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Re: hebräische Sprache / Begriffe / Erklärungen

Verfasst: Mi 24. Mai 2023, 22:43
von luett-matten
4. Mo 29,35 hat geschrieben:Im achten Tag ba'jom ha'schemini השמיני sollt ihr eine Festversammlung halten; da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten,
In dieser Welt zählt man bis zur Sieben. Wenn die sieben Tage der Woche um sind, so beginnt die nächste Woche wieder mit der Eins. Der achte Tag ist auf einer höheren Ebene, er geht über diese Welt hinaus. Weshalb er im jüdischen Verständnis auch mit der künftigen Welt und dem Himmel verbunden wird.

Der achte Tag hat auch mit der Salbung Jesu zu tun. Christus bedeutet der "Gesalbte", gesalbt mit Öl.

In Israel hat man Könige und Priester gesalbt. Doch der Gesalbte ist nicht einfach jemand, der zeiträumlich Salböl über sich ausgeschüttet bekommt. Seine ganze Haut, seine ganze Umhüllung ist mit etwas gesalbt.

Das Wort "Öl" schemen שמן hat den gleichen Stamm wie das Wort "Acht" schmoneh שמנה und ist verwandt mit dem Wort "Himmel" schamajim שמים, mit dem es auch den gleichen Zahlenwert 390 besitzt.

Acht schmoneh שמנה

Öl schemen שמן
300 + 40 + 50 = 390

Himmel schamajim שמים
300 + 40 + 10 + 40 = 390

Himmel und Öl haben den gleichen Zahlenwert.

Der Gesalbte ist gesalbt und umhüllt vom achten Tag, vom Himmel.

Gottes Segen! :)

Re: hebräische Sprache / Begriffe / Erklärungen

Verfasst: Do 25. Mai 2023, 09:18
von Corona
luett-matten hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 22:43 Der achte Tag hat auch mit der Salbung Jesu zu tun. Christus bedeutet der "Gesalbte", gesalbt mit Öl.
Jesus gesalbt mit Öl? Im speziell mit 'offiziellem' Salbungsöl?
Eigenes Salböl herzustellen ist VERBOTEN.
2. Mo.30 30 Auch Aaron und seine Söhne sollst du salben und sie heiligen, damit sie mir als Priester dienen. 31 Und du sollst zu den Kindern Israels sagen: Das soll mir ein heiliges Salböl sein für alle eure [künftigen] Geschlechter! 32 Es soll nicht auf das Fleisch irgendeines Menschen gegossen werden; ihr sollt auch in der gleichen Zusammensetzung keines machen; es ist heilig, darum soll es euch heilig sein. 33 Wer etwas Derartiges zusammenmischt oder einem Fremden davon gibt, er soll ausgerottet werden aus seinem Volk!

Re: hebräische Sprache / Begriffe / Erklärungen

Verfasst: Do 25. Mai 2023, 19:14
von Larson
Helmuth hat geschrieben: So 21. Mai 2023, 04:08 Der Mensch als Erde betrachtet ist Fleisch, der kein ewiges Leben haben kann, weil er ja bekanntlich sündigt. Er kann Nachkommen zeugen, die aber sind wieder nur Fleisch und leben nicht ewig.

Der Mensch aber als Geist betrachtet, das er dem Wesen nach auch ist, muss aus Gott neu geboren werden. Und diese Zeugung hat dann die Verheißung des ewigen Lebens, wenn er nicht wieder zurück ins "Fleisch" fällt.
Das ist natürlich christliches Denkmuster, fern der Lehre der Tenach…..
Der „Mensch aus Geist“, seine Kinder sind keine Menschen aus Geist…. Sondern bleiben zur Sündhaftigkeit geboren wie der im „Geiste“ zeugende. Ach ja, und jeder Christ fällt da wieder ins „Fleisch“ zurück….

Ben Adam, der Menschensohn, der Menscheitssohn stellt in so machen Texten in der Tenach jenen Menschen dar, der im Willen Gottes lebt, auch wenn er kleine Makel hat.

„Neu geboren“ beutet demnach lediglich, sich dem Willen Gottes zuzuordnen. Da ist nichts Mystisches (wie aus Geist und Wasser oder Feuer) wo dann sowieso kaum jemand das versteht, was da gemeint ist. Wenn Gott vergibt (und das tat er den Bussfertigen schon immer) der kann wieder aufstehen, da fühlt man sich wie neugeboren…

Re: hebräische Sprache / Begriffe / Erklärungen

Verfasst: Fr 26. Mai 2023, 16:32
von Helmuth
luett-matten hat geschrieben: Di 23. Mai 2023, 18:09 du schmunzelst über meine Herleitung des Namens Adam, doch woher weißt du, dass er vom Erdboden (adamah) kommt?
1. Mo 2,7 hat geschrieben: Und Gott der HERR bildete den Menschen, Staub vom Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele.

