Freiheit oder Befehl?

Anthros
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Re: Freiheit oder Befehl?

Beitrag von Anthros »

PeB hat geschrieben: Fr 2. Okt 2020, 12:15
Der "freie Mensch" in deinem Sinne (also "gottfrei") verliert am Ende seines Lebens sein komplettes Eigentum inklusiver seiner selbst; und hatte damit unterm Strich eine sinnfreie Existenz.
Das Typische des "Christen" ist sein unentwegtes Polarisieren. Er kennt nur das Gegenteil des befehlsgebenden Wortglaubens, den er mit "Freiheit" assoziiert.

Darum habe ich im ersten Beitrag von der Überdrüssigkeit (gegenüber Wortglauben und den Folgen) gesprochen. Sie stellt lediglich die erste Bedingung dar.
Spice
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Re: Freiheit oder Befehl?

Beitrag von Spice »

Anthros hat geschrieben: Fr 2. Okt 2020, 12:46
PeB hat geschrieben: Fr 2. Okt 2020, 12:15
Der "freie Mensch" in deinem Sinne (also "gottfrei") verliert am Ende seines Lebens sein komplettes Eigentum inklusiver seiner selbst; und hatte damit unterm Strich eine sinnfreie Existenz.
Das Typische des "Christen" ist sein unentwegtes Polarisieren. Er kennt nur das Gegenteil des befehlsgebenden Wortglaubens, den er mit "Freiheit" assoziiert.

Darum habe ich im ersten Beitrag von der Überdrüssigkeit (gegenüber Wortglauben und den Folgen) gesprochen. Sie stellt lediglich die erste Bedingung dar.
Frei wird man nur durch Verständnis. Wer nur das Wort befolgt, ist nicht frei. Es ist alttestamentlich, wenn man nur auf den Glauben pocht. Glaube muss zur Einsicht führen. Erst dann ist man nicht mehr fremdbestimmt, sondern findet Erfüllung im rechten Sein und tun.
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Re: Freiheit oder Befehl?

Beitrag von PeB »

Anthros hat geschrieben: Fr 2. Okt 2020, 12:46 Das Typische des "Christen"
Es gibt ebensowenig ein "Typisches" für einen Christen wie für einen Juden oder einen Sinti. Was du hier betreibst, ist schlichtweg Hetze über Klischees.
Anthros hat geschrieben: Fr 2. Okt 2020, 12:46 ist sein unentwegtes Polarisieren.
Sehr lustig, dass du mir das gerade vorwirfst. Mir wird üblicherweise vorgeworfen, dass ich ständig Brücken zwischen den Standpunkten baue. Aber wenn's ins Klischee passt... ;)
Anthros hat geschrieben: Fr 2. Okt 2020, 12:46 Er kennt nur das Gegenteil des befehlsgebenden Wortglaubens, den er mit "Freiheit" assoziiert.
Was ist denn der befehlsgebende Wortglaube?
Was ist denn die befehlsgebende Schwerkraft? Typisch Naturalist: er muss ständig polarisieren und kennt nur das Gegenteil der befehlsgebenden Schwerkraft - die Schwerelosigkeit. :lol:
Anthros hat geschrieben: Fr 2. Okt 2020, 12:46 Darum habe ich im ersten Beitrag von der Überdrüssigkeit (gegenüber Wortglauben und den Folgen) gesprochen. Sie stellt lediglich die erste Bedingung dar.
Bedingung für was?
Ich bin der Schwerkraft überdrüssig. Das ist die Bedingung für meine Schwerelosigkeit. :lol:
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Re: Freiheit oder Befehl?

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: Fr 2. Okt 2020, 13:44
Anthros hat geschrieben: Fr 2. Okt 2020, 12:46
PeB hat geschrieben: Fr 2. Okt 2020, 12:15
Der "freie Mensch" in deinem Sinne (also "gottfrei") verliert am Ende seines Lebens sein komplettes Eigentum inklusiver seiner selbst; und hatte damit unterm Strich eine sinnfreie Existenz.
Das Typische des "Christen" ist sein unentwegtes Polarisieren. Er kennt nur das Gegenteil des befehlsgebenden Wortglaubens, den er mit "Freiheit" assoziiert.

