Die Apostelgeschichte

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Helmuth
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 12:10 Aber in der Apostelgeschichte nimmt dann der Heilige Geist seine Arbeit auf und es ist klar, daß jetzt viel von ihm die Rede ist.
Der HG nimmt seine Arbeit auf, das finde ich schön formuliert. Lass uns gemeinsam mehrere Stellen aus der Apg. näher betrachten. Ich denke wir können über den HG durch das einfache Zeugnis der Niederschrift seiner Wirkung durch Lukas mehr lernen, als so manchen bewusst ist.
Zippo hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 12:10 Jetzt kam der Heilige Geist, um diese Erstlingsfrucht zu bringen, vielleicht auch ein wenig einzufordern
Denn die Prophezeiung des Joel wurde nun Wirklichkeit und das Volk Israel sollte sehen, die Predigt des Petrus hören und glauben. Joel 3,1.
Ausnahmsweise mal eine Frage OT, aber vieleicht ist sie das gar nicht, wir werden sehen. Woher meinst du hatte Petrus das Wissen, dass es sich um eine Erfüllung Joels handelt? Auf welche Art und Weise spricht bzw. wirkte hier der HG?
Zippo hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 12:10 In jedem Fall war für alle sichtbar, daß etwas Besonderes in die Jünger gekommen war, einer Fackel gleich schwebte eine Feuerzunge über den Köpfen der Jünger.
Darum ging es Gott auch wohl, er tat etwas ganz Besonderes. Das konkrete Zeichen selbst sollte man dabei nicht nach allen Himmelsrichtungen untersuchen und theologisch deuten. Wir hätten ansonsten weitere Hinweise.

Es ging Gott darum ein besonderes Zeichen zu setzen, das von der normalen Wahrnehmung sehr abweicht. Sonst würde es ja keine besondere Erwähnung finden. Ähnlich dem brennenden Dornbusch bei Mose oder der Taube in leiblicher Gestalt, wie sie sichtbar herabkam bei Jesu Taufe.

Lukas berichtet auch nur von der Art der Erscheinung. Hätten diese Zungen eine weitere Bedeutung oder Wirkung wären sie an anderer Stelle wieder aufgetreten. Das Zungenreden trat vereinzelt später wieder auf, dann aber ohne die Erscheinung als Flamme über den Häuptern der vom HG Erfüllten.

In der Hinischt gefällt mir Lukas, dass er in das Geschehen nichts hineininterpretiert, sondern ledigliche beschreibt was wahrgenommen wurde. So wurde es ihm bezeugt, so schrieb er es nieder und so war es dann wohl auch. Und ich denke daraus lernt man mehr als alles deuten zu müssen.

Die wirklich wichtigen Dinge passierten bei dieser Machtdemonstration Gottes im Anschluss, als sich 3.000 Menschen in kürzester Zeit zu Jesus bekehrten und sich auf seinem Namen taufen ließen um Vergebung ihrer Sünden, die auch zum Kreuztod geführt haben, zu erhalten.

Das klingt für's erste weit weniger spektakulär und wird von Lukas eher nüchtern beschrieben, aber das löste, wie ich es mir im Geist vorstellen kann, ein rauschendes Fest im Himmel aus, weil Jesus sagt, dass der Himmel jubelt, wenn auch nur eine Seele umkehrt. Wie dann bei gleich 3.000!
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Mi 28. Apr 2021, 05:43
Zippo hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 12:10 Aber in der Apostelgeschichte nimmt dann der Heilige Geist seine Arbeit auf und es ist klar, daß jetzt viel von ihm die Rede ist.
Der HG nimmt seine Arbeit auf, das finde ich schön formuliert. Lass uns gemeinsam mehrere Stellen aus der Apg. näher betrachten. Ich denke wir können über den HG durch das einfache Zeugnis der Niederschrift seiner Wirkung durch Lukas mehr lernen, als so manchen bewusst ist.
Die Apostel saßen alle beisammen in einem Haus und plötzlich wurde das Haus von einem Brausen erfüllt und die Feuerzungen setzten sich auf jeden von ihnen.
Es war gerdade das Wochenfest, das wir Pfingsten nennen, weil es 50 Tage nach dem Pessachfest begangen wird.
Und plötzlich fingen alle diejenigen , auf die der Heilige Geist gekommen war, an zu predigen, so wie ihnen der Geist gab auszusprechen.
Die Apostel waren nicht alle gebildet, aber plötzlich waren sie in der Lage, in einer fremden Sprache zu reden.
Da kam die Menge zusammen und sie wunderten sich, daß diese Männer aus Galiläa in ihrer Muttersprache redeten. Perser und Meder, Menschen aus Mesopotamien und Asien, Ägypten und Rom, alle waren sie dabei.
Und die Apostel kannten doch diese Sprachen gar nicht. Diese Sprachfähigkeiten sind doch ohne jegliche Vorkenntnisse ? Es könnte allerdings auch sein, daß außer den Aposteln auch noch andere Menschen im Haus waren, die sprachkundig waren. Zum Wochenfest mußten ja alle Juden nach Jerusalem.
Michael
Zippo hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 12:10 Jetzt kam der Heilige Geist, um diese Erstlingsfrucht zu bringen, vielleicht auch ein wenig einzufordern
Denn die Prophezeiung des Joel wurde nun Wirklichkeit und das Volk Israel sollte sehen, die Predigt des Petrus hören und glauben. Joel 3,1.
Ausnahmsweise mal eine Frage OT, aber vieleicht ist sie das gar nicht, wir werden sehen. Woher meinst du hatte Petrus das Wissen, dass es sich um eine Erfüllung Joels handelt? Auf welche Art und Weise spricht bzw. wirkte hier der HG?
Da ist eben die Macht des Heiligen Geistes. Joh 6,45 Vielleicht hatte auch der Herr Jesus über diese Dinge gesprochen. Er hatte ja den Heiligen Geist angekündigt. Joh 14, Joh 16
Oder, in der Synagoge wurde in aller Einfalt dieser Vers vorgelesen. Meistens erinnert der Heilige Geist ja an das, was geschrieben steht. Die Jünger wurden hin und wieder daran erinnert. Joh 1,45, Joh 2,17, Joh 12,16
Es gab belesene, schriftkundige Juden, die haben ihr Wissen preisgegeben.
Deswegen lohnt es sich, auch für uns, die Bibel immer wieder zu lesen oder sich damit zu beschäftigen, was geschrieben steht. Plötzlich fallen einem Verse ein, die gut in den Zusammenhang hereinpassen.

