Ist das Buch Hiob authentisch?

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Helmuth
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 16:22 Im übrigen: Die Tatsache, dass es verschiedene Textschichten gibt, schließt doch nicht aus, dass Hiob eine historische Person war. Er kann es trotzdem sein.
Den Punkt habe ich schon ausführt. Ich selbst bin sogar sicher, dass er eine historische Person war, und zwar weil Gottes Wort durch Hesekiel das bezeugt. Hesekiel lebte zur Zeit der Wegführung derJuden nach Babylon und gilt als einer der großen Propheten. Seine Worte gelten als authentisch.

Ich rede immer nur von dem Buch. Auch du bist eine echte Person. Wenn ich aber über dich anfange „G‘schicht‘ln“ zu schreiben und dazu ausmale wie Gott dies und das mit dir tut, dann wird das Zeugnis über dich wertlos. Es entartet zu einer Legende über dich.

In der babylonischen Zeit begann aber auch eine Verwilderung in den Überlieferungen. Ich mutmaße mal wegen der Vermischung mit den Heiden. Dazu gibt es eine große Anzahl an Belegen. Man nehme nur den Propheten Daniel oder Jeremia, von denen es weitere Bücher gibt. Man erkannte sie aber als nichtkanonisch.
Hiob hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 16:22 ER sicherlich nicht, aber das schließt doch nicht Widersprüche innerhalb der Bibel aus.
Genau darum geht es mir. Ich stelle Ungereimtheiten fest beim Textvergleich zwischen Hiob und anderen Texten. Vielleicht liest du zu wenig mit. Das sagte ich schon, und ich bleibe üblicherweise beim Thema.
Hiob hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 16:22 "Es lebte Ende des 19. Jh. in Wien ein Mann namens Helmuth, der angesehen war als kluger Arzt" heißt dies NICHTS bzw. kann beides bedeuten:
1) Denn gab es wirklich.
2) Es ist eine literarische Person.
Aber genau das zählt auch nichts. Wenn es mich nicht gibt oder die Darstellung nicht korrekt ist, dann ist es ganz offensichtlich nicht Gott, der das Zeugnis legt, sondern der Märchenonkel. Objektiviere das mal etwas mehr. Hier denkst du für meine Begriffe unlogisch.

D.h. du kannst meine Frage nicht objektiv beantworten. Ich auch nicht, aber Teilaspekte schon. Das versuche ich nun. Durch das Zeugnis des Hesekiel ist Hiob eine historische Person, aber das Buch über seine Geschichte ist nicht bestätigt. Der Text weist nicht auf das Reden Gottes hin.

Und jetzt polemisiere ich mal bewusst. Ich lasse mir vom talmud‘schen oder babylonischen Märchenonkel nicht sagen, was Sache ist. Dazu verfügt Gott über bessere Zeugen. Aber in einem sind wir uns einig. Die Tatsache, dass ein Text im Kanon steht, reicht für sich alleine nicht aus. Daher setzt Gott auch sein Mehr-Zeugen-Prinzip.
Zuletzt geändert von Helmuth am Di 21. Jun 2022, 17:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Hiob
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Hiob »

Helmuth hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 17:52 Aber genau das zählt auch nichts. Wenn es mich nicht gibt oder die Darstellung nicht korrekt ist, dann ist es ganz offensichtlich nicht Gott, der das Zeugnis legt
Nein, das ist NICHT offensichtlich. - Wenn Gott den Weg über rein geistige Darstellungsformen wählt, tut er es. - Immer wieder: Der Begriff "Authentizität" macht für mich in Bezug auf die Bibel nur Sinn in geistlicher Bedeutung. - Konkret: Ist das Buch Hiob geistlich real/wirklich/authentisch? Aus meiner Sicht klares "JA". - Gab es Hiob als historische Person? Aus meiner Sicht ein klares "diese Frage ist geistlich irrelevant".
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Opa Klaus
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Opa Klaus »

Hiob hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 18:37Ist das Buch Hiob geistlich real/wirklich/authentisch? Aus meiner Sicht klares "JA". - Gab es Hiob als historische Person? Aus meiner Sicht ein klares "diese Frage ist geistlich irrelevant".
Ich würde auch sagen, dass die Herkunft und Material eines Schlüssels irrelevant ist und der Wert nur darin legt, dass er passt und etwas auf-schließt.
Die Hiob-Story bietet Aufschluss zur menschlichen Tiefenpsychologie.
Ähnliches gilt auch für die Eden-Story.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Hiob »

