Das Gericht

Themen des Neuen Testaments
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PeB
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Re: Das Gericht

Beitrag von PeB »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 11:42 Ich bezog das auch auf Gottes Rede an Adam. Die Möglichkeit der Erlösung, auf die ich natürlich hoffe, ist aber nun mal nicht so ohne Weiteres diesem Kapitel zu entnehmen. Ein sogenanntes "Mini-Evangelium" in 1. Mose 3,15 sehe ich nicht. Mit der Überwindung des Schlangengeschlechts ist noch nichts erreicht, was das Ende des Essens in Mühsal oder die Rückkehr zum Staub anzeigt. Wir haben hier bestenfalls Korrelation, aber keine Kausalität.
Und was ändert das?
Wir blicken doch mit den Augen unseres heutigen Wissens auf die Heilsgeschichte.
We were talking about the love that's gone so cold
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PeB
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Re: Das Gericht

Beitrag von PeB »

Es wird Zeit, mein Resümee zu ziehen zu dem Thread den ich hier eröffnet habe.

Ich stelle fest: Gott WILL alle Menschen retten!
Aber nur Wenige scheinen bereit zu sein, Ihm zuzugestehen, dass sein Wille auch geschehe!
Vielmehr will man annehmen, dass man diese Worte durch die menschliche Brille sehen muss, damit am Ende "unwertes Leben" vernichtet werden kann.

Ich stelle fest: Jesus sagt, dass wer an Ihn glaubt, nicht gerichtet wird!
Aber nur Wenige sind bereit, dies als ein Geschenk zu sehen.
Vielmehr werden wir aufgefordert, noch mehr eigene Leistung zu erbringen, um uns frei zu kaufen. Dabei ist das doch schon geschehen: für 30 Silberlinge.

Ich stelle fest: Viele denken an ihr eigenes Heil, aber nur Wenige an das Heil des Nächsten.
Vielmehr scheint das Heil des Gegenübers eine Bedrohung darzustellen für das eigene Heil, wie wenn Gott nicht genügend Raum für Alle ließe und Andere uns darum unseren Platz wegnähmen.

Ich glaube, Jesus wird nicht wiederkehren, bis wir nicht erkannt haben, dass Gott alles möglich ist - selbst die Rettung aller Menschen, die nach seinem Willen ja gerettet werden sollen.
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Hiob
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Re: Das Gericht

Beitrag von Hiob »

PeB hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 21:15 Aber nur Wenige scheinen bereit zu sein, Ihm zuzugestehen, dass sein Wille auch geschehe!
Prinzipiell stimme ich Deiner Zusammenfassung zu - allerdings lese ich neutral und nicht wertend.

"Bereit sein" versteht man bei uns in der Konnotation "Ich könnte, aber ich will nicht". - Ich lese es als "Sie sind noch nicht dazu bereitet - es geht noch nicht".
Otto
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Re: Das Gericht

Beitrag von Otto »

PeB hat geschrieben:Ich stelle fest: Gott WILL alle Menschen retten!
Natürlich will er es! Aber, Gott stellt Bedingungen (z.B. Glauben)
PeB hat geschrieben:Ich stelle fest: Jesus sagt, dass wer an Ihn glaubt, nicht gerichtet wird!
Aber nur Wenige sind bereit, dies als ein Geschenk zu sehen.
Vielmehr werden wir aufgefordert, noch mehr eigene Leistung zu erbringen, um uns frei zu kaufen. Dabei ist das doch schon geschehen: für 30 Silberlinge.
Na ja, dann müsste es gelten „Einmal gerettet für immer gerettet“. Die Bibel sagt aber auch „Wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden“…
PeB hat geschrieben:Ich stelle fest: Viele denken an ihr eigenes Heil, aber nur Wenige an das Heil des Nächsten.
Das stimmt nicht!(immer). Wer predigen geht, zeigt durch Worten und Taten dass Ihm „das Heil“ seines Nächsten wichtig ist…
PeB hat geschrieben:Ich glaube, Jesus wird nicht wiederkehren, bis wir nicht erkannt haben, dass Gott alles möglich ist - selbst die Rettung aller Menschen, die nach seinem Willen ja gerettet werden sollen.
Ich glaube, Jesus ist schon da….. ;)
LGrüße von Otto
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ProfDrVonUndZu
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Re: Das Gericht

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Otto hat geschrieben: Sa 1. Feb 2020, 00:01
PeB hat geschrieben:Ich stelle fest: Gott WILL alle Menschen retten!
Natürlich will er es! Aber, Gott stellt Bedingungen (z.B. Glauben)
Guter Einwand. Indem er die Umsetzung seines Willens selbst an Bedingungen knüpft, auch wenn sie im Außen liegen, löst man den Widerspruch eines zu schwachen Gottes auf, denn er bleibt dadurch dennoch völlig souverän. Abgesehen davon sollte man auch nicht das Ideal "alle" mit einem realen "möglichst viele" konträr setzen. Die Rettung des Menschen geschieht nicht irgendwann als Folge parallel zur Erkenntnis und Glauben, sondern Erkenntnis und Glauben ist das, was rettet. Wer glaubt, hat erkannt und hat bereits das Ewige Leben.
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Re: Das Gericht

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

PeB hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 20:59 Und was ändert das?
Wir blicken doch mit den Augen unseres heutigen Wissens auf die Heilsgeschichte.
Das ändert eben nichts an den Umständen. Sagtest du nicht, der Mensch hätte durch den Rauswurf aus dem Paradies was lernen sollen ?
Oder gehst du hier gar nicht von der damaligen realen Situation aus, sondern betrachtest das nur literarisch retrospektiv ? Also nicht Adam und Eva als geschilderte Protagonisten sollten was lernen, sondern nur der Leser, der diese Geschichten darüber liest ?
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Re: Das Gericht