Und der Heilige Geist sollte auch daran erinnern , was der Herr Jesus den Jüngern gesagt hatte Joh 14,26. Und das wird wahrscheinlich mehr gewesen sein, als das, was wir lesen. Es ist also durchaus möglich, daß der Herr Jesus zu einem bestimmten Anlaß, vielleicht Joh 20,22 den Jüngern von dem Vers des Joel erzählt hat, weil dieses Ereignis ja nun der nächste große Meilenstein im Heilsgeschehen sein würde.
Ein guter Anlass dafür, wäre auch die Himmelfahrt Jesu. Apg 1,8
Michael
Zippo hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 12:10 In jedem Fall war für alle sichtbar, daß etwas Besonderes in die Jünger gekommen war, einer Fackel gleich schwebte eine Feuerzunge über den Köpfen der Jünger.
Darum ging es Gott auch wohl, er tat etwas ganz Besonderes. Das konkrete Zeichen selbst sollte man dabei nicht nach allen Himmelsrichtungen untersuchen und theologisch deuten. Wir hätten ansonsten weitere Hinweise.
Lukas sollte das nicht, aber wir sollten es schon. In der Bibel hat alles eine Bedeutung, auch die Wolke auf der, der Herr Jesus in den Himmel erhoben wurde.

Die Feuerzunge hat auch eine Bedeutung. Feuer schafft Licht in der Finsternis. Das ist möglicherweise der Grund , weshalb der Heilige Geist in der Offenbarung mit den 7 Fackeln vor dem Thron Gottes dargestellt wird.Off 4,5
Zur Zeit des Wochenfestes war ja noch keine große Erkenntnis, warum sich die Dinge so ereignet haben. Da wurde durch den Heiligen Geist Vieles offenbar gemacht, was geschrieben steht.
Da wurde auch sicherlich viel in den Schriften gelesen, um darin zu entdecken, daß hier biblische Prophezeiungen erfüllt wurden. Der Heilige Geist hatte den Propheten einige Worte in den Sinn gegeben, die sie selbst nicht ganz verstanden haben. Es wurde ihnen gesagt, daß sie den Nachkommenden mit diesen Worten dienen würden. 1 Petr 1,10-12.

Michael

Es ging Gott darum ein besonderes Zeichen zu setzen, das von der normalen Wahrnehmung sehr abweicht. Sonst würde es ja keine besondere Erwähnung finden. Ähnlich dem brennenden Dornbusch bei Mose oder der Taube in leiblicher Gestalt, wie sie sichtbar herabkam bei Jesu Taufe.

Lukas berichtet auch nur von der Art der Erscheinung. Hätten diese Zungen eine weitere Bedeutung oder Wirkung wären sie an anderer Stelle wieder aufgetreten. Das Zungenreden trat vereinzelt später wieder auf, dann aber ohne die Erscheinung als Flamme über den Häuptern der vom HG Erfüllten.
Der brennende Dornbusch hatte sicher auch seine Bedeutung. Die Elemente Feuer, Wasser und Wind haben eine metaphorische Bedeutung.
Gott ist ein verzehrendes Feuer, heißt es doch in 5 Mo 4,24. Siehe auch 2 Mo 24,17
Im Buch Jer 30,27 steht "seine Zunge ist wie ein verzehrendes Feuer"
Das bedeutet zunächst einmal Vernichtung, aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt.
Es ging also um einen gnädigen Umgang mit dem Volk Israel, obwohl es zu der Zeit um den Glauben Israels nicht gut bestellt war.
Die Taube ist uns bekannt, aus der Geschichte mit Mose. Sie signalisiert: " Land in Sicht bzw. Rettung, weil sie einen Ölzweig im Schnabel hat. 1 Mo 8,11
Michael

In der Hinischt gefällt mir Lukas, dass er in das Geschehen nichts hineininterpretiert, sondern ledigliche beschreibt was wahrgenommen wurde. So wurde es ihm bezeugt, so schrieb er es nieder und so war es dann wohl auch. Und ich denke daraus lernt man mehr als alles deuten zu müssen.

Die wirklich wichtigen Dinge passierten bei dieser Machtdemonstration Gottes im Anschluss, als sich 3.000 Menschen in kürzester Zeit zu Jesus bekehrten und sich auf seinem Namen taufen ließen um Vergebung ihrer Sünden, die auch zum Kreuztod geführt haben, zu erhalten.
Es war sicherlich ein großes Ereignis und die haben sich ja alle taufen lassen. Aber sie mußten nicht nur zum Glauben kommen, sie mußten ja auch verstehen.
Bisher waren sie vor allem erschüttert, weil sie offensichtlich ihren Messias an das Kreuz gebracht hatten. Apg 2,23
Von der Buße und Umkehr wußten sie vielleicht teilweise von Johannes dem Täufer.
Aber so den richtigen Durchblick, wehalb Jesus am Kreuz geopfert wurde, den hatten sie wohl noch nicht.
Da war doch schon von Anfang an diese Frage in den Köpfen:
Warum vergibt Gott nicht einfach so die Sünden und ist gnädig, wenn es ihm gefällt ?
Warum braucht es da solch eine grausame Hinrichtung ?
Die Juden hätten noch die beste Antwort gehabt, weil sie die Tieropfer hatten und den Sündenbock.
Aber das fragt sich doch heute noch alle Welt und reagiert mit Unverständnis.
Michael

