Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Politik und Weltgeschehen
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Oleander
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Re: Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität etc.

Beitrag von Oleander »

Spice hat geschrieben: Di 11. Jul 2023, 08:29Aber du bist...
Abischai hat geschrieben: Di 11. Jul 2023, 15:37 noch bin ich ....
Habe dazu einen eigenen Thread aufgemacht: viewtopic.php?t=8619
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Claymore
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Re: Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität etc.

Beitrag von Claymore »

Paul hat geschrieben: Mo 10. Jul 2023, 08:36 in der politik laufen auch keine da vincis rum, logik muss sachzwängen weichen
Wie dem auch sei, ein zentrales Argument gegen den sogenannten Populismus ist: "Es gibt keine einfachen Lösungen für komplexe Probleme!"

Was spricht nun dafür, dass dem tatsächlich so ist?
jsc
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Re: Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität etc.

Beitrag von jsc »

Claymore hat geschrieben: Di 11. Jul 2023, 20:16
Paul hat geschrieben: Mo 10. Jul 2023, 08:36 in der politik laufen auch keine da vincis rum, logik muss sachzwängen weichen
Wie dem auch sei, ein zentrales Argument gegen den sogenannten Populismus ist: "Es gibt keine einfachen Lösungen für komplexe Probleme!"

Was spricht nun dafür, dass dem tatsächlich so ist?
Eigentlich spricht dafür, dass es die Definition von komplexen Problemen ist, dass es eben KEINE einfache Lösung gibt. Bei komplitzierten Problemen muss man nur lang und gut genug drüber nachdenken um auf eine Lösung zu kommen.
Komplexe Probleme werden unabhängig von Zeit und Expertise nicht "überschaubar" und man kann sich nur iterativ einer Lösung annähern.

Bleibt natürlich die Frage, ob die von dir gemeinten Probleme überhaupt komplex sind...
Achtung! Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, niemand aber hat das Recht auf eigene Fakten.

Und diese Faktenchecker von den sie immer reden... sind die jetzt bei uns hier im Raum und sie können sie sehen und hören?
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Re: Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität etc.

Beitrag von jsc »

Claymore hat geschrieben: Mo 10. Jul 2023, 20:16 Die Frage ist, wie viel Sinn solche "Gotchas" haben ... lustig sind sie natürlich, aber auch irgendwie anstrengend.
Es ging ja nur um ein plakatives Beispiel, wie seine präferierte Partei genau wie er ein Problem damit hat Scheinkorrelationen zu erkennen...
Naja, wir wissen nicht, ob der gute Herr Nobis das nun ernst gemeint hat oder seine Art von Humor. Dazu müsste man den Twitter-Thread herauskramen, falls er noch existiert. Da er studierter Ingenieur ist, ist es unwahrscheinlich, dass er das tatsächlich glaubt.
Du wirst lachen, was studierte Ingenieure alles für Mist glauben und erzählen. Ob sie es immer aus Dummheit oder Überzeugung tuen ist natürlich schwer zu prüfen. Sein Fach ist Schiffstechnik - ob ihn das wirksam davon abhält so einen Unsinn zu glauben, weiß ich nicht...
Man darf nicht vergessen, dass die gauß'sche Glockenkurve auch auf der Uni gilt :mrgreen:
Von Statistik scheint der gute Mann wirklich keine Ahnung zu haben. Wenn dann noch eine riesige Portion Ideologie dazukommt...
Die negativste Interpretation wäre also, dass er seine Wähler für so blöd hält, dass er meint, das käme gut an. Vielleicht ist es auch eine Mischung - ein "Witz", aber es ist nur recht, wenn ein paar Knallchargen tatsächlich dran glauben. So ähnlich wie die ukrainischen Elfen-Bataillone ...
Nun, er hat den Tweet irgendwann gelöscht und soweit ich weiß wurde niemals versucht, das mit dem Argument "Satire" oder "Witz" zu erklären...
Gotchas gibt's allerdings auch beim in-Zeiten-von-Fake-News-so-wichtigen™ Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk, wie den stromerzeugenden Fernseher. Und da musste das ganze noch von der Redaktion abgesegnet werden. :lol:
Na klar gibt es das da auch. Ich habe aber zumindest den Eindruck, dass es doch erheblich seltener vorkommt. Und ich kenne tatsächlich ein paar Leute, die das mit der Windkraft tatsächlich ernst meinen...
Es ist aber immer nur ein Kratzen an der Oberfläche und auch sehr anstrengend. Johncom' liebt solche Gotchas ja auch sehr, es ist wie eine Flutwelle ... Baerbock-Versprecher hier, Biden-Patzer da, ...
Meist unterscheidet sich das aber auch dadurch, dass das keiner *wirklich* glaubt.
Achtung! Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, niemand aber hat das Recht auf eigene Fakten.

