Leben um Leben

Wir bitten darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Benutzeravatar
Opa Klaus
Beiträge: 4319
Registriert: Di 24. Mär 2015, 11:56
Wohnort: 33184 Altenbeken
Kontaktdaten:

Re: Leben um Leben

Beitrag von Opa Klaus »

Paul hat geschrieben: Fr 2. Jul 2021, 15:12wie wäre es, opa, erstmal standards festzullegen...in form eines glossars, so habe ich das gelernt
"Mein Weltbild" findet man in meiner Homepage. www.prueter.eu
Dazu habe ich hier in 4religion.org eine Kurzfassung vor 2 Wochen geschrieben: >>>
Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?
Beitrag von Opa Klaus » Mo 14. Jun 2021, 11:54[/b]
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
Benutzeravatar
ProfDrVonUndZu
Beiträge: 3516
Registriert: Do 11. Aug 2016, 08:16

Re: Leben um Leben

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Michael hat geschrieben: Fr 2. Jul 2021, 09:57 Ich gehe davon aus, dass sich ohne das Gesetz Blutfehden bilden. Daher stellt das Gesetz das ab durch den Rechtsgrundsatz "Leben um Leben". Ein weiteres Verfahren gibt es nicht.
Nein, nach deinem Rechtsverständnis werden Blutfehden nicht abgestellt, sondern erst recht aufgestellt, da sie institutionalisiert werden. Ein Bluträcher ist der Nahstehende, aber kann man wiederum Nahstehende eines legal Hingerichteten dazu abkommandieren, keinen Schmerz über den Verlust ihres hingerichteten Verwandten zu empfinden ? Die bürokratische Gesinnung kann natürlich einfordern, dass sie sich über die Beseitigung eines Kriminellen zu freuen haben, statt zu leiden. Praktisch untauglich und bloße normative Gewalt, aber nicht gerecht.

Michael hat geschrieben: Fr 2. Jul 2021, 09:57 Der Täter hat sich also zu stellen.
Und eben deswegen schrieb ich zuvor von für die Realität untaugliche Passagen (4. Mose 35).
Es bedarf hier nicht nur einer freiwilligen Selbstauslieferung eines Angeklagten, sondern schon seiner Vorverurteilung. Das geht weit hinaus über bloße Verdächtigungen.

Michael hat geschrieben: Fr 2. Jul 2021, 09:57 Ein aufgewühlter Verwandter wird voraussichlich keine objektive Sicht haben und kann in seinem Zustand nicht unparteiisch bleiben.
Ein Kollektiv, das sich selbst nicht kritisch hinterfragt auf seine Mitschuld an einem Verbrechen, das sie einem Einzelnen anlastet, das ist selber nicht objektiv. Überhaupt Devianz anzuklagen und rein individuell anzulasten geht überhaupt nicht in einer Gesellschaft, die sich ihrer Erfolge nicht selber rühmen darf, sondern Gott dafür loben soll (5. Mose 8). Aber für ihre Niederlagen soll sie und jeder Einzelne selbst einstehen ? In unserer Gesellschaft ist es so, dass die Eigenverantwortung des Menschen propagiert wird. Aber das ist nur die Kehrseite der Medaille um die es damit eigentlich geht : Sich Erfolge auf die eigene Kappe zu schreiben und den Gewinn zu kassieren. Das ist der Motor der kapitalistischen Akkumulation. Dass Verluste von angeblich systemrelevanten Einrichtungen dann dennoch sozialisiert werden, ist auf die gleiche Weise heuchlerisch.
Michael hat geschrieben: Fr 2. Jul 2021, 09:57 Wird für die legitime Vergeltung wieder Rache geommen wäre es wieder Mord und ein solcher muss ebenso getötet werden. Auf diese Weise rottet Gott das Böse aus. Ohne das Gesetz endet es nie, da gebe ich dir Recht.
Ja, wie schon gesagt. Da macht man es sich zu einach, das nur zu verbieten. Damit wird nichts ausgerottet, sondern nur unterdrückt. Dann äußern sich Ressentiments eben auf andere Weise.
Michael hat geschrieben: Fr 2. Jul 2021, 09:57 Darum heißt es auch, Gott sieht die Person nicht an im Gericht.
Das wäre nur gerecht in einer egalitären Gesellschaft, welche das alte Israel ja sein sollte. Generalisieren kann man das aber nicht. Jesus sagt ja, wem viel gegeben ist, von dem wird auch viel erwartet. Dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich seien, war schon immer eine Lüge, die nichts mit dem praktischen Leben zu tun hat. Das Gesetz ist ja zumindest in einem sozialen Staat idealerweise auch dazu da Ungleichheiten auszugleichen oder erträglicher zu machen.
Benutzeravatar
Paul
Beiträge: 18126
Registriert: Di 2. Mär 2021, 16:42