Das klingt für's erste weit weniger spektakulär und wird von Lukas eher nüchtern beschrieben, aber das löste, wie ich es mir im Geist vorstellen kann, ein rauschendes Fest im Himmel aus, weil Jesus sagt, dass der Himmel jubelt, wenn auch nur eine Seele umkehrt. Wie dann bei gleich 3.000!
Der Anfang war gemacht und es ist schon gewaltig, wieviele Menschen da zum Glauben kamen. Die mußten jetzt alle weiter versorgt werden.
Bibeln gab es noch nicht so viele, aber man traf sich in Häusern und dort waren die Apostel sicher gern gesehene Gäste.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Helmuth
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 12:59 Da ist eben die Macht des Heiligen Geistes. Joh 6,45 Vielleicht hatte auch der Herr Jesus über diese Dinge gesprochen.
Das ist der Kernpunkt. Jesus hat nicht "vielleicht" über diese Dinge gesprochen sondern tatsächlich. Und das bezeugt uns wieder unser Autor Lukas:
LUkas 24:17 hat geschrieben: Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht.
Lukas 24:47 hat geschrieben: Er aber sagte ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht.
Das ist also Tatsache. Und auch in der Apg. gibt uns Lukas dazu noch einen wertvollen Hinweis:
Apg. 1:3 hat geschrieben:  Ihnen erwies er sich auch nach seinem Leiden als lebendig durch viele sichere Kennzeichen, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und über das Reich Gottes redete.
Lukas berichtet, dass er über das Reich Gottes redete. Das beinhaltet, was er schon im Lk-Ev dazu geschrieben hatte. 40 Tage sind eine ausreichend lange Zeit alles zu vertiefen und die Jünger auf die unmittelbar bevorstehenden Zeit vorzubereiten. Petrus erhielt dazu den Hirtenauftrag, was wir neben Joh 21 auch von Lukas erfahren:
Lukas 22:32 hat geschrieben: Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst umgekehrt bist, so stärke deine Brüder!
Was ich ausdrücken will: Petrus erhielt nicht plötzlich eine Eingebung in seine Gedanken was er nun predigen solle. Er wurde darauf vorbereitet und hatte bereits das klare Wissen von Jesus, dass die Verheißung des Vaters, d.h. die Taufe mit dem HG, mit dem Propheten Joel in direktem Zusammenhang steht.

Angesichts des Brausens des Windes und der übernatürlichen Feuerzungen assoziierte er damit das prophetische Wort, das er von Jesus dazu erklärt bekommen hatte, das damit also durch den HG derart in Erinnerung gerufen wurde.

Und auch die nachfolgenden Worte, wie er der Reihe nach die Bezüge zu David aus dem AT herstellt (Apg. 2:25-34), erfolgten nicht als plötzliche "Eingebung in seine Gedanken", wie uns das die Theologie auf verklärte Weise lehren möchte, sondern wesentlich praktischer.

Es erfüllte sich genau das, was Jesus in Johannes 14:26 angekündigt hatte. Der HG ruft zu seiner Zeit genau das ins Gedächtnis, was man von Jesus dazu gelehrt bekommen hat. D.h ohne vorherige Kenntnis gibt es keine Predigt. Der HG initiiert das dann nur, das dafür mit Macht und Kraft. Darin stimmt auch Paulus überein (vgl. Römer 10:15).
Zippo hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 12:59 Bibeln gab es noch nicht so viele, aber man traf sich in Häusern und dort waren die Apostel sicher gern gesehene Gäste.
Es gab gar keine Bibeln. Darüber habe ich schon geschrieben. Wer sich damals zu Jesus bekannte, wurde hochkantig aus der Synagoge ausgestoßen. D.h. an diesem Tag verloren 3.000 Menschen den weiteren Zugang, sobald diese der jüdischen Obrigkeit namentlich bekannt wurden.

Aber das kann den HG nicht hindern. Er setzte stattdessen die Apostel ein, welche von Jesus 3 Jahre ausgebildet wurden und welche Gottes HG nun im Namen Jesu mit Vollmacht ausstattete. Was diese damals lehrten war damit maßgeblich.
Apg. 2:42 hat geschrieben: Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten.
Später beauftragte der HG noch Paulus (Saulus) und Barnabas zu diesem Dienst für die Heiden:
Apg 13:2 hat geschrieben: Als sie nun dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe!
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 08:49
Zippo hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 12:59 Da ist eben die Macht des Heiligen Geistes. Joh 6,45 Vielleicht hatte auch der Herr Jesus über diese Dinge gesprochen.
Das ist der Kernpunkt. Jesus hat nicht "vielleicht" über diese Dinge gesprochen sondern tatsächlich.
Der Heilige Geist ist aber fähig dazu, durch verbale Inspiration Worte auszusprechen. Das hat er damals beim Volk Israel getan. Die Propheten konnten nirgendwo nachlesen, was Gott sprechen wollte, sie haben es nur nachträglich aufgeschrieben. Gott hat z. Bsp. seine Worte in den Mund des Jeremia gelegt. Jer 1,9.
Und zur Zeit der Apostelgeschichte ließ der Heilige Geist die Apostel in verschiedenen Sprachen predigen, so, wie der Geist ihnen auszusprechen gab. Apg 2,4.
Michael

