unbiblische Lehren

Rund um Bibel und Glaube
joris

Re: unbiblische Lehren

Beitrag von joris »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 11:51 Wir reden also über einen Mißstand, aber wir beschreiben ihn nicht. In diesem Fall habe ich das Anliegen des Threads noch nicht verstanden.
Da geht es mir genau so. Deshalb fragte ich nach.
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 11:51 Die meisten der Christen, die mir bekannt sind, die sich schon lange nicht mehr in Gemeinden oder überhaupt von Lehrern der Christenheit belehren lassen und die stolz darauf sind, "die (ihre eigene) Wahrheit" zu kennen muß man feststellen: Sie entwickeln Sonderlehren. Teilweise entfernen sie sich sehr weit von den traditionellen Überlieferungen.
Sich abtrennende Glieder vom Leib Christi werden bereits im NT beschrieben und dies niemals positiv. Der Umstand, dass sie auf ihre Absonderung gar nicht stolz sein können, ist ihnen selten bewusst. Dies alles in Bezug auf die Lehre des NT. Traditionen würde ich da zunächst außen vor lassen.
Nevis

Re: unbiblische Lehren

Beitrag von Nevis »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 11:51
Opa Klaus hat geschrieben: So 29. Sep 2019, 20:58
Magdalena61 hat geschrieben: So 29. Sep 2019, 19:16 Möchtest du einige Beispiele für nicht- biblische Lehren nennen?
Wieviel Beispiele willst Du haben? Muß jedes Beispiel dazu konkret, gründlich begründet werden?
Wir reden also über einen Mißstand, aber wir beschreiben ihn nicht. In diesem Fall habe ich das Anliegen des Threads noch nicht verstanden. :)
Mir scheint das ein Fall von: "Wasch mir den Pelz, aber mach nicht nicht nass!"
Warum nicht "Ross und Reiter" zu nennen, um ein anderes Sprichwort zu gebrauchen?

Wie ich manche Pappenheimer so kenne, ist für jene Leute die gesamte "eine heilige katholische und apostolische Kirche" eine einzige Irrlehre und heidnisch und satanisch und noch andere Dinge mehr. :devil:
Und "unbiblisch" ja mal sowieso.

Mit dem Ausdruck "unbiblisch" wird ja gerne um sich geworfen.

Stimmt's, oder hab ich recht? :idea: 8-)
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Magdalena61
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Re: unbiblische Lehren

Beitrag von Magdalena61 »

Na ja, es gibt aber wirklich viele Gemeinden mit Sonderlehren, dazu zähle ich z.B. die "Geistestaufe" mit Zungenrede für jedermann und das Beharren auf der Sabbatlehre, um zwei bekannte Sonderlehren zu nennen. Gleichzeitig kann man in den genannten Denominationen auch viel Weisheit finden und viel lernen.
Aber wenn man irgendwann checkt, dass die Grenze zur Sektiererei verwischt oder sogar übertreten wird, dann ist es doch verständlich, dass man sich davon distanziert.

Dazu kommt: Es werden unzählige Christen in Kirchen und Gemeinden mit entsprechend manipulativer Leitung ihrer geistlichen Selbstbestimmung beraubt. Oder sie werden ausgenützt... kontrolliert... traumatisiert... verletzt. Wenn sie das erkennen und es irgendwann schaffen, sich aus mißbrauchenden Verhältnissen zu lösen, ist es m.E. der bessere Weg, sich nicht sofort wieder in das nächste Abhängigkeitsverhältnis zu begeben.

Man sollte aber darauf achten, weiterhin Unterweisung zu konsumieren, am besten querbeet durch die christlichen Konfessionen, damit man nicht zu einseitig wird.
Heutzutage ist das ja möglich, etwa durch Bücher, die man in renommierten christlichen Internetbuchhandlungen kaufen kann und durch die vielen Webseiten und Kanäle von Christen im Internet.
LG
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Opa Klaus
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Re: unbiblische Lehren

