Dreifaltigkeit II

Rund um Bibel und Glaube
Timmi

Re: Dreifaltigkeit II

Beitrag von Timmi »

PeB hat geschrieben: Mo 8. Mär 2021, 11:53 Vielleicht sollte man einfach mal erwähnen, dass gerade die Göttlichkeit Jesu der Punkt ist, den die Juden nicht verstanden haben und nicht verstehen und der damit das zentrale Alleinstellungsmerkmal des Christentums ist.

Nicht an Jesu Göttlichkeit zu glauben ist folglich eine Form toleranten Judentums.
PeB,

tolerant oder intolerant? Oder was verstehe ich darin nicht?

Immerhin werden die Juden von ihrer 'Decke' erlöst werden.

Nebenbei:
Für die Nichttrinis ist die Göttlichkeit Jesu kein Problem, sondern die Trinität.
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PeB
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Re: Dreifaltigkeit II

Beitrag von PeB »

Otto2 hat geschrieben: Mo 8. Mär 2021, 17:11 tolerant oder intolerant? Oder was verstehe ich darin nicht?
Weiß nicht, was du daran nicht verstehst.
Das Judentum glaubt an einem menschlichen Erlöserkönig. Der ist - gemäß Nichttrinitarier - gekommen. Juden können das so annehmen, wenn sie wollen.
Otto2 hat geschrieben: Mo 8. Mär 2021, 17:11 Für die Nichttrinis ist die Göttlichkeit Jesu kein Problem, sondern die Trinität.
Ich weiß. Für Moslems auch.
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Timmi

Re: Dreifaltigkeit II

Beitrag von Timmi »

PeB hat geschrieben: Di 9. Mär 2021, 07:14 Das Judentum glaubt an einem menschlichen Erlöserkönig. Der ist - gemäß Nichttrinitarier - gekommen. Juden können das so annehmen, wenn sie wollen.
So stimmt das sicher nicht.
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Travis
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Re: Dreifaltigkeit II

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: Di 9. Mär 2021, 07:14 Das Judentum glaubt an einem menschlichen Erlöserkönig
Glauben sie nicht sogar an zwei "Messiase"? Einen leidenden und einen siegreichen? Ich hörte mal davon. Johannes zieht in seinem Evangelium die Parallele zur talmudischen Memra-Lehre. Dort ist es gar kein Problem, dass das Memra Gottes bei und gleichzeitig selber Gott ist. Die Rabbiner lassen beides nebeneinander stehen.
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Re: Dreifaltigkeit II

Beitrag von PeB »

Otto2 hat geschrieben: Di 9. Mär 2021, 07:21
PeB hat geschrieben: Di 9. Mär 2021, 07:14 Das Judentum glaubt an einem menschlichen Erlöserkönig. Der ist - gemäß Nichttrinitarier - gekommen. Juden können das so annehmen, wenn sie wollen.
So stimmt das sicher nicht.
Nicht?
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Re: Dreifaltigkeit II

Beitrag von PeB »

Travis hat geschrieben: Di 9. Mär 2021, 07:22 Glauben sie [die Juden] nicht sogar an zwei "Messiase"? Einen leidenden und einen siegreichen? Ich hörte mal davon.
Sie müssen!
Denn die Bibel spricht von "Beiden". Die Juden kriegen das aber nicht unter einen Hut. Wir hingegen wissen, dass es ein und derselbe ist: Jesus musste leiden, um siegreich zu sein.
Travis hat geschrieben: Di 9. Mär 2021, 07:22 Johannes zieht in seinem Evangelium die Parallele zur talmudischen Memra-Lehre. Dort ist es gar kein Problem, dass das Memra Gottes bei und gleichzeitig selber Gott ist. Die Rabbiner lassen beides nebeneinander stehen.
Genauso ist es.
Und in der Vergangenheit ging das Judentum sogar noch weiter und ließ den Glauben an zwei Naturen Gottes zu: eine unsichtbare, himmlische Natur und eine menschengleiche Natur. Das ist der eigentliche Ursprung der Trinität und hat seine Wurzel in Aussagen wie Daniel 7, wo vom Menschensohn die Rede ist. Selbstverständlich wurde der Menschensohn in der jüdischen Vorstellung als göttliche Gestalt angesehen, den "es wurden Throne [im Himmel] aufgestellt" für den "Uralten" UND den "Menschensohn". Unvostellbar dabei für Juden, dass dieser im Himmel thronende Menschensohn lediglich ein Mensch sein könnte.
Aus diesem Grund zerriss der Hohepriester auch seine Kleider, als Jesus sich vor ihm als der Menschensohn bekannte - denn in den Ohren des Hohepriesters klang dies nach Gotteslästerung, da Jesus sich mit der Bezeichnung "Menschensohn" als göttlich offenbarte.

Die Zwei-Naturen-Vorstellung von Gott wurde erst im 1. nachchristlichen Jahrhundert - ganz bewusst auch in Abgrenzung zur christlichen Theologie - als häretisch im Judentum verboten.
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Kingdom
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Re: Dreifaltigkeit II

Beitrag von Kingdom »

Otto2 hat geschrieben: So 7. Mär 2021, 13:24 Kingdom,

so wie ich Michael verstehe und auch ich ansprach, geht es darum, was eine Lehre oder ein Dogma mit den Gläubigen macht. Wohin führt eine Lehre die Gläubigen bewußtseins- und verhaltensmäßig?