Und das bezeugt uns wieder unser Autor Lukas:
LUkas 24:17 hat geschrieben: Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht.
Lukas 24:47 hat geschrieben: Er aber sagte ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht.
Das ist also Tatsache. Und auch in der Apg. gibt uns Lukas dazu noch einen wertvollen Hinweis:
Apg. 1:3 hat geschrieben:  Ihnen erwies er sich auch nach seinem Leiden als lebendig durch viele sichere Kennzeichen, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und über das Reich Gottes redete.
40 Tage sind wirklich eine lange Zeit und da war sicherlich auch ein Gespräch des Auferstandenen mit dem Petrus gewesen, um diesem Fels der Gemeinde, der ja die erste Predigt halten sollte, diesen Vers aus Joel 3,1 in Erinnerung zu rufen.
Jetzt ging es ja nicht um den Ausspruch von Prophetie, sondern um ihre Erfüllung.
Und da mußte der Heilige Geist an verschiedene Schriftstellen erinnern, die er dem Volk Israel. über die Propheten mitgeteilt hatte.
Michael
Lukas berichtet, dass er über das Reich Gottes redete. Das beinhaltet, was er schon im Lk-Ev dazu geschrieben hatte. 40 Tage sind eine ausreichend lange Zeit alles zu vertiefen und die Jünger auf die unmittelbar bevorstehenden Zeit vorzubereiten. Petrus erhielt dazu den Hirtenauftrag, was wir neben Joh 21 auch von Lukas erfahren:
Lukas 22:32 hat geschrieben: Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst umgekehrt bist, so stärke deine Brüder!
Was ich ausdrücken will: Petrus erhielt nicht plötzlich eine Eingebung in seine Gedanken was er nun predigen solle. Er wurde darauf vorbereitet und hatte bereits das klare Wissen von Jesus, dass die Verheißung des Vaters, d.h. die Taufe mit dem HG, mit dem Propheten Joel in direktem Zusammenhang steht.
Ja, das glaube ich auch. Petrus wurde von dem Herrn Jesus eingewiesen. Die Demütigung durch Satan hat er ihm nicht erspart, aber dafür hat er an ihm festgehalten und ihm auch mitgeteilt, was er nach dem Erscheinen des Heiligen Geistes reden und tun sollte. Er brachte den Joel Vers und einige Aussprüche des Königs und Propheten David, um die Auferstehung Jesu zu erklären. Der sprach von einem Nachkommen, der auf seinem Thron sitzen würde und den Gott nicht der Verwesung überlassen würde.
Ich batte das früher immer so gelesen, als ob diese Worte eine Auferstehungshoffnung des David zum Ausdruck bringen würde. Aber eigentlich spricht David ja prophetisch von seinem Nachkommen, also von dem König und Propheten Jesus, den Gott nicht der Verwesung überlassen wollte.

Als dann betretenes Schweigen war, rief Petrus zur Buße und Taufe auf. Das müßte ihm der Herr Jesus auch gesagt haben. Woher hätte er auch wissen sollen, daß er zur Buße und Taufe aufrufen sollte ? Apg 2,38
Michael

Angesichts des Brausens des Windes und der übernatürlichen Feuerzungen assoziierte er damit das prophetische Wort, das er von Jesus dazu erklärt bekommen hatte, das damit also durch den HG derart in Erinnerung gerufen wurde.

Und auch die nachfolgenden Worte, wie er der Reihe nach die Bezüge zu David aus dem AT herstellt (Apg. 2:25-34), erfolgten nicht als plötzliche "Eingebung in seine Gedanken", wie uns das die Theologie auf verklärte Weise lehren möchte, sondern wesentlich praktischer.

Es erfüllte sich genau das, was Jesus in Johannes 14:26 angekündigt hatte. Der HG ruft zu seiner Zeit genau das ins Gedächtnis, was man von Jesus dazu gelehrt bekommen hat. D.h ohne vorherige Kenntnis gibt es keine Predigt. Der HG initiiert das dann nur, das dafür mit Macht und Kraft. Darin stimmt auch Paulus überein (vgl. Römer 10:15).
Wir befinden uns ja in der Zeit der Erfüllung von Prophetie, da greift der Heilige Geist auf die Worte zu, die er bereits geredet hat.
Michael
Zippo hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 12:59 Bibeln gab es noch nicht so viele, aber man traf sich in Häusern und dort waren die Apostel sicher gern gesehene Gäste.
Es gab gar keine Bibeln. Darüber habe ich schon geschrieben. Wer sich damals zu Jesus bekannte, wurde hochkantig aus der Synagoge ausgestoßen. D.h. an diesem Tag verloren 3.000 Menschen den weiteren Zugang, sobald diese der jüdischen Obrigkeit namentlich bekannt wurden.
Gab es nicht die Schriftensammlung der LXX ?
Michael

Aber das kann den HG nicht hindern. Er setzte stattdessen die Apostel ein, welche von Jesus 3 Jahre ausgebildet wurden und welche Gottes HG nun im Namen Jesu mit Vollmacht ausstattete. Was diese damals lehrten war damit maßgeblich.
Apg. 2:42 hat geschrieben: Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten.
Vielleicht hatten die Apostel doch am Anfang noch den Zugang zu den Schriften im Tempel. Es gab ja auch einige der Pharisäer, die gläubig wurden, wie z. Bsp. Nikodemus. Joh 19,39 und reiche Leute, wie Joseph von Arimathia, die waren gläubig und hatten Abschriften.
Michael

Später beauftragte der HG noch Paulus (Saulus) und Barnabas zu diesem Dienst für die Heiden:
Apg 13:2 hat geschrieben: Als sie nun dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe!
Paulus hat sich auch eine ganze Zeit lang nach Arabien zurückgezogen, um in den Schriften der Juden nachzuweisen,daß Jesus der Christus ist. Apg 18,5, Gal 1,15-18
Auch in Arabien gab es offensichtlich Abschriften der Juden. Um nachzuweisen, daß durch Jesus Christus die Prophetie des AT in Erfüllung gegangen ist, mußte Paulus natürlich auch die Schriften studieren.