Re: Leben um Leben

Beitrag von Paul »

Opa Klaus hat geschrieben: Fr 2. Jul 2021, 15:24
Paul hat geschrieben: Fr 2. Jul 2021, 15:12wie wäre es, opa, erstmal standards festzullegen...in form eines glossars, so habe ich das gelernt
"Mein Weltbild" findet man in meiner Homepage. www.prueter.eu
Dazu habe ich hier in 4religion.org eine Kurzfassung vor 2 Wochen geschrieben: >>>
Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?
Beitrag von Opa Klaus » Mo 14. Jun 2021, 11:54[/b]

schon klar...dafür reicht aber ein blog

wenn du aber spaß haben willst, musst du ein spamferkel werden :lol:
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15128
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Leben um Leben

Beitrag von Helmuth »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 2. Jul 2021, 15:30 Nein, nach deinem Rechtsverständnis werden Blutfehden nicht abgestellt, sondern erst recht aufgestellt, da sie institutionalisiert werden.
Ehe wir von einem Rechtsverständnis reden, muss zuerst der juristische Sachverhalt aufgearbeitet werden. Von meiner Seite erfolgte das, von eurer nicht. Erst dann können wir daran einen Maßstab anlegen.

Du redest davon, dass Blutfehden institutionalisiert werden. Wäre das der Sinn des Gesetzes "Leben um Leben"? Bzw. meinst du ernsthaft, das wäre mein Verständnis? Gott träfe demnach diese Regelungen, um Tötungen zu institutionalisieren? Wenn das nicht menschlich gedacht ist, was dann?

Dieses Gesetz dient m.E. dazu weitere Blutfehden abzustellen. Wenn du es als Anlass siehst, weitere Verbrechen zu institutionalisieren, dann ist das nicht das Rechtsverständnis, das Gott geben möchte. Es ermahnt uns an die Blutschuld. Das erste Wort, das Gott zu Blutschuld gesprochen hatte, war dieses:
1. Mose 4:10 hat geschrieben: Und er sprach: Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir von dem Erdboden her.
Blutschuld schreit zum Himmel und schmerzt Gott tief in sein Herz. Es geht um den grundlegendsten Wert, den Gott gibt, das Leben selbst, den Kain missachtet hat. Wie kann man nun denken, dass man sich damit legitimiert willkürlich umzubringen zu wollen, weil das Gesetz dazu eine Handhabe gibt? Diese Haltung ist noch verdorbener als die von Kain und das typische Denkmuster von Mördern.

Wozu überhaupt das Gesetz? Paulus sagt um unserer Übertretungen (sprich Sündhaftigkeit) wegen. Und manchmal werde ich auch davon überführt Mordgedanken zu haben. Ich meine die Gedanken, nicht die Tat. Du etwa nicht? Gott erteilt dazu Gebote wie man damit umgeht.

Gäbe es diese Übertretung nicht, wäre das Gebot "Du sollst nicht morden" erst gar nicht nötig. Sie geht Hand in Hand mit Hass, und darum setzt Johannes Hass mit Mord (hier im juristischen Sinne gesprochen) gleich:
1. Johannes 3:15 hat geschrieben: Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder, und ihr wisst, dass kein Menschenmörder ewiges Leben in sich bleibend hat.
Den unbegründeten Hass in uns abzustellen ist eine typische Aufgabe des HG. Es ist mehr als nötig und ich wage zu behaupten, dass jeder, d.h. auch der gläubigste Mensch, schon Morgelüste hatte. Wer das dementiert, lügt meiner Meinung nach oder er heuchelt.

