Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Rund um Bibel und Glaube
Faust

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Fr 27. Sep 2019, 08:02Ist mir ein völliges Rätsel wie sich das nur Ethablieren konnte ausgerechnet bei den Bahais. :denken: Aber da sieht man mal wie schnell sich sowas einschleichen kann. Ging dem Christentum ja genauso... imho.
Ganz einfach: weil es in den heiligen Schriften so verordnet wurde :P
Abdu'l-Baha sagte:
Wisse, o Dienerin, daß vor dem Antlitz Bahás die Frauen so viel gelten wie die Männer und daß Gott die ganze Menschheit nach Seinem Ebenbild erschaffen hat. Dies bedeutet, daß Männer und Frauen gleichermaßen die Verkünder Seiner Namen und Eigenschaften sind und vom geistigen Standpunkt aus keinen Unterschied zwischen ihnen besteht. Wer sich Gott nähert, ob Mann oder Frau, hat die größte Gunst erlangt. Wie viele glühend ergebene Dienerinnen haben sich im schützenden Schatten Bahás den Männern überlegen erwiesen und selbst die Berühmten der Erde überflügelt.

Das Haus der Gerechtigkeit jedoch ist gemäß dem ausdrücklichen Text des Gesetzes Gottes nur für Männer bestimmt; dies ist eine der Weisheiten Gottes, des Herrn, welche in absehbarer Zeit so klar wie die Sonne am Mittag offenbar werden wird.
Abdu’l-Bahá – Briefe und Botschaften

Zur ausgleichenden Gerechtigkeit müssen wir also sagen, dass nicht nur die katholische Kirche so tickt.
Ams

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Ams »

Ja... ich kenn diese Stelle auf welche sich dabei Berufen wird.

Lehn ich ab.

Schlicht und ergreifend :angel:

Das erinert mich an blinden Glauben und Schrift-ismus... ohne wirliche Begründung einfach mal schnell vom Tisch fegen was aber sonst über alles gepriesen wird... ( "zufälligerweise" aber nur für das höchste Gremium)

Nee... das stinkt natürlich genauso. Ganz klar.
Faust hat geschrieben: Fr 27. Sep 2019, 15:01 dass nicht nur die katholische Kirche so tickt.
Die r ö m i s c h e :angel: (und orthodoxe).

Alt-katholishe Kirche zB nicht.
Zuletzt geändert von Ams am Fr 27. Sep 2019, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
Faust

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Fr 27. Sep 2019, 15:17 Ja... ich kenn diese Stelle auf welche sich dabei Berufen wird.

Lehn ich ab.

Schlicht und ergreifend :angel:
Steht aber trotzdem dort. Sogar noch sehr viel klarer formuliert, als in den biblischen Texten, sodass es keinen wirklichen Diskussionsspielraum gibt :)
Ams

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Ams »

Von mir aus.

Hänge ich dem Schrift-fundamentalismus an? ich erlaube mir das zu glauben was ich glauben kann. Und was nicht, das nicht. Vor allem wenn keine wirkliche Begründung existiert.

Schrift hin oder her.

Bahaitum hin oder her.

rkk hin oder her.
Faust

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Fr 27. Sep 2019, 15:23 Von mir aus.

Hänge ich dem Schrift-fundamentalismus an? ich erlaube mir das zu glauben was ich glauben kann. Und was nicht, das nicht. Vor allem wenn keine wirkliche Begründung existiert.

Schrift hin oder her.

Bahaitum hin oder her.

rkk hin oder her.

Du hast für diese Religion hier desöfteren Werbung gemacht. Wenn du das tust, dann solltest du ihre heiligen Texte kennen.
Ams

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Ams »

Die besagte Stelle kannte ich... hab das schon immer abgelehnt. Genauso wie mir bewusst ist daß das Bahaitum in ihren Schriften auch Reinkarnation verneint. Wobei mich das noch nie groß gestört hat.

Die Sache mit dem Haus der Gerechtigkeit hingegen viel viel mehr.
Das würde ich aber auch jeden Bahai sagen falls es sich ergeben sollte.
Das ich das für einen großen Widerspruch halte.