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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 20:10 Und zur Zeit der Apostelgeschichte ließ der Heilige Geist die Apostel in verschiedenen Sprachen predigen, so, wie der Geist ihnen auszusprechen gab. Apg 2,4.
Hier redeten die 120 Jünger nur rein physisch und überließen es dem HG was er mit ihrer Zunge anstellt. Wie sollten sie in einer Sprache etwas sagen können, die sie gar nicht gelernt hatten? Der HG bewegte ihre Zungen so wie er den Esel zu Bileam sprechen ließ. Es ist ein souveränes Wirken ohne eigenes Zutun.
Zippo hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 20:10 Jetzt ging es ja nicht um den Ausspruch von Prophetie, sondern um ihre Erfüllung.
Und da mußte der Heilige Geist an verschiedene Schriftstellen erinnern, die er dem Volk Israel. über die Propheten mitgeteilt hatte.
So ist es, und Petrus primärer Lehrer war Jesus. Auch Lukas wurde nichts vom HG eingegeben, sondern er schreibt die Predigten nieder, wie sie ihm überliefert wurden. Das mit dem HG sollten wir mal gesondert behandeln Da herrscht viel Unklarheit in der Lehre. Hier stelle ich mich dem was Lukas über das Wirken des HG berichtet.
Zippo hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 20:10 Als dann betretenes Schweigen war, rief Petrus zur Buße und Taufe auf. Das müßte ihm der Herr Jesus auch gesagt haben. Woher hätte er auch wissen sollen, daß er zur Buße und Taufe aufrufen sollte ? Apg 2,38
Das sehe ich genau so wie du. Uber diesen Aufruf berichtet Lukas im Lk-Ev 24:47. So nutze auch ich Gelegenheiten, die mir der HG bietet, um zum Kern des Evangeliums vorzustoßen. Wie man darauf reagiert, darauf habe ich keinen Einfluss. Den hatte auch Petrus nicht. Aber es hatte enormen Einfluus, wenn die Worte den Menschen ins Herz gedrungen ist.

Sie wurden sich bei dieser Predigt vor allem ihrer Mitschuld an der Kreuzigung Jesu bewusst. Aber deswegen bekehrten sich nicht alle, sondern nur die, welche auch bereitwillig dazu waren:
Apg. 2:41 hat geschrieben: Diejenigen, die nun bereitwillig sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tag etwa 3 000 Seelen hinzugetan.
Es ist beeindruckend, aber ich lasse mich rein von den von Zahlen heute nicht mehr so beeindrucken, wiewohl Grund zur Freude für jeden einzelenen, der umkehrt, besteht. Es ist das Werk des Herrn, nicht meines.
Zippo hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 12:59 Gab es nicht die Schriftensammlung der LXX ?
Ja, die gab es, aber ich bezweifle, ob es diese in Israel gegeben hatte. Sie kam ins Spiel als das Evangelium über Israel hinausging. Die ausländischen Synagogen benutzten m.E. eine LXX, weil viele Juden Griechisch als Muttersprache hatten. Lukas nennt sie Hellenisten (Apg. 6:1). Dann wurde das m.E. die Standradbibel und aus dem Grund wird aus ihr viel im NT zitiert.
Zippo hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 12:59 Vielleicht hatten die Apostel doch am Anfang noch den Zugang zu den Schriften im Tempel. Es gab ja auch einige der Pharisäer, die gläubig wurden, wie z. Bsp. Nikodemus. Joh 19,39 und reiche Leute, wie Joseph von Arimathia, die waren gläubig und hatten Abschriften.
Es ist denkbar, aber ich denke der Besitz einer eigenen kompletten Sammlung aller Schriften des gesamten AT im Hebr. Original war erstens von enorm hohem Wert und zweitens zahlenmäßig nicht ausreichend verfügbar. D.h. der Zugang beschränkte sich praktisch auf israelische Synagogen oder hoher Würdeträger wie wir das von dem ähtiopischen Finanzminister lesen. Er verfügte über eine Jesaja-Rolle.
Zippo hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 12:59 Paulus hat sich auch eine ganze Zeit lang nach Arabien zurückgezogen, um in den Schriften der Juden nachzuweisen,daß Jesus der Christus ist. Apg 18,5, Gal 1,15-18
Ich denke sein Rückzug nach Arabien hatte andere Ursachen. Nicht um das AT zu studieren, sondern um der Verfolgung zu entgehen und um sich zu sammlen. Ich denke, der Herr hatte ihn in dieser Zeit selbst besucht, wie vor Damaskus, weshalb er schreiben kann, dass er das Evangelium nicht von Menschen hatte (Gal. 1:12).

Das ist eine dermaßen gewagte Ansage, die man nur tätigen kann, wenn man die Belehrung direkt von Jesus selbst erhält wie zuvor die anderen Jünger. Wenn er sich nicht einmal auf die Apostel Petrus oder Johannes stützt, dann gibt mir die Auslegung dazu keine Alternative.

Lukas berichtet nicht über alle Begegnungen zw. Jesus und Paulus, aber in Apg. 9 berichtet er uns über die allererste solcher Begegnungen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Ziska
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Ziska »

Denkst du an das Zungenreden der Pfingstler?
Michael hat geschrieben: Sa 1. Mai 2021, 15:25 Hier redeten die 120 Jünger nur rein physisch und überließen es dem HG was er mit ihrer Zunge anstellt. Wie sollten sie in einer Sprache etwas sagen können, die sie gar nicht gelernt hatten? Der HG bewegte ihre Zungen so wie er den Esel zu Bileam sprechen ließ. Es ist ein souveränes Wirken ohne eigenes Zutun


Der heilige Geist bewirkte, dass sie in den Sprachen sprechen konnten, die von den Besuchern gesprochen wurden. Diese Sprachen hatten sie nicht gelernt.