Und diese Faktenchecker von den sie immer reden... sind die jetzt bei uns hier im Raum und sie können sie sehen und hören?
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Abischai
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Abischai »

Weltpolitik und Weltgeschicht sind komplex. In der Politik haben wir es in Deutschland aber mit vielen Taschenspielern zu tun die von sich behaupten, einfache Lösungen zu haben; die "Ampelkoalition". Dagegen regt sich ein recht "populistisch" anmutender, einfach verständlicher Slogan: "STOPP !!".
Und man muß nicht besonders schlau sein um zu begreifen, daß zu einer Kehrtwende zunächst mal ein sofortiges Ende der falschen Raserei gehört.
Und genau das fordert der gesunde Menschenverstand und u.a. die politische Opposition, in Deuschland ist das die AfD.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Magdalena61
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Magdalena61 »

Abischai hat geschrieben: Di 11. Jul 2023, 21:03 Und man muß nicht besonders schlau sein um zu begreifen, daß zu einer Kehrtwende zunächst mal ein sofortiges Ende der falschen Raserei gehört.
Und genau das fordert der gesunde Menschenverstand und u.a. die politische Opposition, in Deuschland ist das die AfD.
:thumbup:

Die anderen könnten ja auch einlenken und zum Beispiel den existenzvernichtenden Aktivismus, der dem Klima nichts bringt, nochmals überdenken; diskutieren-- langfristige Lösungen anstreben, wie andere Länder das schon lange gemacht haben... und damit aufhören, Steuergelder im großen Stil sinnlos zu vernichten.

Eigenes Versagen kaschieren zu wollen, indem man Kritiker niveaulos beschimpft ("brauner Bodensatz") und andere Positionen als "böse"; "verwerflich" darstellt... zeugt nicht gerade von Anstand, Fairness, Kompetenz oder Glaubwürdigkeit.
LG
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Magdalena61
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Magdalena61 »

Muß das denn sein, dass wir die höchsten Strompreise und Abgaben haben, die mit der Erhöhung des "CO2- Preises" noch weiter steigen werden?

Warum sollen "Fachkräfte", die wirklich etwas drauf haben, ausgerechnet nach Deutschland kommen und sich vor den Karren unersättlicher Habgier der Seteuereinnehmer spannen lassen, überteuerte Mieten löhnen? ... und dann dürfen sie auch noch Angst um ihre Familien haben, wie alle, und zwar deshalb:
Hoher Migranten-Anteil bei Messerangriffen: Nur eine offene Debatte bringt uns weiter

2020 gab es allein fast 20.000 Messerattacken mit fast 100 Todesopfern. Der Artikel ist von Dezember 2021.

Auf die von Ahmad Mansour empfohlene "offene Debatte" warten wir noch heute.

Was muss man sich eigentlich noch alles gefallen lassen?

Junge Leute mit einem Messer im Stiefel kann man auch erziehen. Grenzen setzen, Konsequenzen ankündigen und diese knallhart durchziehen.
LG
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Claymore
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Re: Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität etc.

