Das Wort "Funktionalität" würde ich Dir hier wegstreichen und lieber ersetzen durch "Wesen". "Das Wesen des Menschen ist (christlich gesprochen) dessen Ebenbildlichkeit" - das wäre eine An-sich-Eigenschaft. Der Satz "Hiob pobelt heimlich in der Nase rum" ist eher individuell, selbst wenn es Oleander ebenfalls gelegentlich macht. Oder "Paul hat eine Muttermal an der Schulter".
Das ist eine andere Schnittebene. Beim Gyn ist die Frau eine Person, die Teile an sich hat, die für ihn medizinisch interessant sind. Seine Geliebte wird er hoffentlich anders wahrnehmen.
Nee - weil die heute gängigen Wissenschaftstheorien strenge Regeln haben, die auf die Naturwissenschaft abgestimmt sind.
Selbst zu meiner Studienzeit galt es noch als "Wissenschaft", wenn man (in der Literaturwissenschaft) Primärtexte studiert und ihre Bedeutung unter Einbeziehung verschiedenster Aspekte ergründet hat. All dies hat man dann strukturell transparent, mit Quellenhinweisen und deren Kommentierungen aufgearbeitet sowie mit logisch widerspruchsfreien Interpretationen abgeschlossen. Wahrscheinlich gilt so etwas heute gar nicht mehr als "Wissenschaft", was allerdings zur Folge hat, dass meinetwegen Texte von Goethe oder Thomas Mann gar nicht mehr hinterfragt werden mit "Was bedeutet dies eigentlich geistig?", sondern eher in rezeptionelle Zusammenhänge gebracht wird. - Klassisches Beispiel: "Thomas Manns 'Zauberberg' aus Sicht des französischen Existenzialismus bei besonderer Beachtung Kafkas suizidale Phase von 1912 - 1914" (habe ich jetzt ironisch erfunden - ist aber nicht weit von der Realität). Das heißt: "Wissenschaft" bedeutet in den Geisteswissenschaften oft gerade NICHT "Wissenschaft in Bezug auf Geistiges" - aber das sieht man von Betroffenen ganz anders, weil man "Geist" einfach anders definiert, als es Goethe oder Thomas Mann täten.
Insofern ist der Satz "Naturwissenschaft ist Königin der Wissenschaften" deskriptiv richtig, denn da gehört sie bei heute gängiger Wissenschaftstheorie hin.
Genau "so" nicht, aber die Idee war bei Kant (ich bin sicher, dass es sie schon vorher gab), die es ermöglicht hat, 100 Jahre später den Teilchen-Welle-Dualismus zu verstehen. Das physikalische Beispiel ist also eine Einlösung dessen, was vorher denkerisch gefunden wurde.
Um kurz auf den Begriff "ontisch" zu schwenken: "Ontisch" ist das Wesen des Lichts, aus dem das Licht Teilchen oder Welle sein kann. Teilchen und Welle sind Erscheinungsbilder (theologisch würde man es "Offenbarungen" nennen), die sui generis nicht "ontisch" sind. Wobei mir klar ist, dass man inzwischen "ontisch" aus dem Metaphysischen ins Physische rüber-definiert hat. Aber deshalb ist das ursprüngliche Verständnis davon nicht weg. Aber wir haben insofern den Salat, dass solche Neusprech-Aktionen zu Sprachverwirrung führen.
Super - genau so.
Vielleicht nicht bei Kant, aber von der Sache her ist das schon ähnlich: "Jahwe" als das, von dessen Wesen man sich kein Bild machen soll (weil es sachlich nicht geht), zeigt sich in Erscheinungen, die man Offenbarungen nennt. - Diese Erscheinungen können "der Engel des Herrn", "die Wolke" (im Exodus), der "Geistbraus" und am Ende "Jesus" sein. Wenn man weiter definieren möchte, wovon ich eher abraten würde, kann man auch jegliche Erscheinung der Schöpfung dazu zählen.