Re: hebräische Sprache / Begriffe / Erklärungen

Verfasst: Fr 26. Mai 2023, 17:03
von luett-matten
Helmuth hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 16:32
1. Mo 2,7 hat geschrieben: Und Gott der HERR bildete den Menschen, Staub vom Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele.
Du schmunzelst über meine Herleitungen.
Aber wo wird dort der Name des Menschen erwähnt? Es geht dort um die Bildung des Menschen.

Gottes Segen! :)

Re: hebräische Sprache / Begriffe / Erklärungen

Verfasst: Di 30. Mai 2023, 20:48
von luett-matten
Es stammt aus dem Pfingst Thema, passt aber zum Hebärisch wunderbar. :)

Aus der jüdischen Tradition und Überlieferung werden die Ursprünge dessen, war wir das "Pfingstereignis" nennen nochmal viel klarer.

Das, was wir kennen, entspringt dem Pfingstereignis am Berg Sinai, wie es dort heißt.
2.Mose 20,18 hat geschrieben:Und das ganze Volk sah die Stimmen ha'qolot הקולת und die Fackeln ha'lapidim הלפידם und die Stimme des Schophar und den Berg rauchen. ...
Luther übersetzte mit "sah die Donner und die Blitze". Es heißt aber "sah die Stimmen und die Fackeln". Im Judentum legt man besonderen Wert darauf, dass man "die Stimmen" (in der Mehrzahl) "sah", wo man sie doch sonst nur hören kann.

Anhand des Textes stellen sich zwei Fragen. Zum einen, warum die Stimmen in der Mehrzahl sind, wo Gott die Thora doch auf Hebärisch verkündete und gleichfalls, wieso man Stimmen sehen kann, obwohl man sie doch sonst nur hört? Die jüdische Überlieferung hat sehr tiefgehende Antworten, die das Pfingstgeschehen in der Apostelgeschichte noch mal ganz neu beleuchten.

Der jüdische Religionswissenschaftler Pinchas Lapide verwies in seinem Buch: »Ist die Bibel richtig übersetzt?« auf die Frage, warum alles Volk »die Stimmen«, in der Mehrzahl wahrnahm und erklärte wie folgt:
Pinchas Lapide - »Ist die Bibel richtig übersetzt?« hat geschrieben:Nach der Verkündigung des Zehngebotes am Berge Sinai heißt es:
»Und alles Volk nahm die Stimmen wahr« (Ex 20, 18) – eine höchst erstaunliche Aussage, da doch kurz zuvor nur von der Einen Stimme Gottes (Ex 20, 1) die Rede war. Der rabbinische Kommentar bringt des Rätsels Lösung: Die Stimme Gottes, die vom Berggipfel erklang, teilte sich in 600 000 feurige Zungen, sodass jeder einzelne Israelit das Gotteswort in seiner einzigartigen Mentalität aufnehmen und begreifen konnte (Exodus Rabba V,9), genau wie Psalm 68,12 es bestätigt: »Der Herr gibt ein Wort, der Herolde, die es verkündigen, ist eine große Schar.«
Als weiteres ging der Professor und Theologe August Friedrich Gfrörer bereits 1838 in seinem Werk "Geschichte des Urchristentums" der jüdischen Überlieferung nach, dass die 10 Gebote auch den 70 Nationen der Heiden verkündigt worden seien und führte dazu aus.
https://books.google.de/books?hl=de&id= ... en&f=false
August Friedrich Gfrörer - Geschichte des Urchristentums hat geschrieben:Nun gibt es aber 70 Nationen auf der Erde, jede derselben hat ihre eigene Sprache. Wie konnten sie also alle zusammen das Gesetz vernehmen, wenn es nur in einer Sprache (der heiligen) verkündigt ward? Auch diesen Einwurf hat der rabbinische Scharfsinn nicht übersehen. Sie geben folgende Antwort: Schemot Raba S 70, d: "R. Johannan sagt: Die Stimme vom Sinai ward getheilt in 70 Stimmen und 70 Sprachen, daß alle Nationen der Welt (das Gesetz) hörten, und Jegliche vernahm es auch wirklich in ihrer Sprache." ebenso Midrasch Tanchumah S 26, e: "Obgleich die Zehn Gebote mit einem einzigen Laut verkündigt wurden, so heißt es doch (Exod. 20, 15): "Alles Volk hörte die Stimmen (in der Mehrzahl und nicht die Stimme in der einfachen Zahl), das kommt daher: Als die Stimme ausging, ward sie getheilt in sieben Stimmen, und ging dann über in siebzig Zungen, und jedes Volk vernahm das Gesetz in seiner Muttersprache."
[...]
Die alten Juden legten großes Gewicht auf den Ausdruck das Volk sahe die Stimmen**) (da man sie sonst bloß hört); wie das glühende Metall unter des Hammers Schlägen in viele Funken zerstäubt, so, sagten sie, theilte sich die göttliche Stimme, die das Gesetz verkündigte, zuerst in sieben, dann in siebenzig feurige Zungen, die natürlich auch dem Auge erkennbar seyn mußten.
Es faziniert mich zu sehen, dass die jüdische mündliche Überlieferung mit Bezug auf 2.Mose 20,18 das schildert, was wir in der Apostelgeschichte vorfinden, dass also das Geschehen im Neuen Testament auf tiefem jüdischen Boden steht und darin eingebettet ist. Obgleich die Ursprungsbibelstelle in christlichen Kreisen scheinbar aus Unkenntnis bis heute falsch übersetzt wird.

