Canon hat geschrieben: ↑Do 19. Nov 2020, 10:41
Ja, sonst wäre Jesus ja nicht Jesus. Ihn wirst du in deinem ganzen Leben nicht widerlegen.
Das ist keine sachliche Antwort, sondern ein Flucht in etwas, was nicht in Frage steht. Natürlich will keiner Jesus widerlegen.
Michael hat geschrieben: ↑Do 19. Nov 2020, 10:42Schuld ist Schuld, da gibt es keine Einteilung in objektiv und subjektiv. das machst du für dich rein privat. Für uns gilt: Wenn eine Schuld vorhanden ist, dann ist sie in diesem Sinne immer objektiv, soll heißen man ist in Gottes Augen schuldig.
Das wäre die katholische Variante, die mir durchaus sympathisch ist. - Sie bedeutet, dass man schuldig sein kann, selbst wenn man nichts "dazu kann".
Michael hat geschrieben: ↑Do 19. Nov 2020, 10:42Was macht den Tatbestand heute aus? Das wäre meine nächste Frage.
Möglicher wäre dann ein Atheist schuldig, wenn er bspw. Gott als Erfindung des menschlichen Geistes bezeichnet - selbst wenn er nichts "dazu kann", weil er es nicht anders kennt.
Johnny hat geschrieben: ↑Do 19. Nov 2020, 11:49
Gott sagt aber auch eindeutig, dass wir NICHT gegen den Heilgen Geist sündigen bzw. lästern sollen
Das ist alles klar - die Frage ist (wirklich "spitzfindig"?), ob meinetwegen dem Atheisten, der nach bestem Wissen und Gewissen meint, der HG sei eine Erfindung des eigenen Geistes (= aus meiner Sicht "Lästerung des HG"), vergeben werden kann, wo er es doch nicht besser weiß.
Johnny hat geschrieben: ↑Do 19. Nov 2020, 11:49
WENN man gegen Sünde ist, und in Gottes Beziehung ist, DANN lebt man auch unter der Gnade Gottes, anSONSTen nicht.
Ihr macht es Euch gruppendynamisch oft zu einfach. - Es gibt viele Atheisten, die "gegen die Sünde sind", weil sie darunter ein Synonym verstehen für "ich will ein guter Mensch meinen Nächsten sein". - Und jetzt? - Gilt jetzt "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" oder nicht?
Otto2 hat geschrieben: ↑Do 19. Nov 2020, 11:32
Danach spricht er von Buße und Gnade die erfahren werden kann. Dies zeigt auf, dass eine subjektive Schuld bestehen kann, die Gott vergibt, wenn die Bedingungen stimmen. Die Frage ist nun, in welchem Zustand sich die Pharisäer befanden? Waren sie unwissend? Hätten sie das unvergebare Delikt gegen den Heiligen Geist kennen müssen? Konnten sie es wissen?
Das weiß ich nicht - wir dürfen nicht vergessen, dass es (AT-) Juden waren. --- Ich glaube nicht, dass sie gedacht haben: "So - Jesus hat recht, da er der Messias ist - also lästern wir jetzt den HG".
Unabhängig davon bleibt dieser Satz Jesu kritisch - man sollte in diesem Falle aus meiner Sicht zweierlei tun:
1) Auch mal die HKM befragen: Ist das ein Original-Textteil oder wurde es (mutmaßlich) später hinzugefügt? (Wir haben in einem anderen Thread die Frage, ob es bei Matthäus "Ungereimtheiten" gibt - warum nicht auch hier?
2) Auch mal Interpretationen anderer zur Kenntnis nehmen - hier ist eine davon:
"Es ist höchst bemerkenswert, dass der Herr Jesus die Sünde, die nicht vergeben werden kann, im Matthäusevangelium auf zwei Zeitalter bezog: „Wer aber irgend gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden – weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen“ (Mt 12,32). Der Sohn Gottes sprach nicht davon, dass derjenige, der in dem damaligen Zeitalter diese Sünde tat, auch im zukünftigen Zeitalter keine Vergebung bekommen würde. Es geht vielmehr um die Frage, in welchem Zeitalter die Sünde, die Lästerung begangen wird. Wer in dem Zeitalter, in dem der Herr Jesus lebte, gegen den Geist redete und wer das in dem „zukünftigen Zeitalter“ tun würde – der ist von der Vergebung ausgeschlossen.
Ein Zeitalter ist eine heilsgeschichtliche Epoche, die durch bestimmte Merkmale des Handelns Gottes mit den Menschen gekennzeichnet ist. Als Christus auf der Erde lebte, war Israel das anerkannte Volk Gottes. Aber Israel ist verworfen worden und dieses „Zeitalter“ kam zu seinem Ende (vgl. Rö 11,15). Bleibt zu klären, was mit dem „zukünftigen Zeitalter“ gemeint ist. Ist das unsere gegenwärtige Epoche? Nein. Mit dem Ausdruck „zukünftigen oder kommenden Zeitalter“ wird in der Schrift nie die „Gnadenzeit“ bezeichnet" (G. Setzer).
Ich will das gar nicht kommentieren - außer mit: Es scheint sehr unterschiedliche Interpretationen zu geben (wie üblich).
Zitatzuweisungen wurden korrigiert - PeB