Wahnsinn, dass hier immer noch darüber diskutiert wird. Und das ist Thread 6.
closs hat geschrieben: ↑Sa 8. Dez 2018, 20:20sven23 hat geschrieben: ↑Sa 8. Dez 2018, 18:06Widerstand wogegen? Gegen die Vernunft?
Nein - gegen System-Rudel-Meinungen. - Du siehst nichts darüber und hältst alles, was gegen System-Rudel-Meinungen verstößt, für unaufgeklärt. - Biedermeiner.
Man kann es nicht oft genug wiederholen: die katholische Fundamentaltheologie ist für closs aufgeklärt.
Was ist denn eine “System-Rudel-Meinung”, was zeichnet sie aus?
Als die Kirche Drewermann die Lehrerlaubnis entzog, hast du das salopp mit “Aufklärung bedeutet nicht Willkür” gerechtfertigt.
Was wäre, wenn der Staat zur Zulassung von Arzneimitteln,
egal welchen, einen Nachweis der Wirksamkeit durch klinische Studien verlangen würde?
“Aufklärung bedeutet nicht Willkür!”
Was ist wenn eine “System-Rudel-Meinung” vernünftig begründet und “ontisch” (argh) wahr ist? Würde man seit Platon als Wissen bezeichnen.
Der Autor von “Der Pferdeflüsterer” meint:
Nicholas Evans hat geschrieben:Ich war recht offen für Ideen wie Homöopathie und alternative Medizin. Ich weiß jetzt, dass das ein Luxus ist. Es ist OK, wenn du grundsätzlich gesund bist, aber wenn dein Leben in Gefahr ist, wie es für uns der Fall war, ist es möglicherweise tödlich.”
Ein Lexikon aus dem 19. Jahrhundert:
Meyers Konversationslexikon: Homöopathie hat geschrieben:Erst wenn die Besserung einen Stillstand macht und die Krankheit doch noch fortdauert, hat man, da nun die Wirkungsdauer des vorigen Medikaments beendet ist, die Krankheitssymptome von neuem zu prüfen und von neuem ein passendes Mittel auszuwählen, das nur selten dasselbe sein wird. Wäre es aber der Fall, so muß es in immer kleinerer Gabe gereicht werden, um die Besserung nicht zu stören; denn jede zweite Gabe derselben Arznei hebt zum Teil die Wirkung der ersten wieder auf durch Äußerung der gegenteiligen Wechselwirkung. Verschlimmert sich aber die Krankheit, so war die Arznei nicht homöopathisch gewählt, und hier darf man die Wirkungsdauer der gereichten Gabe nicht abwarten, sondern muß eine andre, genauer passende Arznei geben."
Diese Probe dürfte ausreichen, um zu zeigen, daß die H. dem gesunden Verstand mehr als dem kranken Körper zumutet, und es ist bedauerlich, daß aus Mangel an Kritik die H. von vielen Dilettanten und Dilettantinnen selbst in Fällen betrieben wird, bei denen im Vertrauen auf die Zuckerkügelchen die rechtzeitige ärztliche Hilfe verabsäumt wird. Ein Verdienst, wenn auch ein mehr negatives, hat sich der Begründer der H. allerdings um die Heilkunst erworben; denn er hat durch sein Verfahren den Beweis dafür geliefert, daß viele Krankheiten, bei zweckmäßiger Diät, auch ohne allen Arzneigebrauch gehoben werden können.
Das beste kommt jedoch von den Nazi-Experimenten zur Homöopathie (die hatten ja auch mehr ethische Freiheiten):
spiegel.de hat geschrieben:Als der Leiter des Stuttgarter Homöopathischen Krankenhauses behauptete, dass die Behandlung der Lungenentzündung ein "Glanzstück der Homöopathie" sei und er "noch nie in seiner Praxis einen Fall verloren" habe, wurde auch dies in einer kleinen Studie überprüft. Mehr als die Hälfte der homöopathisch behandelten Patienten starb dabei. Donner schrieb ehrlich entsetzt: "Derartige Mortalitätsziffern hatte ich bis dahin noch nie erlebt."
Besonders zermürbend auf die Homöopathen wirkte das trotz aller Misserfolge stets korrekte und kollegiale Auftreten der Beamten des Reichsgesundheitsamtes. Diese hatten ja eigentlich den Auftrag, die Wirksamkeit der Homöopathie positiv zu belegen - und taugten deshalb für kein Feindbild. Geradezu panisch reagierte der Vorsitzende der homöopathischen Ärzte, Hanns Rabe, der als Spezialist für die homöopathische Behandlung von Schilddrüsenstörungen galt, als ihm vom Reichsgesundheitsamt mitgeteilt wurde, man wolle eine eigene Station für Schilddrüsenkranke einrichten. Ziel sei, "ein eindeutiges Bild" über das zu erhalten, "was die Homöopathie hier tatsächlich kann". "Wir können das doch gar nicht, was wir behaupten", sagte angeblich der verzweifelte Rabe dem verblüfften Donner. Möglicherweise sei die Homöopathie "gar keine pharmakotherapeutische Methode", sondern eher eine "gewisse Form der Psychotherapie".
Mich spricht die Homöopathie jedenfalls schon auf ästhetischer Ebene nicht an. Hahnemann hat auf mich keine weise Ausstrahlung und dieses Schüttel-Verdünn-Schüttel-Verdünn wirkt auf mich so kleinkariert und krämerhaft.
Homöopathie hat nichts Erhabenes an sich wie z.B. Astrologie.
Nosoden ja bääääääääääääääh!
“Siehste, du denkst der Stoff wirkt trotz der Verdünnung” würde jetzt ein Homöopath sagen.
Können die Leute denn nicht irgendwas
schöneres machen wie … Naturheilkunde? Wobei dummerweise die Wirksamkeit gewisser Pflanzen ziemlich stark ist, so dass das ganze auch nach hinten los gehen kann…
Okay, warum nicht… Mesmerismus?
Figur Mesmers, bzw. Detail der Magischen Säule von Peter Lenk in Meersburg
Jemand sollte mal eine Doktorarbeit darüber schreiben, warum sich die Homöopathie halten konnte, der Mesmerismus jedoch verschwunden ist. Franz Anton Mesmer und Samuel Hahnemann waren schließlich Zeitgenossen.