stereotyp hat geschrieben: ↑Mi 23. Aug 2023, 09:18Das sehe ich nicht so. Die Presse (Rundfunk sowieso) sind nicht mehr (oder sehr viel weniger) Abhängig von Auflagen als früher. Es sind Anzeigen vor allem von so Riesen wie Bertelsmann und anderen geldreichen Organisationen. Das hat nichts mehr mit Kundenstimmung zu tun.
OK, du siehst es nicht so, aber ich kann nicht nachvollziehen, auf welcher Grundlage du deine Meinung aufbaust.
Es ist eine Sache, die Schieflage in der Berichterstattung zu erkennen, aber dann von den Verkaufs- und Marktmechanismen rund um Nachrichten wegzugehen und die Schuld bei wenigen Superreichen zu suchen, würde ich nicht machen.
Indem du eine spezielle Erklärung zum Problem lieferst (was du ja erst einmal gar nicht musst), riskierst du, dass bei einem Falschliegen der Erklärung auch deine Problemerkennung weggewischt wird.
stereotyp hat geschrieben: ↑Mi 23. Aug 2023, 09:18Ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstehe. Welche Reaktion hättest du erwartet? Wenn das, was gerade in den Medien läuft populär wäre, müsste die Zustimmungsrate zur gegenwärtigen Politik größer oder kleiner sein?
Noch vor wenigen Jahren hätte ich ein Runterrauschen der etablierten Parteien erwartet (5 Prozent und darunter). Es hätte nichts anderes hochrauschen müssen, aber die Kriegsthematik hätte zu einem anderen Bevölkerungsverhalten führen müssen.
Wie die Bevölkerung aufgestellt ist, konnte man aber bereits in der Corona-Hochphase erkennen. Die Mehrheit hat verbale Diskriminierung unterstützt und auch praktiziert.
Das Ungleichgewicht in der Besetzung von Talkshows war auf das Publikum ausgerichtet. Die Macher dieser Sendungen haben sich vielleicht als "Ventil für die Bevölkerung" verstanden.
So doof ist kein Journalist, dass er nicht merkt, was er da kreiert.
Ich habe ein wenig verfolgt, wer in der Corona-Hochphase den Mund aufgerissen hat und so leid es mir tut, aber es zieht sich durch die gesamte Bevölkerung.
Mit einer halbwegs vernünftigen Bevölkerung wäre so ein Zeugs nicht möglich.
In den letzten Jahren habe ich keine halbwegs vernünftige Bevölkerung gefunden.
Man muss es vielleicht auch so sehen:
Wenn ich bereits ganz leicht feststelle, dass die Bevölkerung extremen Themen gegenüber nicht ablehnend reagiert, warum sollten es dann die Medien nicht auch feststellen und ausnützen?
Konkret:
Wieso sollten Medien keine „überlegenen Raketendetails“ zu deutschen Marschflugkörpern prominent in einen Artikel einbauen, der sich eigentlich um die Frage dreht „Sollte sich Deutschland auch auf diese Weise am Krieg beteiligen“?
Wieso sollte der neue Nachrichtenverkauf nicht in Form einer Vorwegnahme der Entscheidung bzw. Verstärkung von Druck erfolgen?