Opa Klaus hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 18:53 Ich würde auch sagen, dass die Herkunft und Material eines Schlüssels irrelevant ist und der Wert nur darin legt, dass er passt und etwas auf-schließt.
:thumbup:
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Helmuth
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 20:12
Opa Klaus hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 18:53 Ich würde auch sagen, dass die Herkunft und Material eines Schlüssels irrelevant ist und der Wert nur darin legt, dass er passt und etwas auf-schließt.
:thumbup:
Genau das ist Philosophie. Welchen Sachverhalt klärt das? Also ich kann jede Frau beglücken und mit ihr ein Kind zeugen. Mein „Schlüssel“ passt da in so manches ,Schlüsselloch“. Nur ist es Gott nicht egal, wenn ich alle möglichen „Schlösser“ aufsperre.

Das war demonstrativ, um zu zeigen, dass es zu unserem Thema eigentlich irrelevant ist. Bleiben wir lieber bei den gestellten Fragen. Für mich ist es nicht irrelevant wen Gott für sich als Zeuge einsetzt. Die gesamte Schrift zeugt wie wesentlich das ist, weil ihm die persönliche Beziehung das Wichtigste ist

Ansonsten wird es leblos und auch lieblos und halt rein theoretisch. Wir werden vermutlich in der Frage keine Eingung erzielen, da du weiterhin philosophisch herangehst und ich immer den realen und handelnden Gott an uns Menschen sehe, wie er uns zur Erlösung führt

Ich muss hier anderen insofern Recht geben, wenn sie die Hiob-Gott Beziehung mehr wie eine Pokerrunde im Himmel betrachten.
Zuletzt geändert von Helmuth am Di 21. Jun 2022, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Magdalena61 »

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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Magdalena61 »

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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Magdalena61 »

Reinhold hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 00:49
Magdalena61 hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 00:05 Ich bin sehr zufrieden mit der "Prüfung", mit der Auseinandersetzung mit dem Buch Hiob. Mir hat das einiges gebracht. Jetzt kann ich Hiob viel besser "einsortieren".
Den Anfang halte ich nach wie vor für konstruiert. Die ersten beiden Kapitel sehe ich als "Ouvertüre" für die nachfolgende Auseinandersetzung. Die Urheberschaft ist eher menschlicher Natur und spiegelt das Denken der damaligen Zeit wider. Es ist ja bekannt, dass das Buch nicht von Anfang an so stand, wie wir es in der Bibel finden, sondern mehrmals überarbeitet wurde.
Ob du sehr zufrieden mit der "Prüfung" und der Auseinandersetzung mit dem Buch Hiob bist
liebe Magda oder in der Südmongolei quakt ein serbischer Laubfrosch-das kommt auf das Gleiche heraus.
Ich wüsste nicht, dass ich dich um dein Urteil gebeten hätte.

Der anmaßende, arrogante Ton ist auch nicht gerade eine Zierde für einen Christen, der sich für tonangebend hält.
Und dein suggestives" es ist ja bekannt, dass das Buch mehrmals überarbeitet wurde",
mag ja in der Walachei oder Hinter oder Vorderindien bekannt sein, mir jedenfalls nicht.
Die entsprechenden Links hatte ich schon gepostet, meine ich mich zu erinnern. Und wenn du meintest, du wolltest sie ignorieren, dann wirst du jetzt im Thread suchen oder selbst googeln müssen, zum Beispiel mit dem Stichwort bibelwissenschaft.de. Unter anderem.

Mich hat das Teilen des Threads viel Zeit gekostet, die o.t.s hätten jetzt auch nicht unbedingt sein müssen... und meine PC- Zeit ist jetzt um.
Mir ist aber bekannt was z.B. der Bruder des Herrn nämlich Jakobus unmissverständlich bezgl. des Leidens Hiobs dir wie folgt in Jakobus 5;11 unter dein zweifelndes Näschen hält:
11 Ihr wisst ja, dass wir die glücklich preisen, die durchhalten. Von der Standhaftigkeit Hiobs habt ihr gehört und gesehen, wie der Herr ihn am Ende belohnt hat. Der Herr ist voller Mitgefühl und Erbarmen.
Verstehe beim besten Willen aber gar nicht, dass du davon noch nie etwas gehört haben solltest? :roll:
Ja und?
Soll ich mich jetzt wiederholen?
Dass Hiob vielleicht eine reale Person war, hatte ich doch schon geschrieben. Allerdings war Hiob damals kein seltener Name... hoffen wir mal, dass Hesekiel und Jakobus genau diesen Hiob meinen, welcher nach Hiob 1 und 2 Gegenstand der Verhandlungen im Himmel war.
Der Name Hiob bedeutet "wo ist der Vater?"-- das ist doch auch schon Programm.