Die Gebote zu halten ist daher eine Forderung an den sündigen Menschen und für uns umso verpflichtender, wenn man im Bund mit Jesus steht. Ich bin daher dankbar, dass wir das Gesetz haben.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
PeB
Beiträge: 6270
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

Re: Leben um Leben

Beitrag von PeB »

PeB hat geschrieben: Do 24. Jun 2021, 14:56 Sorry für den Einschub, aber weil's gerade passt:




I'm just a poor boy nobody loves me
He's just a poor boy from a poor family,
...
Dieser mein Beitrag wurde der Forenleitung gemeldet mit den Worten "Sowas gehört nicht ins Bibelforum".

Vermutlich, weil nicht verstanden wurde, was ich damit sagen wollte.
Ich versuch's mal:

es geht um einen jungen Mörder, der aber anscheinend geständig und reuig ist. Letztendlich steht er vor einem imaginären Gerichtshof, der aus zwei Fraktionen besteht. Die eine Fraktion sagt: "er ist nur ein armer Junge aus einer armen Familie" - im Sinne: ein Opfer seiner Lebensumstände - "Lasst ihn gehen!"
Die andere Fraktion schreit: "Bismallah! Niemals lassen wir dich gehen! Nein! Nein! Nein! Nein! Nein!"

Diese beiden Fraktionen sind auch hier vertreten sowie in der gesamten Christenheit.

Mein Denkanstoß dazu: WARUM hat Jesus so vehement die Liebe gepredigt, wo es doch so viele Gebote gäbe, über die man predigen könnte?
Wer das beantworten kann, hat das AT und das NT verstanden und weiß, was uns als Menschen zu erledigen übrig bleibt, weil es das einzige ist, was wir als Menschen positiv zur Welt beitragen können, nachdem das Gesetz durch Jesus erfüllt ist.

Warum rufen viele auch heute immer noch: "Kreuzigt ihn!" - auch wenn damit jeweils unterschiedliche Personen gemeint sind?
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
(The Beatles, 1967)
Benutzeravatar
ProfDrVonUndZu
Beiträge: 3516
Registriert: Do 11. Aug 2016, 08:16

Re: Leben um Leben

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 07:34 Ehe wir von einem Rechtsverständnis reden, muss zuerst der juristische Sachverhalt aufgearbeitet werden. Von meiner Seite erfolgte das, von eurer nicht. Erst dann können wir daran einen Maßstab anlegen.
Wie willst du einen juristischen Sachverhalt aufarbeiten ohne das zu Grunde liegende Rechtsverständnis zu klären ?
Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 07:34Du redest davon, dass Blutfehden institutionalisiert werden. Wäre das der Sinn des Gesetzes "Leben um Leben"?
Der Sinn des Gesetzes ist Erkenntnis der Sünde.
Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 07:34 Bzw. meinst du ernsthaft, das wäre mein Verständnis? Gott träfe demnach diese Regelungen, um Tötungen zu institutionalisieren? Wenn das nicht menschlich gedacht ist, was dann?
Du meinst, das Gesetz kann Schuld klar definieren und zuweisen, so wie letztendlich wieder einen gerechten Ausgleich schaffen.
Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 07:34Dieses Gesetz dient m.E. dazu weitere Blutfehden abzustellen. Wenn du es als Anlass siehst, weitere Verbrechen zu institutionalisieren, dann ist das nicht das Rechtsverständnis, das Gott geben möchte. Es ermahnt uns an die Blutschuld.
Uns ermahnt es überhaupt nicht. Das Gesetz verbietet Blutfehden auf eine unkonkrete Weise, die zwar den israelitischen Leser anspricht, aber die Tatsache des Bluträchers einem anonymen Akteur zuschiebt, der dennoch irgendwie dem Kreis des Lesers angehört und damit eigentlich selbst Leser des Gesetzes sein müsste.

