Hiob hat geschrieben: ↑Sa 16. Mai 2020, 10:10
Das ist nicht meine Behauptung. - Meine Behauptung ist, dass weder Travis noch Hiob noch einer von den ZJ oder den Wohlstandsevangelisten nur beanspruchen, aber nicht wissen kann, ob sie zu denen gehören, die diese Erkenntnis richtig treffen. - Man kann es immer nur glauben - also wird unter der Flagge "Jesus"/"Gott" sehr Unterschiedliches geglaubt.
Auch diese Behauptung ist unbiblisch. Außerdem entspricht die dem biblischen Glauben implizierte, strukturelle Unmöglichkeit, sich der Wahrheit nicht sicher sein zu können, nicht den biblischen Aussagen. Letzteres sogar grundlegend nicht. Biblischer Glaube ist keine vage Vermutung, keine unsichere Perspektive und ihm haftet aus biblischer Sicht grundlegend keine Unsicherheit an. Was heute im allgemeinen Sprachgebrauch als "Glaube" bezeichnet wird, hat kaum noch etwas mit dem zu tun, was man in der Bibel darunter versteht.
Die Art und Weise wie Jesus und die Apostel von der guten Lehre reden, widerspricht dem zitierten Standpunkt diametral. Apologetik würde sich bei der geäußerten Sicht her geradezu kategorisch verbieten. Tatsächlich ist die Bibel aber nicht nur voll von Apologetik, es werden auch entsprechende Ermahnungen erteilt, Weisung gegeben und teilweise schwerwiegende Konsequenzen gezogen.
Der guten Lehre zugehörige "Rockzipfel" können erkannt werden und sie komplettieren die Gesamtschau. Anderweitige "Rockzipfel" werden aussortiert. Unterscheidbar sind die "Rockzipfel" in jedem Fall; nicht in jedem Fall sofort, aber auch das ist kein grundlegendes Problem.
Fehlern oder auch Irrlehren kommt man auf die Spur. Die gute Lehre der Bibel ist nicht nur überprüfbar, es wird auch ständig dazu aufgefordert die Aussagen von Menschen anhand der Bibel zu überprüfen. Sich nicht hinterfragen oder überprüfen lassen zu wollen, ist daher bereits verdächtig. Denn auch die Apostel sind sich im Klaren darüber, welche Verantwortung sie mit der Entfaltung und Lehre des Evangeliums haben. Das lebendige Wort Gottes hat sich und wurde im Evangelium offenbart. Darin liegt die Hoffnung und das Heil der Welt. Anzunehmen, dies wäre nicht geschehen (HKM) oder wäre strukturell nicht erkennbar, steht dem unvereinbar gegenüber. Es bedeutet in ihrer Auswirkung schlicht, die Offenbarung hätte nicht (oder nicht klar genug) stattgefunden.
Man muss keine Angst vor der Wahrheit haben. Fürchten muss man lediglich Gott, der es nicht ohne Antwort lässt, wenn jemand die Wahrheit verdreht, falsch predigt und sich nicht korrigieren lässt. Daher ist es auch nicht nötig zu behaupten, dass sein Wort eh nicht klar erkennbar und von falschen Lehren abgrenzbar wäre. Denn genau das ist es. Menschen welche die Wahrheit wirklich erkannt haben, behalten sie auch nicht für sich, bringen sich dadurch weder psychologisch noch materiell nicht in eine egoistisch vorteilhafte Lage und setzen sie generell nicht als Machtinstrument ein. Denn solche Menschen wissen, dass die Erkenntnis der Wahrheit aus Gnade geschehen ist und die Wahrheit ihnen nicht gehört. Der Missionsbefehl den Jesus Christus seinen Jünger gab, entspricht dem Wesen der Wahrheit. Man kann und darf nicht für sich behalten, was für alle Menschen bestimmt ist.