lovetrail hat geschrieben: ↑So 30. Jun 2019, 09:20
Spice hat geschrieben: ↑So 30. Jun 2019, 08:37
Der Begriff "Gott" ist keine Definition, sondern bedeutet: Das, was alles beherrscht. Das, was Grundlage von allem ist. Das, was dem Beherrschten nicht unterworfen ist.
Und das
kann in der Tat kein persönliches Wesen sein.
Ja, das Leben an sich ist Gott.
….Gottes Macht wird so erst recht sichtbar und bewundernswert!
Wenn Gott kein persönliches Wesen ist sondern ein anonymes Sein (das zu sich selbst kommt), dann erübrigt sich aber auch die persönliche Beziehung zu Gott, es erübrigt sich das persönliche Gebet zu Gott und es gäbe dann auch keine Liebe Gottes.
Übrig bliebe der Mensch, der sich dann der Macht und Dynamik dieses Seins bedienen könnte (zu seinem eigenen Nutzen).
Ja, da muss man eben wissen, dass sich der Gottesglaube analog der menschlichen Wahrnehmung entwickelt hat, mit anderen Worten der Anthropomorphismus ist die Grundlage für die Vorstellung der Götter und später des einen Gottes als Person.
Es ändert sich aber überhaupt nichts zum Schlechteren, wenn man Gott
nicht als Person sieht. Im Gegenteil, jetzt ist erst ein wahrer Fortschritt möglich.
"Lieben" heißt ja, meine Aufmerksamkeit freiwillig, aus Lust, aus Freude, zuwenden und mich auf diese Weise vom Objekt meiner Zuwendung beeinflussen zu lassen.
Und das ist viel einfacher, wenn mir bewusst geworden ist, dass ich selbst ewig bin und damit keiner Willkür fremder Mächte mehr unterliege, als wenn ich mit einem ständig fremden Handeln rechnen muss, also einem
anderen Willen.
Die üblichen Gebete sind sowieso ziemlich nutzlos, da es nur ein Vortragen dessen ist, was der Gläubige gern hätte, als müsste er Gott ständig daran erinnern (weil er es offensichtlich vergisst).
Das wahre Gebet ist Meditation, wie es auch aus dem Vater-Unser ersichtlich ist. Sich nämlich von der höchsten objektiven Realität bestimmen lassen.
Die meisten Gebete sind ein "Plappern, wie die Heiden". Mit der Meditation ist es gerade in "bibeltreuen" Kreisen sehr schlecht bestellt. deshalb verstehen sie auch wenig von Gott.
Die "Liebe Gottes" ist doch sowieso nicht emotional spürbar. Sie wird doch nur aus der Deutung der Tat Jesu erschlossen.
Wenn ich aber ewig bin, habe ich Liebe zu allem. Da bin ich liebevoll wie jeder persönliche Gott!
Und darauf kommt es an, dass
wir lieben.
Ja, und was ist schlecht daran, sich der "Macht und Dynamik des Seins" zu eigenem Nutzen (d.h. zur eigenen Heilwerdung) zu bedienen? Genau das ist die Botschaft des Evangeliums!