Deswegen sage ich, dass es mit dem Bluträcher rechnet, so wie man im Straßenverkehr immer mit der Dummheit anderer Verkehrsteilnehmer rechnen muss, deren Dummheit damit aber weder legalisiert wird noch erwünscht ist.
Eben damit wird aber die Dummheit von Verkehrsteilnehmern institutionalisiert, weil es nichts an den Umständen ändert, sondern diese so hin nimmt und den Erhalt der bestehenden Umstände fördert. Die übliche Ausrede dafür ist das Argument der Freiheit.
Diese Freiheit fordert aber zwangsläufig immer Opfer. Opfer im Straßenverkehr beispielsweise. Die haben, vor allem wenn sie dadurch getötet wurden, überhaupt nichts mehr von irgendwelchen Regularien des Rechts, die auf entstandene Schäden abzielen.
Unglücke oder gar Straftaten werden hier einfach in die Kategorie der Rechtsfälle geschoben, die nichts zu verhindern suchen, sondern systemtheoretisch gesprochen solche Fälle sogar benötigen, um selbst bestehen zu bleiben (Autopoiesis).

Schon Marx hatte die systemische Notwendigkeit von Verbrechen beschrieben ohne Systemtheoretiker gewesen zu sein.

Abschweifung (über produktive Arbeit) - https://www.marxists.org/deutsch/archiv ... dd1-11.htm

Und nur um das klarzustellen : Das sagt er nicht normativ als Befürworter dieses Systems, sondern deskriptiv mit einer ideologiekritischen Verachtung.


Das Gesetz Mose in seiner Gesamtheit, und als solche muss man es immer betrachten, setzt eine egalitäre Gesellschaft und garantiertes Stammeseigentum voraus. Auf dieser Grundlage werden die Zehn Gebote erst richtig verständlich. Es macht vor dem Hungertod stehende Mundräuber oder Eigentumslose nicht zu Kriminellen.
Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 07:34 Das erste Wort, das Gott zu Blutschuld gesprochen hatte, war dieses:
1. Mose 4:10 hat geschrieben: Und er sprach: Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir von dem Erdboden her.
Blutschuld schreit zum Himmel und schmerzt Gott tief in sein Herz. Es geht um den grundlegendsten Wert, den Gott gibt, das Leben selbst, den Kain missachtet hat. Wie kann man nun denken, dass man sich damit legitimiert willkürlich umzubringen zu wollen, weil das Gesetz dazu eine Handhabe gibt? Diese Haltung ist noch verdorbener als die von Kain und das typische Denkmuster von Mördern.
Bei Kain galt "Leben um Leben" aber scheinbar nicht. Im Gegenteil, er wurde zwar bezeichnet, aber auch beschützt. Damit wird der Brudermord natürlich nicht legitim, aber Gott zeigt, dass es ihm auch beim Sünder um den Schutz seines Lebens geht, und nicht um die Vernichtung dieser. Hier zeigt sich, dass Gott den Menschen würdigt und immer mehr in ihm sieht, als nur einen Sünder.
Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 07:34 Wozu überhaupt das Gesetz? Paulus sagt um unserer Übertretungen (sprich Sündhaftigkeit) wegen. Und manchmal werde ich auch davon überführt Mordgedanken zu haben. Ich meine die Gedanken, nicht die Tat. Du etwa nicht? Gott erteilt dazu Gebote wie man damit umgeht.
Ich kenne Mordgedanken, aber ich hab auch inzwischen gelernt, damit besser umzugehen. Mit Angst vor Strafen durch das Rechtssystem mag Konformität anfangen, aber sie sollte dann in Reflektiertheit und Einsicht übergehen.
Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 07:34Gäbe es diese Übertretung nicht, wäre das Gebot "Du sollst nicht morden" erst gar nicht nötig.
Das ist eine profane Begründung, die sicher auch alltagstauglich und nicht von der Hand zu weisen ist, aber Paulus sagt da doch etwas andere Worte dazu ab Römer 7,7 ff.
Seine Worte passen nicht zum üblichen Verständnis des Freien Willens seit der Zeit der Aufklärung. Der Freie Wille ist aber die notwendige Fiktion als Basis moderner Rechtssysteme und so wird dann auch das Gesetz Mose auf anachronistische Weise missverstanden, als baue es ganz auf einem Freien Willen und Eigenverantwortung auf.
Dass das überhaupt nicht so sein kann, wird aber schon aus dem AT selber ersichtlich, was ich ja schon andeutete.
Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 07:34 Sie geht Hand in Hand mit Hass, und darum setzt Johannes Hass mit Mord (hier im juristischen Sinne gesprochen) gleich:
1. Johannes 3:15 hat geschrieben: Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder, und ihr wisst, dass kein Menschenmörder ewiges Leben in sich bleibend hat.
Was Johannes hier sagt, lässt sich nicht gesetzesmäßig auf einen begangenen Mord als juristisch klaren Fall festlegen.
Er zeigt viel mehr sehr deutlich die Grenzen des Gesetzes auf, denn individuelleer Hass kann nicht objektiv durch ein Gremium ermittelt und als Motiv behauptet werden.

