An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Politik und Weltgeschehen
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26855
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Magdalena61 »

Gestern gefunden:
... Landwirte, die ihren Berufsstand durch das Volksbegehren in die Ecke gedrängt und sich zum Sündenbock gestempelt sahen, entwickeln inzwischen eigene Strategien, den Stachel, pardon den Spieß umzudrehen. Zahlreiche Bauern in Bayern bieten der Bevölkerung neuerdings an, Patenschaften für Blühstreifen an ihren Feldern zu übernehmen.
...
Dies tut auch David Pfeufer aus dem Eberner Stadtteil Heubach. "Der Titel ,Rettet die Bienen‘ war genial gewählt", gesteht er dem Volksbegehren zu, dennoch stört ihn, "dass es so eindeutig allein gegen die Landwirte ausgerichtet war".

Die fränkische Landschaft sei vielfältig strukturiert, und biete Insekten reichlichen Lebensraum. Daher dürfe man die Bauern nicht mit immer mehr Verboten gängeln. "Stattdessen sollte man sich doch gemeinsam an einen Tisch setzen," findet Pfeufer.
infranken.de
Mich würde interessieren, wo man denn jetzt SO viel Saatgut für Blühwiesen kaufen kann, wie gebraucht wird, sollte die Initiative der Landwirte auf reichlich Resonanz in der Bevölkerung stoßen. Saatgut fällt ja nicht vom Himmel, das muß produziert werden.
Damit seine Aktion realisiert werden kann, benötigt Pfeufer nach eigenem Bekunden für die auserkorene, fast 4000 Quadratmeter große Fläche am Ortsrand von Heubach in Richtung Eichelberg mindestens 18 Paten. Zehn hat er binnen kürzester Zeit aus dem näheren Umkreis bereits zusammengebracht.

Es sieht also gut aus, weshalb er am vergangenen Donnerstag ausrückte, um den im Herbst gesäten Weizen umzupflügen. Die Fläche ist günstig, sagt er, direkt an der Straße und nahe bei Heubach gelegen. Die Paten - rund 20 können noch "zuschlagen" - dürfen ihre Blühwiese dort nach Belieben aufsuchen.
Weizen umpflügen??
DAS finde ich jetzt aber nicht gut. Der Winterweizen wird früh geerntet- ab Ende Juni etwa... danach könnte der Landwirt immer noch eine Blühwiese einsäen, auch mit zwei- und mehrjährigen Blumen und Kräutern, die dann ab 2020 blühen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26855
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Magdalena61 »

Bauern streiken nach dem Bienenvolksbegehren (6 Minuten)



:)
Hinter den Rathäusern auf dem Land, zum Beispiel in Holzkirchen oder Freising, kann man Menschen dabei beobachten, wie sie erst ihre SUVs parken und sich dann in die Schlange stellen. Es ist wohl ein bisschen wie mit dem grün Wählen: Das Volksbegehren zu unterschreiben, zeigt den Wunsch, dass sich etwas ändert – auch oder gerade, weil man sich ohne den Zwang von Gesetzen selbst nicht aufraffen kann, umweltfreundlicher zu leben.
....
Die Leute wüssten gar nicht, was sie unterschreiben, sagen die Bauern in Stöttwang. Vor allem die Städter, die vom Leben als Landwirt nichts verstehen würden. Bäuerin Sandra Unsin, 45, wohnt gegenüber vom Gemeindehaus in Stöttwang. "Es erschreckt und überrascht mich, wie viele dort reinlaufen und unterschreiben", sagt sie. Während der Podiumsdiskussion schnaubt sie immer wieder wütend, schüttelt den Kopf, sitzt wie viele hier mit verschränkten Armen da. Als eine Frau mehr Selbstkritik von den Landwirten fordert, applaudiert kaum jemand. Michaela Kreuzer sagt, sie seien das letzte Mal vor vier Jahren im Urlaub gewesen. Ihre Cousine fliege viermal im Jahr weg. Ob der Umweltschutz nicht eher da anfangen sollte als bei ihr.
zeit.de
Womit sie Recht hat.
Kleinbauern kennen den Begriff "Urlaub" oftmals nur vom Hörensagen. Sie können nicht mitten im Sommer den Hof verlassen.

