Hiob hat geschrieben: ↑Do 15. Okt 2020, 10:06
Canon hat geschrieben: ↑Do 15. Okt 2020, 09:20
es ist nicht mein Lieblingswort, vielmehr ist es mein und aller Menschen Sehnsucht. Die Quelle.
Machen wir doch einen Thread auf, du erklärst in deinen Worten, die alle abholen, auch deren Meinung es ist, jada sei irrelevant und geistig unterbelichtet
und dann legen wir los.
Das wird nicht einfach sein - deshalb am besten Schritt für Schritt. - Nehmen wir einfach zwei Bibelstellen, wo das Wort jada vorkommt (zumindest wurde es mir von Hebräisten-Seite so versichert - ich kann leider kein hebräisch).
1.Mose 4,1
Adam erkannte Eva.
1.Mose 22,11 (Einheitsübersetzung)
Denn jetzt weiß ich <Gott>, dass Du Gott fürchtest.
dito Buberübersetzung
Denn jetzt habe ich erkannt, daß du Gottes fürchtig bist
Im ersten Fall (Adam) ist vordergründig das gemeint, was man heute "Sex haben" nennt. - Geistlich ist aus meiner Sicht damit zu verstehen, dass Adam in Eva ein irdisches Sehnsuchts-Gegenüber erkennt, mit der er die im Irdischen nicht mögliche Verschmelzung mit Gott ebenbildlich mit Eva realisiert. - Hier kann man diskutieren, warum der Mensch überhaupt Schöpfungskraft hat - es hat damit zu tun.
Im Großen und Ganzen hast du wohl recht, denn die Folge des Erkennens in der Bibel ist immer ein Nachwuchs. Jedenfalls da, wo es um die Begegnung zwischen Mann und Frau geht.
Trotzdem bin ich der Meinung, daß du direkt einen Schritt zu weit gehst.
In 1 Mo 3,7 steht z.Bsp. "und sie erkannten, daß sie nackt waren" und es wird auch wieder das Wort "jada" verwendet.
"Jada heißt "erkennen" . Es geht nicht immer um das optische erkennen, sondern in diesem Zusammenhang geht es um eine Empfindung, die man mit Scham bezeichnen könnte. Und im nächsten Schritt machten sie sich aus Feigenblättern Schürzen.
Beim Erkennen der Eva handelt es sich wieder um ein Erkennen. Nämlich das Erkennen der Sexualität.
Vorher hatte Adam das Ding nur zum pinkeln verwendet und Eva wußte auch nur, daß Getrunkenes an dieser Stelle wieder heraus kommt.
Dann erkannten beide, daß mit diesen Organen auch Geschlechtsverkehr gemacht werden kann und sie bekamen darufhin ihr erstes Kind.
Ich würde also bei dem Sinn des Wortes erkennen bleiben, auch wenn man später in der Bibel für den Geschlechtsverkehr das Wort "erkennen" beibehalten hat.
Hiob
im zweiten Fall (Abraham) geht es ebenfalls um Verschmelzung - und zwar zwischen Gott und Mensch. --- Dadurch dass Abraham die Isaak-Prüfung (die ja für einen geistlichen Inhalt steht) besteht, sieht Gott den Moment gekommen, in dem Abraham "erkenntnisfähig/verschmelzungsfähig" geworden ist. --- Wie so oft wird auch diese Bibelstelle gelegentlich furchtbar falsch verstanden - so als ginge es darum, dass Gott vorher etwas nicht wusste, was er jetzt weiß. - Nein, es geht hier um "jada".
Ich finde, deine Gedanken lassen sich zu sehr von der Dogmatik des Allwissens leiten. Gerade im Hinblick auf die Entwicklung eines Geschehens bin ich mir da aber gar nicht so sicher, daß Gott 100% weiss, wie ein Mensch sich entscheiden wird.
Wenn Gott , in dem Moment, wo Abraham sein Messer erhebt, um seinen Sohn als Brandopfer zuzubereiten, erkennt, daß Abraham Gott fürchtet und ihm gehorsam ist, dann ist das eben ein in diesem Moment erlangtes Wissen.
Deswegen übersetzen die ElbÜ und die LÜ "nun aber weiss ich, daß du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont , um meinetwillen."
Da braucht man nicht von Verschmelzung zu reden, das macht die Sache nur unnötig kompliziert.
Hiob
Warum übersetzt man "jada" mit "erkennen"? - Vermutlich weil man damit den Blitz beschreiben will, der in einem einschlägt. - Der Mann sieht auf der Straße DIE Traumfrau - er erkennt das sofort. ---- Saulus wird vom Blitz getroffen, als er zum Paulus wird - er erkennt das sofort.
Das möge zunächst als grobe Richtungsvorgabe aus meiner Sicht zum Wort "jada" reichen. - Was siehst Du, Canon? Was sehen andere Foristen?
"jada" heißt erkennen und auch wissen und wird in ähnlichen Sinnzusammenhängen verwendet.
Dabei kann man auch bleiben. Es muß ja nicht immer um das optische Erkennen gehen, das wäre also eine Zuordnung, es kann ja auch mal um das Erkennen einer Funktion gehen, oder das Begreifen eines Zusammenhangs.
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.