Dennoch ist mir das Bahaitum sehr ans Herz gewachsen. Und ich würd sie auch gerne weithin zitieren hier im Forum... (gut, nicht unbedingt im Bibelforum :roll: ) ...
auch wenn ich nicht 100% alles 1:1 glauben kann von ihnen.
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Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Magdalena61 »

Ams hat geschrieben: Fr 27. Sep 2019, 01:12 Darf ein Bischof (<--- es ist natürlich ein römisch katholischer gemeint... versteht sich)
eine Frau haben oder nicht?
In der Bibel ist mit "Bischof" ein Gemeindevorsteher gemeint, ein Aufseher, ein Ältester.
Die Hierarchie der heutigen Kirchen gab es noch nicht.
Und ein solcher durfte verheiratet sein.
Derselbe Paulus, der den Brief an Timotheus geschrieben hat, sah die Ehe aber nicht unbedingt als ideale Lebensform:
1. Kor. 7, 27.28 (ELB): Bist du an eine Frau gebunden, so suche nicht los zu werden; bist du frei von einer Frau, so suche keine Frau!
Wenn du aber doch heiratest, so sündigst du nicht; und wenn die Jungfrau heiratet, so sündigt sie nicht; aber solche werden Bedrängnis für das Fleisch haben; ich aber möchte euch schonen.
Schon heftig, wenn jemand sagt: Na ja, wenn's unbedingt sein muss, dann heirate halt. Dieses "nein, es ist keine Sünde zu heiraten" liest sich schon etwas merkwürdig.

Man sollte den Katholiken keinen Vorwurf daraus machen, dass sie die Schrift ernster nehmen als andere, die folgende Verse gerne überlesen oder relativieren:
1. Kor. 7, 32-34 (ELB): Der Unverheiratete ist für die Sache des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefallen möge;
der Verheiratete aber ist um die Dinge der Welt besorgt, wie er der Frau gefallen möge, und so ist er geteilt.
So IST es.
Die Zeit und die Kraft, die ein Pfarrer oder Pastor in seinen Beruf investiert oder investieren muss, wenn er einigermaßen ordentlich arbeitet, steht logischerweise für (s)eine Familie nicht mehr zur Verfügung. Der Beruf des Priesters ist aber kein 8- Stunden- Job mit festem Feierabend und freien Wochenenden. Die Dienstzeiten sind nicht sehr familienfreundlich, und als Ansprechpartner für Hilfesuchende oder für aktue Schwierigkeiten in seiner Pfarrei muss ein Seelsorger wohl rund um die Uhr zur Verfügung stehen.

Wie viele Ehen evangelischer Pfarrer leiden daran oder wurden schon geschieden? Und was für ein Vorbild ist das dann für die Kinder und für die Gemeinde?

Wer einmal einige Jahre lang Mitarbeiter in einer Gemeinde war, der weiß, wovon ich spreche. Die Arbeit frißt dich auf. Es kommt immer noch mehr dazu. Wenn du dich für die Sache Gottes und für andere Menschen engagierst und dazu noch gutmütig (sanftmütig) bist, öffnest du ein Faß ohne Boden. Und sich da "raushalten" oder die Bitte um ein Engagement abzulehnen geht oftmals einher mit Gewissenbissen und mit der Frage: Habe ich jetzt GOTT abgewiesen, hätte GOTT das gewollt?

Natürlich muss man sortieren. Der Diabolos schlägt unzählige wertvolle Mitarbeiter des HERRN mit der fiesen Taktik der Überforderung durch die Eindeckung mit zu vielen Aktivitäten "für die Gemeinde" k.o.
Es ist aber leichter, wenn man Single ist.

Ich spreche aus Erfahrung als (lediglich) Mitarbeiter in einer ev. Freikirche.
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Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Magdalena61 »

Ams hat geschrieben: Fr 27. Sep 2019, 01:12Wobei das ja eigentlich gerade eher das Pflicht-Zölibat betrifft... welches Jesus niemals gefordert hat <-- nichts weiter als eine weitere selbst erfundene Menschensatzung ... von den vielen...
Klare Worte Jesu:
Mt. 19,12 (ELB): denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es fassen kann, der fasse es.
Das ist nun von der Sorte: "Mama, was hat der Mann da vorne eigentlich gesagt?"

Andere Übersetzungen sind leichter zu verstehen:
Mt. 19,12 (GNB): Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand nicht heiratet. Manche Menschen sind von Geburt an eheunfähig, manche – wie die Eunuchen – sind es durch einen späteren Eingriff geworden. Noch andere verzichten von sich aus auf die Ehe, weil sie ganz davon in Anspruch genommen sind, dass Gott jetzt seine Herrschaft aufrichtet. Das sage ich für die, die es verstehen können.«
Mt. 19,12 (NeÜ): Manche sind nämlich von Geburt an unfähig zur Ehe, andere sind es durch einen späteren Eingriff geworden, und wieder andere verzichten von sich aus auf die Ehe, weil sie ganz für das Reich da sein wollen, in dem der Himmel regiert. Wer es fassen kann, der fasse es!"
"Das Gelübde ist ein aus freien Stücken Gott gemachtes Versprechen, durch das sich der Mensch bindet." katholisch.de
Wenn jemand das nicht will, dann muss er es ja nicht machen. HEUTE nicht mehr. Früher, als die Schulen noch Geld kosteten, wurde so manch ein Gymnasiast eher unfreiwillig Pfarrer...