Die Landesregierung muß das Volksbegehren ja zur Kenntnis nehmen. Gibt es eigentlich schon Ergebnisse? Weiß jemand etwas?
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Rembremerding

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Rembremerding »

Die Bayerische Staatsregierung erklärt den Gesetzentwurf des Volksbegehrens unverändert anzunehmen.
Rembremerding

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Rembremerding »

Wen es interssiert: Inzwischen hat die Staatsregierung das Volksbegehren unverändert angenommen und darüber hinaus weitere Gesetzesvorschläge gemacht. Hier der aktuelle Stand:
Stellungnahme_Traegerkreis_Volksbegehren_zum_Gesetzentwurf_von_CSU_und_FW.pdf
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26855
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Magdalena61 »

Der Schuß könnte nach hinten losgehen.
Bauern fürchten Biotope auf Streuobstwiesen - und fällen ihre Bäume
...
Wenn man Otto Siebenhaar auf die Zukunft seiner Streuobstwiesen anspricht, bekommt man sehr kernige Worte zu hören. "Das ist doch schwachsinnig, was die Staatsregierung jetzt vorhat, fern jeder Praxis", sagt Siebenhaar, 68, Streuobstwiesenbesitzer, Schnapsbrenner und dritter Landrat im Landkreis Forchheim. "Wenn bei der Umsetzung des Bienen-Volksbegehrens nichts Praxistaugliches rauskommt, säge ich meine Obstbäume lieber weg."
Wie Siebenhaar denken viele Streuobstbauern in Oberfranken.
...
"Wir befürchten, dass in dem Moment, in dem so eine Streuobstwiese ein gesetzlich geschütztes Biotop ist, nichts mehr geht, keine Pflege, kein Pflanzenschutz, gar nichts mehr", sagt Siebenhaar. "Aber man muss sich nur mal einen Bestand ansehen, der fünf oder sechs Jahre nicht mehr bewirtschaftet worden ist, der ist tot, die Bäume sind kaputt."
Hermann Greif, Kreischef des Bauernverbands, betont, dass viele Obstbauern ihr Vertrauen in die Staatsregierung verloren hätten, seit diese das Volksbegehren übernommen hat.
sueddeutsche.de
In der Nachbarschaft laufen die Rasenmäher-- wie jedes Jahr. Es könnte doch jeder, der einen Rasenmäher hat, sein eigenes Biotop einrichten.

Eine weitere Gefahr für die Umwelt ist die Katzenplage. Wem gehören denn die Katzen? Wer hält so viele unnütze Viecher, die das ökologische Gleichgewicht nachhaltig bedrohen? Katzen kommen auf jeden Baum und in jede Hecke. Wo sollen die Vögel sich noch Nester bauen?

Wenn mir jemand helfen könnte, brauchbare Nistkästen zu finden, würde ich am Schopf noch mehr davon anbringen. Drei sind schon da, von den Vorbesitzern installiert, und zwar so weit oben befestigt, dass keine Katze und kein Marder da herankommt. Sie sind auch bewohnt derzeit.
Nicht so Wegwerfartikel... ich verstehe nichts davon, möchte aber noch mehr Wildvögeln die Möglichkeit bieten, in Ruhe ihren Nachwuchs brüten und aufziehen zu können.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26855
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Magdalena61 »

