Für mich ist Gnade die erklärte Absicht Gottes an mir gütig zu handeln, weil ich mich zuvor demütige. Und Verständnis ist in der Folge ein Geschenk Gottes, die sich aus der damit gemachten Lebenserfahrung ergibt. Ein anderes Wort ist Segen. Diese Lebenserfahrung ist anders als bei unbußfertigen Sündern, sie ist voller Güte.
Sünder machen auch Lebenserfahrungen, nämlich die zum Tode. Diese sind schmerzhaft. Doch auch diese Schmerzen trug Jesus auf das Kreuz. Erweist ihnen Gott dennoch Güte, weil er dich ja nicht sofort nach jeder Sünde tötet, so sollte gerade diese Güte zur Umkehr leiten.
Erleide ich heute Schmerzen, so weiß ich, dass ich gesündigt habe und sie nicht hätte erleiden müssen, hatte ich zuvor nicht auch gesündigt, denn Jesus hätte auch für diese an meiner statt gesühnt.
Wer das nicht anerkennt, der erlaubt Gott gar nicht, dass sein Sohn die Sünde der Menschen am Kreuz getragen hatte. Das ist schrecklich, denn dann muss er selbst dafür einstehen am Gerichtstag.
Ich weiß noch, dass ich das an die 30 Jahre nicht verstehen konnte. Jesus war zwar seit meiner Kindheit ab ca. 13 Jahren so was wie ein Held, aber ich verstand das Kreuz nicht. Dann kamen die Jahre, dass ich selbst so klug werden wollte wie sozusagen er klge Wort zu allem fand, was das Leben betrifft, aber heute weiß ich, ich wurde stattdessen ein Narr, und keine Spur klüger. Jesus war später auch kein Thema mehr. Ich verlor ihn aus den Augen infolge der Sorgen um diese Welt. Beruf, Familie, Geld, ich dachte in anderen Sphären, und diese waren mir wichtig.
Und dann war es ein völlig einfacher Akt der Demut einzugestehen dass ich unfähig bin mein Leben auf mich gestellt in den Griff bekomme. Ich sollte auf Anraten geisterfüllter Jünger, die mir begegneten, mein Leben in Jesu Hände legen, die mich dazu in ein Gebet leiteten. Verstand ich das? Nein. Aber ich veruschte es, auf Probe, versteht sich, denn was weiß ich, was nun wieder kommt.
Und es sollte völlig anders als erwartet kommen. Heut weiß ich, dass Gott diese Jünger so zu mir sandte wei er einst seinen Sohn sandte bzw. dieser wiederum seine Jünger aussandte, die er Apostel nannte. Diesen Weg beschreitet also Jesus seit ihrer erstmaligen Einsetzung das Evanglium zu verkünden und so drang es über die Generationen bis zu mir. Was für eine Kraft, die also dahinter wirkt! Heute weiß ich, es ist der HG am Werk.
Das Ausmaß der Sünde wurde mir in der Folge in den nächsten Wochen nach meiner ersten Umkehr nur noch deutlicher und es gab dementsprechend auch Tränen, aber im Gegenzug kam auch die Güte, völlig unverdient wie ich heute zur Genüge erkenne. Ich stelle heute fest: Mache ich nur einen Schritt demütig hin zu Gott, macht er sozusagen 1km zu mir. Gott ist mein wahrer Vater geworden, Jesus mein Erlöser.
Warum ich dennoch immer wieder sündige, o mein Gott, ich werde es wohl nie begreifen, aber ich kann unserem Vater immer nur danken, dass am Ende Jesus alles für mich gesühnt hat. Ich bete nun, dass ich auch weiter bis ans Ende durchhalte, damit das Kreuz für mich nicht umsonst war. Ja und ich bete das auch für andere.