Gottes Segen! :)

Re: hebräische Sprache / Begriffe / Erklärungen

Verfasst: Di 30. Mai 2023, 21:46
von luett-matten
1.Mose 30, 13 hat geschrieben: Da sprach Lea: Ich bin glückselig be'ascheri באשרי! Die Töchter werden mich glückselig preisen ischeruni אשרוני! Und sie gab ihm den Namen Asser ascher אשר Glückselig.
Asser ascher אשר ist der Achte Sohn der 12 Söhne Jakobs und bedeutet glückselig.

Wie zuvor beschrieben hängt die Acht mit dem Öl zusammen.
luett-matten hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 22:43 Acht schmoneh שמנה

Öl schemen שמן
300 + 40 + 50 = 390

Himmel schamajim שמים
300 + 40 + 10 + 40 = 390
So ist es nun nicht verwunderlich, dass der Segen Assers als dem achten Sohn das Fett und das Öl ist.

Jakob segnete seinen Sohn Asser mit Fettes, schemenah שמנה, was auch als Acht schmoneh שמנה gelesen werden kann.
1.Mose 49, 20 hat geschrieben:Von Asser: Fettes schemenah שמנה ist sein Brot; und er gibt königliche Leckerbissen.
Und Mose segnete den Stamm Asser mit Öl schemen שמן.
5.Mose 33,24 hat geschrieben:Und über Asser sprach er: »Asser ist mit Söhnen gesegnet; er sei der Liebling seiner Brüder und tauche seinen Fuß in Öl ba'schemen בשמן!
Gottes Segen! :)

Re: hebräische Sprache / Begriffe / Erklärungen

Verfasst: Mi 31. Mai 2023, 17:13
von Helmuth
luett-matten hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 20:48 Es heißt aber "sah die Stimmen und die Fackeln". Im Judentum legt man besonderen Wert darauf, dass man "die Stimmen" (in der Mehrzahl) "sah", wo man sie doch sonst nur hören kann.
Wird nun aufgrund eines mangelnden Sprachverständnisses alles mit viel Theologie gedeutet? In dem Punkt macht es keinen Unterschied ob Juden oder andere etwas missdeuten.

Re: hebräische Sprache / Begriffe / Erklärungen

Verfasst: Mi 31. Mai 2023, 19:02
von luett-matten
Helmuth hat geschrieben: Mi 31. Mai 2023, 17:13 In dem Punkt macht es keinen Unterschied ob Juden oder andere etwas missdeuten.
Das markante Geschehen in der Pfingstgeschichte im NT sind ja die Feuerzungen und das Verkünden in den Sprachen der Heiden, von denen auf dem ersten Blick bei der Verkündung der 10 Gebote nichts zu lesen steht. Die Erklärung hierzu gibt nun die jüdische mündliche Überlieferung, weil sie schon bis zu den Ursprüngen am Berg Sinai zurück reicht. Ohne die jüdische Überlieferung kommt man nicht zu den Ursprüngen der "Feuerzungen" im NT.

Gottes Segen! :)

Re: hebräische Sprache / Begriffe / Erklärungen

Verfasst: Mi 31. Mai 2023, 19:05
von Abischai
Corona hat geschrieben: Do 25. Mai 2023, 09:18 Jesus gesalbt mit Öl? Im speziell mit 'offiziellem' Salbungsöl?
Eigenes Salböl herzustellen ist VERBOTEN.
2. Mo.30 30 Auch Aaron und seine Söhne sollst du salben und sie heiligen, damit sie mir als Priester dienen...Wer etwas Derartiges zusammenmischt...
Salböl war nicht verboten selbst herzustellen, es war verboten die Mischung zu verwenden, die Gott für das Heiligtum festgesetzt hatte, nur die. Aber generell wurden immer mal wieder Menschen oder Gegenstände mit "profanem" Saböl gesalbt. Da muß man schon unterscheiden.