Beitrag von Claymore »

jsc hat geschrieben: Di 11. Jul 2023, 20:49 Eigentlich spricht dafür, dass es die Definition von komplexen Problemen ist, dass es eben KEINE einfache Lösung gibt.
Dann wäre die Aussage zwar wahr, aber nur eine Tautologie.

In logisch äquivalenter Formulierung: "Es gibt keine einfachen Lösungen für Probleme, für die es keine einfachen Lösungen gibt" - da würde es dann jeder merken.

Möglicherweise wird es so verstanden, allerdings, tja, selbst Tautologie ist noch zu harmlos. Der Spruch wäre so interpretiert wirklich nur ein rhetorischer Trick, eine bloße petitio principii, dass es für ein bestimmtes Problem keine einfache Lösung gibt.
Wissen.de hat geschrieben:Einfache Lösungen für komplexe Probleme

Charakteristisch für Populisten ist es, dass sie einfache Lösungen für komplexe Probleme bieten. Sie haben eigentlich nur zwei Optionen im Angebot: Entweder ihr wählt uns, die Problemlöser, oder die Anderen, die unsere Probleme seit Jahren nicht in den Griff bekommen.

Dabei verschleiern Populisten oft sehr gekonnt, wie komplex gesellschaftliche oder politische Probleme sind. Sie lassen vielschichtige Zusammenhänge bewusst außen vor und konzentrieren sich in ihrer Rhetorik auf einfache Lösungsansätze.

Natürlich lassen sich die meisten Probleme nicht so einfach lösen. Gerade in Zeiten der Unsicherheit, oder wenn in der Bevölkerung Unmut gegenüber den Regierungsparteien auftritt, greifen viele Menschen aber gern nach einer scheinbar einfachen Lösung.
Das hört sich z. B. nicht nach Tautologie an. Aber wenn's so wäre, dann wäre die Verschleierung des tautologischen Charakters eine bewusste Manipulation des Lesers.

Freundlicher interpretiert ist ein komplexes Problem ein Problem, das sich nur sehr schwer in seiner Gesamtheit erfassen lässt, und sich vielschichtig und verflochten präsentiert.

Das heißt aber meiner Ansicht nach nicht, dass die Lösung nicht einfach sein kann. Denn all die Details, und die Vielschichtigkeit kann evtl. im Wesentlichen umgangen werden.

Man denke an den Mythos des gordischen Knotens - wonach Alexander eines komplexes Problem mit einfachen, wenn auch unkonventionellen Mitteln löste.

Mal etwas konkreter: Magengeschwüre waren m. M. n. so ein komplexes Problem, mit zahllosen Variablen, und zahllosen komplexen, ineffektiven Lösungsversuchen. Aber am Ende fand eben Barry Marshall heraus, dass es letztlich nur auf den Helicobacter pylori ankam, ein Bakterium, welches wider Erwarten der Magensäure trotzen kann, und präsentierte eine einfache und effektive Lösung.

Ich denke, dass ich den Spruch "Es gibt keine einfachen Lösungen für komplexe Probleme" vielleicht als sehr, sehr grobe Heuristik durchgehen lassen kann. Die allgemeine Lebenserfahrung bringt einem eher bei, dass wenn sich ein Problem vielschichtig präsentiert und sehr schwer in seiner Gesamtheit zu fassen ist, es dazu tendiert, einer komplexen Lösung zu bedürfen.

Aber die Geschichte zeigt uns auch, dass sich die Mächtigen gern hinter der Komplexität verstecken.

Die Hexenverfolgung war sicherlich ein vielschichtiges Problem, das sich in vielen Varianten darstellte, und mit den religiösen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen der damaligen Zeit mannigfaltig verwoben war.

Die einfache Lösung war: "Hexen gibt es nicht, daher hören wir jetzt mit der Hexenverfolgung auf!"

