Das Gericht

Themen des Neuen Testaments
Hiob
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Re: Das Gericht

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 15:37 Offenbarung 21,4 hat geschrieben:
Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

Wenn das Erste vergangen ist meint es damit alles, was jemals das Erste war, vor allem der Tod. Somit sind Gerichtete dann nicht mehr exitstent.
Naja - das kann man bestenfalls elegant nennen: Die Drecksarbeit ist gemacht, jetzt gibt es keinen Tod mehr. --- Aber möglicherweise wird Gott alle Tränen von ALLEN abwischen. --- Mich erinnert Deine Interpretation an as Buch "Joshua". - Erst macht man einen Genozid nach dem anderen, danach wird es mild: "22,5 Achtet aber genau darauf, … Gott zu lieben … und ihm von ganzem Herzen und ganzer Seele zu dienen". - Nachdem das kriegerische Werk vollbracht ist und die eroberten Gebiete verteilt sind, kehrt nun wieder „die Ruhe in der neugewonnenen Heimat“ (21,43 – 22,9) ein. Dementsprechend wenden sich Sprache und Inhalt wieder spirituell erreichbaren Gefilden zu. - Im Kontext mit dem zuvor gewaltsam Geschehenen und dem Fehlen jeglicher Reflexion darüber muten die urplötzlich auftauchenden Begriffe wie „Liebe, Herz und Seele“ jedoch mehr als Verdrängung an.
Michael hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 15:37 Aber egal, wie man nun dazu steht, ich negiere jedenfalls nicht die geschriebenen Gerichtsworte Gottes und nehme an ihnen erst Recht keine Begriffsumdeutung vor
Aus jeder Warte ist das jeweils Andere eine Begriffs-Umdeutung.
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Helmuth
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Re: Das Gericht

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 15:50
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 12:46 1. Korinther 3,15 wenn das Werk jemandes verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer.
Ja - merci. :thumbup:
Der Kontext macht aber klar, dass hier nicht das Endgericht Ungläubiger beschrieben wird, sondern Paulus beschreibt eine Bewertung über den Dienst der Gläubigen. Und Jesus macht das auch und spricht dabei über unterschiedlichen Lohn. Es gibt mehrere Gerichtsformen, das sagte ich bereits am Anfang des Threads.

Das von Paulus Angesprochen geht auch konform mit dieser Aussage:
1 Petrus 4, 17 hat geschrieben: Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange bei dem Hause Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen!
Die Kirche bitte im Dorf lassen, Hiob. ;)
Es steht schon klar wieder die Warnung da: ... , die dem Evangelium NICHT gehorchen!
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Hiob
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Re: Das Gericht

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 15:58 Es steht schon klar wieder die Warnung da: ... , die dem Evangelium NICHT gehorchen!
Dann wird dort halt mehr zu richten sein. - Aber den Kern des Gedankens "Wird DER Böse oder nur DAS Böse am Bösen verbrannt?" ist davon unberührt.
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PeB
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Re: Das Gericht

Beitrag von PeB »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 15:07
PeB hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 13:19 Vernichtung würde aber bedeutet, dass da Niemand mehr ist.
Es soll gesagt werden, dass sie nicht drinnen sind. Da ist nicht gesagt, dass sie von draußen stetig an der Tür kratzen.
Würde dann da nicht stehen "sie sind vernichtet" anstatt "sie sind vor den Toren der Stadt"?
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 15:07 Wieso Widerspruch ? Als Jesus heilte, da heilte er von Krankheiten, aber mit Rettung hat das nichts zu tun.
Da bin ich anderer Meinung. Es ist ein Symbol - ebenso wie das Waschen der Füße.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 15:07 Und dieses Heilen (therapieren)... mit einem ähnlichen Wort wird auch das Gesinde eines Haushalts bezeichnet. Da geht es aber nicht um das Reparieren von Schäden, sondern um eine stetige Instandhaltung, weil von selbst läuft der Laden nun mal nicht. Da muss man jeden Tag dran arbeiten.
Und welcher Laden muss Instand gehalten werden? Das neue Jerusalem und die Völker darin? Sind sie denn noch in Gefahr?
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Helmuth
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Re: Das Gericht

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 16:11 Aber den Kern des Gedankens "Wird DER Böse oder nur DAS Böse am Bösen verbrannt?" ist davon unberührt.
Das sind, so wie formuliert, zunächst rein philosophische Gedankengänge. Zumindest vermittelt mir mein Geist das mal so. Das sagt aber noch nichts.

Zeige mir aber die Stelle, die das genau so formuliert, damit ich erkenne, ob du aufgrund eines Wort Gottes so denkst, oder ob es nur eigene Gedankengänge sind, mit denen du eben deine Probleme hast. Es schient entweder nur ein fiktives Problem zu sein, oder du rebellierst gegen bestimmte Gottes Worte.