Es geht also nicht um den Inhalt, sondern um die Auswirkungen.

Und da kann man einige bemerkenswerte Besonderheiten feststellen.
Hallo Otto2

Im Moment können wir ja hier nur sehen, die einen sagen einfach AMEN und die anderen, erschliesst es mir noch nicht so ganz, wie ein "AMEN aber" eben zustande kam.

Angeführt wurde es hängt, mit der Prägung zusammen. Da ich aber in meinem Leben nie Katholisch war und mich Beschlüsse dieser Kirche eigentlich noch nie in meinem Christen Leben geprägt haben, verstehe ich zwar den Prägung Aspekt durchaus aber in dem Fall kann ich es nicht sehen.

Es sei den die Gegenseite, will sich von allem distanzieren was die RKK je gesagt hat und lässt diese Prägung dann eben dogmatisch auf sich wirken, so das man bei einer einfach Bibelstelle eben immer noch ein "aber" anführen muss oder nach einer anderen Erklärung sucht. Bei der Prägung der ZJ ist es offensichtlich wie Ihr Erkenntnis zustande kommt.

Da auf meine gestellten Fragen selten ein klares Ja oder Nein kam, hänge ich momentan wirklich noch in der Luft, mal abgesehen das mir durchaus bewusst ist das ein Stückweises erkennen eben in allen Fragen, uns alle betrifft.

Lg Kingdom
Timmi

Re: Dreifaltigkeit II

Beitrag von Timmi »

Kingdom hat geschrieben: Di 9. Mär 2021, 18:24
Hallo Otto2

Im Moment können wir ja hier nur sehen, die einen sagen einfach AMEN und die anderen, erschliesst es mir noch nicht so ganz, wie ein "AMEN aber" eben zustande kam.

Angeführt wurde es hängt, mit der Prägung zusammen. Da ich aber in meinem Leben nie Katholisch war und mich Beschlüsse dieser Kirche eigentlich noch nie in meinem Christen Leben geprägt haben, verstehe ich zwar den Prägung Aspekt durchaus aber in dem Fall kann ich es nicht sehen.
Hi Kingdom,

so wie es neben der Täuschung auch eine Selbsttäuschung gibt, mag es vielleicht auch eine Selbst-Prägung geben. Wir wissen, der Mensch glaubt, was er glauben möchte und sucht sich dazu die passenden Argumente. Immerhin war die Trinität schon viele Jahrhunderte im kollektiven Bewußtsein verankert und galt und gilt im Glaubensbereich als unabdingbares Glaubensbekenntnis. Sich einem solchen Schwarmbewußtsein zu entziehen ist weitaus schwieriger als sich ihm zu ergeben, zumal unser Gehirn die einfachen Lösungen bevorzugt.
Es sei den die Gegenseite, will sich von allem distanzieren was die RKK je gesagt hat und lässt diese Prägung dann eben dogmatisch auf sich wirken, so das man bei einer einfach Bibelstelle eben immer noch ein "aber" anführen muss oder nach einer anderen Erklärung sucht. Bei der Prägung der ZJ ist es offensichtlich wie Ihr Erkenntnis zustande kommt.
Ja natürlich, für viele ist die RKK die große Hure Babylon und was von ihr kommt wird als vergiftet angesehen. Außerdem, die RKK sieht sich immer noch als Hüterin des Geheimnisses einer Trinität mit Erklärungshoheit.
Da auf meine gestellten Fragen selten ein klares Ja oder Nein kam, hänge ich momentan wirklich noch in der Luft, mal abgesehen das mir durchaus bewusst ist das ein Stückweises erkennen eben in allen Fragen, uns alle betrifft.

Lg Kingdom
Ein klares Jein ist doch auch schon was :-)

Aber, welche Frage ist für dich noch ungeklärt?
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PeB
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Re: Dreifaltigkeit II

Beitrag von PeB »

Otto2 hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 03:13 Ja natürlich, für viele ist die RKK die große Hure Babylon und was von ihr kommt wird als vergiftet angesehen. Außerdem, die RKK sieht sich immer noch als Hüterin des Geheimnisses einer Trinität mit Erklärungshoheit.
Puh...
Wer bei einer noch nicht erfüllten Prophezeiung im Vorfeld schon "ja natürlich" sagt, muss selbstverständlich recht haben. ;)

Zum andern: warum müssen Trinitarier von Nicht-Trinitariern als unheilig diffamiert werden?
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Timmi

Re: Dreifaltigkeit II

Beitrag von Timmi »

Das hast du in den falschen Hals bekommen, PeB. Wenn alles, wie in der Aussage von Kingdom, von der RKK abgelehnt wird, dann liegt das unter anderem daran, und zwar selbstverständlich daran (darauf bezieht sich das 'natürlich'), dass die RKK als Hure Babylon identifiziert wird.

Die Trinität wird als unheilig dann angesehen, wenn deutlich gemacht werden kann, dass sie nicht nur eine Irrlehre, sondern eine satanische Irrlehre ist. Nun ist die Frage, wenn ein Gläubiger etwas Unheiliges glaubt, macht ihn das zum Unheiligen?

Diffamierung geschieht meist in der anderen Richtung, eine Beschwerde ist also zumindest unverständlich.
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