Beitrag von Opa Klaus »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 11:51 "Einfach nur die Bibel lesen" und sich ein eigenes Süppchen kochen ist an und für sich für Jünger (= "Schüler")von Gott nicht so vorgesehen. Es gibt nur wenige Menschen, denen Gott auf diese Weise die korrekte Wahrheit schenkt.
Magdalena61 >>deine Gedanken zu "eigenes Süppchen" hier in allen Ehren.
Was aber Gott mit " wenigen Menschen" heute noch tut, ist alleine Gottes Sache.
Ob gerade DU diese "wenigen Menschen" heute findest und respektierst, ist ganz allein DEINE Sache.
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 12:08 Es werden unzählige Christen in Kirchen und Gemeinden mit entsprechend manipulativer Leitung ihrer geistlichen Selbstbestimmung beraubt. Oder sie werden ausgenützt... kontrolliert... traumatisiert... verletzt. Wenn sie das erkennen und es irgendwann schaffen, sich aus mißbrauchenden Verhältnissen zu lösen, ist es m.E. der bessere Weg, sich nicht sofort wieder in das nächste Abhängigkeitsverhältnis zu begeben.
Man sollte aber darauf achten, weiterhin Unterweisung zu konsumieren, am besten querbeet durch die christlichen Konfessionen, damit man nicht zu einseitig wird.
"querbeet konsumiere" ich seit 23 Jahren über 10.000 Beiträge in Internetforen, davor habe ich 29 Jahre lang in einer "christlichen Konfession konsumiert".
Alles was ich daraus und aus Bibelkenntnis gelernt habe, schreibe ich mit dem ständigen Vorbehalt,
dass es "nur" Meine Erkenntnis, Meinung, Ansicht ist und ich für mich selbst keine Autorität beanspruche.
Selbst Gott in seiner Autorität sagt: "sie mögen es hören oder es lassen".

Ich kann nur Jahrzehnte lange intensive eigene Forschungsergebnisse anbieten, annehmen muss es jeder selbst.
Wer meint, an 2.000 Jahre alter religiöser Tradition etwas positives abzugewinnen, mag es tun - ich NICHT!
An der Bibel finde ich vieles positives abzugewinnen. Aber nicht mehr an der Vielzahl der Auslegungen.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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Helmuth
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Re: unbiblische Irrlehren

Beitrag von Helmuth »

AlTheKingBundy hat geschrieben: So 29. Sep 2019, 16:45 1. Irrlehre = eine der Bibel widersprechende Lehre, obwohl man es besser weiß, also Vorsatz.

2. Irrlehre = man irrt sich in der biblischen Richtigkeit der eigenen Auslegung, irrst sich aber aufgrund eines falschen Bibelverständnisses oder einer gewissen "inneren Erwartungshaltung = Dogmatik", also fahrlässig.
Das wäre eine Einteilung. D.h. du stellst sie einem Starftatbestand gleich mit unterschiedlicher Schwere des Vergehens. Kann man machen, löst aber vielleicht nicht das Grundsatzproblem.

Ich wäre daher auch für glaubensrelevante und damit heilsrelevante Irrtümer. Solche, die also geeignet sind, bei deren Annahme sein Heil zu verlieren, oder umgekehrt, die nicht geeignet sind, in das Heil zu gelangen. Ich skizziere dazu nur „Sauerteig der Pharisäer“.

Alles andere sind mehr oder weniger Auffassungsunterschiede. Sie wirken sich zwar unterschiedlich auf die Beziehungen unter Menschen aus, stellen aber nicht dein Heil in Frage.

Zweiteres macht den Großteil der sog. „Neugeborenen“ aus.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Magdalena61
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Re: unbiblische Lehren

Beitrag von Magdalena61 »

Opa Klaus hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 12:44 davor habe ich 29 Jahre lang in einer "christlichen Konfession konsumiert".
Du warst bei den Zeugen Jehovas, nicht wahr?

Aus meiner Sicht haben auch sie einige Sonderlehren. Doch sie zählen zu den Gemeinden, die Wert legen auf ein gepflegtes Bibelstudium. Dadurch werden die Mitglieder mit der Bibel vertraut, in der Auslegung der WTG. Und es wird, auch dann, wenn ein Jünger sich später von diversen Inhalten distanziert, weil er zu einer abweichenden Erkenntnis gelangt ist, doch eine recht umfangreiche Grundlage geschaffen. So gesehen hattest du 29 Jahre lang Unterricht gehabt und hast danach oder vielleicht schon in den 29 Jahren daran gearbeitet, deine Glaubensinhalte zu sortieren und zu erweitern.

Kannst du dich an manden erinnern? Einen wie ihn meine ich beispielsweise mit "Süppchen kochen".
Aussteiger sind immer wieder auf bestimmte Themenkomplexe fixiert. UND sie denken oftmals, die Bibel besser zu verstehen als Theologen, die innerhalb einer bestimmten Konfession lehren.
LG
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Re: unbiblische Irrlehren

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 23:10
AlTheKingBundy hat geschrieben: So 29. Sep 2019, 16:45 1. Irrlehre = eine der Bibel widersprechende Lehre, obwohl man es besser weiß, also Vorsatz.