Und bedenke: Das eigene Herz betrügt einem, auch das sagt die Schrift. Mir geht es nicht anders, nur habe ich das akzeptiert.
Zuletzt geändert von Michael am Mo 27. Jan 2020, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
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PeB
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Re: Das Gericht

Beitrag von PeB »

Hiob hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 15:50
PeB hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 12:45 Offenbarung 22,5 hat geschrieben:
Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichts einer Lampe und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird über ihnen leuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Kurze Frage: WEN?
Is there anybody out there?
Vielleicht heißt das auch: Es wird das Licht herrschen. - Das ist alles sprachlich so feingliedrig zu verstehen - wir müssten mal drüber reden, was "Sprache" eigentlich ist (und was nicht).
Ich meinte: wen werden sie regieren, wenn die potentiell Regierbaren vernichtet wurden?
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Helmuth
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Re: Das Gericht

Beitrag von Helmuth »

PeB hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 16:23 Ich meinte: wen werden sie regieren, wenn die potentiell Regierbaren vernichtet wurden?
Sich selbst?
In Zuge der ersten Auferstehung ist ja nichts abgeschlossen, sondern mit ihr beginnt erst alles Neue. Gott bildet dabei neben einer Regierung auch sein Gericht. Ich bin davon überzeugt, dass die Gerechten an diesem Gericht zu 100% mitwirken, und zwar in einer Position mit Vollmacht und Autorität. Welche Funktion sie haben, darüber gibt die Schrift keine Auskunft. Es dürfte das also wieder für heute nicht unsere Sache sein, wie Jesus schon in Apg 1.7 sagt, sondern erst dann, wenn es soweit ist.

Aber es gibt diese Stelle:
Lk 22, 28-30 hat geschrieben: Ihr aber seid die, welche bei mir ausgeharrt haben in meinen Anfechtungen. Und so übergebe ich euch ein Königtum, wie es mir mein Vater übergeben hat, so dass ihr an meinem Tisch in meinem Reich essen und trinken und auf Thronen sitzen sollt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.
Ich sage mal so: Kümmern wir uns heute um Apg, 1,8, wie uns aufgetragen wurde, dann wird uns auch später unser Anteil am Anliegen gem. Apg 1,6 einmal zukommen. Alles zu seiner Zeit.
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Re: Das Gericht

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

PeB hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 16:21 Würde dann da nicht stehen "sie sind vernichtet" anstatt "sie sind vor den Toren der Stadt"?
Vor den Toren der Stadt wäre ja sehr großzügig ausgelegt. Sie sind halt einfach nicht drin, aber dass sie draußen sind oder noch draußen sind, davon ist gar nicht die Rede. Sind ist hier bestenfalls ein Hilfsverb (was aber nicht im gr. Text steht).
PeB hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 16:21 Da bin ich anderer Meinung. Es ist ein Symbol - ebenso wie das Waschen der Füße.
Meinetwegen ein Symbol, aber mit der Gesundmachung war doch noch lange nicht das letzte Wort über sie gesprochen.
PeB hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 16:21 Und welcher Laden muss Instand gehalten werden? Das neue Jerusalem und die Völker darin? Sind sie denn noch in Gefahr?
Die Gesellschaft im Neuen Jerusalem muss instand gehalten werden. So wie man regelmäßig essen muss und nicht nur einmalig und das wars dann. Es geht um die Zwischenmenschlichen Beziehungen, die doch auch nach der Auferstehung nicht statisch sein werden, sondern ein stetiger Prozess.

Angela Merkel äußerte in ihrer Rede zur 60-Jahr-Feier der CDU am 16. Juni 2005 folgenden Satz..
"Wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit. Unsere Werte müssen sich auch im Zeitalter von Globalisierung und Wissensgesellschaft behaupten."
Ich bin kein Merkel Fan Boy, aber ihr wurde ungerechterweise zur Last gelegt, als äußerte sie hier ihre Absicht, die Demokratie abzuschaffen. Im Gegenteil. Sie meinte, dass diese kein Selbstläufer ist und man stetig darum kämpfen und dafür eintreten muss.
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Re: Das Gericht

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 16:23 Zeige mir aber die Stelle, die das genau so formuliert
Wir hatten in den letzten 10 Threads mindestens 2 Zitate, die das inhaltlich deutlich machen (Joh/Paulus) - es sei denn, man interpretiert es anders.
PeB hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 16:23 Ich meinte: wen werden sie regieren, wenn die potentiell Regierbaren vernichtet wurden?
Ja - deshalb habe ich doch philologisch gefragt, was "regieren" bedeuten kann. - Bspw. "Chaos regiert"/"Liebe regiert" im Sinne von "etwas hat die Oberhand". --- Du verstehst "regieren" als "über jemanden regieren" - was ja normal richtig ist. - Aber es kann auch heißen "Lieber Sohn, in Deinem Zimmer regiert das Chaos" - also ohne "über jemanden".
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PeB
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Re: Das Gericht

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 16:36 In Zuge der ersten Auferstehung ist ja nichts abgeschlossen, sondern mit ihr beginnt erst alles Neue. Gott bildet dabei neben einer Regierung auch sein Gericht. Ich bin davon überzeugt, dass die Gerechten an diesem Gericht zu 100% mitwirken, und zwar in einer Position mit Vollmacht und Autorität.
Das ist interessant, dass du das sagst. Denn weiter oben habe ich das bereits so dargestellt, ohne entsprechenden Zuspruch aus der Gemeinde. ;)
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