Münek hat geschrieben: ↑Sa 22. Feb 2020, 05:57
Du scheinst es tatsächlich nicht zu verstehen.
Doch.

- Aber was Du von Conzelmann zitierst, gilt con variazione doch auch für die Methode Conzelmann: Man orientiert sich an den selbst vorgegebenen Kriterien der Interpretation. - Dass das andere Kritierien sind als bei einer geistlichen Interpretation, versteht sich von selbst - aber es sind genauso VORAB bindende Kriterien wie bei bspw. Ratzinger.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 22. Feb 2020, 05:57
Nach der Vorgabe der "Päpstlichen Bibelkommission" hat die historisch-kritische Exegese die biblischen Schriften in derselben Art und Weise auszulegen wie andere antike Texte auch.
Richtig. - Die historisch-kritische Exegese hat IHREN Gesetzen zu folgen - das ist damit gemeint.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 22. Feb 2020, 05:57
"So ist es Ziel der historisch-kritischen Methode, in vorwiegend diachroner Weise DEN Sinn hervorzuheben, den die Verfasser und Redaktoren ausdrücken wollten."
Quelle: "Die Interpretation der Bibel in der Kirche", Dokument der "Päpstlichen Bibelkommission" (1993)
JA - die päpstliche Kommission beschreibt damit das Arbeitsfeld der historisch-kritischen Exegese.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 22. Feb 2020, 06:22
Münek hat geschrieben: ↑
Fr 21. Feb 2020, 22:39
Kurz vor seinem Tod versicherte Jesus in seiner endzeitlichen Rede einigen seiner Jünger, dass sie die Ankunft des Menschensohnes in Kraft und Herrlichkeit und damit das Kommen des Reiches Gottes noch selbst erleben würden - Lk. 21:25-32.
Dies ist unterschiedlich interpretierbar:
1) So wie Du es machst und viele Historisch-Kritische.
Diese Interpretation orientiert sich an dem Bibeltext.
Das tun doch die anderen auch - aber die anderen haben andere Vorabn-Kriterien. - Schau Dir mal folgende Bemerkung von King Bundy an:
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Sa 22. Feb 2020, 07:22
Eine seriöse HKE muss doch erkannt haben, dass diese allegorischen Beschreibungen (Sterne fallen vom Himmel, Himmel und Erde werden erschüttert usw.) nicht buchstäbliche Katastrophen sind. Das ist eine der einfachsten Nummern einer HKE, das herauszufinden.
King Bundy versteht die HKE als weltanschauliche Größe - als könne es nicht wahr sein, was wörtlich in der Bibel steht. --- Nun bin ich nicht gerade ein Verfechter wortwörtlichen Verstehens, aber trotzdem muss man wissen, dass es präjudizierend ist, wenn man bspw. sagt, dass die Bibel so zu verstehen sei, dass keine Naturgesetze verletzt werden würden. - Das wissen wir doch nicht.
Und vor allem: Entspricht es der Verfasser-Intention, das Übers-Wasser-Laufen Jesu als Fake zu outen? --- Hier geht beim HKE-Verständnis einiges schief bzw. ist einiges unreflektiert.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 22. Feb 2020, 06:22
Eine solche Interpretation ignoriert wichtige Aussagen völlig, die Jesus in seiner Endzeitrede gemacht hatte: Kosmische und irdische Katastrophen, das Kommen des richtenden Menschensohnes mit den Wolken des Him-
mels mitsamt seinen Engeln.
Ja - das stimmt. --- In der Tat gibt es hier Widersprüche - auch mit der Aussage, dass das Reich Gottes inseitig in einem sei, was irgendein Evangelist sagt. --- Und dann kommt doch immer wieder die Frage auf: Was haben die Schreiber überhaupt verstanden? - Was mussten sie erst mit der Zeit ein Verständnis entwickeln?
Wie auch immer: Wenn man Bibel-Verständnis so direkt definiert, wie Du es im Namen der HKE tust, gibt es in der Tat Schwierigkeiten. - Aber ist Dein damit vertretener Verständnis-Ansatz der richtige, um der Bibel gerecht zu werden?
Münek hat geschrieben: ↑Sa 22. Feb 2020, 06:22
Hiob hat geschrieben:
Das sind DREI ganz unterschiedliche Versionen, die alle drei wahr sein können.
Nein - völlig ausgeschlossen.
Siehst Du: Da denke ich weiter. --- Ich würde bspw. sagen: WENN die Voraus-Setzungen der HKE richtig sind, haben die HKE-ler mutmaßlich mit ihren Interpretationen recht. --- Du schließt es umgekehrt aus, weil Du gar nicht auf die Idee kommst, dass die Voraus-Setzungen der HKE falsch sein könnten.