2. Irrlehre = man irrt sich in der biblischen Richtigkeit der eigenen Auslegung, irrst sich aber aufgrund eines falschen Bibelverständnisses oder einer gewissen "inneren Erwartungshaltung = Dogmatik", also fahrlässig.
Das wäre eine Einteilung. D.h. du stellst sie einem Starftatbestand gleich mit unterschiedlicher Schwere des Vergehens. Kann man machen, löst aber vielleicht nicht das Grundsatzproblem.
Die Begriffe vorsätzlich und fahrlässig müssen nicht gleich etwas mit dem Gesetzbuch zu tun haben. Aber bitte gerne auch anders: absichtlich und unabsichtlich.
Michael hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 23:10 Ich wäre daher auch für glaubensrelevante und damit heilsrelevante Irrtümer.
Das löst nicht das Grundsatzproblem, weil auch hier unterschiedlich ausgelegt wird.
Michael hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 23:10 Zweiteres macht den Großteil der sog. „Neugeborenen“ aus.
Und gerade hier: Auslegungssache.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Ams

Re: unbiblische Lehren

Beitrag von Ams »

Ams denkt sich:
Mhhh... bin ja mal gespannt was dabei rauskommt...
wenn innerdhalb des Biblizismus, welcher ja selbst eine Irrlehre ist, debattiert wird was nun Irrlehre sei... 😆
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Opa Klaus
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Re: unbiblische Lehren

Beitrag von Opa Klaus »

Wiki: Der Ausdruck Biblizismus bezeichnet eine rigoristische Bibelauslegung, die alle oder nahezu alle Texte der Bibel im Wortsinn zu verstehen behauptet.[1] Biblizismus ist auch eine theologische Denkrichtung im Protestantismus des 19. Jahrhunderts, frühe Ansätze finden sich bereits bei den Zwickauer Propheten.

Vom Biblizismus zu unterscheiden ist das allgemeine Sola-scriptura-Prinzip, welches besagt, dass Lehren, die sich nicht aus der Bibel begründen lassen, abzulehnen sind. Dabei wird nicht unterschieden, ob die Aussagen überhaupt nicht in der Bibel vorkommen oder ob sie dem Gesamtzusammenhang gar widersprechen.
Der Biblizismus führt darüber hinaus. Nach dessen Auffassung ist der gesamte Text der Bibel wörtlich zu nehmen und alle Aussagen sind somit auch als historische oder naturwissenschaftliche Aussagen nicht anzweifelbar. Als Folge eines biblizistischen Verständnisses der heiligen Schrift wird oft der Kurzzeit-Kreationismus als Beispiel angeführt.
Die Bibel wörtlich und in ihrem Gesamtzusammenhang ernst nehmen, ist das Anliegen, die philosophischen Denkansätze Biblizismus und Sola scriptura zu versöhnen. Dabei wird Rücksicht genommen, wie ein Text selber verstanden werden will, ob ein Bibeltext wörtlich zu verstehen ist oder ob eine Allegorie oder Hyperbel (Sprache) vorliegt und wie die Einflussgröße Eisegese zu gewichten ist, ohne dabei einem übertriebenen Relativismus zu verfallen.
In einem Forum schrieb eine Userin: "wenn die Bibel nicht Klartext ist, kann man sie in die Tonne treten".
Für mich ist die Bibel KEIN KLARTEXT, damit sie schlechter gefälscht werden kann - denn zum Fälschen muss man ja den Sinn erst verstehen um diesen dann zu verdrehen.
Für mich gilt nach wie vor: Mt 13,11 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben;
Lk 8,10 Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu wissen, den Übrigen aber in Gleichnissen, damit sie sehend nicht sehen und hörend nicht verstehen.

Das bedeutet:
zum Verstehen der Bibel ist ein gottgefälliges Motiv notwendig, sonst ist sie geschlossen, "ein Buch mit 7 Siegeln".

In 23 Jahren habe ich in Foren kaum jemand mit solchem gottgefälligen Motiv erlebt, eher militante Streiter.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
joris

Re: unbiblische Lehren

Beitrag von joris »

Opa Klaus hat geschrieben: Di 1. Okt 2019, 10:47 Das bedeutet:
zum Verstehen der Bibel ist ein gottgefälliges Motiv notwendig, sonst ist sie geschlossen, "ein Buch mit 7 Siegeln".
So wie ich die Bibel verstanden habe, ist dazu er Heilige Geist notwendig. Gibt ja genug Bibelstellen, die diese Funktion des Heiligen Geistes ausdrücklich beschreiben. 1. Geistliche Trennung von der Welt und 2. Leitung in die Gedanken Gottes und damit in die Wahrheit.
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