Darum habe ich im ersten Beitrag von der Überdrüssigkeit (gegenüber Wortglauben und den Folgen) gesprochen. Sie stellt lediglich die erste Bedingung dar.
Frei wird man nur durch Verständnis. Wer nur das Wort befolgt, ist nicht frei. Es ist alttestamentlich, wenn man nur auf den Glauben pocht. Glaube muss zur Einsicht führen. Erst dann ist man nicht mehr fremdbestimmt, sondern findet Erfüllung im rechten Sein und tun.
Den Zusammenhang muss man erst einmal schlucken können. "Glaube" hieße demnach, ohne Einsicht anzunehmen?
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Re: Freiheit oder Befehl?

Beitrag von PeB »

Anthros hat geschrieben: Mo 5. Okt 2020, 12:43 "Glaube" hieße demnach, ohne Einsicht anzunehmen?
Du hast Spice falsch verstanden; es ging um den Unterschied zwischen "blindem Glauben" und "einsichtigem Glauben".
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Re: Freiheit oder Befehl?

Beitrag von Magdalena61 »

Anthros hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 10:25 Das Problem bei "Christen" ist, sich aus der Not ihrer Gefangenschaft nicht befreien zu können.
Travis hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 10:35 Das Problem bei Nichtchristen ist, sich aus der Not ihrer Gefangenschaft nicht befreien zu können.
:)
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Re: Freiheit oder Befehl?

Beitrag von Magdalena61 »

Anthros hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 10:48 Auch dies ist ein Zeugnis der "christlichen" Menschenverachtung.
Es ist eine Feststellung.

Und was ist das hier?
Anthros hat geschrieben: Fr 28. Aug 2020, 09:02 Der sich als "Christ" Bezeichnende ist durchzogen von innerlicher Fäule, die ihn lieber befehligen lässt. Solch schwache Persönlichkeiten können nicht die Kräfte aufbringen, sich wie ein Revoluzzer selbst zu befreien und bauen sich jene Scheinwelt auf, die jene "Christentum" nennen.
Menschenverachtung, die Zweite. Null Empathie für Christen, die keine philosophische Ader haben.

Ja, es gibt Christen, die sehen überwiegend den Buchstaben und klammern sich daran.
Und es gibt andere, die sehen den Sinn und die Absicht hinter den Buchstaben, identifizieren sich mit den Inhalten und handeln aus Überzeugung.

Wenn jemand nicht begreift, warum dieses oder jenes Gebot zu respektieren und einzuhalten ist, was ist dann so verachtenswert daran, wenn er dem Gebot, auch ohne Einsicht zu haben, Folge leistet?

Ein ganz einfaches Beispiel: "Du sollst nicht morden".
Oder "liebe deinen Nächsten wie dich selbst".

Plädierst du jetzt dafür, dass ein Mensch, bis er "von selbst darauf kommt", dass es besser sei, niemanden umzubringen und er auch nicht dazu berechtigt ist, jemandem das Leben zu nehmen, die Freiheit hat, zu morden?
Oder soll er seinen Ego auf Kosten anderer pflegen dürfen, bis er "sich selbst befreit hat"?
Wie viele Leichen am Wegesrand hinterlässt so einer? Der verstrickt sich doch ohne Ende in Schuld. Er aktiviert geistliche Mechanismen. Es ist reine Phantasie, anzunehmen, dass ein Mensch sich aus den dadurch erworbenen Bindungen "aus eigener Kraft" befreien kann.