Gerade am Beispiel des Prozesses Jesu wird doch deutlich, wie hassgetrieben die systemkonforme Verurteilung vermeintlicher Verbrecher doch sein kann. Wenn Menschen durch Menschenhand und -willen getötet werden, ist immer Hass im Spiel. Er wird dann nur juristisch rationalisiert. Das ist Babylon.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15128
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Leben um Leben

Beitrag von Helmuth »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 8. Jul 2021, 16:21 Wie willst du einen juristischen Sachverhalt aufarbeiten ohne das zu Grunde liegende Rechtsverständnis zu klären ?
Das ist der Sinn und Zweck des Threads. Daher wurde von mir die Talion "Leben um Leben" als Basis gelegt unter der Voraussetzung, dieses als Gottes Wort anzuerkennen.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 8. Jul 2021, 16:21 Seine Worte passen nicht zum üblichen Verständnis des Freien Willens seit der Zeit der Aufklärung.
Würdest du das auch zu einem Ausspruch des Johannes über Menschenmord sagen? Johannes legt nicht anders aus als Paulus. Beide habe als Grundalge das AT. Zur Zeit Kains exisiterte noch kein Gesetz, aber er beging die erste Übertretung, die man später "Mord" nannte, wie Johannes das Wort dazu auch setzt. So setzt er damit einen juristischen Maßstab und legt schon so aus wie bereits Mose:
5. Mose 19:11-12 hat geschrieben: Wenn aber ein Mann seinen Nächsten hasst und ihm auflauert und sich gegen ihn erhebt und ihn totschlägt, so dass er stirbt, und er flieht in eine dieser Städte, so sollen die Ältesten seiner Stadt hinsenden und ihn von dort holen lassen und ihn in die Hand des Bluträchers ausliefern, dass er sterbe.
Johannes beruft sich nicht auf Dinge aus sener gegenwärtigen Weltzeit. Das Gesetz nicht zu beachten ist daher gottlos. Bleiben wir daher eng an der Sache. Johannes legt wie Mose gleichermaßen aus und sieht im Ursprung eines Mordes ein Hassmotiv. Es legt es darüber aus der Perspektive der Ewigkeit aus, indem er sagt:
1. Johannes 3:15 hat geschrieben: Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder, und ihr wisst, dass kein Menschenmörder ewiges Leben in sich bleibend hat.
Nicht nur sieht er Mord durch Hass motiviert. er legt auch aus, dass man mit Hass kein ewiges Leben erlangen kann. Das ist an sich der Grundsatz, an dem ich hier feile.

Ein solcher Mensch hat keine Lebensberechtigung. Das ist Gottes Rechtsetzung, dass er Menschen nicht am Leben lassen will, die hasserfüllt herumlaufen. Entweder er kann sie dazu bewegen umzukehren oder er wird sie eines Tages zu Tode bringen. Kommt es infolge Hass zum Mord, so hat Gott die Grundlage für unsere Rechtsprechung mit 1. Mose 9:5-6 gelegt.