War es ein diffuses Reden ohne Sinn und Verstand? Nein!
Apostelgeschichte 2:6-11 Als dann dieses Geräusch entstand, lief die Menge zusammen. Fassungslos hörte jeder die Apostel in seiner eigenen Sprache reden.
7 Außer sich vor Staunen riefen sie: "Sind denn das nicht alles Galiläer, die hier reden?
8 Wie kann es sein, dass wir sie in unserer Muttersprache hören?
9 Wir sind hier Parther, Meder und Elamiter. Wir kommen aus Mesopotamien, aus Judäa, Kappadozien, Pontus und der Asia, 10 aus Phrygien, Pamphylien, Ägypten und aus der Gegend um Zyrene in Libyen. Dazu kommen noch die hier ansässigen Römer, egal, ob gebürtige Juden oder zum Judentum Übergetretene.
11 Selbst Kreter und Araber sind hier. Wie kann es nur sein, dass wir sie in unseren eigenen Sprachen von den großen Taten Gottes reden hören?"


Die Apostel predigten den Zuhörern von den großen Taten Gottes. Jeder konnte das in der eigenen Sprache hören. Der Heilige Geist bewirkte, dass sie in einer Sprache sprechen konnten, die sie nicht gelernt hatten. Die Apostel wußten, wovon sie da redeten...
LG Ziska
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Sie schenkt mir die Hoffnung auf eine bessere Welt
unter der Herrschaft von Gottes Königreich.“
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Ziska hat geschrieben: Sa 1. Mai 2021, 15:51 Denkst du an das Zungenreden der Pfingstler?
Das hat mit Apg 2:4 absolut nichts zu tun. Es erfolgten Weissagungen in mehreren damals gängigen lebenden Fremdsprachen der Auslandsjuden. Weissagung ist die Sprechrichtung von Gott zum Menschen. Es war aber ein besonderes Reden, indem der HG das Sprechorgan selbst steuerte und nicht die eigene physiologische Motorik.

Die Sprechenden durften sich nur nicht widersetzen, denn ich denke, wie immer der HG wirkt, er tut es nicht gegen deinen Willen, aber er kann dich wie einen bloßes Lautsprecher benutzen. Du muss es dann nur zulassen. Und so ließen die Jünger es zu, wie es ihnen der HG auszusprechen gab.

Das Beten im Geist ist aber die umgekehrte Sprechrichtung, und zwar gleichgülig ob es sich um das pfingstlerische Zungenbeten handelt oder mit dem Verstand. Der Mensch redet zu Gott und das kann er nur mit seinem eigenen Geist.

Das kann heilig wie unheilg sein. Bete ich aber im Glauben, bete ich auch im HG. Dazu mehr in 1. Kor. 14. Hier sprengt das den Rahmen.

Diese Weissagungen waren aber besonderer Art und haben auch mit 1 Kor 14 zu tun. Es sollte ein Zeichen für die sein, welche zum Glauben kommen als Weissagung, daher auch diese eine verständliche Botschaft der großen Taten Gottes.

Und für die, welche sich darüber lustig gemacht haben war es zum Gericht, indem sie es als Zustand der Trunkenheit verspottet hatten und damit quasi zum Bla Bla Bla erklärt haben (vgl. dazu Jesja 28).
Apg. 2:13 hat geschrieben: Andere aber spotteten und sprachen: Sie sind voll süßen Weines!
Ziska hat geschrieben: Sa 1. Mai 2021, 15:51Die Apostel wußten, wovon sie da redeten...
Das denke ich für diesen Sonderfall nicht. Denn das bedingt, dass sie all die Fremdsprachen auch können müssten. Und dann wäre es gar nicht dieses Wunder. Die Galliläer konnten m.E. sicher nicht all die Sprachen der Hellenisten. Darum auch diese Verwunderung:
Apg. 2:7-8 hat geschrieben: Sie entsetzten sich aber alle, verwunderten sich und sprachen zueinander: Siehe, sind diese, die da reden, nicht alle Galiläer?  Wieso hören wir sie dann jeder in unserer eigenen Sprache, in der wir geboren wurden?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Anthros »

Michael hat geschrieben: Sa 1. Mai 2021, 16:37 Und für die, welche sich darüber lustig gemacht haben war es zum Gericht, indem sie es als Zustand der Trunkenheit verspottet hatten und damit quasi zum Bla Bla Bla erklärt haben (vgl. dazu Jesja 28).
Was für grausliche Vorstellungen, nur wegen eines angeblichen "Bla Bla Bla" geht's für die "Spötter" zum Gericht, wie sich's der vermeintliche "Christ" in seiner "Liebe" hingibt.
Zippo
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Sa 1. Mai 2021, 15:25
Zippo hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 20:10 Und zur Zeit der Apostelgeschichte ließ der Heilige Geist die Apostel in verschiedenen Sprachen predigen, so, wie der Geist ihnen auszusprechen gab. Apg 2,4.
Hier redeten die 120 Jünger nur rein physisch und überließen es dem HG was er mit ihrer Zunge anstellt. Wie sollten sie in einer Sprache etwas sagen können, die sie gar nicht gelernt hatten? Der HG bewegte ihre Zungen so wie er den Esel zu Bileam sprechen ließ. Es ist ein souveränes Wirken ohne eigenes Zutun.
Ich nehme auch an, daß es so war. Obwohl man sich auch vorstellen könnte, daß die Gedanken vorher im Kopf waren, bevor sie ausgesprochen wurden. Aber es handelte sich ja um eine Sprache, die der Sprechende nicht kannte. Da wird die Zunge zum Sprachwerkzeug. Ähnlich, wie bei den Propheten des AT.
Daß ein Esel sprechen kann, bezweifele ich, in diesem Fall spielte sich das Hören eher in Bileams Geist ab, Bileam hörte nicht physisch, wie der Esel redete. Da war der Geist des Engels des HERRN, der die Worte in Bileams Geist gelegt hat.
Michael
Zippo hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 20:10 Jetzt ging es ja nicht um den Ausspruch von Prophetie, sondern um ihre Erfüllung.
Und da mußte der Heilige Geist an verschiedene Schriftstellen erinnern, die er dem Volk Israel. über die Propheten mitgeteilt hatte.
So ist es, und Petrus primärer Lehrer war Jesus. Auch Lukas wurde nichts vom HG eingegeben, sondern er schreibt die Predigten nieder, wie sie ihm überliefert wurden. Das mit dem HG sollten wir mal gesondert behandeln Da herrscht viel Unklarheit in der Lehre. Hier stelle ich mich dem was Lukas über das Wirken des HG berichtet.
Zippo hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 20:10 Als dann betretenes Schweigen war, rief Petrus zur Buße und Taufe auf. Das müßte ihm der Herr Jesus auch gesagt haben. Woher hätte er auch wissen sollen, daß er zur Buße und Taufe aufrufen sollte ? Apg 2,38
Das sehe ich genau so wie du. Uber diesen Aufruf berichtet Lukas im Lk-Ev 24:47. So nutze auch ich Gelegenheiten, die mir der HG bietet, um zum Kern des Evangeliums vorzustoßen. Wie man darauf reagiert, darauf habe ich keinen Einfluss. Den hatte auch Petrus nicht. Aber es hatte enormen Einfluus, wenn die Worte den Menschen ins Herz gedrungen ist.
Lk 24,47 ist eine gute Bibelstelle, dort wird über Buße und Taufe gesprochen. Zuvor hatte sich der auferstandene Herr Jesus den Jüngern gezeigt und sogar etwas gegessen, damit sie nicht den Eindruck hätten, daß ein Geist vor ihnen steht. Im weiteren Text wird dann noch von der Verheißung des Vaters gesprochen, das wird der Joel Vers sein Joel 3,1. Die Jünger sollten in Jerusalem bleiben, bis sie mit Kraft aus der Höhe ausgerüstet würden. Lk 24,49. Dann wurde der Herr Jesus in den Himmel aufgenommen.
Michael