Ich glaube nicht an eine Erschaffung des Universums in 6x24 Stunden und ich glaube, dass die Bibel in Bildern spricht und die Einleitung des Buches Hiob einem dieser "Bilder" entspricht, die eine Botschaft transportieren sollen.

Geschnitzte oder gegossene Bilder, die zum Gott erhoben werden und somit "geweiht" und damit unantastbar sind, sind dem HERRN ein Gräuel. Gedruckte auch, glaube ich. Na ja, Bücher drucken konnten sie in 5. Mose 27 wohl noch nicht, deshalb liest man da nichts von einem "gedruckten Bild".

Sollen wir uns vor einem Bild niederknien? Hä?
Wir sollen versuchen, herauszufinden, was das Bild uns sagen will.
LG
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Reinhold »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 22. Jun 2022, 01:58
Reinhold hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 00:49
Magdalena61 hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 00:05 Ich bin sehr zufrieden mit der "Prüfung", mit der Auseinandersetzung mit dem Buch Hiob. Mir hat das einiges gebracht. Jetzt kann ich Hiob viel besser "einsortieren".
Den Anfang halte ich nach wie vor für konstruiert. Die ersten beiden Kapitel sehe ich als "Ouvertüre" für die nachfolgende Auseinandersetzung. Die Urheberschaft ist eher menschlicher Natur und spiegelt das Denken der damaligen Zeit wider. Es ist ja bekannt, dass das Buch nicht von Anfang an so stand, wie wir es in der Bibel finden, sondern mehrmals überarbeitet wurde.
Ob du sehr zufrieden mit der "Prüfung" und der Auseinandersetzung mit dem Buch Hiob bist
liebe Magda oder in der Südmongolei quakt ein serbischer Laubfrosch-das kommt auf das Gleiche heraus.
Ich wüsste nicht, dass ich dich um dein Urteil gebeten hätte.

Der anmaßende, arrogante Ton ist auch nicht gerade eine Zierde für einen Christen, der sich für tonangebend hält.
Mit Verlaub, deine Behauptung, dass JHWH mit dem heutigen Israel einen neuen Bund gemacht haben sollte aber auch nicht. Hier hat der Otto dir deinen faulen Stiftszahn nachweislich aber gezogen-gell? ;) Soll ich dir seine Argumentation die dich nackig hat aussehen lassen erneut vor deine Äugelein halten? :)
"Da wird der Wolf beim Lamm wohnen und der Panther beim Böcklein lagern. Kalb und Löwe werden miteinander grasen, und ein kleiner Knabe wird sie leiten."
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 22. Jun 2022, 01:58 Ich glaube nicht an eine Erschaffung des Universums in 6x24 Stunden und ich glaube, dass die Bibel in Bildern spricht und die Einleitung des Buches Hiob einem dieser "Bilder" entspricht, die eine Botschaft transportieren sollen.
Damit reduzierst du Hesekiel aber zum Bilderbuch-Propheten, wenn er uns ein Wort des Herrn mitteilt, das Hiob betrifft. Er erwähnt in dem Zusammenhang auch Noah und Daniel. Die sind auch aus dem Bilderbuch „Bibel“. :mrgreen:

Das sehe ich schon differenzierter. Wie zu User Hiob sage ich auch hier, dass es an Objektivität fehlt. Der Schluss ist unlogisch, denn das somit falsche Buch Hiob legt ja kein Zeugnis über den echten Hiob ab. Das ist die Krux, wenn wir weiter dabei bleiben, das Buch wäre kein Zeugnis ist, das Gott gegeben hat.

Und man schließt auch nicht von einem Bild auf das Original. Hesekiel erwähnt übrigens nur Hiobs Gerechtigkeit. Er sagt nichts von einem Leid. Und auch Jakobus spricht nicht über Hiobs Leid, sondern vom Ausharren.

Die beiden Zeugnisse reichen daher nicht die Leidensgeschichte Hiobs als von Gott gefügt echt anerkennen zu müssen. Es wird sich am echten Hiob möglicherweise auf irgend eine Art etwas zugetragen haben, aber kommentiert wurde das dann von Menschen.
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