4,8 und diversen Diensten, die in der Gemeinde anfallen. Gal 6,10

Die von Gott verliehene Gerechtigkeit ist meistens der Anfang für solch ein Leben. Hier sollen wir nur auf das Werk vertrauen, das Jesus Christus am Kreuz vollbracht hat. Für die Gemeinschaft am Abendmahl ist es wichtig, Glauben zu haben, aber da brauchen wir nichts anderes zu tun, als an den Leib zu denken, den der Herr für uns gegeben hat und an das Blut denken, das für uns vergossen wurde. Lk 22,19-20

Bis dahin geht ja alles noch leicht, manchen Menschen vielleicht zu leicht, obwohl sie dieses Geschenk der Gnade auch nicht annehmen wollen.
Sie können auch einfach die Liebe Gottes in dieser grausamen Hinrichtung nicht erkennen.
Zugegegeben, es fällt mir auch manchmal auch schwer, obwohl ich weiss, daß es die Wahrheit ist.
Magdalena
Der Bibellehrer John F. MacArthur unterscheidet zwischen der verliehenen Gerechtigkeit und der praktischen Gerechtigkeit.
Letztere bedingt ein Leben im Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes. Man soll danach streben, sich möglichst gerecht (im Einklang mit dem Willen Gottes) zu verhalten.
LG
Diese Unterscheidung finde ich interessant. Es fällt nämlich genau in diese Frage, warum Gott den Abraham seinen Glauben zur Gerechtigkeit gerechnet hat.1 Mose 15,6 Das hatte ja mit Sünde und Buße gar nichts zu tun. Aber Gott wollte eben diesen Menschen gerecht sprechen, weil er ihm gehorcht hat, hat sein Land verlassen und alles so getan, wie Gott es von ihm verlangt hat.

Es also ein Untetschied zwischen verliehener und praktischer Gerechtigkeit" Auch wenn manche Evangelikale jetzt aufschreien.
Mit dem Glauben an Jesus Christus ist eben erst der Anfang gemacht, der Glaube wil aber auch gelebt werden. Und das ist die ganze Bedeutung des Satzes" Der Gerechte wird aus Glauben leben".

Und dieses praktische Glaubensleben ist leider nicht immer so einfach. Es beinhaltet, daß gläubige Christeh auch tun was Gott sagt.
Mit Gottes Wort konform leben ist eine Seite und vielleicht kristallisieren sich auch mit der Zeit noch besondere Werke heraus. Eph 2,10

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Glauben leben

Beitrag von Spice »

Zippo hat geschrieben: Sa 3. Okt 2020, 12:06
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 30. Sep 2020, 17:40
PeB hat geschrieben: Mi 30. Sep 2020, 10:38
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 30. Sep 2020, 00:04
Zippo hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 11:16 "Der Gerechte wird aus Glauben leben" heißt es. Gal 3,11

Was ist eigentlich damit gemeint ?
Ich würde sagen: Die Lebenshaltung. Die innere Einstellung. Konkret: Das Denken und aus der gedanklich erarbeiten Überzeugung entspringend: Das Tun, die Werke.
Vielleicht ist es auch einfacher: wir sind aus Glauben gerecht geworden. Dieser Glaube, der uns rechtfertigt, gewährt und das ewige Leben.
Das gilt für den Anfang, für die stellungsmäßige ( von Gott in Christus Jesus verliehene) Gerechtigkeit. Die erhalten wir als Geschenk, wenn wir dem Wort glauben und uns "bekehren".
Was für eine Haltung hat denn der Christ, der aus. dem Glauben lebt ?

Es fängt wohl an, mit einem Menschen, der sein Leben beschissen findet, Buße tut, dem Herrn Jesus für die Vergebung der Sünden dankt und mit ihm ein neues Leben beginnt.[...]

Mir fällt dazu ein:
Von sich selbst wegschauen auf Gott und was dem Nächsten dient.
Wenn Du das Leben beschissen findest, bleibt es beschissen, auch wenn Du von Deiner Beschissenheit wegschaust (Du siehst sie dann nicht mehr, aber sie ist immer noch da) und auf "Gott schaust und was dem Nächsten dient". Da hat sich gar nichts geändert, sondern die Spirale ging weiter bergab ins Elend. Kein Wunder, dass Du Depressionen bekommen hast.
Aber leider versteh unter diesem Unsinn viele "Glauben an Christus".
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Re: Glauben leben

Beitrag von Anthros »

Zippo hat geschrieben: Sa 3. Okt 2020, 12:06 Zugegegeben, es fällt mir auch manchmal auch schwer, obwohl ich weiss, daß es die Wahrheit ist.
Es kann eine Wahrheit sein, dass gelogen und betrogen worden ist.
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Re: Glauben leben

Beitrag von Magdalena61 »

Zippo hat geschrieben: Sa 3. Okt 2020, 12:06Was für eine Haltung hat denn der Christ, der aus. dem Glauben lebt ?