Die Bundesregierung sollte den Einsatz von Glyphosat endlich verbieten!
Glyphosat verunreinigter Honig in Brandenburg muss entsorgt werden
...
Ende April stellte die Erwerbsimkerei Seusing an einem ihrer Bienenstandorte im Landkreis Barnim fest, dass auf dem angrenzenden Acker das glyphosathaltige Herbizid Durano TF (Hersteller: Monsanto) ausgebracht worden war. Die ca. 70 Hektar große Fläche war zu diesem Zeitpunkt dicht mit blühendem Löwenzahn bewachsen und wurde von Seusings Bienen als Futterquelle genutzt. Der verantwortliche Landwirt hatte Seusing nicht über die Spritzmaßnahme informiert. Der Imker hatte so keine Chance, seine Bienen rechtzeitig umzustellen und seine Honigerträge zu retten.

Die von der Aurelia Stiftung beauftragten und finanzierten Laboruntersuchungen bestätigen: Seusings Honig ist schwer belastet. Die am Standort entnommenen Honigproben weisen eine 80- bis 160-fache Überschreitung des zulässigen Grenzwertes für Glyphosat auf. Seusings Frühjahrsernte - rund 600 Kilogramm Honig - ist somit nicht mehr verkehrsfähig und muss entsorgt werden. Der betriebswirtschaftliche Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf mehr als 10.000 Euro, auch für die Entsorgung entstehen der Imkerei zusätzliche Kosten.
Quelle
Man fragt sich, warum der Landwirt Löwenzahn mit Unkrautvernichtungsmittel behandelte.

Wenn es keine Wiese war, hätte er auch pflügen können. Ein Acker, der im Herbst angesät wurde, ist normalerweise im April nicht so dicht mit Löwenzahn bewachsen. Und eine Wiese spritzt man nicht mit Herbiziden.

Welchen Honig kann man denn überhaupt noch essen?
Den Honig aus den Supermärkten kaufen wir schon lange nicht mehr. Die meisten dieser Produkte sind Mischungen mit fragwürdiger Herkunft. Letztens hatten wir einen Honig von einem Imker von der Schwäbischen Alb -- der schmeckte super, ist aber nicht ganz günstig.
Dann lieber selten Honig, und dafür etwas Vernünftiges ohne Zuckerbeigabe.

Aber wenn die Landwirte so freizügig mit Glyphosat hantieren, weiß man nicht, ob nicht doch Rückstände mit drin sind.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Munro

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Munro »

@ Bauern fürchten Biotope auf Streuobstwiesen - und fällen ihre Bäume

Oh je ....

So kann dann eine gutgemeinte Sache in ihr Gegenteil verkehrt werden.

Das erinnert mich, wie in einem Land einmal ein Gesetz erlassen wurde:
"Wer 10 Jahre irgendwo gearbeitet hat, ist unkündbar."

Mit dem Erfolg: Im neunten Jahr wurden dann alle Leute rausgeschmissen ....
Rembremerding

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Rembremerding »

Esperanzia hat geschrieben: So 19. Mai 2019, 07:48 @ Bauern fürchten Biotope auf Streuobstwiesen - und fällen ihre Bäume
Nie gab es im Gesetzesentwurf einen Anlass dafür. Im Gegenteil, es gibt "Bestandsschutz".
Schuld waren Falschinformationen der Grünen.
Benutzeravatar
Fabienne
Beiträge: 67
Registriert: Sa 18. Mai 2019, 09:35

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Fabienne »

Schade um die gefällten Bäume.
Rembremerding

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Rembremerding »

Fabienne hat geschrieben: So 19. Mai 2019, 16:28 Schade um die gefällten Bäume.
Hallo Fabienne. :welcomeani:
Na unser bayerischer Vize-Mini-Präsi Hubsi, das Wahlkampfgenie, hat ja wieder 100 gepflanzt, auch wenn zuvor in 50 Jahren bereits 70 % der Streuobstwiesen ohne ein Artenschutzabkommen geflurbereinigt wurden. ;)
https://www.mittelbayerische.de/politik ... 81909.html
Antworten