Ersetze "Liebe" einfach durch "Fairness". Den Begriff "fair" gibt es in der Bibel nicht. Genau das meint aber der "Befehl", den Nächsten zu lieben. "Sei fair im Umgang mit anderen!"
"Sei auch Gott gegenüber fair"- wobei die "Liebe zu Gott" noch einiges mehr beinhaltet als bloße Fairness.

Einer Pervertierung des guten Gesetzes Gottes inklusive der Einforderung von Gehorsam gegenüber selbsternannten "Autoritäten" ist natürlich nicht drin. Diesen Bestrebungen, das Wort zu verdrehen und geistlichen Mißbrauch zu betreiben, müssen Gläubige entschlossen widerstehen.
LG
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Befehl oder Erkenntnis

Beitrag von Anthros »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 8. Okt 2020, 11:14 Plädierst du jetzt dafür, dass ein Mensch, bis er "von selbst darauf kommt", dass es besser sei, niemanden umzubringen und er auch nicht dazu berechtigt ist, jemandem das Leben zu nehmen, die Freiheit hat, zu morden?
Oder soll er seinen Ego auf Kosten anderer pflegen dürfen, bis er "sich selbst befreit hat"?
Wie viele Leichen am Wegesrand hinterlässt so einer? Der verstrickt sich doch ohne Ende in Schuld.
Der Mensch ist frei und darf deshalb, was er will, wozu er sich angetrieben fühlt, was er als Ideal empfindet usw., auch wenn's aus göttlich-geistiger Sicht nicht in Ordnung ist, wobei er seiner Seele moralische Schuld auflädt. - Soweit werden wir vermutlich einer Meinung sein.

Der "Christ" aber meint, die Lösung seien kriechende Bitten vor dem Göttlichen und Gebote nach Wortglaube einzuhalten. - Kriecherei und Gebote taugen nicht, der Mensch ist damit unfrei, sie werden ohne Erkenntnis in den moralischen Gefühlstiefen der eigenen Seele nicht bewusst, werden zum Befehl, schädigen und behindern so die Entwicklung des Moralisch-Seelischen, die nur aus eigenen seelischen Kräften durch Erkenntnis wachsen kann.
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Re: Freiheit oder Befehl?

Beitrag von PeB »

Wieso fällt mir bei dieser Diskussion ein Beatles-Song ein?

---

She said she said

She said
I know what it's like to be dead
I know what it is to be sad
And she's making me feel like I've never been born

I said
Who put all those things in your hair
Things that make me feel like I'm sad
And you're making me feel like I've never been born

She said you don't understand what I said
I said no no no, you're wrong, when I was a boy
Everything was right
Everything was right

I said
Even though you know what you know
I know that I'm ready to leave
'Cause you're making me feel like I've never been born

She said you don't understand what I said
I said no no no, you're wrong, when I was a boy
Everything was right
Everything was right

I said
Even though you know what you know
I know that I'm ready to leave
'Cause you're making me feel like I've never been born

She said
She said, I know what it's like to be dead
I know what it's like to be dead
I know what it is to be sad
I know what it is to be sad
She said, I know what it's like to be dead
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
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Re: Befehl oder Erkenntnis

Beitrag von Hiob »

Anthros hat geschrieben: Do 8. Okt 2020, 12:20 Der "Christ" aber meint, die Lösung seien kriechende Bitten vor dem Göttlichen und Gebote nach Wortglaube einzuhalten.
Solche Christen mag es geben, aber das ist nicht, wie es sein soll. ---- Es soll sein, dass der Mensch Wahrheit spürt, von ihr gezogen wird und zu ihr hin will. - Letzteres kann man Entscheidung nennen.

Wenn man nach Wahrheit sucht und sie spürt, denkt man nicht in Kategorien wie "frei" oder "unfrei" - das ist viel zu viel Selbst-Beschäftigung. --- Ich stelle immer wieder fest, dass beim Christentum falsche Schwerpunkte gesetzt werden - meistens dann, wenn man das Ich in den Mittelpunkt stellt und nicht die Wahrheit selber.
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