Beitrag von Spice »

PeB hat geschrieben: Do 30. Jan 2020, 15:44
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 30. Jan 2020, 13:07 Wenn das Böse tatsächlich der Welt anhaftet, und diese Prämisse steht nicht außer Frage, dann könnte der Mensch nur lernen, dass das Management der Welt und des Menschen Vorankommen nicht in seiner Hand liegt, ja vielleicht gar nicht mal Gottes Absicht wäre.
Das "Management" des eigenen Verhaltens ;-)

Also:
Vorbedingung: wir haben etwas falsch gemacht (Vertreibung aus Eden)
Heilsgeschichte: wir sollen lernen, wie wir es richtig machen.

Und das ist ein Prozess...
Richtig!
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Re: Das Gericht

Beitrag von Spice »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 11:31
Michael hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 07:27 Auf den erzieherischen Aspekt hast du selbst schon mehrmals hingewiesen, was ich mit dir grundsätzlich teile. Hier hätten wir dazu einen sehr naheliegenden Schriftbeleg. Auf den Faktor Erziehung gehen insbesondere noch Mose und der Hebärerbrief ein. Damit haben wir diesbezüglich drei Zeugen.
Klar, im NT wird das zweifelsohne bezeugt. Das Gesetz, nach Galater 3,24, auch ein Zuchtmeister. Aber was ist ohne Gesetz und ohne Schrift ?
Da waltet das Schicksal, das der kräftigste Erzieher ist.
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Re: Das Gericht

Beitrag von Spice »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 14:21
Michael hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 13:05 Na, ohne die Kenntnis dessen. Kenntnis ist ja Voraussetzung um Erkenntnis zu erlangen. Wenn sie das Gesetz nicht kennen, dann ist ihr Gewissen maßgeblich. Damit kann man das Gesetz als Richtgrundlage aber nicht anwenden. Insofern kann allein Gott, der Herzenskenner entscheiden, ob jemand in seinem Sinne gelebt hat oder nicht.
Ist ja alles richtig, nur wie hätte Adam aus dem Rauswurf und den dadurch folgenden prekären Bedingungen irgendetwas lernen sollen ?
Nur durch den "Rauswurf" konnten Individuen entstehen, die nicht ein Roboter göttlicher Kräfte waren, sondern echte Söhne Gottes, echte Gegenüber werden können.
So wie das Kind aus dem Mutterleib kommen muss, um ein echter Mensch zu werden, so musste der Mensch aus der Umhüllung Gottes treten um ein echter Gott zu werden.
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Re: Das Gericht

Beitrag von Spice »

PeB hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 21:15 Es wird Zeit, mein Resümee zu ziehen zu dem Thread den ich hier eröffnet habe.

Ich stelle fest: Gott WILL alle Menschen retten!
Es ist in jedem Menschen angelegt.
Aber nur Wenige scheinen bereit zu sein, Ihm zuzugestehen, dass sein Wille auch geschehe!
Vielmehr will man annehmen, dass man diese Worte durch die menschliche Brille sehen muss, damit am Ende "unwertes Leben" vernichtet werden kann.
Weil der gefallene Mensch zuerst unabhängig von Gott tätig sein muss, um eigenständig zu werden, um dann, wenn er die Eigenständigkeit erreicht hat, sich freiwillig Gott zuwenden zu können, weil er nur auf diese Weise nicht seine Individualität verliert,
Die "Vernichtung unwerten Lebens" ist ein großes Verbrechen, da es "unwertes Leben" überhaupt nicht gibt und jedes Individuum gerade den Körper benötigt, den es auf natürlichem Weg bekommen würde.

Ich stelle fest: Jesus sagt, dass wer an Ihn glaubt, nicht gerichtet wird!
Aber nur Wenige sind bereit, dies als ein Geschenk zu sehen.
Vielmehr werden wir aufgefordert, noch mehr eigene Leistung zu erbringen, um uns frei zu kaufen. Dabei ist das doch schon geschehen: für 30 Silberlinge.
Ja, es ist ein Geschenk. Es wird aber nur unser, wenn wir ein brennendes Interesse haben, es uns zu Eigen zu machen, und das geschieht, indem wir selbst uns in Jesu Bild verwandeln lassen. Es geschieht also in Meditation und Kontemplation als den praktischen Werkzeugen.

Ich stelle fest: Viele denken an ihr eigenes Heil, aber nur Wenige an das Heil des Nächsten.
Vielmehr scheint das Heil des Gegenübers eine Bedrohung darzustellen für das eigene Heil, wie wenn Gott nicht genügend Raum für Alle ließe und Andere uns darum unseren Platz wegnähmen.
Erst wenn ich selbst heil werden, kann ich anderen das Heil lehren und bin ich als Vorbild erkennbar.
D.h. nicht, dass die materielle Hilfe anderen verweigert wird, aber die hilft dem Menschen nicht wirklich.
Ich glaube, Jesus wird nicht wiederkehren, bis wir nicht erkannt haben, dass Gott alles möglich ist - selbst die Rettung aller Menschen, die nach seinem Willen ja gerettet werden sollen.
Wenn Christus nur äußerlich wiederkehrt, nutzt das niemandem. In uns "muss" er wiederkehren, d.h. wir "müssen" vollkommen werden.
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