Sind Katholiken Christen oder nicht?

Rund um Bibel und Glaube
Munro

Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Munro »

lovetrail hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 07:51 Wie gut, dass Gott da Luther und andere Reformatoren sandte :-)
Ui - ein persönlicher Gesandter Gottes?

Seh ich das recht so: Protestanten sind von Gott persönlich gesandt. :idea:
Die Katholiken dagegen hat der Teufel geschickt! :devil:
jesher

Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von jesher »

lovetrail hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 08:42Hab jetzt mal nachgesehen: In Österreich gibt es immer noch 5,05 Millionen Katholiken. (Bei 8,8 Mill. Einwohner)Das erscheint mir dann doch überraschend viel. Spürt man nicht in dem Ausmaß, muss ich sagen.
Könnte man auch nur spüren, wenn alle Katholiken Christen wären. Den Umstand, RKK-Mitglied <> Christ, fängt man sich automatisch durch die Kindertaufe ein. Kommunion und Firmung sollen zwar dagegenwirken, können dies jedoch nicht vollständig. Klar kommen Menschen durch diese zwei Veranstalltungen auch immer mal zum Glauben, aber eben längst nicht immer. Ist in der EKD nicht anders. Nach der Konfirmation sah man sie nie wieder... und wenn man mit ihnen spricht, ist der "Funke" halt nicht übergesprungen.
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lovetrail
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Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von lovetrail »

jesher hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 08:49 Könnte man auch nur spüren, wenn alle Katholiken Christen wären. Den Umstand, RKK-Mitglied <> Christ, fängt man sich automatisch durch die Kindertaufe ein. Kommunion und Firmung sollen zwar dagegenwirken, können dies jedoch nicht vollständig. Klar kommen Menschen durch diese zwei Veranstalltungen auch immer mal zum Glauben, aber eben längst nicht immer. Ist in der EKD nicht anders. Nach der Konfirmation sah man sie nie wieder... und wenn man mit ihnen spricht, ist der "Funke" halt nicht übergesprungen.
Ja, wird wohl so sein. :-(

Mich wundert nur, dass nicht doch schon mehr Leute ausgetreten sind. Immerhin muss man ja auch Kirchensteuer zahlen.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
jesher

Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von jesher »

lovetrail hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 09:07Mich wundert nur, dass nicht doch schon mehr Leute ausgetreten sind. Immerhin muss man ja auch Kirchensteuer zahlen.
Die Beträge sind in D sehr gering und viele sehen die Kirchenzugehörigkeit als Teil des gesellschaftlichen Lebens wie Vereine und Verbände. Eine schrumpfende Zahl von Menschen sieht den diakonischen Aspekt wie Kindergärten, Krankenhäuser und Friedhofsbetreuung als unterstützenswerten Grund für einen Verbleib in der Kirche an. Da die Diakonie immer mehr durch außerkirchliche Dienste ersetzt wird, ist dieser Bereich in D auf dem Rückzug.

Und dann sind da noch die Glaubenden, von denen ein großer Teil "christlich" als sehr weit gefasst und eher allgemein spirituell versteht. Sie sehen sich schon als Kinder Gottes, nehmen zur Feststellung dieser Kindschaft jedoch nicht die biblischen Aussagen als normative Grundlage. Sie nehmen die Teile die sie für sich selber annehmen können; den Rest lassen sie weg und zwar quer durch die ganze Bibel. Sie tun so, als gäbe es keine allgemein gültigen Kriterien für die Identität eines Christen bzw. sprechen der Bibel die Authorität ab, solche Kriterien gültig formuliert zu haben.
Ams

Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Ams »

Esperanzia hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 08:46 Seh ich das recht so: Protestanten sind von Gott persönlich gesandt. :idea:
Die Katholiken dagegen hat der Teufel geschickt! :devil:
:) :) Nicht ganz :) :)

„Jesus kündete das Reich Gottes an und gekommen ist die Kirche.“

(Zitat: Alfred Loisy, katholischer Theologe)
Munro

Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Munro »

Ob der einzelne Mensch - also der Herr Müller oder die Frau Meier - nun nach Geist und Gedanken Christ ist - wer mag das beurteilen können?

Die Frage ist vom TE sicher so gemeint: Gehört die katholische Kirchen zu den christlichen Kirchen?
Oder kann man ihr pauschal das Christsein absprechen, wie manche sogenannte "Bibelchristen" das tun?
Munro

Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Munro »

Ams hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 09:30 „Jesus kündete das Reich Gottes an und gekommen ist die Kirche.“

Dann hätte Jesus sich also ge-irrt?

