Boomerloomer hat geschrieben:Eine Rauferei ist im Wesentlichen doch eine Meinungsverschiedenheit zwischen zwei Personen.
In dem Fall kam es nach einer Anzahl von Wochen voller Hänseleien dazu, weil ich damals wegen eines Morbus Perthes eine Entlastungsschiene am linken Bein trug und damit zunächst sehr unbeholfen war. Die Spöttereien und auch Handgreiflicgkeiten wurden mir unerträglich und eines Tages nahm ich mir, gereizt bis zur Weißglut, einen der übelsten Spötter zur Brust. Wenige Tage danach vertrugen wir uns und das hielt, bis wir mal umzogen.
Boomerloomer hat geschrieben:Bereits nach sehr kurzer Zeit kam es mir so vor, als würden mich die Jugendlichen aus mehreren Dörfern und der anliegende Stadt kennen.
Das haben wir mit unseren drei Ältesten erlebt und unser Eindruck traf zu - durch die lange Busfahrt in die Schule in der Kreisstadt waren sie im ganzen Umkreis bekannt. So übel, dass sie eines Tages früher aus dem Bus stiegen und mich baten, sie zu holen, weil sie es nicht mehr aushielten. Mehrfach erlebten wir es, dass ganze Jugendhorden vor unserem Haus lauerten und mit Steinen an die Fenster warfen.
Es stellte sich bald darauf heraus, dass die Ursache für diesen ganzen Unmus der Dorfpfarrer unserer evangelischen Gemeinde war. Damals hielten wir uns an die Baptistengemeinde in der Kreisstadt und der Pastor, dumm wie ein Vierpfünder, spottete vor seinen Konfirmanden hier im Dorf immer wieder mit den "Sektierern", die "da und dort" wohnten, da müsse sogar vor dem Essen gebetet werden und sie dürften nicht fernsehen. Und so wurde über mehr als zehn Jahre dieser "Anlass" für übelste Mobbereien immer wieder aufgefrischt, immer wieder bei einem neuen Jahrgang Konfirmanden.
Als ich erfuhr, dass jener Pfarrer letztlich die die Ursache war, nahm ich mir ihn eines Tages vor...
Unsere Älteste hat an ihre Kindheit und Jugendzeit keine sonderlich angenehmen Erinnerungen und auch die anderen beiden Älteren hatten eine ganze Zeit ihr Tun damit.
Ja, das war also auch weit mehr, als "nur" persönliche Ressentiments. Aber sie hatten das "Glück", dass noch keine sozialen Medien eine Rolle spielten. Das zweifelhafte Vergnügen hatte dann später meine Frau, als sie als Hauptschullehrerin per Handyvideo mit allerhand hässlichen und obszönen Kommentaren auf bekanten Videoplattformen landete.
Allen Vorfällen war eines gemeinsam. Offizielle Stellen - bei meiner Frau sogar die Polizei - wollten beschwichtigen und verharmlosen. Das hat mich damals wütend gemacht und das macht es heute noch, wenn ich darüber was mitbekomme, denn die Empfindungen für unsere Kinder und meine Frau vergesse ich nicht und wie elend es ihren zeitweise ging.