Und wenn sie versagt, so wird man deswegen Gott nicht entkiommen, also weder ein schuldig aber dennoch am Leben gelassener Mörder entkommt ihn, noch verliert der unter Umständen zu Tode verurteilte Totschläger (also NICHT Mörder) sein ewiges Leben, vielleicht aber sein irdisches. Beides ist ungerecht. In letzter Instanz wird daher Jesus eines Tages das ewig gültige Urteil sprechen.

Es entbindet uns aber nicht an der Rechtsprechung mitzuwirken, da sie uns ebenso gebote wurde, auch wenn wir fehlerhaft sind. Gott kalkuliert das mit ein, denn das ist ebenso ein Werk seiner Gnade. Es ist aber keine Gnade einen Mörder laufen zu lassen, sondern gegen das Gestz und daher gottlos.

An sich kann man als Mensch weder strenger noch gnädiger als Gott richten. Wenn sich ein unbußfertiger Mensch innerlich soweit beherrscht, indem er vor der Tat eines Mordes zurückschreckt und damit der Rechtsprechung unserer Gerichtbarkeit entkommt, da er Menschen dazu keinen Anlassfall liefert, so hat Gott diese Seele bereits schuldig gesprochen und sie wird kein ewiges Leben sehen.

Solche laufen in unserer modernen humanistischen Gesllschaft zur Genüge herum. Es sind Menschen, die Gewaltlsiogkeit predigen, aber in ihrem Inneren sind voll des Hasses auf andere. Hass ist lediglich schwer zu fassen, solange keine daraus resultierende Tat vorliegt.

Es war mir ein Anliegen das anzusprechen, um sich selbst zu überprüfen inwieweit man "in Liebe" wandelt bzw. inwieweit man noch von fremden Geistern wie Humanimus oder weltichem Sozialismus beeinflusst wird, die einem betrügen, man sei ein "guter" Mensch, der "gute" Werke vollbringt. Darin betrügt man sich nur selbst und auch dazu dient das Gesetz als Maßstab. Der HG wird uns das Gesetz immer wieder vor Augen führen.

Es wurde auf diese Art zum Gewissen des Menschen zu sprechen schon Kain auf seine innere Haltung hingewiesen als er und sein Bruder Gott opferte; indem Gott so zu Kain redete:
1. Mose 4:6-7 hat geschrieben:Und der HERR sprach zu Kain: Warum bist du ergrimmt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? Ist es nicht so, dass es sich erhebt, wenn du recht tust Und wenn du nicht recht tust, so lagert die Sünde vor der Tür. Und nach dir wird sein Verlangen sein, du aber wirst über ihn herrschen.
Kain hörte nicht darauf. Ich sehe das auch bei moderen Menschen. Sie ignorieren ihre Sünde und man erkennt so auch gottlose Grundlagen, wie Gott sie uns am Beispiel Kain offenbart. Ihm war sein Bruder egal und er ist sozusagen der Archtyp eines Mörders. Derart tadelt uns auch Jakobus und spricht sein Wort dabei nicht zu Nichtchristen:
Jakobus 4.4 hat geschrieben: Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun irgend ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes.
Humanismus und weltlicher Sozilaismus sind typische freundliche Geister dieser Welt, aber nur dem äußeren Anschein nach. Man distanziere sich von dieser Geisteshaltung. Gott redet auch heute durch den HG zu allen Menschen wie einst direkt zu Kain. Nur hört die Mehrheit nicht hin, bzw. legen viel Christen auch nach Bekehrung das nicht ab.

Gott wird aber eines Tages auch schonungslos alles aufdecken, falls Menschen keine Menschen des wahren Friedens sind, egal ws sie sich eingeredet haben, sondern aufzeigen, dass ihr Inneres voll des Ehebruchs und des Mordes ist.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15128
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Leben um Leben

Beitrag von Helmuth »

Nachdem sich hier keiner mehr zu Wort meldet mache ich eine kurze eigene Analyse, die als Zusammenfassung dienen kann.

Auf die gestellte Themenfrage gab es keine konkreten Antworten und Beiträge. Es wurden Heilsaspekte betont, aber danach wurde nicht gefragt. Diese sind mir auch klar, worüber ich nicht weiter diskutieren muss.