Aber das Reich Gottes kann ja immer noch kommen.

1000 Jahre sind wie ein Tag - wie du sicher weißt..

----------------------------

Und wenn dann die Besser-Christen in den Himmel kommen, wird manch einer erstaunt sein:
Er bekommt einen Platz in den hinteren Reihen, während viele Katholiken in der ersten Reihe sitzen.

Sooooooooooooo ischt no au wieda, gell! 8-)
Ams

Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Ams »

Esperanzia hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 11:54 Aber das Reich Gottes kann ja immer noch kommen.
:thumbup: Also ich zumindest bin überzeugt davon. Ja... wir alle hätten es sicherlich gerne jetzt schon aber Gut Ding braucht anscheinend wirklich seine Zeit einfach.

lg Ams
Hiob
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Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Hiob »

lovetrail hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 08:42 Hab jetzt mal nachgesehen: In Österreich gibt es immer noch 5,05 Millionen Katholiken. (Bei 8,8 Mill. Einwohner)

Das erscheint mir dann doch überraschend viel.
Interessanter wäre die Frage, wieviele Katholiken es unter denen gibt, die sich als gläubig bezeichnen. - Das hieße konkret: Wieviele der ca. 3,8 Mio, die NICHT Katholiken sind, sind Agnostiker/Atheisten, und wieviele sind in irgendeiner Weise an Jesus orientiert?
Hiob
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Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Hiob »

lovetrail hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 07:51 Für einzelne Fehltritte habe ich schon ein Sündenbewusstsein, aber nicht grundsätzlich. Und wenn manchmal leider doch, dann sind das Anfechtungen vom Feind, denke ich. So lese ich das auf jeden Fall aus Gottes Wort.
Ich definieren "Sünde" anders, indem ich sie als Synonym verstehe für "Nicht sein wie Gott".
Lovetrail hat geschrieben:Diese starke Hinwendung zur Mystik in der RKK verstehe ich auch als Folge der Verarmung am Wort. Historisch gesehen, durften die katholischen Gläubigen die Bibel gar nicht selber lesen. Das war nur dem Klerus vorbehalten. Die Messe wurde zudem auf Latein abgehalten. Das hat das Volk auch nicht verstanden. So blieben die Bilder, Statuen, Zeremonien, Gebräuche als Kommunikationsmittel.
Sehe ich echt anders - aus folgenden Gründen:
1) Gerade weil ich beruflich mit Sprache zu tun hatte, weiß ich, dass "das Wort" (im semantischen Sinn) keine ausreichende spirituelle ERkenntnis bringt. - Oder um es in einem Gedanken von Hoffmannsthal zu sagen: Man hat einen Gedanken, fasst ihn in Worte, und sobald diese Worte der Mund verlassen, verfault der Sinn dieser Worte in der Rezeption des Gegenübers.

2) Auch ich neige inzwischen dazu, Gottesdienste wieder in Latein abzuhalten, damit das Unverstandene nicht dem spirituellen Empfinden im Weg ist.

3) Was ist besser? Ein SCHEINBARES Verstehen, weil ein Text in deutsch ist, oder von vorneherein kein Verstehen, sondern nur meditatives Geplätschere, weil der Text auf Latein ist?
lovetrail hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 07:51Und das treibt viele Katholiken in mystische Gefilde.
Ersetze "mystisch" mit "spirituell-gefühlt" - was ist dagegen einzuwenden?
lovetrail hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 07:51Das Selbstlesen und Verstehen der Bibel wird nicht gerade gefördert und traut man sich dann oft auch gar nicht so recht zu.
Naja - die RKK hat als Einzige eine Katechismus, also eine Lese- und Verständnis-Hilfe. - Davon abgesehen: Es verstehen doch eh nur diejenigen, in denen der HG wirkt. - Andersrum: Es gibt ganze Exegese-Kulturen, die jedes Wort auswendig kennen, aber voll daneben sind.
lovetrail hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 07:51 Es fehlt also die klare geistige Führung.
Dieses Problem sehe ich eher bei den unendlich zersplitterten Protestanten.
lovetrail hat geschrieben: Mo 6. Mai 2019, 07:51Wie gut, dass Gott da Luther und andere Reformatoren sandte :-)
Luther ist aus meiner Sicht ein echter Vorzeige-Katholik, der von Rom zurückgewiesen wurde. - Andere Reformatoren waren auch mal daneben. - Aber die Frage scheint sich hier zu konzentrieren auf: Wort oder Erleben.
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