Ich stelle mir da einen Inquisitor vor, der sagt: "Selbst wenn Du, horribile dictu, recht hättest, mein Sohn, und es tatsächlich keine Hexen gibt - wie glaubst Du sollen diese schlichten Leute denn ohne Hexen leben? Wen sollen sie beschuldigen, bei der nächsten Missernte? An wem können sie geordnet ihre Wut auslassen? Hexen schaffen Ordnung. Wir brauchen Hexen! Also, mein Sohn, Deine Lösung ist entschieden zu einfach!"
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Johncom
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Re: Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität etc.

Beitrag von Johncom »

jsc hat geschrieben: Di 11. Jul 2023, 20:49 Eigentlich spricht dafür, dass es die Definition von komplexen Problemen ist, dass es eben KEINE einfache Lösung gibt.
Alle Lösungen sind einfach.
Bei komplitzierten Problemen muss man nur lang und gut genug drüber nachdenken um auf eine Lösung zu kommen.
Probleme sind immer kompliziert. Lösungen sind einfach.
Komplexe Probleme werden unabhängig von Zeit und Expertise nicht "überschaubar" und man kann sich nur iterativ einer Lösung annähern.
Jeder gesunde Mensch löst jedes Problem vor 18:00.
Danach ist Feierabend. :D
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Johncom
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Johncom »

stereotyp hat geschrieben: Di 11. Jul 2023, 10:01
Johncom hat geschrieben: Di 11. Jul 2023, 04:28 Ich vermute, die EU und später ein globales Reich, eine UN-Regierung mit Bürgern, die "nichts mehr besitzen aber glücklich sind" ... könnte uns alle erwarten.
Wenn wir nicht aufwachen.
Und hinterfragen und immer wieder unsere Rechte bekräftigen.
So ein "Zurück" oder Aufhalten hat es in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben.
Kann ich nachvollziehen.
Aber eine objektive Geschichte der Menschheit hat es nie gegeben.
Die Geschichte wird ständig umgeschrieben, so das die aktuell gepredigte Ideologie besonders positiv erscheint.
Hier in Deutschland, das erfuhr ich von einem jungen Kollegen, der hatte 3 Jahre Leistungskurs Geschichte hinter sich, wird nur "Europa" gelehrt, ich würde sagen: verherrlicht.
Die französische Revolution, erst in der wurde sozusagen die Herrlichkeit des Menschen geboren.
Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben.

Aber auch die heutigen Sieger verlieren ständig: Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien.
Die Siegermedien vermeiden das Thema. Sie erwähnen den demokratisch-legalen Austritt Großbritaniens aus der EU kaum noch.
Der Anschluss der Krim an Russland, damals der Ober-Skandal, wird gar nicht mehr hinterfragt.

Heute bildet sich über das BRICS Bündnis eine ganz neue Handelswelt, der sich Dutzende Staaten anschließen wollen.
G7 ist inzwischen die Minderheit der früher führenden Wirtschaftsmächten.
Aber heute und aktuell sind die wachsenden Mächte dabei, sich neu zu formieren.
China, Russland, die arabischen Öl-Staaten im Verbund mit den schwächsten afrikanischen Wirtschaften.
Und da, finde ich, wird die Geschichte neu geschrieben. Sie wird nicht aufgehalten,
nur die alten Mächte stehen jetzt neuen gegenüber.
Die Franzosen sind seit 10 Jahren auf der Straße... hat sich irgendetwas geändert? Wurde irgendwas aufgehalten oder auch nur offen angesprochen?
Frankreich bricht. Später auch Deutschland.
Nehme an, außer in den EU-gepuderten baltischen Kleinstaaten würde jede Volksbefragung einen EU-Austritt ergeben.

AfD-Wähler brauchen eigentlich keinen Therapeuten.
Wenn manche Leute denn Zuzug Kulturfremder ablehnen, dann ist das doch eine natürliche und gesunde Reaktion.
Was wäre, wenn Deutsche in Afghanistan, Libyen oder den Irak einfallen. Und dort Sozialleistungen in Anspruch nehmen?
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