Hier wollte ich klären, wie man das Gesetz juristisch handhabt, d.h. man versetzt sich z.B. in die Zeit und Person Mose, der über einen vorgelegten Fall eine Entscheidung treffen muss und fragt sich, wie er bzw. Gott entschieden hätte. Dazu ergingen klare Gesetze bzgl. der Talion "Leben um Leben“, die ich hier aufgelistet habe.

Es war hier nicht Thema was uns erlöst oder wie sich Gnade und Recht zueinander verhalten, sondern wie man nach dem Gesetz zu richten hat. Das Gesetz fordert unmissverständlich, dass Mord zu richten ist und dass dies vom Totschlag zu unterscheiden ist. Nicht Richten ist keine Option. Auch heute richten wir das, es wäre fatal würden wir gegen derartige Verbrechen nicht vorgehen, aber wir folgen dabei nicht dem Geist Gottes, sondern dem des Humanismus.

Das Recht, wie Gott es verfügt nimmt seinen Ausgangspunkt mit 1. Mose 9:5-6. Dies ist ein Grundsatz, der aber nicht differenziert. Mit der Zeit entwickelte sich dazu ein Rechtssystem, das unter Mose ausgeprägt wurde. Es ist somit ein von Gott gebotenes Rechtsverfahren, das z.B. auch das Motiv einer Tötung erforscht und dabei dem Hassmotiv keine Toleranz entgegenbringt.

Soweit mein Verständnis. Wenn andere das anders sehen, sei das ihre Sache. Ich versuche Gottes Sichtweise zu vertrteten. Jesus kann dazu keine andere Sichtweise haben, da er immer den Willen des Vaters tut. Inwieweit meine Auffassung mit Gott übereinstimmt konnte nicht erarbeitet werden. Danke trotzdem für thematische Beiträge.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Paul
Beiträge: 18126
Registriert: Di 2. Mär 2021, 16:42

Re: Leben um Leben

Beitrag von Paul »

hab das ganze nicht mitverfolgt, aber ich denke, du setzt hier einem kategorienfehler auf...gibt dem kaiser, was des kaisers ist
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
Benutzeravatar
Paul
Beiträge: 18126
Registriert: Di 2. Mär 2021, 16:42

Re: Leben um Leben

Beitrag von Paul »

PeB hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 19:57
PeB hat geschrieben: Do 24. Jun 2021, 14:56 Sorry für den Einschub, aber weil's gerade passt:




I'm just a poor boy nobody loves me
He's just a poor boy from a poor family,
...
Dieser mein Beitrag wurde der Forenleitung gemeldet mit den Worten "Sowas gehört nicht ins Bibelforum".

Vermutlich, weil nicht verstanden wurde, was ich damit sagen wollte.
Ich versuch's mal:

es geht um einen jungen Mörder, der aber anscheinend geständig und reuig ist. Letztendlich steht er vor einem imaginären Gerichtshof, der aus zwei Fraktionen besteht. Die eine Fraktion sagt: "er ist nur ein armer Junge aus einer armen Familie" - im Sinne: ein Opfer seiner Lebensumstände - "Lasst ihn gehen!"
Die andere Fraktion schreit: "Bismallah! Niemals lassen wir dich gehen! Nein! Nein! Nein! Nein! Nein!"

Diese beiden Fraktionen sind auch hier vertreten sowie in der gesamten Christenheit.

Mein Denkanstoß dazu: WARUM hat Jesus so vehement die Liebe gepredigt, wo es doch so viele Gebote gäbe, über die man predigen könnte?
Wer das beantworten kann, hat das AT und das NT verstanden und weiß, was uns als Menschen zu erledigen übrig bleibt, weil es das einzige ist, was wir als Menschen positiv zur Welt beitragen können, nachdem das Gesetz durch Jesus erfüllt ist.

Warum rufen viele auch heute immer noch: "Kreuzigt ihn!" - auch wenn damit jeweils unterschiedliche Personen gemeint sind?
geniale stück...kenn ich auswendig 8-)
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
Antworten