Es fängt wohl an, mit einem Menschen, der sein Leben beschissen findet, Buße tut, dem Herrn Jesus für die Vergebung der Sünden dankt und mit ihm ein neues Leben beginnt.
Wie verändert sich dann die Haltung ?
Zunächst gar nicht, würde ich sagen. Der Mensch ist ja immer noch derselbe, mit seiner Persönlichkeit, seiner Vergangenheit und seinen Verhaltensmustern. Aber es gibt einen Unterschied: Er hat eine Tür geöffnet und schaut aus, ob er irgendwo Spuren von Gott erkennen kann.

Wenn jemand sich dazu entschließt, eine Fremdsprache zu erlernen, dann muß er ja auch ganz von vorne anfangen. Er muß sich informieren und studieren. Er beschäftigt sich mit einem Thema, das ihm bis dahin unbekannt oder nur ansatzweise geläufig war. Niemand würde von einem Neuling erwarten, dass er, kaum dass er begonnen hat zu lernen, bereits mit der Fremdsprache arbeiten kann. Gott auch nicht, glaube ich.

Bei "Heilsinteressenten" ist das nicht anders. Meist gehen sie in eine Gemeinde, lesen in der Bibel und sprechen mit anderen Christen. Sie versuchen, das Verhalten der Gläubigen nachzuahmen und sich deren Wissen anzueignen. So funktioniert Lernen.

Mit "Beziehung zu Gott" hat das erst einmal wenig zu tun. Diese existiert zwar, aber für den Menschen, wenn er keine außerordentlichen Erfahrungen machte, eher theoretisch.
Ich habe das wohl alles selbst erlebt, aber vielleicht ist es gut sich noch mal zu vergegenwärtigen, was eigentlich passiert ist.
Würdest du meine Sätze da oben bestätigen?
Zumal ich mit meinem Glaubensleben in der Krise bin.
Warum?
Zweifelst du grundlegend oder bist du mit der Führung Gottes nicht einverstanden?
? Mir fällt dazu ein:
Von sich selbst wegschauen auf Gott und was dem Nächsten dient. Hierbei muß man wohl immer beachten, was der Heilige Geist von einem haben will.
Deswegen lesen Christen ja immer viel in der Bibel, um ihr Denken zu verändern und üben sich in mancher Tugend Phil 4,8 und diversen Diensten, die in der Gemeinde anfallen. Gal 6,10
Das klingt jetzt aber sehr nach "du musst!". Wie lange hält man das durch, die Rolle der Marta zu stemmen?

Spice hat es auf den Punkt gebracht:
Spice hat geschrieben: Do 1. Okt 2020, 07:38 Alles,was nicht aus innerem Bedürfnis kommt, raubt Kräfte und macht unzufrieden.
Vielen Christen ist das Evangelium eine Fortsetzung von Forderungen anstatt Erlösung.
In der Welt müssen wir genug tun, was uns nicht gefällt. Da haben wir zu funktionieren. Wenn da dann auch noch "Gott" kommt, und will was von uns - na, Dankeschön!
Lk. 10; 41-42 ist jetzt nicht gerade eine Aufforderung, den Ego rauszuhängen und andere für sich arbeiten zu lassen.

Andererseits: Was sollen oder wie können "Werke des Glaubens" anderen nützen, und von welcher Qualität sind diese, wenn der Handwerker zwar gute Absichten hat, jedoch nicht über die erforderliche Qualifikation verfügt, um eine ordentliche Arbeit abzuliefern?

Jeder, dem Fairness und Verantwortungsbewußtsein, ja, Gerechtigkeit ... ein Anliegen sind, wird sich wohl mit Marta identifizieren. Wenn Marta sich auch hingesetzt und gefeiert hätte, dann hätten die Gäste vermutlich nichts zu essen gekriegt. Und Maria hätte ihrer Schwester doch helfen können, damit sich Marta auch und etwas früher hätte hinsetzen können.
Marta hielt sich an die von der Gesellschaft geprägten Spielregeln. Maria nicht.

Und Jesus gibt Maria zwar nicht Recht, Er kommt aber auch nicht der Bitte Martas nach, Maria zur Mithilfe aufzufordern.

Warum?
Was meinst du?
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Eigene Kräfte finden

Beitrag von Anthros »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 3. Okt 2020, 18:15 Er hat eine Tür geöffnet und schaut aus, ob er irgendwo Spuren von Gott erkennen kann.
Lieber nicht! - Und Zippo sollte allein aus sich heraus die Tür finden, wo die eigenen Kräfte sind, statt sich weiter abhängig zu machen.
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Inneres Bedürfnis suggeriert

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: Do 1. Okt 2020, 07:38 Alles,was nicht aus innerem Bedürfnis kommt, raubt Kräfte und macht unzufrieden.
Sooo einfach ist das aber nicht. Was inneres Bedürfnis zu sein scheint, kann durch suggestive Machenschaften Illusion sein.
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