Die Bedingung: "Ehelosigkeit für Priester" ist eine Regelung der Kirche. Ich weiß nicht, ob die Verantwortlichen bei der Erstellung der Kirchengesetze auf die o.g. Bibelverse reflektierten; ein leichtfertiges oder eigenwilliges Vorgehen würde ich definitiv nicht unterstellen.

Einer Grundsatzdiskussion über den Sinn und Nutzen des Zölibats in der heutigen Zeit würde ich eine höhere Priorität beimessen als der Frage der Frauenordination. :)
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Ams

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Ams »

Der sexuelle Missbrauch ist der äußere Effekt eines spirituell sehr tief gelegenen Problem welcher bis in den KERN der rkk reicht.

Die äußeren Sündenböcke zu suchen und zu bestrafen wird dieses eigentliche Problem im Kern... nicht lösen.

Viele Führer der rkk wissen sehr wohl daß es sehr ernsthafte... existentielle... Probleme innerdhalb der rkk gibt.

Aber... weil sie nicht gewillt sind... tief hineinzusehen... auch nicht in sich selbst.. fühlen sie sich außer stande das Problem zu lösen.

Der sexuelle Missbrauch und die Vertuschung ist zudem auch nicht nur einzig und allein der rkk Führerschaft zuzuschreiben.

Denn: JEDE Führerschaft ist zu einem großen Anteil einfach nur die Reflektion des Kollektiven Bewustseins ihrer Mitglieder.

Es gibt Abermillionen aufrichtig Gläubige Katholiken die tief im innern ihres Herzens wissen daß ihre Kirche schwere Probleme hat.

Aber auch sie ... hindern sich genauso selbst an der Lösung des Probleme...... weil auch sie nicht gewillt sind die notwendigen persönlichen Änderungen im Glauben... und zuletzt im Bewustsein... vorzunehmen.

Dennoch wissen sie tief innen... das es Grundlegende Änderungen benötigt... um ihre Kirche zu retten.


Gibt es einen Weg aus dieser Krise? Ja, den gibt es.

Die entscheidende Frage aber lautet:

Ist das [römisch]katholische Kollektiv bereit, ein paar Grundlegende Dinge in ihrem traditionellen Glaubensbewustein und aktuellen Verständnis der Dinge... zu ändern? Diese sitzen sehr sehr tief...

Oder wollen sie weiterhin den Weg gehen, welcher äußerlich unter den Menschen zwar gut aussieht...

aber in die Sackgasse führt.

DAS ist die Entscheidende Frage und ebenso die Entscheidung die jeder einzelne Katholik nun gezwungen ist treffen zu müssen.

Diese Probleme, um die es geht, sind so integral in der rkk verflochten...

daß die Lösung einen Paradigmenwechselhaften Bewustseins-Schub im innenern Glaubenssystem benötigt,

und zwar von der Führung ALS AUCH von den Mitglieder der rkk.

@Nevis ist der einzige [römische] Katholik hier im Forum
der zu diesem unabdingbaren Bewustseinsschub wirklich bereit ist (und Kolibri) :thumbup:

Ja, diesen in seinem Herzen sogar schon zu einen großen beachtlichen und bewundernswerten Teil vollzogen hat.

( Fortsetzung folgt ... und allen noch einen schönen guten Morgen :wave: ... last uns aufhören im Streit, Anschuldigungen, Closed-Mind, Buchstabenismus, intellektuellem Bürokratismus und EGO die Debatte zu führen )
Zuletzt geändert von Ams am Sa 28. Sep 2019, 06:04, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Magdalena61 »

Ams hat geschrieben: Fr 27. Sep 2019, 01:15 Unter geistlicher Schriftauslegung versteh ich da aber was ganz anderes Magdalena...
Das ist nicht zu übersehen. :)

Was ist denn so schlimm daran?

Vielleicht kennst du einfach zu wenig qualifizierte Bibelarbeiten, die in die Tiefe gehen?

Die meisten Christen haben so ein wenig "Allround- Wissen"; vergleichbar vielleicht mit den marginalen Kenntnissen eines Grundschülers über den Zahlenraum von 1-100.
Mathematik bietet aber noch ganz andere Höhenflüge und Möglichkeiten.
So ist es auch mit der Bibel.

Und wenn man erst einmal in der Lage ist, diesen zu folgen, erkennt man immer mehr, dass auch die Grundrechenarten ein Teil dieser Weisheit sind. Jedoch spiegeln sie nicht das Ganze wider, und wer daran hängenbleibt, der gerät auch schneller ins Zweifeln, weil seine Erkenntnis durch seine Unkenntnis begrenzt wird und er die wirkliche Größe dieser Wissenschaft völlig unterschätzt.

Bis auf einige Spezialitäten, die unterschiedlichen Lesarten geschuldet sind und die entsprechenden Lehren nach sich ziehen, lehren die christlichen Kirchen dieselben Inhalte, setzen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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