Sie wurden sich bei dieser Predigt vor allem ihrer Mitschuld an der Kreuzigung Jesu bewusst. Aber deswegen bekehrten sich nicht alle, sondern nur die, welche auch bereitwillig dazu waren:
Apg. 2:41 hat geschrieben: Diejenigen, die nun bereitwillig sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tag etwa 3 000 Seelen hinzugetan.
Es ist beeindruckend, aber ich lasse mich rein von den von Zahlen heute nicht mehr so beeindrucken, wiewohl Grund zur Freude für jeden einzelenen, der umkehrt, besteht. Es ist das Werk des Herrn, nicht meines.
Manchen ging es durchs Herz und sie ließen sich taufen und manchen ging es durchs Herz und sie wollten nach einer ähnlichen Predigt die Jünger töten. Apg 5,30-33. So unterschiedlich waren die Reaktionen.
Zippo hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 12:59 Gab es nicht die Schriftensammlung der LXX ?
Ja, die gab es, aber ich bezweifle, ob es diese in Israel gegeben hatte. Sie kam ins Spiel als das Evangelium über Israel hinausging. Die ausländischen Synagogen benutzten m.E. eine LXX, weil viele Juden Griechisch als Muttersprache hatten. Lukas nennt sie Hellenisten (Apg. 6:1). Dann wurde das m.E. die Standradbibel und aus dem Grund wird aus ihr viel im NT zitiert.
Zippo hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 12:59 Vielleicht hatten die Apostel doch am Anfang noch den Zugang zu den Schriften im Tempel. Es gab ja auch einige der Pharisäer, die gläubig wurden, wie z. Bsp. Nikodemus. Joh 19,39 und reiche Leute, wie Joseph von Arimathia, die waren gläubig und hatten Abschriften.
Es ist denkbar, aber ich denke der Besitz einer eigenen kompletten Sammlung aller Schriften des gesamten AT im Hebr. Original war erstens von enorm hohem Wert und zweitens zahlenmäßig nicht ausreichend verfügbar. D.h. der Zugang beschränkte sich praktisch auf israelische Synagogen oder hoher Würdeträger wie wir das von dem ähtiopischen Finanzminister lesen. Er verfügte über eine Jesaja-Rolle.
Zippo hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 12:59 Paulus hat sich auch eine ganze Zeit lang nach Arabien zurückgezogen, um in den Schriften der Juden nachzuweisen,daß Jesus der Christus ist. Apg 18,5, Gal 1,15-18
Ich denke sein Rückzug nach Arabien hatte andere Ursachen. Nicht um das AT zu studieren, sondern um der Verfolgung zu entgehen und um sich zu sammlen. Ich denke, der Herr hatte ihn in dieser Zeit selbst besucht, wie vor Damaskus, weshalb er schreiben kann, dass er das Evangelium nicht von Menschen hatte (Gal. 1:12).
Paulus hat die Schriften studiert, das kann man aus allen seinen Briefen herauslesen. Aus diesen Schriften hat er bewiesen, daß Jesus der Christus ist, obwohl er nicht das erhoffte irdische Heil für Israel gebracht hat, sondern schmählich am Kreuz geendet ist. Apg 18,5 Diese Einsicht war durch göttliche Eingebung nicht zu haben, das mußte man nachlesen.
Erst war Paulus in Arabien, dann war er wieder in Damaskus und nach drei Jahren erst ging er nach Jerusalem, um sich mit Petrus zu treffen. Gal 1. Drei Jahre sind eine zu lange Zeit, um sich zu sammeln. Aber er hat studiert und sich überzeugt, bevor er auf Mission gegangen ist.
Der Herr war ihm erschienen, davon gibt Paulus immer wieder Zeugnis. Apg 26,15-16, 1 Kor 15,6-8. Paulus hatte auch viele Offenbarungen des Herrn, aber ein gutes Studium der jüdischen Schriften war für ihn wichtig, bevor er sich mit seinen Predigten in die Synagogen begeben hat.
Michael

Das ist eine dermaßen gewagte Ansage, die man nur tätigen kann, wenn man die Belehrung direkt von Jesus selbst erhält wie zuvor die anderen Jünger. Wenn er sich nicht einmal auf die Apostel Petrus oder Johannes stützt, dann gibt mir die Auslegung dazu keine Alternative.

Lukas berichtet nicht über alle Begegnungen zw. Jesus und Paulus, aber in Apg. 9 berichtet er uns über die allererste solcher Begegnungen.
Das Damaskuserlebnis ist sicherlich das Ereignis gewesen, wenn Paulus davon sprach, daß ihm der Herr erschienen ist.Und Apg 26,15-20 läßt durchblicken, daß der Herr Jesus zu diesem Zeitpunkt mehr zu Paulus gesagt hat, als in Apg 9 geschrieben steht.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Helmuth
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 12:59 Paulus hat die Schriften studiert, das kann man aus allen seinen Briefen herauslesen. Aus diesen Schriften hat er bewiesen, daß Jesus der Christus ist, obwohl er nicht das erhoffte irdische Heil für Israel gebracht hat, sondern schmählich am Kreuz geendet ist. Apg 18,5 Diese Einsicht war durch göttliche Eingebung nicht zu haben, das mußte man nachlesen.
Beides meine ich. Ich denke zuerst wurde er durch Jesus persönlich belehrt in mehreren Visionen. Das Evangelium eröffnet sich nicht ganz von alleine. Ich denke nicht, dass ich es mir z.B. nach meiner Bekerhung allein durch die Bibel hätte erarbeiten können. Es muss mit Gemeinschaft verbunden sein. Zunächst wurde Paulus wie auch ich seiner Sünde überführt und ließ sich taufen. Der frisch bekehrte Paulus wurde danach sehr eifrig, blieb aber erfolglos.

So zog er sich kurze Zeit nach Arabien zurück, kehrte aber wieder nach Damaskus zurüch und blieb dann ca. 3 Jahre in der Stadt. Doch der Widerstand der Juden gegen seine öffentlichen Auftritte wurde immer heftiger, sodass er flüchten musste. Sie taten das, was Paulus zuvor machte. Sie bekämpften ihn, wie auch er zurvor Jesus verfolgte.

Er begab sich nun nach Jerusalem, um dort die führenden Apostel kenenzulernen. Ich vermute, dass er mit ihnen das Evangelium besprechen wollte, um zu sehen, ob das, was der Herr ihm zeigte auch dem enspricht, was die führenden Aposteel mittlerweile ausgearbeitet haben.

Da er seine Lehre nicht von Menschen hat, bleibt nur der Herr persönlich. Doch er konnte nur 2 Wochen bleiben, dann ging auch dort die Verfolgung los. Also wurde daraus nichts. So schreibt er im Gal-Brief, dass er das Evangelium nicht von Menschen hatte, wo er sich aber mittlerweile auf Mission befand.

Er konnte sein Lehre erst abstimmen nach der zweiten Missionsreise und das war ihm sehr wichtig, wie er auch in Gal. 2:2 schreibt. Zu dem Zeitpunkt war er aber schon davon überzeugt, dass allein der Glaube relevant ist und das Gesetz eine andere Aufgabe zu erfüllen hat. Die Details lehrt er dann in seinen Briefen an de Galater und Römer, die er nach dem Aposteltreffen dazu schrieb.

Dass die Beschneidung keine Relevanz für die Rettung habe, wurde schon in der ersten Apostelversammlung besprochen, von denen er auch den dazu verfassten Apostelbeschluss auf der 2. Reise den Gemeinden überbrachte.
Zippo hat geschrieben: Sa 1. Mai 2021, 19:27 Das Damaskuserlebnis ist sicherlich das Ereignis gewesen, wenn Paulus davon sprach, daß ihm der Herr erschienen ist.
Es war das Ereignis, an dem Jesus ihm zum ersten Mal erschienen ist. Aber dabei blieb es m.E. nicht. Vor allem zeigt seine Aussage in Gal. 2:2, dass ihn der Herr, ich sage immer wieder, persönlich begleitet, wenn er von einer Offenbarung spricht. So führte ihn der HG in seinem Dienst direkt durch das Wort des Herrn. Dazu liefert Lukas einen weiteren für mich recht übereinstimmenden Hinweis:
Apg. 18:21 hat geschrieben: Ich muss unter allen Umständen das bevorstehende Fest in Jerusalem feiern; ich werde aber wieder zu euch zurückkehren, so Gott will! Und er segelte von Ephesus ab.
Er musste dringend die Apostel aufsuchen. Paulus vertiefte erst in zweiter Linie durch das Studium des AT seine Lehre. Die anderen Apostel erhielten diese Unterweisung bereits mehrere Jahre zuvor, als Jesus noch auf Erden wandelte. Paulus war schriftkundig, das wird keiner anzweifeln, aber allein die Schrift machte ihn nicht zum Paulus für den Herrn, solange er der Verfolger Saulus war. Sie eröffnete sich ihm damals nicht.

Ich denke die Grundlage erhielt er in Visionen höchstpersönlich. In etwa wie Mose am Horeb direkt mit ihm redete oder wie der Engel des Herrn zu Johannes redete. Was das Schrift-Studium anbelangt könnten ihm die anderen Apostel zu Jerusalem bereits weit voraus gewesen sein. Und auch sie führte der HG drekt.

Wie der HG die einzlenen führenden Apostel anführte ist für mich ein sehr spannendes Thema, denn das lehrt auch mich, wie man den Verkündigunsauftrag heute am besten nachkommt, wenn dich der HG nur indirekt anführt. Ich denke das interessiert auch andere Leser.

Daher bleiben wir bei dieser Führung noch eine Weile, gerade weil der nüchtere Berichterstatter Lukas darüber auch mehr schreibt als alle anderen. Lukas wurde ebenso nicht direkt vom HG geführt, aber umso wertvoller werden seine Zeugnisse für uns, da er die kannte, welche der HG direkt angeführt hatte.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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